Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Wurzel
6) Grütz- 7) Leber- und 8) Reiß-
würste,
zeigen mit dem Namen
an, womit sie gefüllet werden;
9) Hirnwürste, franz. Cervelas,
machet man aus dem Gehirne der
Schweine, mit Salz, Musca-
tenblüte, Jngwer, Pfeffer, Saf-
ran, kleinen und großen Rosinen,
oder Cibeben, Mandeln, Eyern,
Milch etc. 10) Knackwürste, wer-
den gleich den Bratwürsten bereitet,
etwas stärker gewürzet, im Rauche
aufgehängt, und auf den Sommer
versparet; 11) Rindswürste sind
im Reiche und in Niedersachsen be-
kannt; woselbst man auch 12) die
Schlackwürste findet, wozu sie den
Mastdarm, welchen sie den Schlack-
darm nennen, nehmen, worein sie das
klein gehackte Fleisch von Lendenbraten,
und das beste Fleisch an den Speck-
seiten, wie auch das Fett, sonder-
lich vom Eisbeine, kleinwürflicht
zerschnitten, füllen; 13) spanische
Wurst,
wird aus einem Spanfer-
kel zubereitet. Alle diese Würste
sind eine gemeine Speise, die man
selbst in den Haushaltungen machet,
und auch aller Orten von den Flei-
schern, Garköchen etc. kaufen kann.
Die einzigen, so von den Kaufleu-
ten, und zwar insonderheit von den
Jtalienern, in der Handlung gefüh-
ret werden, sind die oberwähnten
Cervelatwürste, und die nieder-
sächsischen Schlackwürste.

Wurzel, lat. Radix, franz. Ra-
cine,
heißt bey den Gewächsen der-
jenige Theil, welcher die Feuchtig-
keit und die Nahrung derselben aus
der Erde annimmt, und solche her-
nach in alle andere Theile des Ge-
wächses vertheilet. Dieser Theil,
welcher insgemein zasericht, und
mit einer bald dickern, bald dün-
nern Schale bedeckt ist, steht ins-
gemein in der Erde, indem es we-
nig Wurzeln giebt, die auswendig
über der Erde zu sehen sind. Es
giebt verschiedene Wurzeln, die
[Spaltenumbruch]

Wurzel
um ihres Gebrauchs willen, in die
(1) Handlung kommen, als a) arzt-
neyliche Wurzeln,
die entweder
inländische, oder ausländische sind.
Die letzten findet man in dieser A-
kademie an gehörigen Orten be-
schrieben: b) Wurzeln, die zum
Färben gebraucht werden,
der-
gleichen die Färberröthe, Curcu-
me, Färberkraut,
oder Orcanette
etc. sind, von denen ebenfalls in be-
sondern Artikeln Nachricht gegeben
ist: und c) Wurzeln, die zu verschie-
denen Arbeiten der Tischler,
Drechsler, Bildhauer
etc. gebraucht
werden, dergleichen der Buchs-
baum- Olivenbaum- Nußbaumwur-
zeln sind. Die bequemste (2) Zeit
zum Ausgraben der medicinischen
Wurzeln
ist, wenn sie am vollkom-
mensten und kräftigsten in Ansehung
ihres Saftes sind, welches nicht zu
gleicher Zeit an allen Wurzeln ge-
schehen kann, indem eine diese, und
die andere eine andere Zeit in ihrer
Vollkommenheit, besten Safte und
Kräften ist. Wenn die Wurzeln
ganz und frisch ausgegraben wor-
den; soll man sie von allen Zasern
absaubern, auch von aller Erde
rein machen und waschen. Jn An-
sehung der Sorgfalt bey dem (3)
Aufbehalten der medicinischen
Wurzeln
ist zu wissen, daß man
sie in trockener, und sonderlich die
dünnen und kleinen, in gemäßigter
Luft behalten müsse. Die vor-
nehmsten (4) Wurzeln, welche von
den Materialisten geführet
wer-
den, sind: Eybischwurz, Angeli-
kenwurz, Giftheilwurz, Wasserep-
pichwurz, Hohlwurz, Osterlucey-
wurz, Aaron, oder deutscher Jng-
wer, Haselwurz, Spargenwurz,
Affodel, oder Goldwurz, weißer
Behn, rothe Behn- oder Wieder-
stoßwurz, rothe Natterwurz, Hirsch-
brunst, Mäusdornwurz, Zaunrü-
ben, Kalmuswurz, Eberwurz, Be-
nedictenwurz, Hirschwurz, China-

wurz,

[Spaltenumbruch]

Wurzel
6) Gruͤtz- 7) Leber- und 8) Reiß-
wuͤrſte,
zeigen mit dem Namen
an, womit ſie gefuͤllet werden;
9) Hirnwuͤrſte, franz. Cervelas,
machet man aus dem Gehirne der
Schweine, mit Salz, Muſca-
tenbluͤte, Jngwer, Pfeffer, Saf-
ran, kleinen und großen Roſinen,
oder Cibeben, Mandeln, Eyern,
Milch ꝛc. 10) Knackwuͤrſte, wer-
den gleich den Bratwuͤrſten bereitet,
etwas ſtaͤrker gewuͤrzet, im Rauche
aufgehaͤngt, und auf den Sommer
verſparet; 11) Rindswuͤrſte ſind
im Reiche und in Niederſachſen be-
kannt; woſelbſt man auch 12) die
Schlackwuͤrſte findet, wozu ſie den
Maſtdarm, welchen ſie den Schlack-
darm nennen, nehmen, worein ſie das
klein gehackte Fleiſch von Lendenbratē,
und das beſte Fleiſch an den Speck-
ſeiten, wie auch das Fett, ſonder-
lich vom Eisbeine, kleinwuͤrflicht
zerſchnitten, fuͤllen; 13) ſpaniſche
Wurſt,
wird aus einem Spanfer-
kel zubereitet. Alle dieſe Wuͤrſte
ſind eine gemeine Speiſe, die man
ſelbſt in den Haushaltungen machet,
und auch aller Orten von den Flei-
ſchern, Garkoͤchen ꝛc. kaufen kann.
Die einzigen, ſo von den Kaufleu-
ten, und zwar inſonderheit von den
Jtalienern, in der Handlung gefuͤh-
ret werden, ſind die oberwaͤhnten
Cervelatwuͤrſte, und die nieder-
ſaͤchſiſchen Schlackwuͤrſte.

Wurzel, lat. Radix, franz. Ra-
cine,
heißt bey den Gewaͤchſen der-
jenige Theil, welcher die Feuchtig-
keit und die Nahrung derſelben aus
der Erde annimmt, und ſolche her-
nach in alle andere Theile des Ge-
waͤchſes vertheilet. Dieſer Theil,
welcher insgemein zaſericht, und
mit einer bald dickern, bald duͤn-
nern Schale bedeckt iſt, ſteht ins-
gemein in der Erde, indem es we-
nig Wurzeln giebt, die auswendig
uͤber der Erde zu ſehen ſind. Es
giebt verſchiedene Wurzeln, die
[Spaltenumbruch]

Wurzel
um ihres Gebrauchs willen, in die
(1) Handlung kommen, als a) arzt-
neyliche Wurzeln,
die entweder
inlaͤndiſche, oder auslaͤndiſche ſind.
Die letzten findet man in dieſer A-
kademie an gehoͤrigen Orten be-
ſchrieben: b) Wurzeln, die zum
Faͤrben gebraucht werden,
der-
gleichen die Faͤrberroͤthe, Curcu-
me, Faͤrberkraut,
oder Orcanette
ꝛc. ſind, von denen ebenfalls in be-
ſondern Artikeln Nachricht gegeben
iſt: und c) Wurzeln, die zu verſchie-
denen Arbeiten der Tiſchler,
Drechsler, Bildhauer
ꝛc. gebraucht
werden, dergleichen der Buchs-
baum- Olivenbaum- Nußbaumwur-
zeln ſind. Die bequemſte (2) Zeit
zum Ausgraben der mediciniſchen
Wurzeln
iſt, wenn ſie am vollkom-
menſten und kraͤftigſten in Anſehung
ihres Saftes ſind, welches nicht zu
gleicher Zeit an allen Wurzeln ge-
ſchehen kann, indem eine dieſe, und
die andere eine andere Zeit in ihrer
Vollkommenheit, beſten Safte und
Kraͤften iſt. Wenn die Wurzeln
ganz und friſch ausgegraben wor-
den; ſoll man ſie von allen Zaſern
abſaubern, auch von aller Erde
rein machen und waſchen. Jn An-
ſehung der Sorgfalt bey dem (3)
Aufbehalten der mediciniſchen
Wurzeln
iſt zu wiſſen, daß man
ſie in trockener, und ſonderlich die
duͤnnen und kleinen, in gemaͤßigter
Luft behalten muͤſſe. Die vor-
nehmſten (4) Wurzeln, welche von
den Materialiſten gefuͤhret
wer-
den, ſind: Eybiſchwurz, Angeli-
kenwurz, Giftheilwurz, Waſſerep-
pichwurz, Hohlwurz, Oſterlucey-
wurz, Aaron, oder deutſcher Jng-
wer, Haſelwurz, Spargenwurz,
Affodel, oder Goldwurz, weißer
Behn, rothe Behn- oder Wieder-
ſtoßwurz, rothe Natterwurz, Hirſch-
brunſt, Maͤusdornwurz, Zaunruͤ-
ben, Kalmuswurz, Eberwurz, Be-
nedictenwurz, Hirſchwurz, China-

wurz,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0485" n="[479]"/><cb n="957"/><fw place="top" type="header">Wurzel</fw><lb/>
6) <hi rendition="#fr">Gru&#x0364;tz-</hi> 7) <hi rendition="#fr">Leber-</hi> und 8) <hi rendition="#fr">Reiß-<lb/>
wu&#x0364;r&#x017F;te,</hi> zeigen mit dem Namen<lb/>
an, womit &#x017F;ie gefu&#x0364;llet werden;<lb/>
9) <hi rendition="#fr">Hirnwu&#x0364;r&#x017F;te,</hi> franz. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Cervelas,</hi></hi><lb/>
machet man aus dem Gehirne der<lb/>
Schweine, mit Salz, Mu&#x017F;ca-<lb/>
tenblu&#x0364;te, Jngwer, Pfeffer, Saf-<lb/>
ran, kleinen und großen Ro&#x017F;inen,<lb/>
oder Cibeben, Mandeln, Eyern,<lb/>
Milch &#xA75B;c. 10) <hi rendition="#fr">Knackwu&#x0364;r&#x017F;te,</hi> wer-<lb/>
den gleich den Bratwu&#x0364;r&#x017F;ten bereitet,<lb/>
etwas &#x017F;ta&#x0364;rker gewu&#x0364;rzet, im Rauche<lb/>
aufgeha&#x0364;ngt, und auf den Sommer<lb/>
ver&#x017F;paret; 11) <hi rendition="#fr">Rindswu&#x0364;r&#x017F;te</hi> &#x017F;ind<lb/>
im Reiche und in Nieder&#x017F;ach&#x017F;en be-<lb/>
kannt; wo&#x017F;elb&#x017F;t man auch 12) die<lb/><hi rendition="#fr">Schlackwu&#x0364;r&#x017F;te</hi> findet, wozu &#x017F;ie den<lb/>
Ma&#x017F;tdarm, welchen &#x017F;ie den Schlack-<lb/>
darm nennen, nehmen, worein &#x017F;ie das<lb/>
klein gehackte Flei&#x017F;ch von Lendenbrate&#x0304;,<lb/>
und das be&#x017F;te Flei&#x017F;ch an den Speck-<lb/>
&#x017F;eiten, wie auch das Fett, &#x017F;onder-<lb/>
lich vom Eisbeine, kleinwu&#x0364;rflicht<lb/>
zer&#x017F;chnitten, fu&#x0364;llen; 13) <hi rendition="#fr">&#x017F;pani&#x017F;che<lb/>
Wur&#x017F;t,</hi> wird aus einem Spanfer-<lb/>
kel zubereitet. Alle die&#x017F;e Wu&#x0364;r&#x017F;te<lb/>
&#x017F;ind eine gemeine Spei&#x017F;e, die man<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t in den Haushaltungen machet,<lb/>
und auch aller Orten von den Flei-<lb/>
&#x017F;chern, Garko&#x0364;chen &#xA75B;c. kaufen kann.<lb/>
Die einzigen, &#x017F;o von den Kaufleu-<lb/>
ten, und zwar in&#x017F;onderheit von den<lb/>
Jtalienern, in der Handlung gefu&#x0364;h-<lb/>
ret werden, &#x017F;ind die oberwa&#x0364;hnten<lb/><hi rendition="#fr">Cervelatwu&#x0364;r&#x017F;te,</hi> und die nieder-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;chen <hi rendition="#fr">Schlackwu&#x0364;r&#x017F;te.</hi></p><lb/>
        <p><hi rendition="#fr">Wurzel,</hi> lat. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Radix,</hi></hi> franz. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ra-<lb/>
cine,</hi></hi> heißt bey den Gewa&#x0364;ch&#x017F;en der-<lb/>
jenige Theil, welcher die Feuchtig-<lb/>
keit und die Nahrung der&#x017F;elben aus<lb/>
der Erde annimmt, und &#x017F;olche her-<lb/>
nach in alle andere Theile des Ge-<lb/>
wa&#x0364;ch&#x017F;es vertheilet. Die&#x017F;er Theil,<lb/>
welcher insgemein za&#x017F;ericht, und<lb/>
mit einer bald dickern, bald du&#x0364;n-<lb/>
nern Schale bedeckt i&#x017F;t, &#x017F;teht ins-<lb/>
gemein in der Erde, indem es we-<lb/>
nig Wurzeln giebt, die auswendig<lb/>
u&#x0364;ber der Erde zu &#x017F;ehen &#x017F;ind. Es<lb/>
giebt ver&#x017F;chiedene Wurzeln, die<lb/><cb n="958"/>
<fw place="top" type="header">Wurzel</fw><lb/>
um ihres Gebrauchs willen, in die<lb/>
(1) <hi rendition="#fr">Handlung</hi> kommen, als <hi rendition="#aq">a</hi>) <hi rendition="#fr">arzt-<lb/>
neyliche Wurzeln,</hi> die entweder<lb/><hi rendition="#fr">inla&#x0364;ndi&#x017F;che,</hi> oder <hi rendition="#fr">ausla&#x0364;ndi&#x017F;che</hi> &#x017F;ind.<lb/>
Die letzten findet man in die&#x017F;er A-<lb/>
kademie an geho&#x0364;rigen Orten be-<lb/>
&#x017F;chrieben: <hi rendition="#aq">b</hi>) <hi rendition="#fr">Wurzeln, die zum<lb/>
Fa&#x0364;rben gebraucht werden,</hi> der-<lb/>
gleichen die <hi rendition="#fr">Fa&#x0364;rberro&#x0364;the, Curcu-<lb/>
me, Fa&#x0364;rberkraut,</hi> oder <hi rendition="#fr">Orcanette</hi><lb/>
&#xA75B;c. &#x017F;ind, von denen ebenfalls in be-<lb/>
&#x017F;ondern Artikeln Nachricht gegeben<lb/>
i&#x017F;t: und <hi rendition="#aq">c</hi>) <hi rendition="#fr">Wurzeln, die zu ver&#x017F;chie-<lb/>
denen Arbeiten der Ti&#x017F;chler,<lb/>
Drechsler, Bildhauer</hi> &#xA75B;c. gebraucht<lb/>
werden, dergleichen der Buchs-<lb/>
baum- Olivenbaum- Nußbaumwur-<lb/>
zeln &#x017F;ind. Die bequem&#x017F;te (2) <hi rendition="#fr">Zeit<lb/>
zum Ausgraben der medicini&#x017F;chen<lb/>
Wurzeln</hi> i&#x017F;t, wenn &#x017F;ie am vollkom-<lb/>
men&#x017F;ten und kra&#x0364;ftig&#x017F;ten in An&#x017F;ehung<lb/>
ihres Saftes &#x017F;ind, welches nicht zu<lb/>
gleicher Zeit an allen Wurzeln ge-<lb/>
&#x017F;chehen kann, indem eine die&#x017F;e, und<lb/>
die andere eine andere Zeit in ihrer<lb/>
Vollkommenheit, be&#x017F;ten Safte und<lb/>
Kra&#x0364;ften i&#x017F;t. Wenn die Wurzeln<lb/>
ganz und fri&#x017F;ch ausgegraben wor-<lb/>
den; &#x017F;oll man &#x017F;ie von allen Za&#x017F;ern<lb/>
ab&#x017F;aubern, auch von aller Erde<lb/>
rein machen und wa&#x017F;chen. Jn An-<lb/>
&#x017F;ehung der Sorgfalt bey dem (3)<lb/><hi rendition="#fr">Aufbehalten der medicini&#x017F;chen<lb/>
Wurzeln</hi> i&#x017F;t zu wi&#x017F;&#x017F;en, daß man<lb/>
&#x017F;ie in trockener, und &#x017F;onderlich die<lb/>
du&#x0364;nnen und kleinen, in gema&#x0364;ßigter<lb/>
Luft behalten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e. Die vor-<lb/>
nehm&#x017F;ten (4) <hi rendition="#fr">Wurzeln, welche von<lb/>
den Materiali&#x017F;ten gefu&#x0364;hret</hi> wer-<lb/>
den, &#x017F;ind: Eybi&#x017F;chwurz, Angeli-<lb/>
kenwurz, Giftheilwurz, Wa&#x017F;&#x017F;erep-<lb/>
pichwurz, Hohlwurz, O&#x017F;terlucey-<lb/>
wurz, Aaron, oder deut&#x017F;cher Jng-<lb/>
wer, Ha&#x017F;elwurz, Spargenwurz,<lb/>
Affodel, oder Goldwurz, weißer<lb/>
Behn, rothe Behn- oder Wieder-<lb/>
&#x017F;toßwurz, rothe Natterwurz, Hir&#x017F;ch-<lb/>
brun&#x017F;t, Ma&#x0364;usdornwurz, Zaunru&#x0364;-<lb/>
ben, Kalmuswurz, Eberwurz, Be-<lb/>
nedictenwurz, Hir&#x017F;chwurz, China-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wurz,</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[479]/0485] Wurzel Wurzel 6) Gruͤtz- 7) Leber- und 8) Reiß- wuͤrſte, zeigen mit dem Namen an, womit ſie gefuͤllet werden; 9) Hirnwuͤrſte, franz. Cervelas, machet man aus dem Gehirne der Schweine, mit Salz, Muſca- tenbluͤte, Jngwer, Pfeffer, Saf- ran, kleinen und großen Roſinen, oder Cibeben, Mandeln, Eyern, Milch ꝛc. 10) Knackwuͤrſte, wer- den gleich den Bratwuͤrſten bereitet, etwas ſtaͤrker gewuͤrzet, im Rauche aufgehaͤngt, und auf den Sommer verſparet; 11) Rindswuͤrſte ſind im Reiche und in Niederſachſen be- kannt; woſelbſt man auch 12) die Schlackwuͤrſte findet, wozu ſie den Maſtdarm, welchen ſie den Schlack- darm nennen, nehmen, worein ſie das klein gehackte Fleiſch von Lendenbratē, und das beſte Fleiſch an den Speck- ſeiten, wie auch das Fett, ſonder- lich vom Eisbeine, kleinwuͤrflicht zerſchnitten, fuͤllen; 13) ſpaniſche Wurſt, wird aus einem Spanfer- kel zubereitet. Alle dieſe Wuͤrſte ſind eine gemeine Speiſe, die man ſelbſt in den Haushaltungen machet, und auch aller Orten von den Flei- ſchern, Garkoͤchen ꝛc. kaufen kann. Die einzigen, ſo von den Kaufleu- ten, und zwar inſonderheit von den Jtalienern, in der Handlung gefuͤh- ret werden, ſind die oberwaͤhnten Cervelatwuͤrſte, und die nieder- ſaͤchſiſchen Schlackwuͤrſte. Wurzel, lat. Radix, franz. Ra- cine, heißt bey den Gewaͤchſen der- jenige Theil, welcher die Feuchtig- keit und die Nahrung derſelben aus der Erde annimmt, und ſolche her- nach in alle andere Theile des Ge- waͤchſes vertheilet. Dieſer Theil, welcher insgemein zaſericht, und mit einer bald dickern, bald duͤn- nern Schale bedeckt iſt, ſteht ins- gemein in der Erde, indem es we- nig Wurzeln giebt, die auswendig uͤber der Erde zu ſehen ſind. Es giebt verſchiedene Wurzeln, die um ihres Gebrauchs willen, in die (1) Handlung kommen, als a) arzt- neyliche Wurzeln, die entweder inlaͤndiſche, oder auslaͤndiſche ſind. Die letzten findet man in dieſer A- kademie an gehoͤrigen Orten be- ſchrieben: b) Wurzeln, die zum Faͤrben gebraucht werden, der- gleichen die Faͤrberroͤthe, Curcu- me, Faͤrberkraut, oder Orcanette ꝛc. ſind, von denen ebenfalls in be- ſondern Artikeln Nachricht gegeben iſt: und c) Wurzeln, die zu verſchie- denen Arbeiten der Tiſchler, Drechsler, Bildhauer ꝛc. gebraucht werden, dergleichen der Buchs- baum- Olivenbaum- Nußbaumwur- zeln ſind. Die bequemſte (2) Zeit zum Ausgraben der mediciniſchen Wurzeln iſt, wenn ſie am vollkom- menſten und kraͤftigſten in Anſehung ihres Saftes ſind, welches nicht zu gleicher Zeit an allen Wurzeln ge- ſchehen kann, indem eine dieſe, und die andere eine andere Zeit in ihrer Vollkommenheit, beſten Safte und Kraͤften iſt. Wenn die Wurzeln ganz und friſch ausgegraben wor- den; ſoll man ſie von allen Zaſern abſaubern, auch von aller Erde rein machen und waſchen. Jn An- ſehung der Sorgfalt bey dem (3) Aufbehalten der mediciniſchen Wurzeln iſt zu wiſſen, daß man ſie in trockener, und ſonderlich die duͤnnen und kleinen, in gemaͤßigter Luft behalten muͤſſe. Die vor- nehmſten (4) Wurzeln, welche von den Materialiſten gefuͤhret wer- den, ſind: Eybiſchwurz, Angeli- kenwurz, Giftheilwurz, Waſſerep- pichwurz, Hohlwurz, Oſterlucey- wurz, Aaron, oder deutſcher Jng- wer, Haſelwurz, Spargenwurz, Affodel, oder Goldwurz, weißer Behn, rothe Behn- oder Wieder- ſtoßwurz, rothe Natterwurz, Hirſch- brunſt, Maͤusdornwurz, Zaunruͤ- ben, Kalmuswurz, Eberwurz, Be- nedictenwurz, Hirſchwurz, China- wurz,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/485
Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [479]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/485>, abgerufen am 25.11.2024.