Toledo, lat. Toletum, eine mit- ten in Spanien, und zwar in Neu- castilien befindliche Stadt, in einem mit Felsen umgebenen Thale an dem Flusse Tago gelegen. Sie ist nächst Madrit eine der vornehmsten Städte in Neucastilien, alt und groß, wel- ches letztere man leicht daraus ab- nehmen kann, weil sie allein 17 Marktplätze hat, davon der größte vor dem Schlosse ist. Auch ist sie voller schönen Paläste, ungeachtet ihre Gassen enge und übel gepfla- stert sind. Sie treibt einen sehr starken Seidenhandel; es werden auch daselbst gute Tücher, Zeuge, und vortreffliche spanische Degen- klingen gearbeitet.
Tollenspicker, siehe Zollenspicker.
Tollkörner, siehe Kockelkörner.
Tolu (Balsam von) lat. Balsa- mum de Tolu, oder Tolutanum, franz. Baume de Tolu, sonst auch americanischer, carthagenischer, harter und trockner Balsam, franz. Beaume d' Amerique, Beaume de Carthagene, Beaume dur, Beau- me sec, genannt, ist ein harzigter zäher Saft von einer Consistenz, welche das Mittel zwischen dem flüßigen und trocknen Balsam hält; von einer braunrothen, auf das Goldgelbe ziehenden Farbe, eines sehr durchdringenden und an- nehmlichen Geruchs, fast wie Jasmin oder Benzoe, und eines lieblichen und angenehmen Geschmacks, wel- cher keinen Ekel verursachet, wie die andern Balsame. Man bringt ihn in kleinen Calebassen oder aus- gehöhlten Kürbissen, oder in Mu- scheln, aus einer Provinz des südli- chen America, welche zwischen den Städten Carthagena und Nom- bre de Dios gelegen ist. Die Jn- dianer nennen dieses Land Tolu, und die Spanier geben ihm den Namen Honduras; daher auch dieser Bal- sam bisweilen Balsamum de Hondu- ras, oder Balsam von Honduras, [Spaltenumbruch]
Toman
genennet wird. Dieser Balsam vertrocknet mit der Zeit, und wird so hart, daß er bricht. Der Baum, von welchem er kömmt, heißt der Balsambaum von Tolu, und ist den Fichten nicht ungleich; er breitet sich auf allen Seiten in vielen Aesten aus, und hat Blätter wie der Johannisbrodtbaum, welche im- mer grün sind. Bey der Sonnen- hitze wird in die zarte und frische Rinde ein Ritz gemacht, und der herausfließende Saft mit Löffeln von schwarzem Wachse aufgefangen, und in ausgehöhlte Kürbisse, oder an- dere dergleichen hierzu bereitete Ge- säße gethan und also verschickt. Er wärmet und trocknet, dienet vor die Wunden, und vor die Brust. Ueber- haupt aber schreibt man ihm mit dem peruvianischen Balsam gleiche Wirkungen zu; und einige halten ihn noch vor fürtrefflicher als jenen. Man macht auch einen Syrup daraus.
Tolucco, siehe Ternate.
Toman, oder Tomain, Tumain, und Tumein, ist (1) eine Rechen- münze, deren sich die Perser bey dem Buchhalten, und bey Reducirung der Münzen bey Auszahlung be- trächtlicher Summen bedienen. Der Toman gilt 50 Abassi, oder 100 Ma- mudis, oder 200 Chayes, oder 10000 Dinars, und gilt, wenn der Abassi seinem wahren Werthe nach zu 38 französischen Sous, nach der itzi- gen Währung der französischen Münze, oder zu 17 holländische Stü- ver gerechnet wird, nach französi- schem Gelde ohngefähr 95 Livres 5 Sols, und nach holländischem Gelde 42 Gulden und 10 Stüver, welches beydes nach unserm Gelde, die französischen Livres zu 6 Groschen, und der holländische Gulden zu 13 Groschen gerechnet, etwann 23 bis 231/2 Reichsthaler ausmacht. Toman oder Tomain, Tumain, und Tu- mein, ist auch (2) ein Gewicht, dessen
man
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Toledo
Toledo, lat. Toletum, eine mit- ten in Spanien, und zwar in Neu- caſtilien befindliche Stadt, in einem mit Felſen umgebenen Thale an dem Fluſſe Tago gelegen. Sie iſt naͤchſt Madrit eine der vornehmſten Staͤdte in Neucaſtilien, alt und groß, wel- ches letztere man leicht daraus ab- nehmen kann, weil ſie allein 17 Marktplaͤtze hat, davon der groͤßte vor dem Schloſſe iſt. Auch iſt ſie voller ſchoͤnen Palaͤſte, ungeachtet ihre Gaſſen enge und uͤbel gepfla- ſtert ſind. Sie treibt einen ſehr ſtarken Seidenhandel; es werden auch daſelbſt gute Tuͤcher, Zeuge, und vortreffliche ſpaniſche Degen- klingen gearbeitet.
Tollenſpicker, ſiehe Zollenſpicker.
Tollkoͤrner, ſiehe Kockelkoͤrner.
Tolu (Balſam von) lat. Balſa- mum de Tolu, oder Tolutanum, franz. Baume de Tolu, ſonſt auch americaniſcher, carthageniſcher, harter und trockner Balſam, franz. Beaume d’ Amerique, Beaume de Carthagene, Beaume dur, Beau- me ſec, genannt, iſt ein harzigter zaͤher Saft von einer Conſiſtenz, welche das Mittel zwiſchen dem fluͤßigen und trocknen Balſam haͤlt; von einer braunrothen, auf das Goldgelbe ziehenden Farbe, eines ſehr durchdringenden und an- nehmlichen Geruchs, faſt wie Jaſmin oder Benzoe, und eines lieblichen und angenehmen Geſchmacks, wel- cher keinen Ekel verurſachet, wie die andern Balſame. Man bringt ihn in kleinen Calebaſſen oder aus- gehoͤhlten Kuͤrbiſſen, oder in Mu- ſcheln, aus einer Provinz des ſuͤdli- chen America, welche zwiſchen den Staͤdten Carthagena und Nom- bre de Dios gelegen iſt. Die Jn- dianer nennen dieſes Land Tolu, und die Spanier geben ihm den Namen Honduras; daher auch dieſer Bal- ſam bisweilen Balſamum de Hondu- ras, oder Balſam von Honduras, [Spaltenumbruch]
Toman
genennet wird. Dieſer Balſam vertrocknet mit der Zeit, und wird ſo hart, daß er bricht. Der Baum, von welchem er koͤmmt, heißt der Balſambaum von Tolu, und iſt den Fichten nicht ungleich; er breitet ſich auf allen Seiten in vielen Aeſten aus, und hat Blaͤtter wie der Johannisbrodtbaum, welche im- mer gruͤn ſind. Bey der Sonnen- hitze wird in die zarte und friſche Rinde ein Ritz gemacht, und der herausfließende Saft mit Loͤffeln von ſchwarzem Wachſe aufgefangen, und in ausgehoͤhlte Kuͤrbiſſe, oder an- dere dergleichen hierzu bereitete Ge- ſaͤße gethan und alſo verſchickt. Er waͤrmet und trocknet, dienet vor die Wunden, und vor die Bruſt. Ueber- haupt aber ſchreibt man ihm mit dem peruvianiſchen Balſam gleiche Wirkungen zu; und einige halten ihn noch vor fuͤrtrefflicher als jenen. Man macht auch einen Syrup daraus.
Tolucco, ſiehe Ternate.
Toman, oder Tomain, Tumain, und Tumein, iſt (1) eine Rechen- muͤnze, deren ſich die Perſer bey dem Buchhalten, und bey Reducirung der Muͤnzen bey Auszahlung be- traͤchtlicher Summen bedienen. Der Toman gilt 50 Abaſſi, oder 100 Ma- mudis, oder 200 Chayes, oder 10000 Dinars, und gilt, wenn der Abaſſi ſeinem wahren Werthe nach zu 38 franzoͤſiſchen Sous, nach der itzi- gen Waͤhrung der franzoͤſiſchen Muͤnze, oder zu 17 hollaͤndiſche Stuͤ- ver gerechnet wird, nach franzoͤſi- ſchem Gelde ohngefaͤhr 95 Livres 5 Sols, und nach hollaͤndiſchem Gelde 42 Gulden und 10 Stuͤver, welches beydes nach unſerm Gelde, die franzoͤſiſchen Livres zu 6 Groſchen, und der hollaͤndiſche Gulden zu 13 Groſchen gerechnet, etwann 23 bis 23½ Reichsthaler ausmacht. Toman oder Tomain, Tumain, und Tu- mein, iſt auch (2) ein Gewicht, deſſen
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Toledo
Toman
Toledo, lat. Toletum, eine mit-
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mit Felſen umgebenen Thale an dem
Fluſſe Tago gelegen. Sie iſt naͤchſt
Madrit eine der vornehmſten Staͤdte
in Neucaſtilien, alt und groß, wel-
ches letztere man leicht daraus ab-
nehmen kann, weil ſie allein 17
Marktplaͤtze hat, davon der groͤßte
vor dem Schloſſe iſt. Auch iſt ſie
voller ſchoͤnen Palaͤſte, ungeachtet
ihre Gaſſen enge und uͤbel gepfla-
ſtert ſind. Sie treibt einen ſehr
ſtarken Seidenhandel; es werden
auch daſelbſt gute Tuͤcher, Zeuge,
und vortreffliche ſpaniſche Degen-
klingen gearbeitet.
Tollenſpicker, ſiehe Zollenſpicker.
Tollkoͤrner, ſiehe Kockelkoͤrner.
Tolu (Balſam von) lat. Balſa-
mum de Tolu, oder Tolutanum,
franz. Baume de Tolu, ſonſt auch
americaniſcher, carthageniſcher,
harter und trockner Balſam,
franz. Beaume d’ Amerique, Beaume
de Carthagene, Beaume dur, Beau-
me ſec, genannt, iſt ein harzigter
zaͤher Saft von einer Conſiſtenz,
welche das Mittel zwiſchen dem
fluͤßigen und trocknen Balſam haͤlt;
von einer braunrothen, auf das
Goldgelbe ziehenden Farbe, eines
ſehr durchdringenden und an-
nehmlichen Geruchs, faſt wie Jaſmin
oder Benzoe, und eines lieblichen
und angenehmen Geſchmacks, wel-
cher keinen Ekel verurſachet, wie
die andern Balſame. Man bringt
ihn in kleinen Calebaſſen oder aus-
gehoͤhlten Kuͤrbiſſen, oder in Mu-
ſcheln, aus einer Provinz des ſuͤdli-
chen America, welche zwiſchen den
Staͤdten Carthagena und Nom-
bre de Dios gelegen iſt. Die Jn-
dianer nennen dieſes Land Tolu, und
die Spanier geben ihm den Namen
Honduras; daher auch dieſer Bal-
ſam bisweilen Balſamum de Hondu-
ras, oder Balſam von Honduras,
genennet wird. Dieſer Balſam
vertrocknet mit der Zeit, und wird
ſo hart, daß er bricht. Der Baum,
von welchem er koͤmmt, heißt der
Balſambaum von Tolu, und iſt
den Fichten nicht ungleich; er
breitet ſich auf allen Seiten in vielen
Aeſten aus, und hat Blaͤtter wie
der Johannisbrodtbaum, welche im-
mer gruͤn ſind. Bey der Sonnen-
hitze wird in die zarte und friſche
Rinde ein Ritz gemacht, und der
herausfließende Saft mit Loͤffeln
von ſchwarzem Wachſe aufgefangen,
und in ausgehoͤhlte Kuͤrbiſſe, oder an-
dere dergleichen hierzu bereitete Ge-
ſaͤße gethan und alſo verſchickt. Er
waͤrmet und trocknet, dienet vor die
Wunden, und vor die Bruſt. Ueber-
haupt aber ſchreibt man ihm mit
dem peruvianiſchen Balſam gleiche
Wirkungen zu; und einige halten
ihn noch vor fuͤrtrefflicher als jenen.
Man macht auch einen Syrup
daraus.
Tolucco, ſiehe Ternate.
Toman, oder Tomain, Tumain,
und Tumein, iſt (1) eine Rechen-
muͤnze, deren ſich die Perſer bey dem
Buchhalten, und bey Reducirung
der Muͤnzen bey Auszahlung be-
traͤchtlicher Summen bedienen. Der
Toman gilt 50 Abaſſi, oder 100 Ma-
mudis, oder 200 Chayes, oder 10000
Dinars, und gilt, wenn der Abaſſi
ſeinem wahren Werthe nach zu 38
franzoͤſiſchen Sous, nach der itzi-
gen Waͤhrung der franzoͤſiſchen
Muͤnze, oder zu 17 hollaͤndiſche Stuͤ-
ver gerechnet wird, nach franzoͤſi-
ſchem Gelde ohngefaͤhr 95 Livres
5 Sols, und nach hollaͤndiſchem
Gelde 42 Gulden und 10 Stuͤver,
welches beydes nach unſerm Gelde,
die franzoͤſiſchen Livres zu 6 Groſchen,
und der hollaͤndiſche Gulden zu 13
Groſchen gerechnet, etwann 23 bis
23½ Reichsthaler ausmacht. Toman
oder Tomain, Tumain, und Tu-
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man
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [92]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/98>, abgerufen am 28.11.2024.
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