rigen Zwiebeln, wenn sie im ersten Frühjahre wieder versetzet werden. Die (2) Winterzwiebeln, so man einiger Orten Schleiß- oder Spalt- zwiebeln nennet, weil sie oben sich zu spalten pflegen, werden im Herb- ste gesäet; so hat man im Frühlin- ge zeitige junge Zwiebeln, davon der Saame um Jacobi reifet, und im September wieder zur Saat die- net. Die Zwiebeln überhaupt sind eigentlich nicht eine Speise, sondern mehr ein Gewürz der Speise. Auch in der Arztney haben die Zwiebeln ihren vielfältigen Nutzen.
Zwiebelgewächs, lat. Bulbus, franz. Bulbe, heißen diejenigen Blu- mengewächse, so aus einer, den bekannten Küchenzwiebeln gleichen- den Wurzel entspringen, als da sind Tulipanen, Kaiserkronen, Lilien, türkische Bunde, Narcissen, Tube- rosen, Hyacinthen, Fritillarien, und viel andere mehr. Diese Wur- zeln werden von andern Kiele, und die Gewächse Kielwerk genennet. Alle Blumenzwiebeln erfordern durchgehends ein lockeres, nicht zu sandiges, auch nicht lehmiges, son- dern trächtiges Erdreich, ohne Mist, er wäre denn ganz kurz und ver- fault. Sie werden entweder durch den Saamen, oder durch die Kiele vermehret. Die gemeinen Zwiebel- gewächse werden im andern und dritten Jahre; was aber edle schöne Blumen sind, alljährlich ausgenom- men, so bald im Sommer das Gras oder Kraut davon gelb worden, und sich der Saft in den Kiel gezogen hat. Die ausgenommenen Zwie- beln werden auf einen saubern Bo- den, oder in ein Gemach, auf Tische oder gelegte Breter, säuberlich und dünn aus einander gebreitet. Wenn sie also acht Tage gelegen, und wohl trocken worden, alsdenn wird aller Koth, nebst den unsaubern Schalen und Wurzeln, hinweg ge- nommen, und die jungen Setzlinge [Spaltenumbruch]
Zwillich
von den alten subtil abgelöset und abgesondert. Was man von Kiel- werke oder Zwiebelgewächsen über Land schicken will; das soll man erstlich in Mooß, darnach in Pa- pier, worauf der Name des Ge- wächses bemerket, einwickeln, in eine Kiste einmachen, und mit Wachstuch vor der Nässe wohl ver- wahren. Anemonen und Ranun- keln kann man in Baumwolle; was aber Wurzeln sind, in Mooß mit Honig befeuchtet einmachen: blei- ben sie aber nur einige Tage unter- wegens, so ist ein feuchter Moos schon gut genug. Das kleine Zwie- belwerk, als Jonquillen, Fritilla- rien und dergleichen, mag man, wenn sie abgetrocknet sind, in ein Papier einwickeln, und in Schach- teln verwahren. Es sind die Blu- menzwiebeln eine Waare der so ge- nannten Jtaliener; auch bekömmt man sie aus großen Gärten. Die größten und gesundesten Zwiebeln, das ist, diejenigen, die weder fle- ckigt, noch angefressen sind, sind die besten. Die Hochschätzung der- selben kömmt sehr oft daher, daß sie selten und unbekannt sind.
Zwillich, oder Zwillig, ist (1) ein aus flächsenem Garne doppelt und erhaben überschlagenes weiß verfer- tigtes Gewebe von unterschiedlicher Güte und Sorten, aus allerhand Mustern bestehend, woraus man Bettgeräthe, Handtücher oder Que- len, Tischzeug, Halstücher, Weiber- hosen, Säcke etc. zu machen pflegt. Es wird der Zwillig nach verschie- dener Landesart auch Dreel, Dreil- lich, Dreylich oder Dreydrath, und Trillig, franz. Treillis, genennet. Eigentlich besteht aller Zwillich in gedoppelt so viel Faden, als die schlechte Leinwand, und hat Bild und Modell auf beyden Seiten, ja wohl gar gezogene Arbeit, wie der holländische. Es ist daher ein viel festeres, dickeres und dauerhafti-
geres
V.Theil. P p
[Spaltenumbruch]
Zwiebel
rigen Zwiebeln, wenn ſie im erſten Fruͤhjahre wieder verſetzet werden. Die (2) Winterzwiebeln, ſo man einiger Orten Schleiß- oder Spalt- zwiebeln nennet, weil ſie oben ſich zu ſpalten pflegen, werden im Herb- ſte geſaͤet; ſo hat man im Fruͤhlin- ge zeitige junge Zwiebeln, davon der Saame um Jacobi reifet, und im September wieder zur Saat die- net. Die Zwiebeln uͤberhaupt ſind eigentlich nicht eine Speiſe, ſondern mehr ein Gewuͤrz der Speiſe. Auch in der Arztney haben die Zwiebeln ihren vielfaͤltigen Nutzen.
Zwiebelgewaͤchs, lat. Bulbus, franz. Bulbe, heißen diejenigen Blu- mengewaͤchſe, ſo aus einer, den bekannten Kuͤchenzwiebeln gleichen- den Wurzel entſpringen, als da ſind Tulipanen, Kaiſerkronen, Lilien, tuͤrkiſche Bunde, Narciſſen, Tube- roſen, Hyacinthen, Fritillarien, und viel andere mehr. Dieſe Wur- zeln werden von andern Kiele, und die Gewaͤchſe Kielwerk genennet. Alle Blumenzwiebeln erfordern durchgehends ein lockeres, nicht zu ſandiges, auch nicht lehmiges, ſon- dern traͤchtiges Erdreich, ohne Miſt, er waͤre denn ganz kurz und ver- fault. Sie werden entweder durch den Saamen, oder durch die Kiele vermehret. Die gemeinen Zwiebel- gewaͤchſe werden im andern und dritten Jahre; was aber edle ſchoͤne Blumen ſind, alljaͤhrlich ausgenom- men, ſo bald im Sommer das Gras oder Kraut davon gelb worden, und ſich der Saft in den Kiel gezogen hat. Die ausgenommenen Zwie- beln werden auf einen ſaubern Bo- den, oder in ein Gemach, auf Tiſche oder gelegte Breter, ſaͤuberlich und duͤnn aus einander gebreitet. Wenn ſie alſo acht Tage gelegen, und wohl trocken worden, alsdenn wird aller Koth, nebſt den unſaubern Schalen und Wurzeln, hinweg ge- nommen, und die jungen Setzlinge [Spaltenumbruch]
Zwillich
von den alten ſubtil abgeloͤſet und abgeſondert. Was man von Kiel- werke oder Zwiebelgewaͤchſen uͤber Land ſchicken will; das ſoll man erſtlich in Mooß, darnach in Pa- pier, worauf der Name des Ge- waͤchſes bemerket, einwickeln, in eine Kiſte einmachen, und mit Wachstuch vor der Naͤſſe wohl ver- wahren. Anemonen und Ranun- keln kann man in Baumwolle; was aber Wurzeln ſind, in Mooß mit Honig befeuchtet einmachen: blei- ben ſie aber nur einige Tage unter- wegens, ſo iſt ein feuchter Moos ſchon gut genug. Das kleine Zwie- belwerk, als Jonquillen, Fritilla- rien und dergleichen, mag man, wenn ſie abgetrocknet ſind, in ein Papier einwickeln, und in Schach- teln verwahren. Es ſind die Blu- menzwiebeln eine Waare der ſo ge- nannten Jtaliener; auch bekoͤmmt man ſie aus großen Gaͤrten. Die groͤßten und geſundeſten Zwiebeln, das iſt, diejenigen, die weder fle- ckigt, noch angefreſſen ſind, ſind die beſten. Die Hochſchaͤtzung der- ſelben koͤmmt ſehr oft daher, daß ſie ſelten und unbekannt ſind.
Zwillich, oder Zwillig, iſt (1) ein aus flaͤchſenem Garne doppelt und erhaben uͤberſchlagenes weiß verfer- tigtes Gewebe von unterſchiedlicher Guͤte und Sorten, aus allerhand Muſtern beſtehend, woraus man Bettgeraͤthe, Handtuͤcher oder Que- len, Tiſchzeug, Halstuͤcher, Weiber- hoſen, Saͤcke ꝛc. zu machen pflegt. Es wird der Zwillig nach verſchie- dener Landesart auch Dreel, Dreil- lich, Dreylich oder Dreydrath, und Trillig, franz. Treillis, genennet. Eigentlich beſteht aller Zwillich in gedoppelt ſo viel Faden, als die ſchlechte Leinwand, und hat Bild und Modell auf beyden Seiten, ja wohl gar gezogene Arbeit, wie der hollaͤndiſche. Es iſt daher ein viel feſteres, dickeres und dauerhafti-
geres
V.Theil. P p
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[[593]/0599]
Zwiebel
Zwillich
rigen Zwiebeln, wenn ſie im erſten
Fruͤhjahre wieder verſetzet werden.
Die (2) Winterzwiebeln, ſo man
einiger Orten Schleiß- oder Spalt-
zwiebeln nennet, weil ſie oben ſich
zu ſpalten pflegen, werden im Herb-
ſte geſaͤet; ſo hat man im Fruͤhlin-
ge zeitige junge Zwiebeln, davon
der Saame um Jacobi reifet, und
im September wieder zur Saat die-
net. Die Zwiebeln uͤberhaupt ſind
eigentlich nicht eine Speiſe, ſondern
mehr ein Gewuͤrz der Speiſe. Auch
in der Arztney haben die Zwiebeln
ihren vielfaͤltigen Nutzen.
Zwiebelgewaͤchs, lat. Bulbus,
franz. Bulbe, heißen diejenigen Blu-
mengewaͤchſe, ſo aus einer, den
bekannten Kuͤchenzwiebeln gleichen-
den Wurzel entſpringen, als da ſind
Tulipanen, Kaiſerkronen, Lilien,
tuͤrkiſche Bunde, Narciſſen, Tube-
roſen, Hyacinthen, Fritillarien,
und viel andere mehr. Dieſe Wur-
zeln werden von andern Kiele, und
die Gewaͤchſe Kielwerk genennet.
Alle Blumenzwiebeln erfordern
durchgehends ein lockeres, nicht zu
ſandiges, auch nicht lehmiges, ſon-
dern traͤchtiges Erdreich, ohne Miſt,
er waͤre denn ganz kurz und ver-
fault. Sie werden entweder durch
den Saamen, oder durch die Kiele
vermehret. Die gemeinen Zwiebel-
gewaͤchſe werden im andern und
dritten Jahre; was aber edle ſchoͤne
Blumen ſind, alljaͤhrlich ausgenom-
men, ſo bald im Sommer das Gras
oder Kraut davon gelb worden, und
ſich der Saft in den Kiel gezogen
hat. Die ausgenommenen Zwie-
beln werden auf einen ſaubern Bo-
den, oder in ein Gemach, auf Tiſche
oder gelegte Breter, ſaͤuberlich und
duͤnn aus einander gebreitet. Wenn
ſie alſo acht Tage gelegen, und
wohl trocken worden, alsdenn wird
aller Koth, nebſt den unſaubern
Schalen und Wurzeln, hinweg ge-
nommen, und die jungen Setzlinge
von den alten ſubtil abgeloͤſet und
abgeſondert. Was man von Kiel-
werke oder Zwiebelgewaͤchſen uͤber
Land ſchicken will; das ſoll man
erſtlich in Mooß, darnach in Pa-
pier, worauf der Name des Ge-
waͤchſes bemerket, einwickeln, in
eine Kiſte einmachen, und mit
Wachstuch vor der Naͤſſe wohl ver-
wahren. Anemonen und Ranun-
keln kann man in Baumwolle; was
aber Wurzeln ſind, in Mooß mit
Honig befeuchtet einmachen: blei-
ben ſie aber nur einige Tage unter-
wegens, ſo iſt ein feuchter Moos
ſchon gut genug. Das kleine Zwie-
belwerk, als Jonquillen, Fritilla-
rien und dergleichen, mag man,
wenn ſie abgetrocknet ſind, in ein
Papier einwickeln, und in Schach-
teln verwahren. Es ſind die Blu-
menzwiebeln eine Waare der ſo ge-
nannten Jtaliener; auch bekoͤmmt
man ſie aus großen Gaͤrten. Die
groͤßten und geſundeſten Zwiebeln,
das iſt, diejenigen, die weder fle-
ckigt, noch angefreſſen ſind, ſind
die beſten. Die Hochſchaͤtzung der-
ſelben koͤmmt ſehr oft daher, daß
ſie ſelten und unbekannt ſind.
Zwillich, oder Zwillig, iſt (1) ein
aus flaͤchſenem Garne doppelt und
erhaben uͤberſchlagenes weiß verfer-
tigtes Gewebe von unterſchiedlicher
Guͤte und Sorten, aus allerhand
Muſtern beſtehend, woraus man
Bettgeraͤthe, Handtuͤcher oder Que-
len, Tiſchzeug, Halstuͤcher, Weiber-
hoſen, Saͤcke ꝛc. zu machen pflegt.
Es wird der Zwillig nach verſchie-
dener Landesart auch Dreel, Dreil-
lich, Dreylich oder Dreydrath, und
Trillig, franz. Treillis, genennet.
Eigentlich beſteht aller Zwillich
in gedoppelt ſo viel Faden, als die
ſchlechte Leinwand, und hat Bild
und Modell auf beyden Seiten, ja
wohl gar gezogene Arbeit, wie der
hollaͤndiſche. Es iſt daher ein viel
feſteres, dickeres und dauerhafti-
geres
V. Theil. P p
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [593]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/599>, abgerufen am 25.11.2024.
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