natz genennet wird. Es werden jährlich vier Jahrmärkte daselbst gehalten.
Tesquale, siehe Cochenille.
Tessel, Jnsel, siehe Texel.
Testif, oder, wie andere schrei- ben, Testic und Tastick, ist der Name, den man in Persien dem Kameelhaare giebt, siehe Kameel.
Testone, franz. Teston, eine in verschiedenen Ländern, sonderlich in Jtalien, gangbare Münze. Die florentinische Testone gilt 2 Lire, oder 3 Julier, florentinischer Wäh- rung: Nach französischem Gelde itziger Währung, gilt er 33 Sous, und nach unserm Gelde etwann 11 bis 12 Groschen. Der römische Testone gilt ebenfalls 3 Julier, oder 30 Bajocchi. Der portugiesische Teston ist eine Rechenmünze, wel- che 100 Rees, oder 5 Vintins gilt: 4 portugiesische Testons machen 1 Crusade. Vor Zeiten wurden auch in Frankreich Testone geschlagen, die aber itzt nicht mehr daselbst gang- bar sind.
Tete et Queve, oder Cap et Que- ve, wird bey den Manufacturiers und Kaufleuten in Frankreich von einem Stücke Zeug, oder Tuch, gesagt, das noch nicht angeschnit- ten, sondern noch ganz ist.
Tetrechalle, siehe Cochenille.
Tetuan, eine volkreiche Handels- stadt in der Provinz gleiches Na- mens im Königreiche Fez, an der Meerenge von Gibraltar in Africa, auf einer steinigten Anhöhe, zwi- schen zwey großen Gebirgen, unge- fähr anderthalb deutsche Meilen von der See. Sie gehöret unter die Bothmäßigkeit des Kaisers von Ma- rocco. Unten im Thale ist ein klei- ner Strom, der die Fahrzeuge bis nach Martin, eine halbe Meile von der See bringt, allwo die Waaren aus- und eingeladen werden, siehe Barbarey.
Teufels-Abbiß, Kraut, siehe Abbiß.
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Teufelsdreck
Teufelsdreck, oder Teufelskoth, lat. Assa foetida, oder Laserpitium, und Stercus diaboli, ein Gummi, oder vielmehr ein dick gewordener Saft, so von einem Gewächse, das nur allein in Persien wächst, und daselbst Hingisch, sonst aber bey den Kräuterkennern, sowol den al- ten, als neuern, Laser, oder Sil- phium heißt, gesammlet und aufge- trocknet wird. Wir sagen, dieses Gewächs wachse nur allein in Per- sien; dieses aber ist nicht also zu verstehen, als wenn es in diesem Königreiche überall angetroffen wer- de, sondern es wird nur an zween Orten in demselben gefunden, näm- lich 1) auf den Feldern und Gebir- gen um die Stadt Herat, oder Erat, und 2) in der Provinz Laar, auf den Gipfeln derjenigen Berge, die sich von dem Flusse Cuur an, bis an die Stadt Congo längst dem persischen Meerbusen hin erstrecken: Und wenn ja noch an einigen andern Or- ten dieses Gewächs wachsen sollte, so giebt es doch diesen Saft, oder dieses Gummi nicht, oder nur in so geringer Menge, daß es sich nicht der Mühe verlohnet, solches zu sammlen; weswegen man denn si- cher sagen kann, daß aller Teufels- dreck, welchen man hat, aus Per- sien, und zwar aus der Nachbar- schaft von Herat oder Erat, und der Provinz Laar, aus der Nach- barschaft der Stadt Disguun, kom- me. Die Beschreibung dieses Ge- wächses, und die Art, wie man aus demselben diesen Saft, oder dieses Gummi erhält, findet man in Kämpfers Amoen. exot. und in Geoffroi Mat. Med. Man findet davon in den Gewölbern der Kauf- leute und in den Apotheken dreyer- ley Gattungen. Die erste ist in schönen reinen hellen und glänzen- den Körnern, oder Tropfen von ei- ner schönen, theils weißen, theils fleischfarbenen Farbe; sie wird aber
selten
D 5
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Teſquale
natz genennet wird. Es werden jaͤhrlich vier Jahrmaͤrkte daſelbſt gehalten.
Teſquale, ſiehe Cochenille.
Teſſel, Jnſel, ſiehe Texel.
Teſtif, oder, wie andere ſchrei- ben, Teſtic und Taſtick, iſt der Name, den man in Perſien dem Kameelhaare giebt, ſiehe Kameel.
Teſtone, franz. Teſton, eine in verſchiedenen Laͤndern, ſonderlich in Jtalien, gangbare Muͤnze. Die florentiniſche Teſtone gilt 2 Lire, oder 3 Julier, florentiniſcher Waͤh- rung: Nach franzoͤſiſchem Gelde itziger Waͤhrung, gilt er 33 Sous, und nach unſerm Gelde etwann 11 bis 12 Groſchen. Der roͤmiſche Teſtone gilt ebenfalls 3 Julier, oder 30 Bajocchi. Der portugieſiſche Teſton iſt eine Rechenmuͤnze, wel- che 100 Rees, oder 5 Vintins gilt: 4 portugieſiſche Teſtons machen 1 Cruſade. Vor Zeiten wurden auch in Frankreich Teſtone geſchlagen, die aber itzt nicht mehr daſelbſt gang- bar ſind.
Tete et Queve, oder Cap et Que- ve, wird bey den Manufacturiers und Kaufleuten in Frankreich von einem Stuͤcke Zeug, oder Tuch, geſagt, das noch nicht angeſchnit- ten, ſondern noch ganz iſt.
Tetrechalle, ſiehe Cochenille.
Tetuan, eine volkreiche Handels- ſtadt in der Provinz gleiches Na- mens im Koͤnigreiche Fez, an der Meerenge von Gibraltar in Africa, auf einer ſteinigten Anhoͤhe, zwi- ſchen zwey großen Gebirgen, unge- faͤhr anderthalb deutſche Meilen von der See. Sie gehoͤret unter die Bothmaͤßigkeit des Kaiſers von Ma- rocco. Unten im Thale iſt ein klei- ner Strom, der die Fahrzeuge bis nach Martin, eine halbe Meile von der See bringt, allwo die Waaren aus- und eingeladen werden, ſiehe Barbarey.
Teufels-Abbiß, Kraut, ſiehe Abbiß.
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Teufelsdreck
Teufelsdreck, oder Teufelskoth, lat. Aſſa foetida, oder Laſerpitium, und Stercus diaboli, ein Gummi, oder vielmehr ein dick gewordener Saft, ſo von einem Gewaͤchſe, das nur allein in Perſien waͤchſt, und daſelbſt Hingiſch, ſonſt aber bey den Kraͤuterkennern, ſowol den al- ten, als neuern, Laſer, oder Sil- phium heißt, geſammlet und aufge- trocknet wird. Wir ſagen, dieſes Gewaͤchs wachſe nur allein in Per- ſien; dieſes aber iſt nicht alſo zu verſtehen, als wenn es in dieſem Koͤnigreiche uͤberall angetroffen wer- de, ſondern es wird nur an zween Orten in demſelben gefunden, naͤm- lich 1) auf den Feldern und Gebir- gen um die Stadt Herat, oder Erat, und 2) in der Provinz Laar, auf den Gipfeln derjenigen Berge, die ſich von dem Fluſſe Cuur an, bis an die Stadt Congo laͤngſt dem perſiſchen Meerbuſen hin erſtrecken: Und wenn ja noch an einigen andern Or- ten dieſes Gewaͤchs wachſen ſollte, ſo giebt es doch dieſen Saft, oder dieſes Gummi nicht, oder nur in ſo geringer Menge, daß es ſich nicht der Muͤhe verlohnet, ſolches zu ſammlen; weswegen man denn ſi- cher ſagen kann, daß aller Teufels- dreck, welchen man hat, aus Per- ſien, und zwar aus der Nachbar- ſchaft von Herat oder Erat, und der Provinz Laar, aus der Nach- barſchaft der Stadt Disguun, kom- me. Die Beſchreibung dieſes Ge- waͤchſes, und die Art, wie man aus demſelben dieſen Saft, oder dieſes Gummi erhaͤlt, findet man in Kaͤmpfers Amoen. exot. und in Geoffroi Mat. Med. Man findet davon in den Gewoͤlbern der Kauf- leute und in den Apotheken dreyer- ley Gattungen. Die erſte iſt in ſchoͤnen reinen hellen und glaͤnzen- den Koͤrnern, oder Tropfen von ei- ner ſchoͤnen, theils weißen, theils fleiſchfarbenen Farbe; ſie wird aber
ſelten
D 5
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[[57]/0063]
Teſquale
Teufelsdreck
natz genennet wird. Es werden
jaͤhrlich vier Jahrmaͤrkte daſelbſt
gehalten.
Teſquale, ſiehe Cochenille.
Teſſel, Jnſel, ſiehe Texel.
Teſtif, oder, wie andere ſchrei-
ben, Teſtic und Taſtick, iſt der
Name, den man in Perſien dem
Kameelhaare giebt, ſiehe Kameel.
Teſtone, franz. Teſton, eine in
verſchiedenen Laͤndern, ſonderlich in
Jtalien, gangbare Muͤnze. Die
florentiniſche Teſtone gilt 2 Lire,
oder 3 Julier, florentiniſcher Waͤh-
rung: Nach franzoͤſiſchem Gelde
itziger Waͤhrung, gilt er 33 Sous,
und nach unſerm Gelde etwann 11
bis 12 Groſchen. Der roͤmiſche
Teſtone gilt ebenfalls 3 Julier, oder
30 Bajocchi. Der portugieſiſche
Teſton iſt eine Rechenmuͤnze, wel-
che 100 Rees, oder 5 Vintins gilt:
4 portugieſiſche Teſtons machen
1 Cruſade. Vor Zeiten wurden auch
in Frankreich Teſtone geſchlagen,
die aber itzt nicht mehr daſelbſt gang-
bar ſind.
Tete et Queve, oder Cap et Que-
ve, wird bey den Manufacturiers
und Kaufleuten in Frankreich von
einem Stuͤcke Zeug, oder Tuch,
geſagt, das noch nicht angeſchnit-
ten, ſondern noch ganz iſt.
Tetrechalle, ſiehe Cochenille.
Tetuan, eine volkreiche Handels-
ſtadt in der Provinz gleiches Na-
mens im Koͤnigreiche Fez, an der
Meerenge von Gibraltar in Africa,
auf einer ſteinigten Anhoͤhe, zwi-
ſchen zwey großen Gebirgen, unge-
faͤhr anderthalb deutſche Meilen von
der See. Sie gehoͤret unter die
Bothmaͤßigkeit des Kaiſers von Ma-
rocco. Unten im Thale iſt ein klei-
ner Strom, der die Fahrzeuge bis
nach Martin, eine halbe Meile von
der See bringt, allwo die Waaren
aus- und eingeladen werden, ſiehe
Barbarey.
Teufels-Abbiß, Kraut, ſiehe
Abbiß.
Teufelsdreck, oder Teufelskoth,
lat. Aſſa foetida, oder Laſerpitium,
und Stercus diaboli, ein Gummi,
oder vielmehr ein dick gewordener
Saft, ſo von einem Gewaͤchſe, das
nur allein in Perſien waͤchſt, und
daſelbſt Hingiſch, ſonſt aber bey
den Kraͤuterkennern, ſowol den al-
ten, als neuern, Laſer, oder Sil-
phium heißt, geſammlet und aufge-
trocknet wird. Wir ſagen, dieſes
Gewaͤchs wachſe nur allein in Per-
ſien; dieſes aber iſt nicht alſo zu
verſtehen, als wenn es in dieſem
Koͤnigreiche uͤberall angetroffen wer-
de, ſondern es wird nur an zween
Orten in demſelben gefunden, naͤm-
lich 1) auf den Feldern und Gebir-
gen um die Stadt Herat, oder Erat,
und 2) in der Provinz Laar, auf den
Gipfeln derjenigen Berge, die ſich
von dem Fluſſe Cuur an, bis an die
Stadt Congo laͤngſt dem perſiſchen
Meerbuſen hin erſtrecken: Und
wenn ja noch an einigen andern Or-
ten dieſes Gewaͤchs wachſen ſollte,
ſo giebt es doch dieſen Saft, oder
dieſes Gummi nicht, oder nur in
ſo geringer Menge, daß es ſich nicht
der Muͤhe verlohnet, ſolches zu
ſammlen; weswegen man denn ſi-
cher ſagen kann, daß aller Teufels-
dreck, welchen man hat, aus Per-
ſien, und zwar aus der Nachbar-
ſchaft von Herat oder Erat, und
der Provinz Laar, aus der Nach-
barſchaft der Stadt Disguun, kom-
me. Die Beſchreibung dieſes Ge-
waͤchſes, und die Art, wie man
aus demſelben dieſen Saft, oder
dieſes Gummi erhaͤlt, findet man
in Kaͤmpfers Amoen. exot. und in
Geoffroi Mat. Med. Man findet
davon in den Gewoͤlbern der Kauf-
leute und in den Apotheken dreyer-
ley Gattungen. Die erſte iſt in
ſchoͤnen reinen hellen und glaͤnzen-
den Koͤrnern, oder Tropfen von ei-
ner ſchoͤnen, theils weißen, theils
fleiſchfarbenen Farbe; ſie wird aber
ſelten
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [57]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/63>, abgerufen am 18.12.2024.
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