zu geben. Da es sich denn oft zu- trägt, daß dergleichen Garnituren und Bettstellen, eben wie andere kostbare Mobilien, bey den Kunst- händlern gesuchet, und gleich fertig zu finden verlanget werden. An fürstlichen Höfen pflegt ein Tapezie- rer in Bestallung gehalten zu wer- den, dem die Besorgung itzt beschrie- bener Arbeit am Hofe obliegt. Sie- he auch Domino.
Tapissendis, eine Gattung von Zitzen oder gemaltem Cattun, des- sen Farben auf beyden Seiten zu se- hen sind. Man macht daraus Tep- piche, Decken, etc. Es giebt unter denselben eine Sorte, die man nach dem Orte, wo sie gemacht wird, Teppiche von Palemboux, franz. Tapis Palemboux, nennet. Sie kommen von Surate. Die meisten davon sind pickirt.
Tapsel, eine Gattung von groben gestreiften Cattun, insgemein von blauer Farbe, so aus Ostindien, und sonderlich von Bengala, kömmt. Er liegt 3/4 bis 5/8 französische Ellen breit, und die Stücke halten in der Länge 10 französische Ellen. Dieser Ca- tun ist eine von den besten Waaren, welche die Europäer nach den Kü- sten von Guinea bringen.
Taguis, eine Gattung Cattun, so zu Aleppo und in der Nachbar- schaft dieser Stadt gemacht wird. Dieser Cattun macht einen Theil der Handlung der nach dieser Stadt handelnden christlichen Rationen, und insonderheit der Franzosen, aus.
Taragas, ein Thier, in dessen Magen man den occidentalischen Be- zoar findet, siehe Bezoar.
Tarameester, siehe Keurmee- ster.
Tarantilleholz, siehe unter Ma- dagascar.
Tarare, eine Gattung Leinwand, welche ihren Namen von dem in Beaujolois gelegenen Orte dieses [Spaltenumbruch]
Tarif
Namens hat, wo sie gemacht wird. Sie lieget pariser Ellen breit.
Tarasun, ein sehr beliebtes Ge- tränk bey den Chinesern, welches von Reiß und Branntwein gemacht und wie bey uns der Wein getrun- ken wird.
Tare oder Tarre, eine auf der malabarischen Küste gangbare kleine Silbermünze, welche am Werthe so viel als 1/2 französischer Sou, und nach unserm Gelde etwann 3 Pfenni- ge ist: 16 Taren machen 1 Fano, welches eine kleine goldene Münze ist, die nach französischem Gelde 8 Sous, nach unserm Gelde aber et- wann 4 Groschen gilt.
Tarif, nennet man diejenigen, insgemein in alphabetischer Ord- nung abgefasseten Tafeln oder Ver- zeichnisse und Register, welche die Namen derjenigen Waaren ausführ- lich enthalten, die entweder in einer Handlung oder in einem Manufa- ctur- und Lager-Hause zu finden sind; ingleichen die entweder in ein Land oder eine Stadt eingeführet, oder daraus verführet zu werden pflegen, mit dem beygefügten Preiße, wie solche verkauft werden; oder dabey gesetzter Bestimmung, was für jede solcher ein- und ausgehenden Waa- ren, entweder an Ein- und Aus- fahrts-Zöllen oder an Accise und an- dern herrschaftlichen oder obrigkeit- lichen und andern Gefällen zu ent- richten ist. Dergleichen Tarifs (zu welchen auch gewissermaßen die in großen Handelsstädten, als Amster- dam, Hamburg, etc. gewöhnlichen Preißcuranten, von denen ein ei- gener Artikel nachzusehen ist, gehö- ren) hat man in verschiedenen Län- dern und Städten, welche sich die Kaufleute, so nach solchen Ländern und Städten handeln; ingleichen die Schiffer, Fuhrleute, etc. so nach solchen Ländern und Städten Waa- ren führen, bekannt machen müssen. Hierzu dienen nun, was Frankreich
anbe
[Spaltenumbruch]
Tapiſſendis
zu geben. Da es ſich denn oft zu- traͤgt, daß dergleichen Garnituren und Bettſtellen, eben wie andere koſtbare Mobilien, bey den Kunſt- haͤndlern geſuchet, und gleich fertig zu finden verlanget werden. An fuͤrſtlichen Hoͤfen pflegt ein Tapezie- rer in Beſtallung gehalten zu wer- den, dem die Beſorgung itzt beſchrie- bener Arbeit am Hofe obliegt. Sie- he auch Domino.
Tapiſſendis, eine Gattung von Zitzen oder gemaltem Cattun, deſ- ſen Farben auf beyden Seiten zu ſe- hen ſind. Man macht daraus Tep- piche, Decken, ꝛc. Es giebt unter denſelben eine Sorte, die man nach dem Orte, wo ſie gemacht wird, Teppiche von Palemboux, franz. Tapis Palemboux, nennet. Sie kommen von Surate. Die meiſten davon ſind pickirt.
Tapſel, eine Gattung von groben geſtreiften Cattun, insgemein von blauer Farbe, ſo aus Oſtindien, und ſonderlich von Bengala, koͤmmt. Er liegt ¾ bis ⅝ franzoͤſiſche Ellen breit, und die Stuͤcke halten in der Laͤnge 10 franzoͤſiſche Ellen. Dieſer Ca- tun iſt eine von den beſten Waaren, welche die Europaͤer nach den Kuͤ- ſten von Guinea bringen.
Taguis, eine Gattung Cattun, ſo zu Aleppo und in der Nachbar- ſchaft dieſer Stadt gemacht wird. Dieſer Cattun macht einen Theil der Handlung der nach dieſer Stadt handelnden chriſtlichen Rationen, und inſonderheit der Franzoſen, aus.
Taragas, ein Thier, in deſſen Magen man den occidentaliſchen Be- zoar findet, ſiehe Bezoar.
Tarameeſter, ſiehe Keurmee- ſter.
Tarantilleholz, ſiehe unter Ma- dagaſcar.
Tarare, eine Gattung Leinwand, welche ihren Namen von dem in Beaujolois gelegenen Orte dieſes [Spaltenumbruch]
Tarif
Namens hat, wo ſie gemacht wird. Sie lieget pariſer Ellen breit.
Taraſun, ein ſehr beliebtes Ge- traͤnk bey den Chineſern, welches von Reiß und Branntwein gemacht und wie bey uns der Wein getrun- ken wird.
Tare oder Tarre, eine auf der malabariſchen Kuͤſte gangbare kleine Silbermuͤnze, welche am Werthe ſo viel als ½ franzoͤſiſcher Sou, und nach unſerm Gelde etwann 3 Pfenni- ge iſt: 16 Taren machen 1 Fano, welches eine kleine goldene Muͤnze iſt, die nach franzoͤſiſchem Gelde 8 Sous, nach unſerm Gelde aber et- wann 4 Groſchen gilt.
Tarif, nennet man diejenigen, insgemein in alphabetiſcher Ord- nung abgefaſſeten Tafeln oder Ver- zeichniſſe und Regiſter, welche die Namen derjenigen Waaren ausfuͤhr- lich enthalten, die entweder in einer Handlung oder in einem Manufa- ctur- und Lager-Hauſe zu finden ſind; ingleichen die entweder in ein Land oder eine Stadt eingefuͤhret, oder daraus verfuͤhret zu werden pflegen, mit dem beygefuͤgten Preiße, wie ſolche verkauft werden; oder dabey geſetzter Beſtimmung, was fuͤr jede ſolcher ein- und ausgehenden Waa- ren, entweder an Ein- und Aus- fahrts-Zoͤllen oder an Acciſe und an- dern herrſchaftlichen oder obrigkeit- lichen und andern Gefaͤllen zu ent- richten iſt. Dergleichen Tarifs (zu welchen auch gewiſſermaßen die in großen Handelsſtaͤdten, als Amſter- dam, Hamburg, ꝛc. gewoͤhnlichen Preißcuranten, von denen ein ei- gener Artikel nachzuſehen iſt, gehoͤ- ren) hat man in verſchiedenen Laͤn- dern und Staͤdten, welche ſich die Kaufleute, ſo nach ſolchen Laͤndern und Staͤdten handeln; ingleichen die Schiffer, Fuhrleute, ꝛc. ſo nach ſolchen Laͤndern und Staͤdten Waa- ren fuͤhren, bekannt machen muͤſſen. Hierzu dienen nun, was Frankreich
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[[34]/0040]
Tapiſſendis
Tarif
zu geben. Da es ſich denn oft zu-
traͤgt, daß dergleichen Garnituren
und Bettſtellen, eben wie andere
koſtbare Mobilien, bey den Kunſt-
haͤndlern geſuchet, und gleich fertig
zu finden verlanget werden. An
fuͤrſtlichen Hoͤfen pflegt ein Tapezie-
rer in Beſtallung gehalten zu wer-
den, dem die Beſorgung itzt beſchrie-
bener Arbeit am Hofe obliegt. Sie-
he auch Domino.
Tapiſſendis, eine Gattung von
Zitzen oder gemaltem Cattun, deſ-
ſen Farben auf beyden Seiten zu ſe-
hen ſind. Man macht daraus Tep-
piche, Decken, ꝛc. Es giebt unter
denſelben eine Sorte, die man nach
dem Orte, wo ſie gemacht wird,
Teppiche von Palemboux, franz.
Tapis Palemboux, nennet. Sie
kommen von Surate. Die meiſten
davon ſind pickirt.
Tapſel, eine Gattung von groben
geſtreiften Cattun, insgemein von
blauer Farbe, ſo aus Oſtindien, und
ſonderlich von Bengala, koͤmmt. Er
liegt ¾ bis ⅝ franzoͤſiſche Ellen breit,
und die Stuͤcke halten in der Laͤnge
10 franzoͤſiſche Ellen. Dieſer Ca-
tun iſt eine von den beſten Waaren,
welche die Europaͤer nach den Kuͤ-
ſten von Guinea bringen.
Taguis, eine Gattung Cattun,
ſo zu Aleppo und in der Nachbar-
ſchaft dieſer Stadt gemacht wird.
Dieſer Cattun macht einen Theil
der Handlung der nach dieſer Stadt
handelnden chriſtlichen Rationen,
und inſonderheit der Franzoſen, aus.
Taragas, ein Thier, in deſſen
Magen man den occidentaliſchen Be-
zoar findet, ſiehe Bezoar.
Tarameeſter, ſiehe Keurmee-
ſter.
Tarantilleholz, ſiehe unter Ma-
dagaſcar.
Tarare, eine Gattung Leinwand,
welche ihren Namen von dem in
Beaujolois gelegenen Orte dieſes
Namens hat, wo ſie gemacht wird.
Sie lieget [FORMEL] pariſer Ellen breit.
Taraſun, ein ſehr beliebtes Ge-
traͤnk bey den Chineſern, welches
von Reiß und Branntwein gemacht
und wie bey uns der Wein getrun-
ken wird.
Tare oder Tarre, eine auf der
malabariſchen Kuͤſte gangbare kleine
Silbermuͤnze, welche am Werthe
ſo viel als ½ franzoͤſiſcher Sou, und
nach unſerm Gelde etwann 3 Pfenni-
ge iſt: 16 Taren machen 1 Fano,
welches eine kleine goldene Muͤnze
iſt, die nach franzoͤſiſchem Gelde 8
Sous, nach unſerm Gelde aber et-
wann 4 Groſchen gilt.
Tarif, nennet man diejenigen,
insgemein in alphabetiſcher Ord-
nung abgefaſſeten Tafeln oder Ver-
zeichniſſe und Regiſter, welche die
Namen derjenigen Waaren ausfuͤhr-
lich enthalten, die entweder in einer
Handlung oder in einem Manufa-
ctur- und Lager-Hauſe zu finden ſind;
ingleichen die entweder in ein Land
oder eine Stadt eingefuͤhret, oder
daraus verfuͤhret zu werden pflegen,
mit dem beygefuͤgten Preiße, wie
ſolche verkauft werden; oder dabey
geſetzter Beſtimmung, was fuͤr jede
ſolcher ein- und ausgehenden Waa-
ren, entweder an Ein- und Aus-
fahrts-Zoͤllen oder an Acciſe und an-
dern herrſchaftlichen oder obrigkeit-
lichen und andern Gefaͤllen zu ent-
richten iſt. Dergleichen Tarifs (zu
welchen auch gewiſſermaßen die in
großen Handelsſtaͤdten, als Amſter-
dam, Hamburg, ꝛc. gewoͤhnlichen
Preißcuranten, von denen ein ei-
gener Artikel nachzuſehen iſt, gehoͤ-
ren) hat man in verſchiedenen Laͤn-
dern und Staͤdten, welche ſich die
Kaufleute, ſo nach ſolchen Laͤndern
und Staͤdten handeln; ingleichen
die Schiffer, Fuhrleute, ꝛc. ſo nach
ſolchen Laͤndern und Staͤdten Waa-
ren fuͤhren, bekannt machen muͤſſen.
Hierzu dienen nun, was Frankreich
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [34]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/40>, abgerufen am 21.11.2024.
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