Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

2 Th. 3 Cap. Von dem
delt, oder sonst in kaufmännischen Angelegenheiten umzugehen hat,
zuwege bringen kann; sondern er wird auch seinen Nutzen und
guten Glauben merklich dadurch befördern, indem viel mehr
Käufer zu ihm, als zu einem sauersichtigen oder unfreundlichen
gehen, anderer Vortheile anitzo zu geschweigen. Sogar muß
ein Kaufmann auch alsdenn sich gegen den Käufer höflich bezei-
gen, wenn, nach angewendeter vieler Mühe und Geschicklichkeit,
ihn zum Kaufe zu bereden, dieser gleichwol darüber weggeht:
er muß ihn mit höflichen Worten und freundlichen Geberden
gleichsam um Verzeihung bitten, daß er ihm die Waare um den
begehrten Preiß nicht geben könne. Geschieht dieses, und der
Käufer findet nicht anderswo die Waaren nach gefälligem
Preiße, so wird dieser wegen des ihm bezeigten so freundlichen
und höflichen Begegnens wieder zu ihm kommen, und ihm vor
19) Gelin-
digkeit,
andern abkaufen; 19) Gelindigkeit, die sich bey ihm äußern
muß, wenn er jedem Arbeiter seinen verdienten Lohn gerne giebt;
seinen Schuldnern, bey welchen keine Gefahr im Verzuge zu be-
20) Freyge-
bigkeit,
sorgen ist, nicht allzustrenge fällt etc. 20) Freygebigkeit, indem
er den Armen von dem Segen, welchen ihm Gott durch die
Handlung bescheret, mittheilen, und gegen honette Freunde,
insonderheit Kaufleute, gastfrey seyn muß, jedoch in gehöriger
21) Spar-
samkeit,
Maaße. Denn von einem Handelsmanne wird auch 21) die
Sparsamkeit erfordert, welche gleichwol so eingerichtet seyn
muß, daß sie nicht von einer Filz- und Kargheit zeuge, denn
das Hauswesen oder die Oeconomie eines Kaufmanns muß
prächtig, aber nichts weniger als verschwenderisch seyn, weil
22) gute
Leibesdispo-
sition,
jenes Credit macht, dieses aber solchen schwächet; 22) gute
Leibesdisposition,
und zwar wegen der vielfältigen Beschwer-
lichkeiten, die man bey Handlungen auszustehen hat; 23) voll-
23) Gebrauch
der äußerli-
chen Sinne,
kommener Gebrauch der äußerlichen Sinne, als welcher in-
sonderheit zum Einkaufe der Waaren höchstnöthig ist, deren
Güte nicht anders als durch das Gesicht, ja auch wol durch
den Geschmack, Geruch, Gehör und Gefühl geprüfet und er-
kannt werden muß. Endlich könnte noch denen Eigenschaften
24) gutes
Vermögen.
eines Handelsmanns beygefügt werden, daß er 24) ein gutes
Vermögen
habe, denn mit Gelde ist Geld zu verdienen; nicht
zu gedenken, daß es Credit und Ansehen mache, durch welche
beyde Stücke alle Unternehmungen in der Handlung erleichtert
werden. Ob nun aber wol ein gutes Capital ein nothwendi-
ges Stücke zur Handlung ist: so ist es doch eben nicht einem
neuangehenden Kaufmanne so schlechterdings nöthig, weil, wenn
er währenden Dienstjahren jedermann überzeuget hat, daß ihm
die übrigen nöthigen Eigenschaften eines Handelsmannes nicht
fehlen, es ihm an dem nöthigen Credite so wenig, als an sol-
chen Leuten, fehlen wird, die ihn auf alle Weise unterstützen.

(*) Von der Verbesserung des Verstandes überhaupt wird
zwar in der Vernunftlehre gehandelt: allein eine besondere
Logik vor Kaufleute würde wol sehr schwer zu schreiben
seyn. Es kömmt daher in diesem Stücke bey den Kauf-
leuten alles auf die Ausübung an. Denn nicht nur die

2 Th. 3 Cap. Von dem
delt, oder ſonſt in kaufmaͤnniſchen Angelegenheiten umzugehen hat,
zuwege bringen kann; ſondern er wird auch ſeinen Nutzen und
guten Glauben merklich dadurch befoͤrdern, indem viel mehr
Kaͤufer zu ihm, als zu einem ſauerſichtigen oder unfreundlichen
gehen, anderer Vortheile anitzo zu geſchweigen. Sogar muß
ein Kaufmann auch alsdenn ſich gegen den Kaͤufer hoͤflich bezei-
gen, wenn, nach angewendeter vieler Muͤhe und Geſchicklichkeit,
ihn zum Kaufe zu bereden, dieſer gleichwol daruͤber weggeht:
er muß ihn mit hoͤflichen Worten und freundlichen Geberden
gleichſam um Verzeihung bitten, daß er ihm die Waare um den
begehrten Preiß nicht geben koͤnne. Geſchieht dieſes, und der
Kaͤufer findet nicht anderswo die Waaren nach gefaͤlligem
Preiße, ſo wird dieſer wegen des ihm bezeigten ſo freundlichen
und hoͤflichen Begegnens wieder zu ihm kommen, und ihm vor
19) Gelin-
digkeit,
andern abkaufen; 19) Gelindigkeit, die ſich bey ihm aͤußern
muß, wenn er jedem Arbeiter ſeinen verdienten Lohn gerne giebt;
ſeinen Schuldnern, bey welchen keine Gefahr im Verzuge zu be-
20) Freyge-
bigkeit,
ſorgen iſt, nicht allzuſtrenge faͤllt ꝛc. 20) Freygebigkeit, indem
er den Armen von dem Segen, welchen ihm Gott durch die
Handlung beſcheret, mittheilen, und gegen honette Freunde,
inſonderheit Kaufleute, gaſtfrey ſeyn muß, jedoch in gehoͤriger
21) Spar-
ſamkeit,
Maaße. Denn von einem Handelsmanne wird auch 21) die
Sparſamkeit erfordert, welche gleichwol ſo eingerichtet ſeyn
muß, daß ſie nicht von einer Filz- und Kargheit zeuge, denn
das Hausweſen oder die Oeconomie eines Kaufmanns muß
praͤchtig, aber nichts weniger als verſchwenderiſch ſeyn, weil
22) gute
Leibesdiſpo-
ſition,
jenes Credit macht, dieſes aber ſolchen ſchwaͤchet; 22) gute
Leibesdiſpoſition,
und zwar wegen der vielfaͤltigen Beſchwer-
lichkeiten, die man bey Handlungen auszuſtehen hat; 23) voll-
23) Gebrauch
der aͤußerli-
chen Sinne,
kommener Gebrauch der aͤußerlichen Sinne, als welcher in-
ſonderheit zum Einkaufe der Waaren hoͤchſtnoͤthig iſt, deren
Guͤte nicht anders als durch das Geſicht, ja auch wol durch
den Geſchmack, Geruch, Gehoͤr und Gefuͤhl gepruͤfet und er-
kannt werden muß. Endlich koͤnnte noch denen Eigenſchaften
24) gutes
Vermoͤgen.
eines Handelsmanns beygefuͤgt werden, daß er 24) ein gutes
Vermoͤgen
habe, denn mit Gelde iſt Geld zu verdienen; nicht
zu gedenken, daß es Credit und Anſehen mache, durch welche
beyde Stuͤcke alle Unternehmungen in der Handlung erleichtert
werden. Ob nun aber wol ein gutes Capital ein nothwendi-
ges Stuͤcke zur Handlung iſt: ſo iſt es doch eben nicht einem
neuangehenden Kaufmanne ſo ſchlechterdings noͤthig, weil, wenn
er waͤhrenden Dienſtjahren jedermann uͤberzeuget hat, daß ihm
die uͤbrigen noͤthigen Eigenſchaften eines Handelsmannes nicht
fehlen, es ihm an dem noͤthigen Credite ſo wenig, als an ſol-
chen Leuten, fehlen wird, die ihn auf alle Weiſe unterſtuͤtzen.

(*) Von der Verbeſſerung des Verſtandes uͤberhaupt wird
zwar in der Vernunftlehre gehandelt: allein eine beſondere
Logik vor Kaufleute wuͤrde wol ſehr ſchwer zu ſchreiben
ſeyn. Es koͤmmt daher in dieſem Stuͤcke bey den Kauf-
leuten alles auf die Ausuͤbung an. Denn nicht nur die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <div n="2">
                <div n="3">
                  <div n="4">
                    <p><pb facs="#f0858" n="254"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">2 Th. 3 Cap. Von dem</hi></fw><lb/>
delt, oder &#x017F;on&#x017F;t in kaufma&#x0364;nni&#x017F;chen Angelegenheiten umzugehen hat,<lb/>
zuwege bringen kann; &#x017F;ondern er wird auch &#x017F;einen Nutzen und<lb/>
guten Glauben merklich dadurch befo&#x0364;rdern, indem viel mehr<lb/>
Ka&#x0364;ufer zu ihm, als zu einem &#x017F;auer&#x017F;ichtigen oder unfreundlichen<lb/>
gehen, anderer Vortheile anitzo zu ge&#x017F;chweigen. Sogar muß<lb/>
ein Kaufmann auch alsdenn &#x017F;ich gegen den Ka&#x0364;ufer ho&#x0364;flich bezei-<lb/>
gen, wenn, nach angewendeter vieler Mu&#x0364;he und Ge&#x017F;chicklichkeit,<lb/>
ihn zum Kaufe zu bereden, die&#x017F;er gleichwol daru&#x0364;ber weggeht:<lb/>
er muß ihn mit ho&#x0364;flichen Worten und freundlichen Geberden<lb/>
gleich&#x017F;am um Verzeihung bitten, daß er ihm die Waare um den<lb/>
begehrten Preiß nicht geben ko&#x0364;nne. Ge&#x017F;chieht die&#x017F;es, und der<lb/>
Ka&#x0364;ufer findet nicht anderswo die Waaren nach gefa&#x0364;lligem<lb/>
Preiße, &#x017F;o wird die&#x017F;er wegen des ihm bezeigten &#x017F;o freundlichen<lb/>
und ho&#x0364;flichen Begegnens wieder zu ihm kommen, und ihm vor<lb/><note place="left">19) Gelin-<lb/>
digkeit,</note>andern abkaufen; 19) <hi rendition="#fr">Gelindigkeit,</hi> die &#x017F;ich bey ihm a&#x0364;ußern<lb/>
muß, wenn er jedem Arbeiter &#x017F;einen verdienten Lohn gerne giebt;<lb/>
&#x017F;einen Schuldnern, bey welchen keine Gefahr im Verzuge zu be-<lb/><note place="left">20) Freyge-<lb/>
bigkeit,</note>&#x017F;orgen i&#x017F;t, nicht allzu&#x017F;trenge fa&#x0364;llt &#xA75B;c. 20) <hi rendition="#fr">Freygebigkeit,</hi> indem<lb/>
er den Armen von dem Segen, welchen ihm Gott durch die<lb/>
Handlung be&#x017F;cheret, mittheilen, und gegen honette Freunde,<lb/>
in&#x017F;onderheit Kaufleute, ga&#x017F;tfrey &#x017F;eyn muß, jedoch in geho&#x0364;riger<lb/><note place="left">21) Spar-<lb/>
&#x017F;amkeit,</note>Maaße. Denn von einem Handelsmanne wird auch 21) die<lb/><hi rendition="#fr">Spar&#x017F;amkeit</hi> erfordert, welche gleichwol &#x017F;o eingerichtet &#x017F;eyn<lb/>
muß, daß &#x017F;ie nicht von einer Filz- und Kargheit zeuge, denn<lb/>
das <hi rendition="#fr">Hauswe&#x017F;en</hi> oder die <hi rendition="#fr">Oeconomie</hi> eines Kaufmanns muß<lb/>
pra&#x0364;chtig, aber nichts weniger als ver&#x017F;chwenderi&#x017F;ch &#x017F;eyn, weil<lb/><note place="left">22) gute<lb/>
Leibesdi&#x017F;po-<lb/>
&#x017F;ition,</note>jenes Credit macht, die&#x017F;es aber &#x017F;olchen &#x017F;chwa&#x0364;chet; 22) <hi rendition="#fr">gute<lb/>
Leibesdi&#x017F;po&#x017F;ition,</hi> und zwar wegen der vielfa&#x0364;ltigen Be&#x017F;chwer-<lb/>
lichkeiten, die man bey Handlungen auszu&#x017F;tehen hat; 23) <hi rendition="#fr">voll-</hi><lb/><note place="left">23) Gebrauch<lb/>
der a&#x0364;ußerli-<lb/>
chen Sinne,</note><hi rendition="#fr">kommener Gebrauch der a&#x0364;ußerlichen Sinne,</hi> als welcher in-<lb/>
&#x017F;onderheit zum Einkaufe der Waaren ho&#x0364;ch&#x017F;tno&#x0364;thig i&#x017F;t, deren<lb/>
Gu&#x0364;te nicht anders als durch das Ge&#x017F;icht, ja auch wol durch<lb/>
den Ge&#x017F;chmack, Geruch, Geho&#x0364;r und Gefu&#x0364;hl gepru&#x0364;fet und er-<lb/>
kannt werden muß. Endlich ko&#x0364;nnte noch denen Eigen&#x017F;chaften<lb/><note place="left">24) gutes<lb/>
Vermo&#x0364;gen.</note>eines Handelsmanns beygefu&#x0364;gt werden, daß er 24) ein <hi rendition="#fr">gutes<lb/>
Vermo&#x0364;gen</hi> habe, denn mit Gelde i&#x017F;t Geld zu verdienen; nicht<lb/>
zu gedenken, daß es Credit und An&#x017F;ehen mache, durch welche<lb/>
beyde Stu&#x0364;cke alle Unternehmungen in der Handlung erleichtert<lb/>
werden. Ob nun aber wol ein gutes Capital ein nothwendi-<lb/>
ges Stu&#x0364;cke zur Handlung i&#x017F;t: &#x017F;o i&#x017F;t es doch eben nicht einem<lb/>
neuangehenden Kaufmanne &#x017F;o &#x017F;chlechterdings no&#x0364;thig, weil, wenn<lb/>
er wa&#x0364;hrenden Dien&#x017F;tjahren jedermann u&#x0364;berzeuget hat, daß ihm<lb/>
die u&#x0364;brigen no&#x0364;thigen Eigen&#x017F;chaften eines Handelsmannes nicht<lb/>
fehlen, es ihm an dem no&#x0364;thigen Credite &#x017F;o wenig, als an &#x017F;ol-<lb/>
chen Leuten, fehlen wird, die ihn auf alle Wei&#x017F;e unter&#x017F;tu&#x0364;tzen.</p><lb/>
                    <note place="end" n="(*)">Von der <hi rendition="#fr">Verbe&#x017F;&#x017F;erung des Ver&#x017F;tandes</hi> u&#x0364;berhaupt wird<lb/>
zwar in der Vernunftlehre gehandelt: allein eine be&#x017F;ondere<lb/>
Logik vor Kaufleute wu&#x0364;rde wol &#x017F;ehr &#x017F;chwer zu &#x017F;chreiben<lb/>
&#x017F;eyn. Es ko&#x0364;mmt daher in die&#x017F;em Stu&#x0364;cke bey den Kauf-<lb/>
leuten alles auf die <hi rendition="#fr">Ausu&#x0364;bung</hi> an. Denn nicht nur die<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Menge</fw><lb/></note>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[254/0858] 2 Th. 3 Cap. Von dem delt, oder ſonſt in kaufmaͤnniſchen Angelegenheiten umzugehen hat, zuwege bringen kann; ſondern er wird auch ſeinen Nutzen und guten Glauben merklich dadurch befoͤrdern, indem viel mehr Kaͤufer zu ihm, als zu einem ſauerſichtigen oder unfreundlichen gehen, anderer Vortheile anitzo zu geſchweigen. Sogar muß ein Kaufmann auch alsdenn ſich gegen den Kaͤufer hoͤflich bezei- gen, wenn, nach angewendeter vieler Muͤhe und Geſchicklichkeit, ihn zum Kaufe zu bereden, dieſer gleichwol daruͤber weggeht: er muß ihn mit hoͤflichen Worten und freundlichen Geberden gleichſam um Verzeihung bitten, daß er ihm die Waare um den begehrten Preiß nicht geben koͤnne. Geſchieht dieſes, und der Kaͤufer findet nicht anderswo die Waaren nach gefaͤlligem Preiße, ſo wird dieſer wegen des ihm bezeigten ſo freundlichen und hoͤflichen Begegnens wieder zu ihm kommen, und ihm vor andern abkaufen; 19) Gelindigkeit, die ſich bey ihm aͤußern muß, wenn er jedem Arbeiter ſeinen verdienten Lohn gerne giebt; ſeinen Schuldnern, bey welchen keine Gefahr im Verzuge zu be- ſorgen iſt, nicht allzuſtrenge faͤllt ꝛc. 20) Freygebigkeit, indem er den Armen von dem Segen, welchen ihm Gott durch die Handlung beſcheret, mittheilen, und gegen honette Freunde, inſonderheit Kaufleute, gaſtfrey ſeyn muß, jedoch in gehoͤriger Maaße. Denn von einem Handelsmanne wird auch 21) die Sparſamkeit erfordert, welche gleichwol ſo eingerichtet ſeyn muß, daß ſie nicht von einer Filz- und Kargheit zeuge, denn das Hausweſen oder die Oeconomie eines Kaufmanns muß praͤchtig, aber nichts weniger als verſchwenderiſch ſeyn, weil jenes Credit macht, dieſes aber ſolchen ſchwaͤchet; 22) gute Leibesdiſpoſition, und zwar wegen der vielfaͤltigen Beſchwer- lichkeiten, die man bey Handlungen auszuſtehen hat; 23) voll- kommener Gebrauch der aͤußerlichen Sinne, als welcher in- ſonderheit zum Einkaufe der Waaren hoͤchſtnoͤthig iſt, deren Guͤte nicht anders als durch das Geſicht, ja auch wol durch den Geſchmack, Geruch, Gehoͤr und Gefuͤhl gepruͤfet und er- kannt werden muß. Endlich koͤnnte noch denen Eigenſchaften eines Handelsmanns beygefuͤgt werden, daß er 24) ein gutes Vermoͤgen habe, denn mit Gelde iſt Geld zu verdienen; nicht zu gedenken, daß es Credit und Anſehen mache, durch welche beyde Stuͤcke alle Unternehmungen in der Handlung erleichtert werden. Ob nun aber wol ein gutes Capital ein nothwendi- ges Stuͤcke zur Handlung iſt: ſo iſt es doch eben nicht einem neuangehenden Kaufmanne ſo ſchlechterdings noͤthig, weil, wenn er waͤhrenden Dienſtjahren jedermann uͤberzeuget hat, daß ihm die uͤbrigen noͤthigen Eigenſchaften eines Handelsmannes nicht fehlen, es ihm an dem noͤthigen Credite ſo wenig, als an ſol- chen Leuten, fehlen wird, die ihn auf alle Weiſe unterſtuͤtzen. 19) Gelin- digkeit, 20) Freyge- bigkeit, 21) Spar- ſamkeit, 22) gute Leibesdiſpo- ſition, 23) Gebrauch der aͤußerli- chen Sinne, 24) gutes Vermoͤgen. ⁽*⁾ Von der Verbeſſerung des Verſtandes uͤberhaupt wird zwar in der Vernunftlehre gehandelt: allein eine beſondere Logik vor Kaufleute wuͤrde wol ſehr ſchwer zu ſchreiben ſeyn. Es koͤmmt daher in dieſem Stuͤcke bey den Kauf- leuten alles auf die Ausuͤbung an. Denn nicht nur die Menge

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/858
Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/858>, abgerufen am 21.11.2024.