falls Weymar, lat. Vimaria oder Vinaria, liegt in einem lustigen Thale am Flusse Jlm, 3 Meilen von Erfurt und 2 von Jena; und hat zwey Jahrmärkte: 1) Exaudi, und 2) den Sonntag nach Burchardi.
Weyrauch, siehe Weihrauch.
Wiadro, ein polnisches Jnhalts- maaß von 20 Kaunen.
Wiborg, oder Wiburg, lat. Viborga, Viburgum, eine uralte, große und weitberühmte Stadt, und die Hauptstadt in Nordjütland. Jhr Umfang wird bey nahe 1/2 Mei- le ausmachen. Es sind darinn drey Marktplätze, 6 Thore, und 28 große und kleine Straßen, welche zum Theil recht große und ansehnliche Häuser haben. Wegen ihrer be- quemen und erhabenen Lage und daher gesunden Luft, absonderlich weil daselbst alles ziemlich wohlfeil ist, pflegen sich verschiedene Adeli- che und andere vornehme Personen daselbst fast beständig aufzuhalten. Die Schifffahrt und Seehandlung zu treiben, haben die Wiborger zwar keine sonderliche Gelegenheit, indem ihr Ladeplatz und nächster Seehafen, Hierbeck genannt, wo- von die Schiffe durch den Strom Lymfurth in die Ost- und Nordsee gehen, bey einer Meile von der Stadt entfernet ist; und was sie über die Westsee von Holland holen, über Ringkiöping 8 Meilen weit auf der Axe herzugebracht werden muß. Dem ungeachtet aber sind doch fast alle Waaren, insonderheit Tuche, seidene und wollene Zeuge etc. fast bessern Kaufs hier zu haben, als in einer von den benachbarten See- städten. Die sowol in als auslän- dischen Kaufleuten bekannte wibor- ger Ostermesse, Wiborgs-Snaps- ting genannt, trägt ebenfalls zur Nahrung und Handlung dieser Stadt nicht wenig bey. Sie nimmt den 11 März ihren Anfang, und steht nach der Einläutung 14 Tage. [Spaltenumbruch]
Wiederwechsel
Auf derselben versammlen sich nicht nur Käufer und Verkäufer in großer Menge; sondern auch der jütländi- sche Adel und andere Benachbarten, die mit Zahlung und Empfangung der Rentgelder zu thun haben, eben wie zu Kiel in Holstein, in großer Menge, um ihre Sachen und Ange- legenheiten unter sich auszumachen. Außerdem sind noch andere Jahr- märkte daselbst, als 1) auf Mau- ritius Wordingbor, 2) jeden Mon- tag in der Fasten, 3) den 22 Julius, und 4) den 2 October. Vor diesem hatte Wiborg fast größere Privi- legien und Herrlichkeiten als eine andere Stadt in Dännemark, ab- sonderlich eine generale Zollfreyheit aller Kaufmannswaaren, ausge- nommen allein auf dem skaanoer Jahrmarkte nicht.
Wiburg, Wiborg, Viburg, Viborg. lat. Wiburga, Viburga, und Viburgum, die Haupt- und eine Handelsstadt in der Provinz Care- lien, in Finnland, an einem See, welcher in den finnländischen Meer- busen geht. Diese Stadt, welche seit dem im Jahre 1721 geschlossenen niestädter Frieden, nebst dem dazu gehörigen Districte, Wiburgslehn genannt, den Russen gehöret, ist groß, hat einen weiten und guten Hafen, und treibt, da sie zur Hand- lung sehr wohl gelegen ist, einen starken Handel mit allerley Waaren. Jm Jahre 1733 ertheilte die Rußi- sche Kaiserinn einigen Personen ein Privilegium, die hierum befindliche Eisenwerkt, aus welchen die Schweden ehemals so viel Eisen ge- zogen, wieder in guten Stand zu setzen.
Wiede, Farbekraut, siehe Weide.
Wiedebaum, siehe Faulbaum.
Wiederstoßwurzel, siehe Behen.
Wiederwechsel, ist, wenn ein Rückwechsel mit Protest ritorniret, und ich also mit Zuschlagung alt und neuer Kosten, nochmals meinen
Vorschuß
[Spaltenumbruch]
Weyrauch
falls Weymar, lat. Vimaria oder Vinaria, liegt in einem luſtigen Thale am Fluſſe Jlm, 3 Meilen von Erfurt und 2 von Jena; und hat zwey Jahrmaͤrkte: 1) Exaudi, und 2) den Sonntag nach Burchardi.
Weyrauch, ſiehe Weihrauch.
Wiadro, ein polniſches Jnhalts- maaß von 20 Kaunen.
Wiborg, oder Wiburg, lat. Viborga, Viburgum, eine uralte, große und weitberuͤhmte Stadt, und die Hauptſtadt in Nordjuͤtland. Jhr Umfang wird bey nahe ½ Mei- le ausmachen. Es ſind darinn drey Marktplaͤtze, 6 Thore, und 28 große und kleine Straßen, welche zum Theil recht große und anſehnliche Haͤuſer haben. Wegen ihrer be- quemen und erhabenen Lage und daher geſunden Luft, abſonderlich weil daſelbſt alles ziemlich wohlfeil iſt, pflegen ſich verſchiedene Adeli- che und andere vornehme Perſonen daſelbſt faſt beſtaͤndig aufzuhalten. Die Schifffahrt und Seehandlung zu treiben, haben die Wiborger zwar keine ſonderliche Gelegenheit, indem ihr Ladeplatz und naͤchſter Seehafen, Hierbeck genannt, wo- von die Schiffe durch den Strom Lymfurth in die Oſt- und Nordſee gehen, bey einer Meile von der Stadt entfernet iſt; und was ſie uͤber die Weſtſee von Holland holen, uͤber Ringkioͤping 8 Meilen weit auf der Axe herzugebracht werden muß. Dem ungeachtet aber ſind doch faſt alle Waaren, inſonderheit Tuche, ſeidene und wollene Zeuge ꝛc. faſt beſſern Kaufs hier zu haben, als in einer von den benachbarten See- ſtaͤdten. Die ſowol in als auslaͤn- diſchen Kaufleuten bekannte wibor- ger Oſtermeſſe, Wiborgs-Snaps- ting genannt, traͤgt ebenfalls zur Nahrung und Handlung dieſer Stadt nicht wenig bey. Sie nimmt den 11 Maͤrz ihren Anfang, und ſteht nach der Einlaͤutung 14 Tage. [Spaltenumbruch]
Wiederwechſel
Auf derſelben verſammlen ſich nicht nur Kaͤufer und Verkaͤufer in großer Menge; ſondern auch der juͤtlaͤndi- ſche Adel und andere Benachbarten, die mit Zahlung und Empfangung der Rentgelder zu thun haben, eben wie zu Kiel in Holſtein, in großer Menge, um ihre Sachen und Ange- legenheiten unter ſich auszumachen. Außerdem ſind noch andere Jahr- maͤrkte daſelbſt, als 1) auf Mau- ritius Wordingbor, 2) jeden Mon- tag in der Faſten, 3) den 22 Julius, und 4) den 2 October. Vor dieſem hatte Wiborg faſt groͤßere Privi- legien und Herrlichkeiten als eine andere Stadt in Daͤnnemark, ab- ſonderlich eine generale Zollfreyheit aller Kaufmannswaaren, ausge- nommen allein auf dem ſkaanoer Jahrmarkte nicht.
Wiburg, Wiborg, Viburg, Viborg. lat. Wiburga, Viburga, und Viburgum, die Haupt- und eine Handelsſtadt in der Provinz Care- lien, in Finnland, an einem See, welcher in den finnlaͤndiſchen Meer- buſen geht. Dieſe Stadt, welche ſeit dem im Jahre 1721 geſchloſſenen nieſtaͤdter Frieden, nebſt dem dazu gehoͤrigen Diſtricte, Wiburgslehn genannt, den Ruſſen gehoͤret, iſt groß, hat einen weiten und guten Hafen, und treibt, da ſie zur Hand- lung ſehr wohl gelegen iſt, einen ſtarken Handel mit allerley Waaren. Jm Jahre 1733 ertheilte die Rußi- ſche Kaiſerinn einigen Perſonen ein Privilegium, die hierum befindliche Eiſenwerkt, aus welchen die Schweden ehemals ſo viel Eiſen ge- zogen, wieder in guten Stand zu ſetzen.
Wiede, Farbekraut, ſiehe Weide.
Wiedebaum, ſiehe Faulbaum.
Wiederſtoßwurzel, ſiehe Behen.
Wiederwechſel, iſt, wenn ein Ruͤckwechſel mit Proteſt ritorniret, und ich alſo mit Zuſchlagung alt und neuer Koſten, nochmals meinen
Vorſchuß
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[[428]/0434]
Weyrauch
Wiederwechſel
falls Weymar, lat. Vimaria oder
Vinaria, liegt in einem luſtigen
Thale am Fluſſe Jlm, 3 Meilen von
Erfurt und 2 von Jena; und hat
zwey Jahrmaͤrkte: 1) Exaudi, und
2) den Sonntag nach Burchardi.
Weyrauch, ſiehe Weihrauch.
Wiadro, ein polniſches Jnhalts-
maaß von 20 Kaunen.
Wiborg, oder Wiburg, lat.
Viborga, Viburgum, eine uralte,
große und weitberuͤhmte Stadt,
und die Hauptſtadt in Nordjuͤtland.
Jhr Umfang wird bey nahe ½ Mei-
le ausmachen. Es ſind darinn drey
Marktplaͤtze, 6 Thore, und 28 große
und kleine Straßen, welche zum
Theil recht große und anſehnliche
Haͤuſer haben. Wegen ihrer be-
quemen und erhabenen Lage und
daher geſunden Luft, abſonderlich
weil daſelbſt alles ziemlich wohlfeil
iſt, pflegen ſich verſchiedene Adeli-
che und andere vornehme Perſonen
daſelbſt faſt beſtaͤndig aufzuhalten.
Die Schifffahrt und Seehandlung
zu treiben, haben die Wiborger
zwar keine ſonderliche Gelegenheit,
indem ihr Ladeplatz und naͤchſter
Seehafen, Hierbeck genannt, wo-
von die Schiffe durch den Strom
Lymfurth in die Oſt- und Nordſee
gehen, bey einer Meile von der
Stadt entfernet iſt; und was ſie
uͤber die Weſtſee von Holland holen,
uͤber Ringkioͤping 8 Meilen weit auf
der Axe herzugebracht werden muß.
Dem ungeachtet aber ſind doch faſt
alle Waaren, inſonderheit Tuche,
ſeidene und wollene Zeuge ꝛc. faſt
beſſern Kaufs hier zu haben, als in
einer von den benachbarten See-
ſtaͤdten. Die ſowol in als auslaͤn-
diſchen Kaufleuten bekannte wibor-
ger Oſtermeſſe, Wiborgs-Snaps-
ting genannt, traͤgt ebenfalls zur
Nahrung und Handlung dieſer
Stadt nicht wenig bey. Sie nimmt
den 11 Maͤrz ihren Anfang, und
ſteht nach der Einlaͤutung 14 Tage.
Auf derſelben verſammlen ſich nicht
nur Kaͤufer und Verkaͤufer in großer
Menge; ſondern auch der juͤtlaͤndi-
ſche Adel und andere Benachbarten,
die mit Zahlung und Empfangung
der Rentgelder zu thun haben, eben
wie zu Kiel in Holſtein, in großer
Menge, um ihre Sachen und Ange-
legenheiten unter ſich auszumachen.
Außerdem ſind noch andere Jahr-
maͤrkte daſelbſt, als 1) auf Mau-
ritius Wordingbor, 2) jeden Mon-
tag in der Faſten, 3) den 22 Julius,
und 4) den 2 October. Vor dieſem
hatte Wiborg faſt groͤßere Privi-
legien und Herrlichkeiten als eine
andere Stadt in Daͤnnemark, ab-
ſonderlich eine generale Zollfreyheit
aller Kaufmannswaaren, ausge-
nommen allein auf dem ſkaanoer
Jahrmarkte nicht.
Wiburg, Wiborg, Viburg,
Viborg. lat. Wiburga, Viburga,
und Viburgum, die Haupt- und eine
Handelsſtadt in der Provinz Care-
lien, in Finnland, an einem See,
welcher in den finnlaͤndiſchen Meer-
buſen geht. Dieſe Stadt, welche
ſeit dem im Jahre 1721 geſchloſſenen
nieſtaͤdter Frieden, nebſt dem dazu
gehoͤrigen Diſtricte, Wiburgslehn
genannt, den Ruſſen gehoͤret, iſt
groß, hat einen weiten und guten
Hafen, und treibt, da ſie zur Hand-
lung ſehr wohl gelegen iſt, einen
ſtarken Handel mit allerley Waaren.
Jm Jahre 1733 ertheilte die Rußi-
ſche Kaiſerinn einigen Perſonen ein
Privilegium, die hierum befindliche
Eiſenwerkt, aus welchen die
Schweden ehemals ſo viel Eiſen ge-
zogen, wieder in guten Stand zu
ſetzen.
Wiede, Farbekraut, ſiehe Weide.
Wiedebaum, ſiehe Faulbaum.
Wiederſtoßwurzel, ſiehe Behen.
Wiederwechſel, iſt, wenn ein
Ruͤckwechſel mit Proteſt ritorniret,
und ich alſo mit Zuſchlagung alt
und neuer Koſten, nochmals meinen
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [428]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/434>, abgerufen am 22.11.2024.
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