Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Ungarn um das Jahr 750 ihren Anfang ge-nommen haben, rühmen sich selbst, und es finden dabey viele tausend Menschen ihr Brodt; der königliche Hof aber bekömmt von allen Erzten den zehnten Theil. Das dasige Golderzt ist beständig mit Silber und Bley untermischt; wie man denn auch in Ungarn niemals Sil- ber findet, das nicht ebenfalls Gold hielte. Das allerälteste Goldberg- werk in Ungarn ist das zu Krem- nitz, wovon die bekannten krem- nitzer Ducaten ihren Namen haben. Zu Königsberg findet man ebenfalls einige Goldgruben, in welchen sicht- lich gewachsen Gold in weis- sem quarzigten Gesteine gebrochen wird. Jn Oberungarn sind noch schöne Goldbergwerke zu Boza, fünf Meilen von Neusohl, in der liptau- er Gespannschaft, und allernächst dabey zu Jaraba, anzutreffen. Man hat auch vielmals nicht nur in den dasigen Flüssen Goldkörner; son- dern auch besonders auf dem to- ckayer Gebirge Weinreben mit mas- sivem Golddraht umschlungen ge- funden, dergleichen noch heutiges Tages in der Schatzkammer zu Wien gezeiget werden, welche man 1673. dahin übersendet hat. Sil- berreiche Bergwerke findet man bey Schemnitz in Niederungarn. Wegen der Kupferbergwerke sind insonderheit Neusohl und Schmöl- nitz, an welchen beyden Orten sich auch die sogenannten Cementwasser befinden; ferner Rosenau, Rhonicz, Temeswar, Orbitz Orsawa, Mei- denbeck, Drawitz, Telkebanya, Velchichejo, Neudorf, Topschyn, und Rudabanya berühmt, wobey zugleich dieses zu bemerken ist, daß die dasigen Kupfererzte alle wenig- stens 9 Loth Silber halten. Eisen und Stahl wird zu Libetha gegra- ben. Magnetstein wird zu Theiß- holz in der kishonter Gespannschaft, wo die kaiserlichen Eisenhammer [Spaltenumbruch] Ungarn sich befinden, ingleichen zu Muranin der gomötzer Gespannschaft ge- funden. Spießglas findet sich zu Neustadt an den siebenbürgischen Gränzen. Quecksilber und Zinno- bergruben giebt es zu Slana, eine Meile von Rosenau, und nicht weit von Eperies. Die besten Schwe- felwerke findet man zu Pribitz und Ofen. Siegelerde giebt es zu Leutsch, in der Zipser Gespannschaft, ingleichen zu Lomnitz, eine halbe Meile von Käßmark. Zu Mon- gatsch werden Diamanten gefunden, und zu Abrahamsdorf, eine Meile von Eperies, die schönsten Opale gegraben, wie denn auch das ganze carpathische Gebirge voller Crystal- len und edler Gesteine stecket. Die schönsten Marmorbrüche dieses Landes sind zu Tata und Landeck, eine Meile von Käßmark, wie denn auch zu Banca ein merkwürdiger Steinbruch mit einigen Kalk- und Kreidenadern anzutreffen ist, wobey die Farben so schön unter einander gemenget sind, daß kein bunt ge- maltes Papier denselbigen zu ver- gleichen ist. An gewachsenem Sal- ze hat Ungarn einen sehr großen Ueberfluß. Jn der Landschaft Mar- marusio wird solches so häufig, als sonst in den Steinbrüchen die Stei- ne, ausgehauen. Jn dem Dorfe Soowar, welches so viel als Salz- burg heißt, sind die Salzbrunnen so stark gesalzen, daß man ebenfalls aus deren Wasser viel Salz bekömmt. Es wird auch daselbst das beste Steinsalz von verschiedenen Farben, als weiß, violet, und gelb gegra- ben, siehe Salz. An (8) Manu- facturen und selbst gemachten Ma- nufacturwaaren fehlet es noch in Ungarn; daher es sich mit solchen von auswärts versorgen muß. Je- doch wird daselbst eine Gattung (a) Filz gemacht, den die Ungarn der- gestalt zu walken wissen, daß er nicht allein geschmeidig, sondern auch, Q 4
[Spaltenumbruch] Ungarn um das Jahr 750 ihren Anfang ge-nommen haben, ruͤhmen ſich ſelbſt, und es finden dabey viele tauſend Menſchen ihr Brodt; der koͤnigliche Hof aber bekoͤmmt von allen Erzten den zehnten Theil. Das daſige Golderzt iſt beſtaͤndig mit Silber und Bley untermiſcht; wie man denn auch in Ungarn niemals Sil- ber findet, das nicht ebenfalls Gold hielte. Das alleraͤlteſte Goldberg- werk in Ungarn iſt das zu Krem- nitz, wovon die bekannten krem- nitzer Ducaten ihren Namen haben. Zu Koͤnigsberg findet man ebenfalls einige Goldgruben, in welchen ſicht- lich gewachſen Gold in weiſ- ſem quarzigten Geſteine gebrochen wird. Jn Oberungarn ſind noch ſchoͤne Goldbergwerke zu Boza, fuͤnf Meilen von Neuſohl, in der liptau- er Geſpannſchaft, und allernaͤchſt dabey zu Jaraba, anzutreffen. Man hat auch vielmals nicht nur in den daſigen Fluͤſſen Goldkoͤrner; ſon- dern auch beſonders auf dem to- ckayer Gebirge Weinreben mit maſ- ſivem Golddraht umſchlungen ge- funden, dergleichen noch heutiges Tages in der Schatzkammer zu Wien gezeiget werden, welche man 1673. dahin uͤberſendet hat. Sil- berreiche Bergwerke findet man bey Schemnitz in Niederungarn. Wegen der Kupferbergwerke ſind inſonderheit Neuſohl und Schmoͤl- nitz, an welchen beyden Orten ſich auch die ſogenannten Cementwaſſer befinden; ferner Roſenau, Rhonicz, Temeswar, Orbitz Orſawa, Mei- denbeck, Drawitz, Telkebanya, Velchichejo, Neudorf, Topſchyn, und Rudabanya beruͤhmt, wobey zugleich dieſes zu bemerken iſt, daß die daſigen Kupfererzte alle wenig- ſtens 9 Loth Silber halten. Eiſen und Stahl wird zu Libetha gegra- ben. Magnetſtein wird zu Theiß- holz in der kishonter Geſpannſchaft, wo die kaiſerlichen Eiſenhammer [Spaltenumbruch] Ungarn ſich befinden, ingleichen zu Muranin der gomoͤtzer Geſpannſchaft ge- funden. Spießglas findet ſich zu Neuſtadt an den ſiebenbuͤrgiſchen Graͤnzen. Queckſilber und Zinno- bergruben giebt es zu Slana, eine Meile von Roſenau, und nicht weit von Eperies. Die beſten Schwe- felwerke findet man zu Pribitz und Ofen. Siegelerde giebt es zu Leutſch, in der Zipſer Geſpannſchaft, ingleichen zu Lomnitz, eine halbe Meile von Kaͤßmark. Zu Mon- gatſch werden Diamanten gefunden, und zu Abrahamsdorf, eine Meile von Eperies, die ſchoͤnſten Opale gegraben, wie denn auch das ganze carpathiſche Gebirge voller Cryſtal- len und edler Geſteine ſtecket. Die ſchoͤnſten Marmorbruͤche dieſes Landes ſind zu Tata und Landeck, eine Meile von Kaͤßmark, wie denn auch zu Banca ein merkwuͤrdiger Steinbruch mit einigen Kalk- und Kreidenadern anzutreffen iſt, wobey die Farben ſo ſchoͤn unter einander gemenget ſind, daß kein bunt ge- maltes Papier denſelbigen zu ver- gleichen iſt. An gewachſenem Sal- ze hat Ungarn einen ſehr großen Ueberfluß. Jn der Landſchaft Mar- maruſio wird ſolches ſo haͤufig, als ſonſt in den Steinbruͤchen die Stei- ne, ausgehauen. Jn dem Dorfe Soowar, welches ſo viel als Salz- burg heißt, ſind die Salzbrunnen ſo ſtark geſalzen, daß man ebenfalls aus deren Waſſer viel Salz bekoͤmmt. Es wird auch daſelbſt das beſte Steinſalz von verſchiedenen Farben, als weiß, violet, und gelb gegra- ben, ſiehe Salz. An (8) Manu- facturen und ſelbſt gemachten Ma- nufacturwaaren fehlet es noch in Ungarn; daher es ſich mit ſolchen von auswaͤrts verſorgen muß. Je- doch wird daſelbſt eine Gattung (a) Filz gemacht, den die Ungarn der- geſtalt zu walken wiſſen, daß er nicht allein geſchmeidig, ſondern auch, Q 4
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Ungarn
Ungarn
um das Jahr 750 ihren Anfang ge-
nommen haben, ruͤhmen ſich ſelbſt,
und es finden dabey viele tauſend
Menſchen ihr Brodt; der koͤnigliche
Hof aber bekoͤmmt von allen Erzten
den zehnten Theil. Das daſige
Golderzt iſt beſtaͤndig mit Silber
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denn auch in Ungarn niemals Sil-
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hielte. Das alleraͤlteſte Goldberg-
werk in Ungarn iſt das zu Krem-
nitz, wovon die bekannten krem-
nitzer Ducaten ihren Namen haben.
Zu Koͤnigsberg findet man ebenfalls
einige Goldgruben, in welchen ſicht-
lich gewachſen Gold in weiſ-
ſem quarzigten Geſteine gebrochen
wird. Jn Oberungarn ſind noch
ſchoͤne Goldbergwerke zu Boza, fuͤnf
Meilen von Neuſohl, in der liptau-
er Geſpannſchaft, und allernaͤchſt
dabey zu Jaraba, anzutreffen. Man
hat auch vielmals nicht nur in den
daſigen Fluͤſſen Goldkoͤrner; ſon-
dern auch beſonders auf dem to-
ckayer Gebirge Weinreben mit maſ-
ſivem Golddraht umſchlungen ge-
funden, dergleichen noch heutiges
Tages in der Schatzkammer zu
Wien gezeiget werden, welche man
1673. dahin uͤberſendet hat. Sil-
berreiche Bergwerke findet man
bey Schemnitz in Niederungarn.
Wegen der Kupferbergwerke ſind
inſonderheit Neuſohl und Schmoͤl-
nitz, an welchen beyden Orten ſich
auch die ſogenannten Cementwaſſer
befinden; ferner Roſenau, Rhonicz,
Temeswar, Orbitz Orſawa, Mei-
denbeck, Drawitz, Telkebanya,
Velchichejo, Neudorf, Topſchyn,
und Rudabanya beruͤhmt, wobey
zugleich dieſes zu bemerken iſt, daß
die daſigen Kupfererzte alle wenig-
ſtens 9 Loth Silber halten. Eiſen
und Stahl wird zu Libetha gegra-
ben. Magnetſtein wird zu Theiß-
holz in der kishonter Geſpannſchaft,
wo die kaiſerlichen Eiſenhammer
ſich befinden, ingleichen zu Muran
in der gomoͤtzer Geſpannſchaft ge-
funden. Spießglas findet ſich zu
Neuſtadt an den ſiebenbuͤrgiſchen
Graͤnzen. Queckſilber und Zinno-
bergruben giebt es zu Slana, eine
Meile von Roſenau, und nicht weit
von Eperies. Die beſten Schwe-
felwerke findet man zu Pribitz und
Ofen. Siegelerde giebt es zu
Leutſch, in der Zipſer Geſpannſchaft,
ingleichen zu Lomnitz, eine halbe
Meile von Kaͤßmark. Zu Mon-
gatſch werden Diamanten gefunden,
und zu Abrahamsdorf, eine Meile
von Eperies, die ſchoͤnſten Opale
gegraben, wie denn auch das ganze
carpathiſche Gebirge voller Cryſtal-
len und edler Geſteine ſtecket. Die
ſchoͤnſten Marmorbruͤche dieſes
Landes ſind zu Tata und Landeck,
eine Meile von Kaͤßmark, wie denn
auch zu Banca ein merkwuͤrdiger
Steinbruch mit einigen Kalk- und
Kreidenadern anzutreffen iſt, wobey
die Farben ſo ſchoͤn unter einander
gemenget ſind, daß kein bunt ge-
maltes Papier denſelbigen zu ver-
gleichen iſt. An gewachſenem Sal-
ze hat Ungarn einen ſehr großen
Ueberfluß. Jn der Landſchaft Mar-
maruſio wird ſolches ſo haͤufig, als
ſonſt in den Steinbruͤchen die Stei-
ne, ausgehauen. Jn dem Dorfe
Soowar, welches ſo viel als Salz-
burg heißt, ſind die Salzbrunnen
ſo ſtark geſalzen, daß man ebenfalls
aus deren Waſſer viel Salz bekoͤmmt.
Es wird auch daſelbſt das beſte
Steinſalz von verſchiedenen Farben,
als weiß, violet, und gelb gegra-
ben, ſiehe Salz. An (8) Manu-
facturen und ſelbſt gemachten Ma-
nufacturwaaren fehlet es noch in
Ungarn; daher es ſich mit ſolchen
von auswaͤrts verſorgen muß. Je-
doch wird daſelbſt eine Gattung (a)
Filz gemacht, den die Ungarn der-
geſtalt zu walken wiſſen, daß er
nicht allein geſchmeidig, ſondern
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