Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Zucker und wenn der Syrup abgeflossen,durch Uebergießung einer in Wasser zerlassenen Kreide weiß machen, in- dem solches Wasser durch den Zu- cker zieht, und, was noch unsau- ber darinn ist, mit sich nimmt. Von diesem sodann aus den For- men genommenen Zucker werden hierauf drey (b) Sortemente ge- macht, also, daß der unterste Theil des aus der Forme gezogenen Stückes vor das beste; der oberste aber für das schlechteste Gut; folg- lich der mittelste für Mittelgut pas- siret. Der also sortirte Zucker wird auf große Tücher gebreitet, damit er vollends an der Luft aus- trockne, hierauf in Kasten oder Tonnen geschlagen, und also zu uns gebracht. Er soll in Ansehung sei- ner (c) Güte, trocken und körnigt seyn, schön weiß sehen, süß und an- genehm schmecken, und wie nach Veilgen riechen, dergleichen der un- terste Theil der Hutformen zu seyn pflegt. Der allerbeste wird aus Brasilien (d) gebracht, siehe Casso- nadzucker. Dieser Zucker wird von den Zuckerbeckern sehr (e) ge- braucht, weil er sich nicht so bald, candisirt, und die Confituren schön weiß davon werden, auch sich bes- ser halten lassen. Uebrigens macht selbiger sowol als der Moscovadezu- cker noch einmal so süß, als der kostbare. Eben dieser Cassonadzu- cker wird auch wol (f) in Hüte ge- gossen, in blau Papier gewickelt, und von den Franzosen sodann Su- cre de sept livres, das ist Sieben- pfundzucker, genennet, wiewol ihm solcher Name nicht gar wohl zukömmt, indem diese Hüte gemei- niglich mehr und bis zwölf Pfunde wiegen. Die Holländer verschicken dergleichen große Hüte, anstatt des blauen Papiers in Palmblätter ein- gewickelt, daher sie den Namen Palmzucker, franz. Sucre de Pal- me, bekommen. c) Getriebener [Spaltenumbruch] Zucker Zucker, franz. Sucre passe, ist zwarweißer und härter, als der Mosco- vadezucker; aber dennoch von dem Moscovadezucker wenig unterschie- den: jedoch hält er das Mittel zwi- schen Moscovade- und dem vorste- henden Cassonadzucker. Man nen- net ihn daher auch grauen Casso- nadzucker, franz. Cassonade grise: gleichwie den Cassonadzucker, von dem wir vorhin geredet, zum Un- terschiede von diesem, weißen Cas- sonad, fr. Cassonade blanche. Jener wird auf eben die Art, wie der Moscovadezucker gemacht, nur mit dem Unterschiede, daß man den Zuckersaft, wenn er aus den Kes- seln kömmt, durch ein grobes weis- ses Tuch durchseiget, und daß, wenn er fertig ist, man ihn in Fäßgen thut, die mit verschiedenen Löchern durchboret sind, damit er sich desto besser läutern könne. Aus den bisher angezeigten Gattungen werden in Holland, Hamburg, und anderswo durch wiederholtes Läu- tern in Laugen von lebendigem Kalke, noch andere Gattungen ge- macht. Denn je öfter der Zucker mit Kalkwasser oder Lauge gekochet oder gereiniget wird; desto weißer, reiner und härter wird er. Nach dieser Feine und Weiße nun erhält er besondere Namen. Den aller- feinsten Zucker, nennen die Franzo- sen d) Royalzucker (Sucre royal), das ist Königszucker. Dieser muß auf das höchste rein und weiß seyn, glänzen, schwerlich zerbrechen, in- wendig wie Crystallen sehen, und bey dem Anbruche flinkern, auch süß und lieblich schmecken, und ein wenig wie nach Veilgen riechen, siehe Königszucker. Nach diesem folget bey den Franzosen e) der Demyroyal. Beyde Sorten sind bey uns die besten Canarienzucker; die andern aber werden bey uns f) Refinat genennet, und haben wieder verschiedene Sorten: (a) or- dinä- N n 4
[Spaltenumbruch] Zucker und wenn der Syrup abgefloſſen,durch Uebergießung einer in Waſſer zerlaſſenen Kreide weiß machen, in- dem ſolches Waſſer durch den Zu- cker zieht, und, was noch unſau- ber darinn iſt, mit ſich nimmt. Von dieſem ſodann aus den For- men genommenen Zucker werden hierauf drey (b) Sortemente ge- macht, alſo, daß der unterſte Theil des aus der Forme gezogenen Stuͤckes vor das beſte; der oberſte aber fuͤr das ſchlechteſte Gut; folg- lich der mittelſte fuͤr Mittelgut paſ- ſiret. Der alſo ſortirte Zucker wird auf große Tuͤcher gebreitet, damit er vollends an der Luft aus- trockne, hierauf in Kaſten oder Tonnen geſchlagen, und alſo zu uns gebracht. Er ſoll in Anſehung ſei- ner (c) Guͤte, trocken und koͤrnigt ſeyn, ſchoͤn weiß ſehen, ſuͤß und an- genehm ſchmecken, und wie nach Veilgen riechen, dergleichen der un- terſte Theil der Hutformen zu ſeyn pflegt. Der allerbeſte wird aus Braſilien (d) gebracht, ſiehe Caſſo- nadzucker. Dieſer Zucker wird von den Zuckerbeckern ſehr (e) ge- braucht, weil er ſich nicht ſo bald, candiſirt, und die Confituren ſchoͤn weiß davon werden, auch ſich beſ- ſer halten laſſen. Uebrigens macht ſelbiger ſowol als der Moſcovadezu- cker noch einmal ſo ſuͤß, als der koſtbare. Eben dieſer Caſſonadzu- cker wird auch wol (f) in Huͤte ge- goſſen, in blau Papier gewickelt, und von den Franzoſen ſodann Su- cre de ſept livres, das iſt Sieben- pfundzucker, genennet, wiewol ihm ſolcher Name nicht gar wohl zukoͤmmt, indem dieſe Huͤte gemei- niglich mehr und bis zwoͤlf Pfunde wiegen. Die Hollaͤnder verſchicken dergleichen große Huͤte, anſtatt des blauen Papiers in Palmblaͤtter ein- gewickelt, daher ſie den Namen Palmzucker, franz. Sucre de Pal- me, bekommen. c) Getriebener [Spaltenumbruch] Zucker Zucker, franz. Sucre paſſé, iſt zwarweißer und haͤrter, als der Moſco- vadezucker; aber dennoch von dem Moſcovadezucker wenig unterſchie- den: jedoch haͤlt er das Mittel zwi- ſchen Moſcovade- und dem vorſte- henden Caſſonadzucker. Man nen- net ihn daher auch grauen Caſſo- nadzucker, franz. Caſſonade griſe: gleichwie den Caſſonadzucker, von dem wir vorhin geredet, zum Un- terſchiede von dieſem, weißen Caſ- ſonad, fr. Caſſonade blanche. Jener wird auf eben die Art, wie der Moſcovadezucker gemacht, nur mit dem Unterſchiede, daß man den Zuckerſaft, wenn er aus den Keſ- ſeln koͤmmt, durch ein grobes weiſ- ſes Tuch durchſeiget, und daß, wenn er fertig iſt, man ihn in Faͤßgen thut, die mit verſchiedenen Loͤchern durchboret ſind, damit er ſich deſto beſſer laͤutern koͤnne. Aus den bisher angezeigten Gattungen werden in Holland, Hamburg, und anderswo durch wiederholtes Laͤu- tern in Laugen von lebendigem Kalke, noch andere Gattungen ge- macht. Denn je oͤfter der Zucker mit Kalkwaſſer oder Lauge gekochet oder gereiniget wird; deſto weißer, reiner und haͤrter wird er. Nach dieſer Feine und Weiße nun erhaͤlt er beſondere Namen. Den aller- feinſten Zucker, nennen die Franzo- ſen d) Royalzucker (Sucre royal), das iſt Koͤnigszucker. Dieſer muß auf das hoͤchſte rein und weiß ſeyn, glaͤnzen, ſchwerlich zerbrechen, in- wendig wie Cryſtallen ſehen, und bey dem Anbruche flinkern, auch ſuͤß und lieblich ſchmecken, und ein wenig wie nach Veilgen riechen, ſiehe Koͤnigszucker. Nach dieſem folget bey den Franzoſen e) der Demyroyal. Beyde Sorten ſind bey uns die beſten Canarienzucker; die andern aber werden bey uns f) Refinat genennet, und haben wieder verſchiedene Sorten: (a) or- dinaͤ- N n 4
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Zucker
Zucker
und wenn der Syrup abgefloſſen,
durch Uebergießung einer in Waſſer
zerlaſſenen Kreide weiß machen, in-
dem ſolches Waſſer durch den Zu-
cker zieht, und, was noch unſau-
ber darinn iſt, mit ſich nimmt.
Von dieſem ſodann aus den For-
men genommenen Zucker werden
hierauf drey (b) Sortemente ge-
macht, alſo, daß der unterſte Theil
des aus der Forme gezogenen
Stuͤckes vor das beſte; der oberſte
aber fuͤr das ſchlechteſte Gut; folg-
lich der mittelſte fuͤr Mittelgut paſ-
ſiret. Der alſo ſortirte Zucker
wird auf große Tuͤcher gebreitet,
damit er vollends an der Luft aus-
trockne, hierauf in Kaſten oder
Tonnen geſchlagen, und alſo zu uns
gebracht. Er ſoll in Anſehung ſei-
ner (c) Guͤte, trocken und koͤrnigt
ſeyn, ſchoͤn weiß ſehen, ſuͤß und an-
genehm ſchmecken, und wie nach
Veilgen riechen, dergleichen der un-
terſte Theil der Hutformen zu ſeyn
pflegt. Der allerbeſte wird aus
Braſilien (d) gebracht, ſiehe Caſſo-
nadzucker. Dieſer Zucker wird
von den Zuckerbeckern ſehr (e) ge-
braucht, weil er ſich nicht ſo bald,
candiſirt, und die Confituren ſchoͤn
weiß davon werden, auch ſich beſ-
ſer halten laſſen. Uebrigens macht
ſelbiger ſowol als der Moſcovadezu-
cker noch einmal ſo ſuͤß, als der
koſtbare. Eben dieſer Caſſonadzu-
cker wird auch wol (f) in Huͤte ge-
goſſen, in blau Papier gewickelt,
und von den Franzoſen ſodann Su-
cre de ſept livres, das iſt Sieben-
pfundzucker, genennet, wiewol
ihm ſolcher Name nicht gar wohl
zukoͤmmt, indem dieſe Huͤte gemei-
niglich mehr und bis zwoͤlf Pfunde
wiegen. Die Hollaͤnder verſchicken
dergleichen große Huͤte, anſtatt des
blauen Papiers in Palmblaͤtter ein-
gewickelt, daher ſie den Namen
Palmzucker, franz. Sucre de Pal-
me, bekommen. c) Getriebener
Zucker, franz. Sucre paſſé, iſt zwar
weißer und haͤrter, als der Moſco-
vadezucker; aber dennoch von dem
Moſcovadezucker wenig unterſchie-
den: jedoch haͤlt er das Mittel zwi-
ſchen Moſcovade- und dem vorſte-
henden Caſſonadzucker. Man nen-
net ihn daher auch grauen Caſſo-
nadzucker, franz. Caſſonade griſe:
gleichwie den Caſſonadzucker, von
dem wir vorhin geredet, zum Un-
terſchiede von dieſem, weißen Caſ-
ſonad, fr. Caſſonade blanche. Jener
wird auf eben die Art, wie der
Moſcovadezucker gemacht, nur mit
dem Unterſchiede, daß man den
Zuckerſaft, wenn er aus den Keſ-
ſeln koͤmmt, durch ein grobes weiſ-
ſes Tuch durchſeiget, und daß,
wenn er fertig iſt, man ihn in
Faͤßgen thut, die mit verſchiedenen
Loͤchern durchboret ſind, damit er
ſich deſto beſſer laͤutern koͤnne. Aus
den bisher angezeigten Gattungen
werden in Holland, Hamburg, und
anderswo durch wiederholtes Laͤu-
tern in Laugen von lebendigem
Kalke, noch andere Gattungen ge-
macht. Denn je oͤfter der Zucker
mit Kalkwaſſer oder Lauge gekochet
oder gereiniget wird; deſto weißer,
reiner und haͤrter wird er. Nach
dieſer Feine und Weiße nun erhaͤlt
er beſondere Namen. Den aller-
feinſten Zucker, nennen die Franzo-
ſen d) Royalzucker (Sucre royal),
das iſt Koͤnigszucker. Dieſer muß
auf das hoͤchſte rein und weiß ſeyn,
glaͤnzen, ſchwerlich zerbrechen, in-
wendig wie Cryſtallen ſehen, und
bey dem Anbruche flinkern, auch
ſuͤß und lieblich ſchmecken, und ein
wenig wie nach Veilgen riechen,
ſiehe Koͤnigszucker. Nach dieſem
folget bey den Franzoſen e) der
Demyroyal. Beyde Sorten ſind
bey uns die beſten Canarienzucker;
die andern aber werden bey uns
f) Refinat genennet, und haben
wieder verſchiedene Sorten: (a) or-
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