Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Wechselbrief nes Jahres und Tages zu der Ver-jährung zu laufen an, siehe Hrn. D. Siegeln l. c. Jst aber in einer Wechselordnung von einer gewissen Verjährung nichts verordnet, so er- löschet die in eigenen Wechselbriefen befindliche Verbindlichkeit nach den gemeinen kaiserlichen Rechten in 30 Jahren, oder nach den sächsi- schen Rechten in 31 Jahren, 6 Wo- chen und 3 Tagen. Nach Ablauf der in den angeführten Wechselord- nungen zur Verjährung der eigenen Wechselbriefe angeführten Zeit ha- ben die Wechselbriefe (c) die Kraft, als ein anderes Schuldbekenntniß, daß also daher executivisch gekla- get werden kann, siehe die brem. W. O. Art. 55. nürnb. W. O. c. 6. §. 4. Anhang der churs. erläut. Proc. Ordn. §. 16. churpfälz. W. O. Art. 37. allgem. preuß. W. R. Art. 42. go- thaische W. O. §. 11. weymar. W. O. §. 6. Zu Leipzig aber bewirken die von einem Kaufmanne ausge- stellten Wechselbriefe nach deren Verjährung gar nichts mehr, leipz. W. O. §. 32. Jedoch fällt dadurch die Schuldforderung an sich selbst nicht weg, in Betrachtung, daß hier nicht von der Schuld selbst, sondern nur von den Wechselbriefen, welchen Ziel und Maaße, wie lange solche gelten sollen, gesetzt worden, die Frage ist. Wenn demnach der Wechselgläubiger, so hiebevor von dem Wechselschuldner einen Wech- selbrief über seine Forderung ge- habt hat, nach verflossenem Jahr und Tage denselben verklagen will; so muß er sodann nur ordentlich (ordinarie) klagen, und entweder besagte Schuldforderung durch seine Handelsbücher beglaubigen, oder dem Schuldner sein Gewissen dar- über rühren. Die danz. W. O. Art. 36. und altenb. W. O. §. 11. entkräften ebenfalls die verjährten eigenen Wechselbriefe dergestalt, daß der Schuldner dem Gläubiger etwas [Spaltenumbruch] Wechselbrief daraus zu bezahlen nicht schuldig ist.Endlich ist hierbey noch zu untersu- chen, (d) wenn die aus einem eige- nen Wechselbriefe wider den Jn- dossanten anzustellende Regreßn h- mung, weil der Schuldner die Zah- lung nicht geleistet hat, verjähre? Hierauf ist also zu antworten: Jn welcher Zeit der eigene Wechselbrief- der Ausgeber verjähret, binnen sol- cher Zeit erlöschet auch die Regreß- nehmung wider den Jndossanten, indem aus einem Wechselbriefe nur eine Action entspringt, obgleich solche wider unterschiedene Personen erhoben werden kann. Woraus fließet, daß, wenn der Wechselgläu- biger durch seine Nachläßigkeit hat geschehen lassen, daß den Wechsel der Hauptschuldner verjähret, und folglich einmal die aus dem Wech- selbriefe fließende Action entkräftet hat, daher wider niemand anders weiter geklaget werden kann. Jm Gegentheil aber hat der Jnhaber des Wechselbriefes binnen der zu dessen Verjährung vorgeschriebenen Zeit, Klage wider den Ausgeber an- gestellet; so ist kein Zweifel, daß da- durch auch die von dem Jndossanten angefangene Verjährung in ihrem Laufe gehindert werde. Die Verjäh- rung (2) der traßirten Wechselbriefe ist gemeiniglich von der Verjährung anderer Schuldforderungen unter- schieden, und zum Besten der Com- mercien in sehr kurze Frist einge- schränket, jedoch auch nicht überall gleichförmig. Also verjähren tras- sirte Wechselbriefe nach der leipz. W. O. §. 32. danz. W. O. Art. 36, altenb. W. O. §. 11. gothais. W. O. §. 11. weim. W. O. §. 7. in 4 Wo- chen; nach der brem. W. O. Art. 55. in 6 Wochen; nach der russ. W. O. §. 33 in 3 Monaten; nach der dän. W. O. §. 26. in 6 Monaten; nach der lion. W. O. Art. 10. wider einen Einheimischen in 1 Jahre, und wi- der einen Fremden in 3 Jahren; nach Y 5
[Spaltenumbruch] Wechſelbrief nes Jahres und Tages zu der Ver-jaͤhrung zu laufen an, ſiehe Hrn. D. Siegeln l. c. Jſt aber in einer Wechſelordnung von einer gewiſſen Verjaͤhrung nichts verordnet, ſo er- loͤſchet die in eigenen Wechſelbriefen befindliche Verbindlichkeit nach den gemeinen kaiſerlichen Rechten in 30 Jahren, oder nach den ſaͤchſi- ſchen Rechten in 31 Jahren, 6 Wo- chen und 3 Tagen. Nach Ablauf der in den angefuͤhrten Wechſelord- nungen zur Verjaͤhrung der eigenen Wechſelbriefe angefuͤhrten Zeit ha- ben die Wechſelbriefe (c) die Kraft, als ein anderes Schuldbekenntniß, daß alſo daher executiviſch gekla- get werden kann, ſiehe die brem. W. O. Art. 55. nuͤrnb. W. O. c. 6. §. 4. Anhang der churſ. erlaͤut. Proc. Ordn. §. 16. churpfaͤlz. W. O. Art. 37. allgem. preuß. W. R. Art. 42. go- thaiſche W. O. §. 11. weymar. W. O. §. 6. Zu Leipzig aber bewirken die von einem Kaufmanne ausge- ſtellten Wechſelbriefe nach deren Verjaͤhrung gar nichts mehr, leipz. W. O. §. 32. Jedoch faͤllt dadurch die Schuldforderung an ſich ſelbſt nicht weg, in Betrachtung, daß hier nicht von der Schuld ſelbſt, ſondern nur von den Wechſelbriefen, welchen Ziel und Maaße, wie lange ſolche gelten ſollen, geſetzt worden, die Frage iſt. Wenn demnach der Wechſelglaͤubiger, ſo hiebevor von dem Wechſelſchuldner einen Wech- ſelbrief uͤber ſeine Forderung ge- habt hat, nach verfloſſenem Jahr und Tage denſelben verklagen will; ſo muß er ſodann nur ordentlich (ordinarie) klagen, und entweder beſagte Schuldforderung durch ſeine Handelsbuͤcher beglaubigen, oder dem Schuldner ſein Gewiſſen dar- uͤber ruͤhren. Die danz. W. O. Art. 36. und altenb. W. O. §. 11. entkraͤften ebenfalls die verjaͤhrten eigenen Wechſelbriefe dergeſtalt, daß der Schuldner dem Glaͤubiger etwas [Spaltenumbruch] Wechſelbrief daraus zu bezahlen nicht ſchuldig iſt.Endlich iſt hierbey noch zu unterſu- chen, (d) wenn die aus einem eige- nen Wechſelbriefe wider den Jn- doſſanten anzuſtellende Regreßn h- mung, weil der Schuldner die Zah- lung nicht geleiſtet hat, verjaͤhre? Hierauf iſt alſo zu antworten: Jn welcher Zeit der eigene Wechſelbrief- der Ausgeber verjaͤhret, binnen ſol- cher Zeit erloͤſchet auch die Regreß- nehmung wider den Jndoſſanten, indem aus einem Wechſelbriefe nur eine Action entſpringt, obgleich ſolche wider unterſchiedene Perſonen erhoben werden kann. Woraus fließet, daß, wenn der Wechſelglaͤu- biger durch ſeine Nachlaͤßigkeit hat geſchehen laſſen, daß den Wechſel der Hauptſchuldner verjaͤhret, und folglich einmal die aus dem Wech- ſelbriefe fließende Action entkraͤftet hat, daher wider niemand anders weiter geklaget werden kann. Jm Gegentheil aber hat der Jnhaber des Wechſelbriefes binnen der zu deſſen Verjaͤhrung vorgeſchriebenen Zeit, Klage wider den Ausgeber an- geſtellet; ſo iſt kein Zweifel, daß da- durch auch die von dem Jndoſſanten angefangene Verjaͤhrung in ihrem Laufe gehindert werde. Die Verjaͤh- rung (2) der traßirten Wechſelbriefe iſt gemeiniglich von der Verjaͤhrung anderer Schuldforderungen unter- ſchieden, und zum Beſten der Com- mercien in ſehr kurze Friſt einge- ſchraͤnket, jedoch auch nicht uͤberall gleichfoͤrmig. Alſo verjaͤhren traſ- ſirte Wechſelbriefe nach der leipz. W. O. §. 32. danz. W. O. Art. 36, altenb. W. O. §. 11. gothaiſ. W. O. §. 11. weim. W. O. §. 7. in 4 Wo- chen; nach der brem. W. O. Art. 55. in 6 Wochen; nach der ruſſ. W. O. §. 33 in 3 Monaten; nach der daͤn. W. O. §. 26. in 6 Monaten; nach der lion. W. O. Art. 10. wider einen Einheimiſchen in 1 Jahre, und wi- der einen Fremden in 3 Jahren; nach Y 5
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Wechſelbrief
Wechſelbrief
nes Jahres und Tages zu der Ver-
jaͤhrung zu laufen an, ſiehe Hrn.
D. Siegeln l. c. Jſt aber in einer
Wechſelordnung von einer gewiſſen
Verjaͤhrung nichts verordnet, ſo er-
loͤſchet die in eigenen Wechſelbriefen
befindliche Verbindlichkeit nach den
gemeinen kaiſerlichen Rechten in
30 Jahren, oder nach den ſaͤchſi-
ſchen Rechten in 31 Jahren, 6 Wo-
chen und 3 Tagen. Nach Ablauf
der in den angefuͤhrten Wechſelord-
nungen zur Verjaͤhrung der eigenen
Wechſelbriefe angefuͤhrten Zeit ha-
ben die Wechſelbriefe (c) die Kraft,
als ein anderes Schuldbekenntniß,
daß alſo daher executiviſch gekla-
get werden kann, ſiehe die brem.
W. O. Art. 55. nuͤrnb. W. O. c. 6.
§. 4. Anhang der churſ. erlaͤut. Proc.
Ordn. §. 16. churpfaͤlz. W. O. Art. 37.
allgem. preuß. W. R. Art. 42. go-
thaiſche W. O. §. 11. weymar. W.
O. §. 6. Zu Leipzig aber bewirken
die von einem Kaufmanne ausge-
ſtellten Wechſelbriefe nach deren
Verjaͤhrung gar nichts mehr, leipz.
W. O. §. 32. Jedoch faͤllt dadurch
die Schuldforderung an ſich ſelbſt
nicht weg, in Betrachtung, daß
hier nicht von der Schuld ſelbſt,
ſondern nur von den Wechſelbriefen,
welchen Ziel und Maaße, wie lange
ſolche gelten ſollen, geſetzt worden,
die Frage iſt. Wenn demnach der
Wechſelglaͤubiger, ſo hiebevor von
dem Wechſelſchuldner einen Wech-
ſelbrief uͤber ſeine Forderung ge-
habt hat, nach verfloſſenem Jahr
und Tage denſelben verklagen will;
ſo muß er ſodann nur ordentlich
(ordinarie) klagen, und entweder
beſagte Schuldforderung durch ſeine
Handelsbuͤcher beglaubigen, oder
dem Schuldner ſein Gewiſſen dar-
uͤber ruͤhren. Die danz. W. O.
Art. 36. und altenb. W. O. §. 11.
entkraͤften ebenfalls die verjaͤhrten
eigenen Wechſelbriefe dergeſtalt, daß
der Schuldner dem Glaͤubiger etwas
daraus zu bezahlen nicht ſchuldig iſt.
Endlich iſt hierbey noch zu unterſu-
chen, (d) wenn die aus einem eige-
nen Wechſelbriefe wider den Jn-
doſſanten anzuſtellende Regreßn h-
mung, weil der Schuldner die Zah-
lung nicht geleiſtet hat, verjaͤhre?
Hierauf iſt alſo zu antworten: Jn
welcher Zeit der eigene Wechſelbrief-
der Ausgeber verjaͤhret, binnen ſol-
cher Zeit erloͤſchet auch die Regreß-
nehmung wider den Jndoſſanten,
indem aus einem Wechſelbriefe nur
eine Action entſpringt, obgleich
ſolche wider unterſchiedene Perſonen
erhoben werden kann. Woraus
fließet, daß, wenn der Wechſelglaͤu-
biger durch ſeine Nachlaͤßigkeit hat
geſchehen laſſen, daß den Wechſel
der Hauptſchuldner verjaͤhret, und
folglich einmal die aus dem Wech-
ſelbriefe fließende Action entkraͤftet
hat, daher wider niemand anders
weiter geklaget werden kann. Jm
Gegentheil aber hat der Jnhaber
des Wechſelbriefes binnen der zu
deſſen Verjaͤhrung vorgeſchriebenen
Zeit, Klage wider den Ausgeber an-
geſtellet; ſo iſt kein Zweifel, daß da-
durch auch die von dem Jndoſſanten
angefangene Verjaͤhrung in ihrem
Laufe gehindert werde. Die Verjaͤh-
rung (2) der traßirten Wechſelbriefe
iſt gemeiniglich von der Verjaͤhrung
anderer Schuldforderungen unter-
ſchieden, und zum Beſten der Com-
mercien in ſehr kurze Friſt einge-
ſchraͤnket, jedoch auch nicht uͤberall
gleichfoͤrmig. Alſo verjaͤhren traſ-
ſirte Wechſelbriefe nach der leipz.
W. O. §. 32. danz. W. O. Art. 36,
altenb. W. O. §. 11. gothaiſ. W. O.
§. 11. weim. W. O. §. 7. in 4 Wo-
chen; nach der brem. W. O. Art. 55.
in 6 Wochen; nach der ruſſ. W. O.
§. 33 in 3 Monaten; nach der daͤn.
W. O. §. 26. in 6 Monaten; nach
der lion. W. O. Art. 10. wider einen
Einheimiſchen in 1 Jahre, und wi-
der einen Fremden in 3 Jahren;
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