Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Wechselbrief Verjahrung von 1 Jahre 6 Wochenund 3 Tagen in sich, und, dafern der Wechselgläubiger vor Ablauf solcher Zeit mit Tode abgeht, wird solche Frist verdoppelt, wie sie denn auch duplirt ist, wenn ein Kauf- mann an Schulen, Kirchen, Ho- spitale, oder eine andere milde Sa- che (piam causam) einen Wechsel- brief ausgestellet hat. Diese in der leipziger W. O. eingeführte einjäh- rige Verjährung (Praescriptio an- nalis) wird durch eine bloße Anstel- lung der Klage unterbrochen. Wenn ein anderer, der kein Kaufmann ist, einen Wechselbrief ausstellet; so verjähret solcher in Leipzig in 4 Jah- ren, siehe den Anhang der erläu- terten Proceßordn. §. 16. Nach der altenb. W. O. §. 11. ingleichen der gothaisch. W. O. §. 11. und weymar. W. O. §. 6. soll aus einem eigenen Wechselbriefe binnen Jahr und Tag geklaget werden, welche Frist in den beyden ersten Wechsel- gesetzen verdoppelt wird, wenn vor Ablauf Jahr und Tages der Wech- selgläubiger verstirbt, oder eine milde Sache (pia Causa) auf Wech- sel etwas zu fordern hat. Das allgem. preuß. W. R. disponiret von Verjährung der eigenen Wech- selbriefe Art. 42. es ist aber nicht zu läugnen, daß sothane Verord- nung etwas dunkel ist, indem an- fangs nur von einem Jahre gesaget, nachher aber die Jnterruption bin nen Jahr und Tag nachgelassen, auch bey erfolgter durch die Jnter- pellation geschehenen Jnterruption eines Dati gedacht wird, ohne zu gedenken, wohin dasselbe sich bezie- het. Es wird demnach nöthig seyn, diese Stellen, so viel möglich, deut- lich zu machen, und dieses wird am besten angehen, wenn man aus dem angeführten Art. 42. folgende Sätze heraus zieht:| Ein Wechselbrief verjähret nach Ablauf eines Jahres von der Verfallzeit an zu rechnen. [Spaltenumbruch] Wechselbrief Diese Verjährung wird durch eineaußergerichtliche Jnterpellation un- terbrochen. Bey geschehener Jnter- pellation wird die nach solcher von neuem anzufangende Verjährung eines Jahrs nicht von Ablauf der durch die Jnterpellation unterbro- chenen Jahresfrist, sondern von dato der Jnterpellation angerechnet. Eine außergerichtliche Jnterpella- tion unterbricht die Verjährung so lange, bis der Wechsel von Zeit der Ausstellung nicht 7 Jahre alt ist. Nach solcher Zeit muß zu der Jn- terruption eine gerichtliche Jnter- pellation gebraucht werden. Ueber diese Sätze ist noch zu merken, daß bey der Frist, binnen welcher eine die Jnterruption nach sich ziehende Jnterpellation geschehen soll, die gebrauchte Redensart binnen Jahr und Tag in gemeinem Verstande an- zunehmen, und aus dem vorherge- henden dahin zu erklären ist, daß, wenn der Wechselbrief binnen einer Jahresfrist von der Verfallzeit an zu rechnen, nicht | gemahnet wird, der Wechsel für erloschen zu achten ist, siehe Hrn. D. Siegels Wechselrecht p. 50. Nach der churpfältz. W. O. Art. 37. verjähret ein eigener Wech- selbrief in Jahr und Tag. Die Zeit, von welcher solche Frist zu rechnen, aber ist nicht die Verfallzeit; son- dern die Zeit, da der Wechsel pro- testiret worden. Dieses ist also zu verstehen: Vermöge der churpfälz. W. O. und deren Art. 25. müssen auch die eigenen Wechselbriefe ob sie gleich nicht indoßiret sind, we- gen nicht beschehener Bezahlung protestiret werden; es genießen hin- gegen auch die eigenen Wechselbriefe nach nur besagtem Art. 25. drey Re- specttage, nach der Verfallzeit, und in solchen Respecttagen ist dem Gläubiger vergönnet, den Protest leviren zu lassen. Zu welcher Zeit nun dergleichen Protest geschieht, fängt dem Gläubiger die Frist ei- nes
[Spaltenumbruch] Wechſelbrief Verjahrung von 1 Jahre 6 Wochenund 3 Tagen in ſich, und, dafern der Wechſelglaͤubiger vor Ablauf ſolcher Zeit mit Tode abgeht, wird ſolche Friſt verdoppelt, wie ſie denn auch duplirt iſt, wenn ein Kauf- mann an Schulen, Kirchen, Ho- ſpitale, oder eine andere milde Sa- che (piam cauſam) einen Wechſel- brief ausgeſtellet hat. Dieſe in der leipziger W. O. eingefuͤhrte einjaͤh- rige Verjaͤhrung (Praeſcriptio an- nalis) wird durch eine bloße Anſtel- lung der Klage unterbrochen. Wenn ein anderer, der kein Kaufmann iſt, einen Wechſelbrief ausſtellet; ſo verjaͤhret ſolcher in Leipzig in 4 Jah- ren, ſiehe den Anhang der erlaͤu- terten Proceßordn. §. 16. Nach der altenb. W. O. §. 11. ingleichen der gothaiſch. W. O. §. 11. und weymar. W. O. §. 6. ſoll aus einem eigenen Wechſelbriefe binnen Jahr und Tag geklaget werden, welche Friſt in den beyden erſten Wechſel- geſetzen verdoppelt wird, wenn vor Ablauf Jahr und Tages der Wech- ſelglaͤubiger verſtirbt, oder eine milde Sache (pia Cauſa) auf Wech- ſel etwas zu fordern hat. Das allgem. preuß. W. R. diſponiret von Verjaͤhrung der eigenen Wech- ſelbriefe Art. 42. es iſt aber nicht zu laͤugnen, daß ſothane Verord- nung etwas dunkel iſt, indem an- fangs nur von einem Jahre geſaget, nachher aber die Jnterruption bin nen Jahr und Tag nachgelaſſen, auch bey erfolgter durch die Jnter- pellation geſchehenen Jnterruption eines Dati gedacht wird, ohne zu gedenken, wohin daſſelbe ſich bezie- het. Es wird demnach noͤthig ſeyn, dieſe Stellen, ſo viel moͤglich, deut- lich zu machen, und dieſes wird am beſten angehen, wenn man aus dem angefuͤhrten Art. 42. folgende Saͤtze heraus zieht:| Ein Wechſelbrief verjaͤhret nach Ablauf eines Jahres von der Verfallzeit an zu rechnen. [Spaltenumbruch] Wechſelbrief Dieſe Verjaͤhrung wird durch eineaußergerichtliche Jnterpellation un- terbrochen. Bey geſchehener Jnter- pellation wird die nach ſolcher von neuem anzufangende Verjaͤhrung eines Jahrs nicht von Ablauf der durch die Jnterpellation unterbro- chenen Jahresfriſt, ſondern von dato der Jnterpellation angerechnet. Eine außergerichtliche Jnterpella- tion unterbricht die Verjaͤhrung ſo lange, bis der Wechſel von Zeit der Ausſtellung nicht 7 Jahre alt iſt. Nach ſolcher Zeit muß zu der Jn- terruption eine gerichtliche Jnter- pellation gebraucht werden. Ueber dieſe Saͤtze iſt noch zu merken, daß bey der Friſt, binnen welcher eine die Jnterruption nach ſich ziehende Jnterpellation geſchehen ſoll, die gebrauchte Redensart binnen Jahr und Tag in gemeinem Verſtande an- zunehmen, und aus dem vorherge- henden dahin zu erklaͤren iſt, daß, wenn der Wechſelbrief binnen einer Jahresfriſt von der Verfallzeit an zu rechnen, nicht | gemahnet wird, der Wechſel fuͤr erloſchen zu achten iſt, ſiehe Hrn. D. Siegels Wechſelrecht p. 50. Nach der churpfaͤltz. W. O. Art. 37. verjaͤhret ein eigener Wech- ſelbrief in Jahr und Tag. Die Zeit, von welcher ſolche Friſt zu rechnen, aber iſt nicht die Verfallzeit; ſon- dern die Zeit, da der Wechſel pro- teſtiret worden. Dieſes iſt alſo zu verſtehen: Vermoͤge der churpfaͤlz. W. O. und deren Art. 25. muͤſſen auch die eigenen Wechſelbriefe ob ſie gleich nicht indoßiret ſind, we- gen nicht beſchehener Bezahlung proteſtiret werden; es genießen hin- gegen auch die eigenen Wechſelbriefe nach nur beſagtem Art. 25. drey Re- ſpecttage, nach der Verfallzeit, und in ſolchen Reſpecttagen iſt dem Glaͤubiger vergoͤnnet, den Proteſt leviren zu laſſen. Zu welcher Zeit nun dergleichen Proteſt geſchieht, faͤngt dem Glaͤubiger die Friſt ei- nes
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Wechſelbrief
Wechſelbrief
Verjahrung von 1 Jahre 6 Wochen
und 3 Tagen in ſich, und, dafern
der Wechſelglaͤubiger vor Ablauf
ſolcher Zeit mit Tode abgeht, wird
ſolche Friſt verdoppelt, wie ſie denn
auch duplirt iſt, wenn ein Kauf-
mann an Schulen, Kirchen, Ho-
ſpitale, oder eine andere milde Sa-
che (piam cauſam) einen Wechſel-
brief ausgeſtellet hat. Dieſe in der
leipziger W. O. eingefuͤhrte einjaͤh-
rige Verjaͤhrung (Praeſcriptio an-
nalis) wird durch eine bloße Anſtel-
lung der Klage unterbrochen. Wenn
ein anderer, der kein Kaufmann iſt,
einen Wechſelbrief ausſtellet; ſo
verjaͤhret ſolcher in Leipzig in 4 Jah-
ren, ſiehe den Anhang der erlaͤu-
terten Proceßordn. §. 16. Nach
der altenb. W. O. §. 11. ingleichen
der gothaiſch. W. O. §. 11. und
weymar. W. O. §. 6. ſoll aus einem
eigenen Wechſelbriefe binnen Jahr
und Tag geklaget werden, welche
Friſt in den beyden erſten Wechſel-
geſetzen verdoppelt wird, wenn vor
Ablauf Jahr und Tages der Wech-
ſelglaͤubiger verſtirbt, oder eine
milde Sache (pia Cauſa) auf Wech-
ſel etwas zu fordern hat. Das
allgem. preuß. W. R. diſponiret
von Verjaͤhrung der eigenen Wech-
ſelbriefe Art. 42. es iſt aber nicht
zu laͤugnen, daß ſothane Verord-
nung etwas dunkel iſt, indem an-
fangs nur von einem Jahre geſaget,
nachher aber die Jnterruption bin
nen Jahr und Tag nachgelaſſen,
auch bey erfolgter durch die Jnter-
pellation geſchehenen Jnterruption
eines Dati gedacht wird, ohne zu
gedenken, wohin daſſelbe ſich bezie-
het. Es wird demnach noͤthig ſeyn,
dieſe Stellen, ſo viel moͤglich, deut-
lich zu machen, und dieſes wird am
beſten angehen, wenn man aus dem
angefuͤhrten Art. 42. folgende Saͤtze
heraus zieht:| Ein Wechſelbrief
verjaͤhret nach Ablauf eines Jahres
von der Verfallzeit an zu rechnen.
Dieſe Verjaͤhrung wird durch eine
außergerichtliche Jnterpellation un-
terbrochen. Bey geſchehener Jnter-
pellation wird die nach ſolcher von
neuem anzufangende Verjaͤhrung
eines Jahrs nicht von Ablauf der
durch die Jnterpellation unterbro-
chenen Jahresfriſt, ſondern von dato
der Jnterpellation angerechnet.
Eine außergerichtliche Jnterpella-
tion unterbricht die Verjaͤhrung ſo
lange, bis der Wechſel von Zeit der
Ausſtellung nicht 7 Jahre alt iſt.
Nach ſolcher Zeit muß zu der Jn-
terruption eine gerichtliche Jnter-
pellation gebraucht werden. Ueber
dieſe Saͤtze iſt noch zu merken, daß
bey der Friſt, binnen welcher eine
die Jnterruption nach ſich ziehende
Jnterpellation geſchehen ſoll, die
gebrauchte Redensart binnen Jahr
und Tag in gemeinem Verſtande an-
zunehmen, und aus dem vorherge-
henden dahin zu erklaͤren iſt, daß,
wenn der Wechſelbrief binnen einer
Jahresfriſt von der Verfallzeit an zu
rechnen, nicht | gemahnet wird, der
Wechſel fuͤr erloſchen zu achten iſt,
ſiehe Hrn. D. Siegels Wechſelrecht
p. 50. Nach der churpfaͤltz. W. O.
Art. 37. verjaͤhret ein eigener Wech-
ſelbrief in Jahr und Tag. Die Zeit,
von welcher ſolche Friſt zu rechnen,
aber iſt nicht die Verfallzeit; ſon-
dern die Zeit, da der Wechſel pro-
teſtiret worden. Dieſes iſt alſo zu
verſtehen: Vermoͤge der churpfaͤlz.
W. O. und deren Art. 25. muͤſſen
auch die eigenen Wechſelbriefe ob
ſie gleich nicht indoßiret ſind, we-
gen nicht beſchehener Bezahlung
proteſtiret werden; es genießen hin-
gegen auch die eigenen Wechſelbriefe
nach nur beſagtem Art. 25. drey Re-
ſpecttage, nach der Verfallzeit, und
in ſolchen Reſpecttagen iſt dem
Glaͤubiger vergoͤnnet, den Proteſt
leviren zu laſſen. Zu welcher Zeit
nun dergleichen Proteſt geſchieht,
faͤngt dem Glaͤubiger die Friſt ei-
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