Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Wacholder me), Katrickbaum, Knirk, lat.Iuniperus, franz. Genevrier, oder Genevre, ital. Ginepro, span. Ene- bro, ein Gewächs, so mehrentheils niedrig bleibt; und zu einem Strau- che, an einigen Orten aber, sonder- lich in den warmen Ländern, zu ei- nem ziemlich starken Baume er- wächst; bergigten und sandigten Boden liebt; in den europäischen Nordländern häufig gefunden; auch zuweilen in die Gärten versetzt, und zu Hecken gezogen wird. Es ist von der Gattung des Tangelholzes; hat eine Rinde wie der Weinstock; ein festes, hartes und wohlriechen- des Holz; kleine, schmale, spitzige Blätter; bleibt immer grün, bringt im May, anftatt der Blüte, kleine, leichte, gelbe Kätzlein, worauf, wenn diese verfliegen, die Beeren folgen, in der Größe wie Erbsen, die anfänglich grün, dann braun, und zuletzt dunkelbraun oder schwarz werden, und erst im Herbste des zweyten Jahres reif werden, daher man allemal reife und unreife Frucht darauf findet. Er setzt auch zuwei- len Schwämme an, und schwitzt ein Gummi aus, welches man Wocholdergummi, oder trocknen Firnis, lat. Gummi Iuniperinum, nennet. Jn die Handlung kommen von diesem Baume 1) das Holz, welches wegen seiner Härte und Dauerhaftigkeit, in welcher es dem Cedernholze fast gleich kömmt, wie auch wegen seiner angenehmen Far- be und schönen Geruchs, zu aller- ley zierlicher Drechsler- und einge- legter Tischlerarbeit, zum Räu- chern, zu Schweiß- und Harntrei- benden Tränken (wozu es so gut als das Franzosenholz dienet), inglei- chen zu Verfertigung verschiedener weiter unten zu berührender chymi- schen Zubereitungen gebraucht wird. 2) Die Beeren, welche man sowol bey den Gewürz- und Specerey- händlern, als Droguisten und Apo- [Spaltenumbruch] Wacholder thekern findet, und sowol in derHaushaltung und Küche zu Verfer- tigung verschiedener theils einfacher, theils zusammengesetzter Getränke, ingleichen zu Würzung verschiede- ner Speisen, ferner zum Räuchern; als auch auf den Apotheken zu al- lerley Arztneymitteln und chymi- schen Zubereitungen gebrauchet wer- den. 3) Das Gummi oder Harz, welches ebenfalls auf den Apothe- ken zu verschiedenen Arztneymitteln, desgleichen von den Malern und La- ckirern zum Firnißmachen gebraucht wird, siehe Sandarach. 4) Der Schwamm, der sich wie ein Mooß im May an den Baum ansetzet, und wenn er noch frisch ist, auf den Apo- theken, vornehmlich zu Verferti- gung eines Wassers gebrauchet wird, welches für allerley Gebre- chen der Augen und von der Gicht erhärtete Gelenke gerühmet wird, 5) Das Wachholderwasser, lat. Aqua Iuniperi, welches man auf den Apotheken findet, aber wenig gebrauchet wird. 6) Der Wach- holdergeist, lat. Spiritus Iuniperi, wel- cher von den Distillateurs und auf den Apotheken aus den Beeren ge- macht, und sowol innerlich als äus- serlich gebraucht wird. 7) Der Wacholderbranntwein, oder Wacholderaguavit, lat. Aqua vitae Iuniperi, den man bey allen Brannt- weinbrennern und Destillateurs fin- det; er ist eine sehr gangbare Waa- re, sonderlich in Holland und Bra- band, vornehmlich aber geht der Genever bey ganzen Tonnen voll reichlich ab; 8) das Wacholdere- lixir, so auf den Apotheken gefun- den wird, und in verschiedenen Krankheiten ein bewährtes Mittel ist. 9) Das Wacholderöl, lat. Oleum Iuniperi, sowol das aus dem Holze, als das aus den Bee- ren, welches man bey den Drogui- sten und Apothekern findet. 10) Das Wacholdersalz, lat. Sal In- niperi,
[Spaltenumbruch] Wacholder me), Katrickbaum, Knirk, lat.Iuniperus, franz. Genevrier, oder Genevre, ital. Ginepro, ſpan. Ene- bro, ein Gewaͤchs, ſo mehrentheils niedrig bleibt; und zu einem Strau- che, an einigen Orten aber, ſonder- lich in den warmen Laͤndern, zu ei- nem ziemlich ſtarken Baume er- waͤchſt; bergigten und ſandigten Boden liebt; in den europaͤiſchen Nordlaͤndern haͤufig gefunden; auch zuweilen in die Gaͤrten verſetzt, und zu Hecken gezogen wird. Es iſt von der Gattung des Tangelholzes; hat eine Rinde wie der Weinſtock; ein feſtes, hartes und wohlriechen- des Holz; kleine, ſchmale, ſpitzige Blaͤtter; bleibt immer gruͤn, bringt im May, anftatt der Bluͤte, kleine, leichte, gelbe Kaͤtzlein, worauf, wenn dieſe verfliegen, die Beeren folgen, in der Groͤße wie Erbſen, die anfaͤnglich gruͤn, dann braun, und zuletzt dunkelbraun oder ſchwarz werden, und erſt im Herbſte des zweyten Jahres reif werden, daher man allemal reife und unreife Frucht darauf findet. Er ſetzt auch zuwei- len Schwaͤmme an, und ſchwitzt ein Gummi aus, welches man Wocholdergummi, oder trocknen Firnis, lat. Gummi Iuniperinum, nennet. Jn die Handlung kommen von dieſem Baume 1) das Holz, welches wegen ſeiner Haͤrte und Dauerhaftigkeit, in welcher es dem Cedernholze faſt gleich koͤmmt, wie auch wegen ſeiner angenehmen Far- be und ſchoͤnen Geruchs, zu aller- ley zierlicher Drechsler- und einge- legter Tiſchlerarbeit, zum Raͤu- chern, zu Schweiß- und Harntrei- benden Traͤnken (wozu es ſo gut als das Franzoſenholz dienet), inglei- chen zu Verfertigung verſchiedener weiter unten zu beruͤhrender chymi- ſchen Zubereitungen gebraucht wird. 2) Die Beeren, welche man ſowol bey den Gewuͤrz- und Specerey- haͤndlern, als Droguiſten und Apo- [Spaltenumbruch] Wacholder thekern findet, und ſowol in derHaushaltung und Kuͤche zu Verfer- tigung verſchiedener theils einfacher, theils zuſammengeſetzter Getraͤnke, ingleichen zu Wuͤrzung verſchiede- ner Speiſen, ferner zum Raͤuchern; als auch auf den Apotheken zu al- lerley Arztneymitteln und chymi- ſchen Zubereitungen gebrauchet wer- den. 3) Das Gummi oder Harz, welches ebenfalls auf den Apothe- ken zu verſchiedenen Arztneymitteln, desgleichen von den Malern und La- ckirern zum Firnißmachen gebraucht wird, ſiehe Sandarach. 4) Der Schwamm, der ſich wie ein Mooß im May an den Baum anſetzet, und wenn er noch friſch iſt, auf den Apo- theken, vornehmlich zu Verferti- gung eines Waſſers gebrauchet wird, welches fuͤr allerley Gebre- chen der Augen und von der Gicht erhaͤrtete Gelenke geruͤhmet wird, 5) Das Wachholderwaſſer, lat. Aqua Iuniperi, welches man auf den Apotheken findet, aber wenig gebrauchet wird. 6) Der Wach- holdergeiſt, lat. Spiritus Iuniperi, wel- cher von den Diſtillateurs und auf den Apotheken aus den Beeren ge- macht, und ſowol innerlich als aͤuſ- ſerlich gebraucht wird. 7) Der Wacholderbranntwein, oder Wacholderaguavit, lat. Aqua vitae Iuniperi, den man bey allen Brannt- weinbrennern und Deſtillateurs fin- det; er iſt eine ſehr gangbare Waa- re, ſonderlich in Holland und Bra- band, vornehmlich aber geht der Genever bey ganzen Tonnen voll reichlich ab; 8) das Wacholdere- lixir, ſo auf den Apotheken gefun- den wird, und in verſchiedenen Krankheiten ein bewaͤhrtes Mittel iſt. 9) Das Wacholderoͤl, lat. Oleum Iuniperi, ſowol das aus dem Holze, als das aus den Bee- ren, welches man bey den Drogui- ſten und Apothekern findet. 10) Das Wacholderſalz, lat. Sal In- niperi,
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Wacholder
Wacholder
me), Katrickbaum, Knirk, lat.
Iuniperus, franz. Genevrier, oder
Genevre, ital. Ginepro, ſpan. Ene-
bro, ein Gewaͤchs, ſo mehrentheils
niedrig bleibt; und zu einem Strau-
che, an einigen Orten aber, ſonder-
lich in den warmen Laͤndern, zu ei-
nem ziemlich ſtarken Baume er-
waͤchſt; bergigten und ſandigten
Boden liebt; in den europaͤiſchen
Nordlaͤndern haͤufig gefunden; auch
zuweilen in die Gaͤrten verſetzt, und
zu Hecken gezogen wird. Es iſt
von der Gattung des Tangelholzes;
hat eine Rinde wie der Weinſtock;
ein feſtes, hartes und wohlriechen-
des Holz; kleine, ſchmale, ſpitzige
Blaͤtter; bleibt immer gruͤn, bringt
im May, anftatt der Bluͤte, kleine,
leichte, gelbe Kaͤtzlein, worauf,
wenn dieſe verfliegen, die Beeren
folgen, in der Groͤße wie Erbſen,
die anfaͤnglich gruͤn, dann braun,
und zuletzt dunkelbraun oder ſchwarz
werden, und erſt im Herbſte des
zweyten Jahres reif werden, daher
man allemal reife und unreife Frucht
darauf findet. Er ſetzt auch zuwei-
len Schwaͤmme an, und ſchwitzt
ein Gummi aus, welches man
Wocholdergummi, oder trocknen
Firnis, lat. Gummi Iuniperinum,
nennet. Jn die Handlung kommen
von dieſem Baume 1) das Holz,
welches wegen ſeiner Haͤrte und
Dauerhaftigkeit, in welcher es dem
Cedernholze faſt gleich koͤmmt, wie
auch wegen ſeiner angenehmen Far-
be und ſchoͤnen Geruchs, zu aller-
ley zierlicher Drechsler- und einge-
legter Tiſchlerarbeit, zum Raͤu-
chern, zu Schweiß- und Harntrei-
benden Traͤnken (wozu es ſo gut als
das Franzoſenholz dienet), inglei-
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weiter unten zu beruͤhrender chymi-
ſchen Zubereitungen gebraucht wird.
2) Die Beeren, welche man ſowol
bey den Gewuͤrz- und Specerey-
haͤndlern, als Droguiſten und Apo-
thekern findet, und ſowol in der
Haushaltung und Kuͤche zu Verfer-
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theils zuſammengeſetzter Getraͤnke,
ingleichen zu Wuͤrzung verſchiede-
ner Speiſen, ferner zum Raͤuchern;
als auch auf den Apotheken zu al-
lerley Arztneymitteln und chymi-
ſchen Zubereitungen gebrauchet wer-
den. 3) Das Gummi oder Harz,
welches ebenfalls auf den Apothe-
ken zu verſchiedenen Arztneymitteln,
desgleichen von den Malern und La-
ckirern zum Firnißmachen gebraucht
wird, ſiehe Sandarach. 4) Der
Schwamm, der ſich wie ein Mooß
im May an den Baum anſetzet, und
wenn er noch friſch iſt, auf den Apo-
theken, vornehmlich zu Verferti-
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wird, welches fuͤr allerley Gebre-
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5) Das Wachholderwaſſer, lat.
Aqua Iuniperi, welches man auf
den Apotheken findet, aber wenig
gebrauchet wird. 6) Der Wach-
holdergeiſt, lat. Spiritus Iuniperi, wel-
cher von den Diſtillateurs und auf
den Apotheken aus den Beeren ge-
macht, und ſowol innerlich als aͤuſ-
ſerlich gebraucht wird. 7) Der
Wacholderbranntwein, oder
Wacholderaguavit, lat. Aqua vitae
Iuniperi, den man bey allen Brannt-
weinbrennern und Deſtillateurs fin-
det; er iſt eine ſehr gangbare Waa-
re, ſonderlich in Holland und Bra-
band, vornehmlich aber geht der
Genever bey ganzen Tonnen voll
reichlich ab; 8) das Wacholdere-
lixir, ſo auf den Apotheken gefun-
den wird, und in verſchiedenen
Krankheiten ein bewaͤhrtes Mittel
iſt. 9) Das Wacholderoͤl, lat.
Oleum Iuniperi, ſowol das aus
dem Holze, als das aus den Bee-
ren, welches man bey den Drogui-
ſten und Apothekern findet. 10)
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