Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Wurzelbaum wurz, Wegwarten, Schwarz- oderWellwurz, Giftwurz, bittere Co- stenwurz, arabische Costenwurz, süß Costenwurz, Eselkürbiß, gelber Jng- wer, oder Gelbwurz, gestoßene Cur- cume, Schweißbrodtwurz, lange Cypernwurz, runde Cypernwurz, Zahnwurz, weiße Diptamwurz, Gemsenwurz, Alantwurz, Manns- treu, Huflattigwurz, Farnkraut- wurz, roth Steinbrechwurz, Fen- chelwurz, Entianwurz, weißer En- tian, gestoßener Entian, Quecken- graswurz, weiße Nießwurz, schwar- ze Nieß-Christwurz, Zeitlosen- oder Hermodattelwurz, Schwalbenwurz, Jalappe, oder schwarze Rhabarber, Meisterwurz, florentinische Veil- wurz, gestoßene florentinische Veil- wurz, Liebstöckelwurz, weiß Lilien- wurz, Süßholz, weiße Rhabarber, Teufelsabbiß, Heuchelwurz, Pesti- lenzwurz, Fünffingerkrautwurz, Haarsprungwurz, groß Baldrian- wurz, Pimpinellen- oder Steinpe- terleinwurz, Pöonienwurz, Engel- süßwurz, Bertramwurz, levanti- sche Rhabarber, Mönchs-Rhabar- ber, moscowitische Rhabarber, Rha- pontick, Rosenwurz, Färberröth- wurz, Sanickelwurz, Sarsaparill- wurz, Stendel- oder Knabenwurz, weiß Steinbrechwurz, Scorzonera, oder Schlangenmordwurz, Braun- wurz, Meerzwiebel, zubereitete oder gebackene Meerzwiebel, Weißwurz, Tormentillwurz, Turbith, lange Allermannsharnisch, und runde Al- lermannsharnisch. Wurzelbaum, (indianischer,) Wurzelfarbe, siehe Nußfarbe. Wurzen, eine chursächs. Stifts- Wurzen untersten Stocke desselben ist derWeinkeller; ingleichen die Waage; wie auch die Buden, so in den Jahr- märkten an die Fremden verlöset werden. Auf dem obern Saale ha- ben die böhmischen Hopfenhändler den Hopfen zu verkaufen. Ganz oben unter dem Dache aber verkau- fen die Kürschner ihre Waaren. Es brauet diese Stadt ein gutes und gesundes Bier, so unter die besten in Sachsen mit gerechnet wird, weswegen es auch in einem Bezirke von vielen Meilen, und sonderlich nach Leipzig, stark verführet wird; wie denn auch die Stadt das Recht hat, daß in denen unter dasige Stiftsregierung und Amt gehörigen Dörfern innerhalb einer Meile rund um die Stadt kein anderes, als wurzner Bier, geschenket werden darf. Hiernächst aber besteht die Nahrung der meisten Einwohner dieser Stadt darinn, daß sie sich ihrer Hände Arbeit in Treibung ei- ner gewissen Profeßion, oder eines Handwerks nähren; wie man denn unter andern eine große Färberey und viele schöne Leinwandbleichen daselbst antrifft; der Strickerey, die daselbst stark getrieben wird, nicht allererst zu gedenken. So trägt auch die starke Passage, so durch diese Stadt zwischen Leipzig und Dreßden geht, nicht wenig zu dem Wohlstande der Einwohner bey. Jahrmärkte werden daselbst gehal- ten, (a) Freytags und Sonnabends nach Estomihi; (b) Montags u. Dien- stags nach Kreuzerfindung, oder nach dem Sonnt. Rogate; und (c) die zwey folgenden Tage nach Michael. Die Fähre, so zu Wurzen über die Mulde geht, ist ungemein ansehn- lich gebauet, und zu deren genaue- rer Beobachtung, sonderlich aber, damit ihr durch die Schleiffähren kein Eintrag geschehen möge, unter dem Dato Dreßden den 10ten Ju- lius 1671. geschärfter Befehl ergan- gen.
[Spaltenumbruch] Wurzelbaum wurz, Wegwarten, Schwarz- oderWellwurz, Giftwurz, bittere Co- ſtenwurz, arabiſche Coſtenwurz, ſuͤß Coſtenwurz, Eſelkuͤrbiß, gelber Jng- wer, oder Gelbwurz, geſtoßene Cur- cume, Schweißbrodtwurz, lange Cypernwurz, runde Cypernwurz, Zahnwurz, weiße Diptamwurz, Gemſenwurz, Alantwurz, Manns- treu, Huflattigwurz, Farnkraut- wurz, roth Steinbrechwurz, Fen- chelwurz, Entianwurz, weißer En- tian, geſtoßener Entian, Quecken- graswurz, weiße Nießwurz, ſchwar- ze Nieß-Chriſtwurz, Zeitloſen- oder Hermodattelwurz, Schwalbenwurz, Jalappe, oder ſchwarze Rhabarber, Meiſterwurz, florentiniſche Veil- wurz, geſtoßene florentiniſche Veil- wurz, Liebſtoͤckelwurz, weiß Lilien- wurz, Suͤßholz, weiße Rhabarber, Teufelsabbiß, Heuchelwurz, Peſti- lenzwurz, Fuͤnffingerkrautwurz, Haarſprungwurz, groß Baldrian- wurz, Pimpinellen- oder Steinpe- terleinwurz, Poͤonienwurz, Engel- ſuͤßwurz, Bertramwurz, levanti- ſche Rhabarber, Moͤnchs-Rhabar- ber, moſcowitiſche Rhabarber, Rha- pontick, Roſenwurz, Faͤrberroͤth- wurz, Sanickelwurz, Sarſaparill- wurz, Stendel- oder Knabenwurz, weiß Steinbrechwurz, Scorzonera, oder Schlangenmordwurz, Braun- wurz, Meerzwiebel, zubereitete oder gebackene Meerzwiebel, Weißwurz, Tormentillwurz, Turbith, lange Allermannsharniſch, und runde Al- lermannsharniſch. Wurzelbaum, (indianiſcher,) Wurzelfarbe, ſiehe Nußfarbe. Wurzen, eine churſaͤchſ. Stifts- Wurzen unterſten Stocke deſſelben iſt derWeinkeller; ingleichen die Waage; wie auch die Buden, ſo in den Jahr- maͤrkten an die Fremden verloͤſet werden. Auf dem obern Saale ha- ben die boͤhmiſchen Hopfenhaͤndler den Hopfen zu verkaufen. Ganz oben unter dem Dache aber verkau- fen die Kuͤrſchner ihre Waaren. Es brauet dieſe Stadt ein gutes und geſundes Bier, ſo unter die beſten in Sachſen mit gerechnet wird, weswegen es auch in einem Bezirke von vielen Meilen, und ſonderlich nach Leipzig, ſtark verfuͤhret wird; wie denn auch die Stadt das Recht hat, daß in denen unter daſige Stiftsregierung und Amt gehoͤrigen Doͤrfern innerhalb einer Meile rund um die Stadt kein anderes, als wurzner Bier, geſchenket werden darf. Hiernaͤchſt aber beſteht die Nahrung der meiſten Einwohner dieſer Stadt darinn, daß ſie ſich ihrer Haͤnde Arbeit in Treibung ei- ner gewiſſen Profeßion, oder eines Handwerks naͤhren; wie man denn unter andern eine große Faͤrberey und viele ſchoͤne Leinwandbleichen daſelbſt antrifft; der Strickerey, die daſelbſt ſtark getrieben wird, nicht allererſt zu gedenken. So traͤgt auch die ſtarke Paſſage, ſo durch dieſe Stadt zwiſchen Leipzig und Dreßden geht, nicht wenig zu dem Wohlſtande der Einwohner bey. Jahrmaͤrkte werden daſelbſt gehal- ten, (a) Freytags und Sonnabends nach Eſtomihi; (b) Montags u. Dien- ſtags nach Kreuzerfindung, oder nach dem Sonnt. Rogate; und (c) die zwey folgenden Tage nach Michael. Die Faͤhre, ſo zu Wurzen uͤber die Mulde geht, iſt ungemein anſehn- lich gebauet, und zu deren genaue- rer Beobachtung, ſonderlich aber, damit ihr durch die Schleiffaͤhren kein Eintrag geſchehen moͤge, unter dem Dato Dreßden den 10ten Ju- lius 1671. geſchaͤrfter Befehl ergan- gen.
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Wurzelbaum
Wurzen
wurz, Wegwarten, Schwarz- oder
Wellwurz, Giftwurz, bittere Co-
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Coſtenwurz, Eſelkuͤrbiß, gelber Jng-
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cume, Schweißbrodtwurz, lange
Cypernwurz, runde Cypernwurz,
Zahnwurz, weiße Diptamwurz,
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wurz, roth Steinbrechwurz, Fen-
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graswurz, weiße Nießwurz, ſchwar-
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Hermodattelwurz, Schwalbenwurz,
Jalappe, oder ſchwarze Rhabarber,
Meiſterwurz, florentiniſche Veil-
wurz, geſtoßene florentiniſche Veil-
wurz, Liebſtoͤckelwurz, weiß Lilien-
wurz, Suͤßholz, weiße Rhabarber,
Teufelsabbiß, Heuchelwurz, Peſti-
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Haarſprungwurz, groß Baldrian-
wurz, Pimpinellen- oder Steinpe-
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ſuͤßwurz, Bertramwurz, levanti-
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wurz, Sanickelwurz, Sarſaparill-
wurz, Stendel- oder Knabenwurz,
weiß Steinbrechwurz, Scorzonera,
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wurz, Meerzwiebel, zubereitete oder
gebackene Meerzwiebel, Weißwurz,
Tormentillwurz, Turbith, lange
Allermannsharniſch, und runde Al-
lermannsharniſch.
Wurzelbaum, (indianiſcher,)
ſiehe Feigenhaum, (indianiſcher.)
Wurzelfarbe, ſiehe Nußfarbe.
Wurzen, eine churſaͤchſ. Stifts-
ſtadt in Meißen, in dem leipziger
Kreiſe, auf einer Hoͤhe laͤngſt an
der Mulde hin ins Gevierte gelegen,
ſo, daß die vier Thore derſelben,
gegen die vier Hauptwinde ſtehen.
Von oͤffentlichen Gebaͤuden haben
wir unſerer Abſicht nach, nur das
Rathhaus anzumerken. Jn dem
unterſten Stocke deſſelben iſt der
Weinkeller; ingleichen die Waage;
wie auch die Buden, ſo in den Jahr-
maͤrkten an die Fremden verloͤſet
werden. Auf dem obern Saale ha-
ben die boͤhmiſchen Hopfenhaͤndler
den Hopfen zu verkaufen. Ganz
oben unter dem Dache aber verkau-
fen die Kuͤrſchner ihre Waaren. Es
brauet dieſe Stadt ein gutes und
geſundes Bier, ſo unter die beſten
in Sachſen mit gerechnet wird,
weswegen es auch in einem Bezirke
von vielen Meilen, und ſonderlich
nach Leipzig, ſtark verfuͤhret wird;
wie denn auch die Stadt das Recht
hat, daß in denen unter daſige
Stiftsregierung und Amt gehoͤrigen
Doͤrfern innerhalb einer Meile rund
um die Stadt kein anderes, als
wurzner Bier, geſchenket werden
darf. Hiernaͤchſt aber beſteht die
Nahrung der meiſten Einwohner
dieſer Stadt darinn, daß ſie ſich
ihrer Haͤnde Arbeit in Treibung ei-
ner gewiſſen Profeßion, oder eines
Handwerks naͤhren; wie man denn
unter andern eine große Faͤrberey
und viele ſchoͤne Leinwandbleichen
daſelbſt antrifft; der Strickerey,
die daſelbſt ſtark getrieben wird, nicht
allererſt zu gedenken. So traͤgt
auch die ſtarke Paſſage, ſo durch
dieſe Stadt zwiſchen Leipzig und
Dreßden geht, nicht wenig zu dem
Wohlſtande der Einwohner bey.
Jahrmaͤrkte werden daſelbſt gehal-
ten, (a) Freytags und Sonnabends
nach Eſtomihi; (b) Montags u. Dien-
ſtags nach Kreuzerfindung, oder nach
dem Sonnt. Rogate; und (c) die zwey
folgenden Tage nach Michael. Die
Faͤhre, ſo zu Wurzen uͤber die
Mulde geht, iſt ungemein anſehn-
lich gebauet, und zu deren genaue-
rer Beobachtung, ſonderlich aber,
damit ihr durch die Schleiffaͤhren
kein Eintrag geſchehen moͤge, unter
dem Dato Dreßden den 10ten Ju-
lius 1671. geſchaͤrfter Befehl ergan-
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