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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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Wein
men Mangia guerra behält, und
etwas dünner und gelinder ist, als
der Verracia: f) pompejanischer
Wein,
also genannt, weil er bey
den Ruinen der Stadt Pompejo-
polis wächst: g) amineischer Wein,
welcher fast allein von den alten
Weinen noch übrig ist, und an
dem berühmten Berge Pausi-
lippo in Campanien wächst:
h) der Muscatellerwein (siehe
Muscatellerwein): und i) surren-
tischer Wein,
welchen letztern
die italienischen Aerzte vor den aller-
gesundesten halten; k) salernitani-
scher Wein;
und l) Chiarello oder
Claretwein,
der zu Rom sehr ge-
bräuchlich ist, und daselbst für ei-
nen der besten Weine geachtet wird:
m) Wein von der Jnsel Jschia,
der Stadt Neapel gegen über gele-
gen. Jn dem (b) römischen Ge-
biete
sind die berühmtesten Weine:
a) der Wein von St. Albano,
welcher leicht und angenehm ist,
auch weder hitzet noch den Kopf
einnimmt; b) der Wein von Or-
vieto;
und c) Castel Gandolfo:
d) der nomentische Wein, nahe bey
Rom, der aber mehr wegen seines
großen Ueberflusses, als wegen sei-
ner Güte, gepriesen wird: e) der
rothe und weiße monterianische
Wein:
f) der romanische Wein,
il Romanesco,
welcher vor
St. Pancratii Thore und auf Mon-
temalo wächst; der aber bey Ari-
tia fällt, gehöret auf des Pabsts
Tafel: g) der veletrinische: h) der
pränestische: i) der tiburtische:
und k) der bey Grotta Ferrata
wachsende Wein. Jn dem (c) To-
scanischen
ist a) der von Monte
pulciano
ein satter rother Wein,
stark, und hitzig: b) der von Lucca
wolschmeckend und gesund: c) der
trebulanische von herrlichem Ge-
schmacke und ebenfalls gesund,
welches macht, daß er häufig nach
Frankreich geführet wird: d) die
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Wein
Muscatelli aber di Monte fiascone
und Monte Alcino übertreffen alle
die andern an Lieblichkeit. Sonst
hat man auch noch daselbst e) den
trebinischen: f) den senensischen,
worunter absonderlich der, so um
Porto Hercole wächst, berühmt ist:
und g) den verdeischen. Das
(d) genuesische Gebiet rühmet sich
seines a) Vernazers, so von dem
Berge Vernaccia den Namen hat,
auf jähen Felsen, und aus einem
schwachen Holze erwächst, aber
sehr edel ist, und daher nicht nur
in Jtalien, sondern auch in Frank-
reich, Deutschland und England
guten Abgang findet. Sonst aber
erbauet man in der Riviera di Le-
vante, oder östlichen Landschaft des
genuesischen Gebiets, bey den soge-
nannten fünf Dörfern, oder Cinque
terre,
b) den Vin amabile; und
zwischen Nizza und Savona c) ei-
nen vortrefflichen Muscatellerwein,
welcher dem candischen an Güte
nichts nachgiebt; wie denn auch
d) der Razenser Wein, Razzese,
in derselbigen Gegend bey vielen
sehr angenehm ist. Jn der (e) Lom-
bardey
sind außer dem modenesi-
schen
und montferratischen schlechte
Weine, man wollte denn den Mar-
ceminerwein,
so um Vicenza und
Padua wächst, für etwas halten.
Von einigen wird jedoch auch der
sclavische Wein in Bresciano; der
Vinariolo in dem Veronesischen;
der placentinische Wein; der Wein,
so um den Gardersee wächst;
der Piccanto, welcher bey Pavia
gebauet wird; und der Wein, so
auf dem Berge Brianza wächst,
gerühmet. Rechnet man aber zu
der Lombardey die obern zum
Theil dem österreichischen Hause,
und zum Theil den Venetianern, ge-
hörende Landschaften mit: so
pranget (f) Jstrien mit seinem
ganz schwarzen und dicken, aber an-
genehm schmeckenden Rainfalle, oder

Pro-
V. Theil. B b

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Wein
men Mangia guerra behaͤlt, und
etwas duͤnner und gelinder iſt, als
der Verracia: f) pompejaniſcher
Wein,
alſo genannt, weil er bey
den Ruinen der Stadt Pompejo-
polis waͤchſt: g) amineiſcher Wein,
welcher faſt allein von den alten
Weinen noch uͤbrig iſt, und an
dem beruͤhmten Berge Pauſi-
lippo in Campanien waͤchſt:
h) der Muſcatellerwein (ſiehe
Muſcatellerwein): und i) ſurren-
tiſcher Wein,
welchen letztern
die italieniſchen Aerzte vor den aller-
geſundeſten halten; k) ſalernitani-
ſcher Wein;
und l) Chiarello oder
Claretwein,
der zu Rom ſehr ge-
braͤuchlich iſt, und daſelbſt fuͤr ei-
nen der beſten Weine geachtet wird:
m) Wein von der Jnſel Jſchia,
der Stadt Neapel gegen uͤber gele-
gen. Jn dem (b) roͤmiſchen Ge-
biete
ſind die beruͤhmteſten Weine:
a) der Wein von St. Albano,
welcher leicht und angenehm iſt,
auch weder hitzet noch den Kopf
einnimmt; b) der Wein von Or-
vieto;
und c) Caſtel Gandolfo:
d) der nomentiſche Wein, nahe bey
Rom, der aber mehr wegen ſeines
großen Ueberfluſſes, als wegen ſei-
ner Guͤte, geprieſen wird: e) der
rothe und weiße monterianiſche
Wein:
f) der romaniſche Wein,
il Romaneſco,
welcher vor
St. Pancratii Thore und auf Mon-
temalo waͤchſt; der aber bey Ari-
tia faͤllt, gehoͤret auf des Pabſts
Tafel: g) der veletriniſche: h) der
praͤneſtiſche: i) der tiburtiſche:
und k) der bey Grotta Ferrata
wachſende Wein. Jn dem (c) To-
ſcaniſchen
iſt a) der von Monte
pulciano
ein ſatter rother Wein,
ſtark, und hitzig: b) der von Lucca
wolſchmeckend und geſund: c) der
trebulaniſche von herrlichem Ge-
ſchmacke und ebenfalls geſund,
welches macht, daß er haͤufig nach
Frankreich gefuͤhret wird: d) die
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Wein
Muſcatelli aber di Monte fiaſcone
und Monte Alcino uͤbertreffen alle
die andern an Lieblichkeit. Sonſt
hat man auch noch daſelbſt e) den
trebiniſchen: f) den ſenenſiſchen,
worunter abſonderlich der, ſo um
Porto Hercole waͤchſt, beruͤhmt iſt:
und g) den verdeiſchen. Das
(d) genueſiſche Gebiet ruͤhmet ſich
ſeines a) Vernazers, ſo von dem
Berge Vernaccia den Namen hat,
auf jaͤhen Felſen, und aus einem
ſchwachen Holze erwaͤchſt, aber
ſehr edel iſt, und daher nicht nur
in Jtalien, ſondern auch in Frank-
reich, Deutſchland und England
guten Abgang findet. Sonſt aber
erbauet man in der Riviera di Le-
vante, oder oͤſtlichen Landſchaft des
genueſiſchen Gebiets, bey den ſoge-
nannten fuͤnf Doͤrfern, oder Cinque
terre,
b) den Vin amabile; und
zwiſchen Nizza und Savona c) ei-
nen vortrefflichen Muſcatellerwein,
welcher dem candiſchen an Guͤte
nichts nachgiebt; wie denn auch
d) der Razenſer Wein, Razzeſe,
in derſelbigen Gegend bey vielen
ſehr angenehm iſt. Jn der (e) Lom-
bardey
ſind außer dem modeneſi-
ſchen
und montferratiſchen ſchlechte
Weine, man wollte denn den Mar-
ceminerwein,
ſo um Vicenza und
Padua waͤchſt, fuͤr etwas halten.
Von einigen wird jedoch auch der
ſclaviſche Wein in Breſciano; der
Vinariolo in dem Veroneſiſchen;
der placentiniſche Wein; der Wein,
ſo um den Garderſee waͤchſt;
der Piccanto, welcher bey Pavia
gebauet wird; und der Wein, ſo
auf dem Berge Brianza waͤchſt,
geruͤhmet. Rechnet man aber zu
der Lombardey die obern zum
Theil dem oͤſterreichiſchen Hauſe,
und zum Theil den Venetianern, ge-
hoͤrende Landſchaften mit: ſo
pranget (f) Jſtrien mit ſeinem
ganz ſchwarzen und dicken, aber an-
genehm ſchmeckenden Rainfalle, oder

Pro-
V. Theil. B b
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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [385]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/391>, abgerufen am 22.11.2024.