Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Tesquale
natz genennet wird. Es werden
jährlich vier Jahrmärkte daselbst
gehalten.

Tesquale, siehe Cochenille.

Tessel, Jnsel, siehe Texel.

Testif, oder, wie andere schrei-
ben, Testic und Tastick, ist der
Name, den man in Persien dem
Kameelhaare giebt, siehe Kameel.

Testone, franz. Teston, eine in
verschiedenen Ländern, sonderlich in
Jtalien, gangbare Münze. Die
florentinische Testone gilt 2 Lire,
oder 3 Julier, florentinischer Wäh-
rung: Nach französischem Gelde
itziger Währung, gilt er 33 Sous,
und nach unserm Gelde etwann 11
bis 12 Groschen. Der römische
Testone
gilt ebenfalls 3 Julier, oder
30 Bajocchi. Der portugiesische
Teston
ist eine Rechenmünze, wel-
che 100 Rees, oder 5 Vintins gilt:
4 portugiesische Testons machen
1 Crusade. Vor Zeiten wurden auch
in Frankreich Testone geschlagen,
die aber itzt nicht mehr daselbst gang-
bar sind.

Tete et Queve, oder Cap et Que-
ve
,
wird bey den Manufacturiers
und Kaufleuten in Frankreich von
einem Stücke Zeug, oder Tuch,
gesagt, das noch nicht angeschnit-
ten, sondern noch ganz ist.

Tetrechalle, siehe Cochenille.

Tetuan, eine volkreiche Handels-
stadt in der Provinz gleiches Na-
mens im Königreiche Fez, an der
Meerenge von Gibraltar in Africa,
auf einer steinigten Anhöhe, zwi-
schen zwey großen Gebirgen, unge-
fähr anderthalb deutsche Meilen von
der See. Sie gehöret unter die
Bothmäßigkeit des Kaisers von Ma-
rocco. Unten im Thale ist ein klei-
ner Strom, der die Fahrzeuge bis
nach Martin, eine halbe Meile von
der See bringt, allwo die Waaren
aus- und eingeladen werden, siehe
Barbarey.

Teufels-Abbiß, Kraut, siehe
Abbiß.

[Spaltenumbruch]
Teufelsdreck

Teufelsdreck, oder Teufelskoth,
lat. Assa foetida, oder Laserpitium,
und Stercus diaboli, ein Gummi,
oder vielmehr ein dick gewordener
Saft, so von einem Gewächse, das
nur allein in Persien wächst, und
daselbst Hingisch, sonst aber bey
den Kräuterkennern, sowol den al-
ten, als neuern, Laser, oder Sil-
phium
heißt, gesammlet und aufge-
trocknet wird. Wir sagen, dieses
Gewächs wachse nur allein in Per-
sien; dieses aber ist nicht also zu
verstehen, als wenn es in diesem
Königreiche überall angetroffen wer-
de, sondern es wird nur an zween
Orten in demselben gefunden, näm-
lich 1) auf den Feldern und Gebir-
gen um die Stadt Herat, oder Erat,
und 2) in der Provinz Laar, auf den
Gipfeln derjenigen Berge, die sich
von dem Flusse Cuur an, bis an die
Stadt Congo längst dem persischen
Meerbusen hin erstrecken: Und
wenn ja noch an einigen andern Or-
ten dieses Gewächs wachsen sollte,
so giebt es doch diesen Saft, oder
dieses Gummi nicht, oder nur in
so geringer Menge, daß es sich nicht
der Mühe verlohnet, solches zu
sammlen; weswegen man denn si-
cher sagen kann, daß aller Teufels-
dreck, welchen man hat, aus Per-
sien, und zwar aus der Nachbar-
schaft von Herat oder Erat, und
der Provinz Laar, aus der Nach-
barschaft der Stadt Disguun, kom-
me. Die Beschreibung dieses Ge-
wächses,
und die Art, wie man
aus demselben diesen Saft,
oder
dieses Gummi erhält, findet man
in Kämpfers Amoen. exot. und in
Geoffroi Mat. Med. Man findet
davon in den Gewölbern der Kauf-
leute und in den Apotheken dreyer-
ley Gattungen. Die erste ist in
schönen reinen hellen und glänzen-
den Körnern, oder Tropfen von ei-
ner schönen, theils weißen, theils
fleischfarbenen Farbe; sie wird aber

selten
D 5

[Spaltenumbruch]

Teſquale
natz genennet wird. Es werden
jaͤhrlich vier Jahrmaͤrkte daſelbſt
gehalten.

Teſquale, ſiehe Cochenille.

Teſſel, Jnſel, ſiehe Texel.

Teſtif, oder, wie andere ſchrei-
ben, Teſtic und Taſtick, iſt der
Name, den man in Perſien dem
Kameelhaare giebt, ſiehe Kameel.

Teſtone, franz. Teſton, eine in
verſchiedenen Laͤndern, ſonderlich in
Jtalien, gangbare Muͤnze. Die
florentiniſche Teſtone gilt 2 Lire,
oder 3 Julier, florentiniſcher Waͤh-
rung: Nach franzoͤſiſchem Gelde
itziger Waͤhrung, gilt er 33 Sous,
und nach unſerm Gelde etwann 11
bis 12 Groſchen. Der roͤmiſche
Teſtone
gilt ebenfalls 3 Julier, oder
30 Bajocchi. Der portugieſiſche
Teſton
iſt eine Rechenmuͤnze, wel-
che 100 Rees, oder 5 Vintins gilt:
4 portugieſiſche Teſtons machen
1 Cruſade. Vor Zeiten wurden auch
in Frankreich Teſtone geſchlagen,
die aber itzt nicht mehr daſelbſt gang-
bar ſind.

Tete et Queve, oder Cap et Que-
ve
,
wird bey den Manufacturiers
und Kaufleuten in Frankreich von
einem Stuͤcke Zeug, oder Tuch,
geſagt, das noch nicht angeſchnit-
ten, ſondern noch ganz iſt.

Tetrechalle, ſiehe Cochenille.

Tetuan, eine volkreiche Handels-
ſtadt in der Provinz gleiches Na-
mens im Koͤnigreiche Fez, an der
Meerenge von Gibraltar in Africa,
auf einer ſteinigten Anhoͤhe, zwi-
ſchen zwey großen Gebirgen, unge-
faͤhr anderthalb deutſche Meilen von
der See. Sie gehoͤret unter die
Bothmaͤßigkeit des Kaiſers von Ma-
rocco. Unten im Thale iſt ein klei-
ner Strom, der die Fahrzeuge bis
nach Martin, eine halbe Meile von
der See bringt, allwo die Waaren
aus- und eingeladen werden, ſiehe
Barbarey.

Teufels-Abbiß, Kraut, ſiehe
Abbiß.

[Spaltenumbruch]
Teufelsdreck

Teufelsdreck, oder Teufelskoth,
lat. Aſſa foetida, oder Laſerpitium,
und Stercus diaboli, ein Gummi,
oder vielmehr ein dick gewordener
Saft, ſo von einem Gewaͤchſe, das
nur allein in Perſien waͤchſt, und
daſelbſt Hingiſch, ſonſt aber bey
den Kraͤuterkennern, ſowol den al-
ten, als neuern, Laſer, oder Sil-
phium
heißt, geſammlet und aufge-
trocknet wird. Wir ſagen, dieſes
Gewaͤchs wachſe nur allein in Per-
ſien; dieſes aber iſt nicht alſo zu
verſtehen, als wenn es in dieſem
Koͤnigreiche uͤberall angetroffen wer-
de, ſondern es wird nur an zween
Orten in demſelben gefunden, naͤm-
lich 1) auf den Feldern und Gebir-
gen um die Stadt Herat, oder Erat,
und 2) in der Provinz Laar, auf den
Gipfeln derjenigen Berge, die ſich
von dem Fluſſe Cuur an, bis an die
Stadt Congo laͤngſt dem perſiſchen
Meerbuſen hin erſtrecken: Und
wenn ja noch an einigen andern Or-
ten dieſes Gewaͤchs wachſen ſollte,
ſo giebt es doch dieſen Saft, oder
dieſes Gummi nicht, oder nur in
ſo geringer Menge, daß es ſich nicht
der Muͤhe verlohnet, ſolches zu
ſammlen; weswegen man denn ſi-
cher ſagen kann, daß aller Teufels-
dreck, welchen man hat, aus Per-
ſien, und zwar aus der Nachbar-
ſchaft von Herat oder Erat, und
der Provinz Laar, aus der Nach-
barſchaft der Stadt Disguun, kom-
me. Die Beſchreibung dieſes Ge-
waͤchſes,
und die Art, wie man
aus demſelben dieſen Saft,
oder
dieſes Gummi erhaͤlt, findet man
in Kaͤmpfers Amoen. exot. und in
Geoffroi Mat. Med. Man findet
davon in den Gewoͤlbern der Kauf-
leute und in den Apotheken dreyer-
ley Gattungen. Die erſte iſt in
ſchoͤnen reinen hellen und glaͤnzen-
den Koͤrnern, oder Tropfen von ei-
ner ſchoͤnen, theils weißen, theils
fleiſchfarbenen Farbe; ſie wird aber

ſelten
D 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0063" n="[57]"/><cb n="113"/><fw place="top" type="header">Te&#x017F;quale</fw><lb/>
natz genennet wird. Es werden<lb/>
ja&#x0364;hrlich vier <hi rendition="#fr">Jahrma&#x0364;rkte</hi> da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
gehalten.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Te&#x017F;quale,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#fr">Cochenille.</hi></p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Te&#x017F;&#x017F;el,</hi> Jn&#x017F;el, &#x017F;iehe <hi rendition="#fr">Texel.</hi></p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Te&#x017F;tif,</hi> oder, wie andere &#x017F;chrei-<lb/>
ben, <hi rendition="#fr">Te&#x017F;tic</hi> und <hi rendition="#fr">Ta&#x017F;tick,</hi> i&#x017F;t der<lb/>
Name, den man in Per&#x017F;ien dem<lb/>
Kameelhaare giebt, &#x017F;iehe <hi rendition="#fr">Kameel.</hi></p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Te&#x017F;tone,</hi> franz. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Te&#x017F;ton</hi>,</hi> eine in<lb/>
ver&#x017F;chiedenen La&#x0364;ndern, &#x017F;onderlich in<lb/>
Jtalien, gangbare Mu&#x0364;nze. Die<lb/><hi rendition="#fr">florentini&#x017F;che Te&#x017F;tone</hi> gilt 2 Lire,<lb/>
oder 3 Julier, florentini&#x017F;cher Wa&#x0364;h-<lb/>
rung: Nach franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chem Gelde<lb/>
itziger Wa&#x0364;hrung, gilt er 33 Sous,<lb/>
und nach un&#x017F;erm Gelde etwann 11<lb/>
bis 12 Gro&#x017F;chen. Der <hi rendition="#fr">ro&#x0364;mi&#x017F;che<lb/>
Te&#x017F;tone</hi> gilt ebenfalls 3 Julier, oder<lb/>
30 Bajocchi. Der <hi rendition="#fr">portugie&#x017F;i&#x017F;che<lb/>
Te&#x017F;ton</hi> i&#x017F;t eine Rechenmu&#x0364;nze, wel-<lb/>
che 100 Rees, oder 5 Vintins gilt:<lb/>
4 portugie&#x017F;i&#x017F;che Te&#x017F;tons machen<lb/>
1 Cru&#x017F;ade. Vor Zeiten wurden auch<lb/>
in <hi rendition="#fr">Frankreich</hi> Te&#x017F;tone ge&#x017F;chlagen,<lb/>
die aber itzt nicht mehr da&#x017F;elb&#x017F;t gang-<lb/>
bar &#x017F;ind.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tete et Queve</hi>,</hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cap et Que-<lb/>
ve</hi>,</hi> wird bey den Manufacturiers<lb/>
und Kaufleuten in Frankreich von<lb/>
einem Stu&#x0364;cke Zeug, oder Tuch,<lb/>
ge&#x017F;agt, das noch nicht ange&#x017F;chnit-<lb/>
ten, &#x017F;ondern noch ganz i&#x017F;t.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Tetrechalle,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#fr">Cochenille.</hi></p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Tetuan,</hi> eine volkreiche Handels-<lb/>
&#x017F;tadt in der Provinz gleiches Na-<lb/>
mens im Ko&#x0364;nigreiche Fez, an der<lb/>
Meerenge von Gibraltar in Africa,<lb/>
auf einer &#x017F;teinigten Anho&#x0364;he, zwi-<lb/>
&#x017F;chen zwey großen Gebirgen, unge-<lb/>
fa&#x0364;hr anderthalb deut&#x017F;che Meilen von<lb/>
der See. Sie geho&#x0364;ret unter die<lb/>
Bothma&#x0364;ßigkeit des Kai&#x017F;ers von Ma-<lb/>
rocco. Unten im Thale i&#x017F;t ein klei-<lb/>
ner Strom, der die Fahrzeuge bis<lb/>
nach Martin, eine halbe Meile von<lb/>
der See bringt, allwo die Waaren<lb/>
aus- und eingeladen werden, &#x017F;iehe<lb/><hi rendition="#fr">Barbarey.</hi></p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Teufels-Abbiß,</hi> Kraut, &#x017F;iehe<lb/><hi rendition="#fr">Abbiß.</hi></p><lb/>
        <cb n="114"/>
        <fw place="top" type="header">Teufelsdreck</fw><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Teufelsdreck,</hi> oder <hi rendition="#fr">Teufelskoth,</hi><lb/>
lat. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A&#x017F;&#x017F;a foetida</hi>,</hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">La&#x017F;erpitium</hi>,</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Stercus diaboli</hi>,</hi> ein Gummi,<lb/>
oder vielmehr ein dick gewordener<lb/>
Saft, &#x017F;o von einem Gewa&#x0364;ch&#x017F;e, das<lb/>
nur allein in Per&#x017F;ien wa&#x0364;ch&#x017F;t, und<lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;t <hi rendition="#fr">Hingi&#x017F;ch,</hi> &#x017F;on&#x017F;t aber bey<lb/>
den Kra&#x0364;uterkennern, &#x017F;owol den al-<lb/>
ten, als neuern, <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">La&#x017F;er</hi>,</hi> oder <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Sil-<lb/>
phium</hi></hi> heißt, ge&#x017F;ammlet und aufge-<lb/>
trocknet wird. Wir &#x017F;agen, die&#x017F;es<lb/>
Gewa&#x0364;chs wach&#x017F;e nur allein in Per-<lb/>
&#x017F;ien; die&#x017F;es aber i&#x017F;t nicht al&#x017F;o zu<lb/>
ver&#x017F;tehen, als wenn es in die&#x017F;em<lb/>
Ko&#x0364;nigreiche u&#x0364;berall angetroffen wer-<lb/>
de, &#x017F;ondern es wird nur an zween<lb/>
Orten in dem&#x017F;elben gefunden, na&#x0364;m-<lb/>
lich 1) auf den Feldern und Gebir-<lb/>
gen um die Stadt Herat, oder Erat,<lb/>
und 2) in der Provinz Laar, auf den<lb/>
Gipfeln derjenigen Berge, die &#x017F;ich<lb/>
von dem Flu&#x017F;&#x017F;e Cuur an, bis an die<lb/>
Stadt Congo la&#x0364;ng&#x017F;t dem per&#x017F;i&#x017F;chen<lb/>
Meerbu&#x017F;en hin er&#x017F;trecken: Und<lb/>
wenn ja noch an einigen andern Or-<lb/>
ten die&#x017F;es Gewa&#x0364;chs wach&#x017F;en &#x017F;ollte,<lb/>
&#x017F;o giebt es doch die&#x017F;en Saft, oder<lb/>
die&#x017F;es Gummi nicht, oder nur in<lb/>
&#x017F;o geringer Menge, daß es &#x017F;ich nicht<lb/>
der Mu&#x0364;he verlohnet, &#x017F;olches zu<lb/>
&#x017F;ammlen; weswegen man denn &#x017F;i-<lb/>
cher &#x017F;agen kann, daß aller Teufels-<lb/>
dreck, welchen man hat, aus Per-<lb/>
&#x017F;ien, und zwar aus der Nachbar-<lb/>
&#x017F;chaft von Herat oder Erat, und<lb/>
der Provinz Laar, aus der Nach-<lb/>
bar&#x017F;chaft der Stadt Disguun, kom-<lb/>
me. Die <hi rendition="#fr">Be&#x017F;chreibung die&#x017F;es Ge-<lb/>
wa&#x0364;ch&#x017F;es,</hi> und die <hi rendition="#fr">Art, wie man<lb/>
aus dem&#x017F;elben die&#x017F;en Saft,</hi> oder<lb/>
die&#x017F;es Gummi <hi rendition="#fr">erha&#x0364;lt,</hi> findet man<lb/>
in Ka&#x0364;mpfers <hi rendition="#aq">Amoen. exot.</hi> und in<lb/>
Geoffroi <hi rendition="#aq">Mat. Med.</hi> Man findet<lb/>
davon in den Gewo&#x0364;lbern der Kauf-<lb/>
leute und in den Apotheken dreyer-<lb/>
ley <hi rendition="#fr">Gattungen.</hi> Die <hi rendition="#fr">er&#x017F;te</hi> i&#x017F;t in<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nen reinen hellen und gla&#x0364;nzen-<lb/>
den Ko&#x0364;rnern, oder Tropfen von ei-<lb/>
ner &#x017F;cho&#x0364;nen, theils weißen, theils<lb/>
flei&#x017F;chfarbenen Farbe; &#x017F;ie wird aber<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D 5</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;elten</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[57]/0063] Teſquale Teufelsdreck natz genennet wird. Es werden jaͤhrlich vier Jahrmaͤrkte daſelbſt gehalten. Teſquale, ſiehe Cochenille. Teſſel, Jnſel, ſiehe Texel. Teſtif, oder, wie andere ſchrei- ben, Teſtic und Taſtick, iſt der Name, den man in Perſien dem Kameelhaare giebt, ſiehe Kameel. Teſtone, franz. Teſton, eine in verſchiedenen Laͤndern, ſonderlich in Jtalien, gangbare Muͤnze. Die florentiniſche Teſtone gilt 2 Lire, oder 3 Julier, florentiniſcher Waͤh- rung: Nach franzoͤſiſchem Gelde itziger Waͤhrung, gilt er 33 Sous, und nach unſerm Gelde etwann 11 bis 12 Groſchen. Der roͤmiſche Teſtone gilt ebenfalls 3 Julier, oder 30 Bajocchi. Der portugieſiſche Teſton iſt eine Rechenmuͤnze, wel- che 100 Rees, oder 5 Vintins gilt: 4 portugieſiſche Teſtons machen 1 Cruſade. Vor Zeiten wurden auch in Frankreich Teſtone geſchlagen, die aber itzt nicht mehr daſelbſt gang- bar ſind. Tete et Queve, oder Cap et Que- ve, wird bey den Manufacturiers und Kaufleuten in Frankreich von einem Stuͤcke Zeug, oder Tuch, geſagt, das noch nicht angeſchnit- ten, ſondern noch ganz iſt. Tetrechalle, ſiehe Cochenille. Tetuan, eine volkreiche Handels- ſtadt in der Provinz gleiches Na- mens im Koͤnigreiche Fez, an der Meerenge von Gibraltar in Africa, auf einer ſteinigten Anhoͤhe, zwi- ſchen zwey großen Gebirgen, unge- faͤhr anderthalb deutſche Meilen von der See. Sie gehoͤret unter die Bothmaͤßigkeit des Kaiſers von Ma- rocco. Unten im Thale iſt ein klei- ner Strom, der die Fahrzeuge bis nach Martin, eine halbe Meile von der See bringt, allwo die Waaren aus- und eingeladen werden, ſiehe Barbarey. Teufels-Abbiß, Kraut, ſiehe Abbiß. Teufelsdreck, oder Teufelskoth, lat. Aſſa foetida, oder Laſerpitium, und Stercus diaboli, ein Gummi, oder vielmehr ein dick gewordener Saft, ſo von einem Gewaͤchſe, das nur allein in Perſien waͤchſt, und daſelbſt Hingiſch, ſonſt aber bey den Kraͤuterkennern, ſowol den al- ten, als neuern, Laſer, oder Sil- phium heißt, geſammlet und aufge- trocknet wird. Wir ſagen, dieſes Gewaͤchs wachſe nur allein in Per- ſien; dieſes aber iſt nicht alſo zu verſtehen, als wenn es in dieſem Koͤnigreiche uͤberall angetroffen wer- de, ſondern es wird nur an zween Orten in demſelben gefunden, naͤm- lich 1) auf den Feldern und Gebir- gen um die Stadt Herat, oder Erat, und 2) in der Provinz Laar, auf den Gipfeln derjenigen Berge, die ſich von dem Fluſſe Cuur an, bis an die Stadt Congo laͤngſt dem perſiſchen Meerbuſen hin erſtrecken: Und wenn ja noch an einigen andern Or- ten dieſes Gewaͤchs wachſen ſollte, ſo giebt es doch dieſen Saft, oder dieſes Gummi nicht, oder nur in ſo geringer Menge, daß es ſich nicht der Muͤhe verlohnet, ſolches zu ſammlen; weswegen man denn ſi- cher ſagen kann, daß aller Teufels- dreck, welchen man hat, aus Per- ſien, und zwar aus der Nachbar- ſchaft von Herat oder Erat, und der Provinz Laar, aus der Nach- barſchaft der Stadt Disguun, kom- me. Die Beſchreibung dieſes Ge- waͤchſes, und die Art, wie man aus demſelben dieſen Saft, oder dieſes Gummi erhaͤlt, findet man in Kaͤmpfers Amoen. exot. und in Geoffroi Mat. Med. Man findet davon in den Gewoͤlbern der Kauf- leute und in den Apotheken dreyer- ley Gattungen. Die erſte iſt in ſchoͤnen reinen hellen und glaͤnzen- den Koͤrnern, oder Tropfen von ei- ner ſchoͤnen, theils weißen, theils fleiſchfarbenen Farbe; ſie wird aber ſelten D 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/63
Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [57]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/63>, abgerufen am 18.12.2024.