Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch]

Venedig
Gebäude angewiesen, damit sie so-
wol darinn wohnen, als ihre Waa-
ren darinn niederlegen können. Das
Haus für die Türken heißt der tür-
kische Palast, und das Haus für
die Deutschen, das deutsche Haus.
Beyde haben wir schon oben be-
schrieben. Wenn unter den Türken
und den Unterthanen der Republik
einige Streitigkeiten vorfallen, wo-
bey die ersten sich beleidiget zu seyn
erachten: so fodern sie dafür die
Gnugthuung mit einem solchen Tro-
tze, und erhalten solche so geschwinde,
daß es fast scheint, als ob man sich
nicht unterstünde, ihnen solche ab-
zuschlagen. Was die (p) Zölle an-
belangt, die zu Venedig zu entrich-
ten sind; so sind solche durch ein
Decret des Senats vom 10 May
1736 auf ohngefähr 1 pro Cent von
den Waaren, die sowol zu Lande,
als zur See eingehen, und auf
1/2 pro Cent für die ausgehenden
Waaren gesetzet, ausgenommen die
eingesalzenen und getrockneten Fische,
Oel, Käse und einige andere Waa-
ren, ingleichen alle levantische
Waaren, die unter einer andern
als venetianischen Flagge gerades
Weges nach Venedig kommen,
als welche solche Zölle nach dem
im Jahre 1683 von der Republik ge-
machten Tarif auf verschiedene Art,
nämlich bey der Einfahrt von 2
bis zu 5 pro Cent, und bey der
Ausfahrt mit 10 pro Cent ihres
Werths entrichten. Wenn man
aber zu Venedig Oel nach fremden
Landen ladet; so thut die Regierung
3/4 von den bey der Einfahrt entrich-
teten Zöllen gut, daher es denn
kömmt, daß man zu Venedig die
Oele bisweilen wohlfeiler, und meh-
rentheils bey nahe für eben den Preiß
geben kann, als zu Gallipoli. Der
Auflagen, welche die Zucker bezah-
len, haben wir oben bey der Repu-
blik gedacht. Jn Ansehung des
(16) Wechselgeschäfftes bemerken wir
[Spaltenumbruch]
Venedig
(a) die Plätze, wohin gewechselt
wird: Es wechselt Venedig auf fol-
gende Plätze, und giebt, auf Am-
sterdam, 1 Ducato di Banco für
92 1/3 Pfennige flämisch, mehr oder
weniger; auf Ancona, 100 Ducati
di Banco für 93 Scudi von 10 Pao-
li, mehr oder weniger; auf Ant-
werpen, 1 Ducato di Banco für 94
Pfennige flämisch, mehr oder weniger;
auf Augspurg 100 Ducati di Banco
für 963/4 Thaler von 90 Kreuzer
Wechselmünze, mehr oder weniger;
auf Bari, 100 dito für 113 Ducati
del Regno di Napoli, mehr oder
weniger; auf Bisenzone, 1941/4 Du-
cati di Banco, mehr oder weniger,
für 100 Scudi d' Oro di Mar-
ca; auf Botzen 1351/4 Soldi,
mehr oder weniger, für 1 Thaler
von 93 Kreuzer botzner; auf Flo-
renz, 100 Ducati di Banco für
781/4 Scudi von 71/2 Lire, mehr oder
weniger; auf Genua 1043/4 Soldi,
mehr oder weniger, für 1 Seudo von
4 Lire genuesisch; auf Hamburg,
1 Ducato di Banco für 891/2 Grot
flämisch, mehr oder weniger; auf
Lecce 100 Ducati di Banco für 1141/2
del Regno di Napoli; auf Lion 611/4
Ducati di Banco, mehr oder weni-
ger, für 100 Ecus von 3 Livres;
auf Livorno 100 dito für 1021/4 Pia-
ster von 8 Real, mehr oder weniger;
auf London 1 Ducato di Banco für
53 1/8 Pfennig Sterling, mehr oder
weniger; auf Mayland, 154 Soldi,
mehr oder weniger, für 1 Scudo
von 117 Soldi Jmperiali; auf Nea-
pel, 100 Ducati di Banco für 1131/2
Ducati del Regno, mehr oder we-
niger; auf Rom, 100 dito für 61 1/6
Scudi d' Oro da Stampa, mehr
oder weniger; auf Wien, 100 dito für
1891/4 Gulden von 60 Kreuzer cour-
rent, mehr oder weniger. (b) Das
Uso der nach und von Venedig
traßirten Wechselbriefe ist folgendes;
Von und auf Amsterdam, Antwer-
pen und Hamburg 2 Monate nach

dato
N 3

[Spaltenumbruch]

Venedig
Gebaͤude angewieſen, damit ſie ſo-
wol darinn wohnen, als ihre Waa-
ren darinn niederlegen koͤnnen. Das
Haus fuͤr die Tuͤrken heißt der tuͤr-
kiſche Palaſt, und das Haus fuͤr
die Deutſchen, das deutſche Haus.
Beyde haben wir ſchon oben be-
ſchrieben. Wenn unter den Tuͤrken
und den Unterthanen der Republik
einige Streitigkeiten vorfallen, wo-
bey die erſten ſich beleidiget zu ſeyn
erachten: ſo fodern ſie dafuͤr die
Gnugthuung mit einem ſolchen Tro-
tze, und erhalten ſolche ſo geſchwinde,
daß es faſt ſcheint, als ob man ſich
nicht unterſtuͤnde, ihnen ſolche ab-
zuſchlagen. Was die (p) Zoͤlle an-
belangt, die zu Venedig zu entrich-
ten ſind; ſo ſind ſolche durch ein
Decret des Senats vom 10 May
1736 auf ohngefaͤhr 1 pro Cent von
den Waaren, die ſowol zu Lande,
als zur See eingehen, und auf
½ pro Cent fuͤr die ausgehenden
Waaren geſetzet, ausgenommen die
eingeſalzenen und getrockneten Fiſche,
Oel, Kaͤſe und einige andere Waa-
ren, ingleichen alle levantiſche
Waaren, die unter einer andern
als venetianiſchen Flagge gerades
Weges nach Venedig kommen,
als welche ſolche Zoͤlle nach dem
im Jahre 1683 von der Republik ge-
machten Tarif auf verſchiedene Art,
naͤmlich bey der Einfahrt von 2
bis zu 5 pro Cent, und bey der
Ausfahrt mit 10 pro Cent ihres
Werths entrichten. Wenn man
aber zu Venedig Oel nach fremden
Landen ladet; ſo thut die Regierung
¾ von den bey der Einfahrt entrich-
teten Zoͤllen gut, daher es denn
koͤmmt, daß man zu Venedig die
Oele bisweilen wohlfeiler, und meh-
rentheils bey nahe fuͤr eben den Preiß
geben kann, als zu Gallipoli. Der
Auflagen, welche die Zucker bezah-
len, haben wir oben bey der Repu-
blik gedacht. Jn Anſehung des
(16) Wechſelgeſchaͤfftes bemerken wir
[Spaltenumbruch]
Venedig
(a) die Plaͤtze, wohin gewechſelt
wird: Es wechſelt Venedig auf fol-
gende Plaͤtze, und giebt, auf Am-
ſterdam, 1 Ducato di Banco fuͤr
92⅓ Pfennige flaͤmiſch, mehr oder
weniger; auf Ancona, 100 Ducati
di Banco fuͤr 93 Scudi von 10 Pao-
li, mehr oder weniger; auf Ant-
werpen, 1 Ducato di Banco fuͤr 94
Pfennige flaͤmiſch, mehr oder weniger;
auf Augſpurg 100 Ducati di Banco
fuͤr 96¾ Thaler von 90 Kreuzer
Wechſelmuͤnze, mehr oder weniger;
auf Bari, 100 dito fuͤr 113 Ducati
del Regno di Napoli, mehr oder
weniger; auf Biſenzone, 194¼ Du-
cati di Banco, mehr oder weniger,
fuͤr 100 Scudi d’ Oro di Mar-
ca; auf Botzen 135¼ Soldi,
mehr oder weniger, fuͤr 1 Thaler
von 93 Kreuzer botzner; auf Flo-
renz, 100 Ducati di Banco fuͤr
78¼ Scudi von 7½ Lire, mehr oder
weniger; auf Genua 104¾ Soldi,
mehr oder weniger, fuͤr 1 Seudo von
4 Lire genueſiſch; auf Hamburg,
1 Ducato di Banco fuͤr 89½ Grot
flaͤmiſch, mehr oder weniger; auf
Lecce 100 Ducati di Banco fuͤr 114½
del Regno di Napoli; auf Lion 61¼
Ducati di Banco, mehr oder weni-
ger, fuͤr 100 Ecus von 3 Livres;
auf Livorno 100 dito fuͤr 102¼ Pia-
ſter von 8 Real, mehr oder weniger;
auf London 1 Ducato di Banco fuͤr
53⅛ Pfennig Sterling, mehr oder
weniger; auf Mayland, 154 Soldi,
mehr oder weniger, fuͤr 1 Scudo
von 117 Soldi Jmperiali; auf Nea-
pel, 100 Ducati di Banco fuͤr 113½
Ducati del Regno, mehr oder we-
niger; auf Rom, 100 dito fuͤr 61⅙
Scudi d’ Oro da Stampa, mehr
oder weniger; auf Wien, 100 dito fuͤr
189¼ Gulden von 60 Kreuzer cour-
rent, mehr oder weniger. (b) Das
Uſo der nach und von Venedig
traßirten Wechſelbriefe iſt folgendes;
Von und auf Amſterdam, Antwer-
pen und Hamburg 2 Monate nach

dato
N 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0203" n="[197]"/><cb n="393"/><fw place="top" type="header">Venedig</fw><lb/>
Geba&#x0364;ude angewie&#x017F;en, damit &#x017F;ie &#x017F;o-<lb/>
wol darinn wohnen, als ihre Waa-<lb/>
ren darinn niederlegen ko&#x0364;nnen. Das<lb/>
Haus fu&#x0364;r die Tu&#x0364;rken heißt der tu&#x0364;r-<lb/>
ki&#x017F;che Pala&#x017F;t, und das Haus fu&#x0364;r<lb/>
die Deut&#x017F;chen, das deut&#x017F;che Haus.<lb/>
Beyde haben wir &#x017F;chon oben be-<lb/>
&#x017F;chrieben. Wenn unter den Tu&#x0364;rken<lb/>
und den Unterthanen der Republik<lb/>
einige Streitigkeiten vorfallen, wo-<lb/>
bey die er&#x017F;ten &#x017F;ich beleidiget zu &#x017F;eyn<lb/>
erachten: &#x017F;o fodern &#x017F;ie dafu&#x0364;r die<lb/>
Gnugthuung mit einem &#x017F;olchen Tro-<lb/>
tze, und erhalten &#x017F;olche &#x017F;o ge&#x017F;chwinde,<lb/>
daß es fa&#x017F;t &#x017F;cheint, als ob man &#x017F;ich<lb/>
nicht unter&#x017F;tu&#x0364;nde, ihnen &#x017F;olche ab-<lb/>
zu&#x017F;chlagen. Was die (p) <hi rendition="#fr">Zo&#x0364;lle</hi> an-<lb/>
belangt, die zu Venedig zu entrich-<lb/>
ten &#x017F;ind; &#x017F;o &#x017F;ind &#x017F;olche durch ein<lb/>
Decret des Senats vom 10 May<lb/>
1736 auf ohngefa&#x0364;hr 1 pro Cent von<lb/>
den Waaren, die &#x017F;owol zu Lande,<lb/>
als zur See eingehen, und auf<lb/>
½ pro Cent fu&#x0364;r die ausgehenden<lb/>
Waaren ge&#x017F;etzet, ausgenommen die<lb/>
einge&#x017F;alzenen und getrockneten Fi&#x017F;che,<lb/>
Oel, Ka&#x0364;&#x017F;e und einige andere Waa-<lb/>
ren, ingleichen alle levanti&#x017F;che<lb/>
Waaren, die unter einer andern<lb/>
als venetiani&#x017F;chen Flagge gerades<lb/>
Weges nach Venedig kommen,<lb/>
als welche &#x017F;olche Zo&#x0364;lle nach dem<lb/>
im Jahre 1683 von der Republik ge-<lb/>
machten Tarif auf ver&#x017F;chiedene Art,<lb/>
na&#x0364;mlich bey der Einfahrt von 2<lb/>
bis zu 5 pro Cent, und bey der<lb/>
Ausfahrt mit 10 pro Cent ihres<lb/>
Werths entrichten. Wenn man<lb/>
aber zu Venedig Oel nach fremden<lb/>
Landen ladet; &#x017F;o thut die Regierung<lb/>
¾ von den bey der Einfahrt entrich-<lb/>
teten Zo&#x0364;llen gut, daher es denn<lb/>
ko&#x0364;mmt, daß man zu Venedig die<lb/>
Oele bisweilen wohlfeiler, und meh-<lb/>
rentheils bey nahe fu&#x0364;r eben den Preiß<lb/>
geben kann, als zu Gallipoli. Der<lb/>
Auflagen, welche die Zucker bezah-<lb/>
len, haben wir oben bey der Repu-<lb/>
blik gedacht. Jn An&#x017F;ehung des<lb/>
(16) <hi rendition="#fr">Wech&#x017F;elge&#x017F;cha&#x0364;fftes</hi> bemerken wir<lb/><cb n="394"/>
<fw place="top" type="header">Venedig</fw><lb/>
(<hi rendition="#aq">a</hi>) die <hi rendition="#fr">Pla&#x0364;tze,</hi> wohin gewech&#x017F;elt<lb/>
wird: Es wech&#x017F;elt Venedig auf fol-<lb/>
gende Pla&#x0364;tze, und giebt, auf Am-<lb/>
&#x017F;terdam, 1 Ducato di Banco fu&#x0364;r<lb/>
92&#x2153; Pfennige fla&#x0364;mi&#x017F;ch, mehr oder<lb/>
weniger; auf Ancona, 100 Ducati<lb/>
di Banco fu&#x0364;r 93 Scudi von 10 Pao-<lb/>
li, mehr oder weniger; auf Ant-<lb/>
werpen, 1 Ducato di Banco fu&#x0364;r 94<lb/>
Pfennige fla&#x0364;mi&#x017F;ch, mehr oder weniger;<lb/>
auf Aug&#x017F;purg 100 Ducati di Banco<lb/>
fu&#x0364;r 96¾ Thaler von 90 Kreuzer<lb/>
Wech&#x017F;elmu&#x0364;nze, mehr oder weniger;<lb/>
auf Bari, 100 dito fu&#x0364;r 113 Ducati<lb/>
del Regno di Napoli, mehr oder<lb/>
weniger; auf Bi&#x017F;enzone, 194¼ Du-<lb/>
cati di Banco, mehr oder weniger,<lb/>
fu&#x0364;r 100 Scudi d&#x2019; Oro di Mar-<lb/>
ca; auf Botzen 135¼ Soldi,<lb/>
mehr oder weniger, fu&#x0364;r 1 Thaler<lb/>
von 93 Kreuzer botzner; auf Flo-<lb/>
renz, 100 Ducati di Banco fu&#x0364;r<lb/>
78¼ Scudi von 7½ Lire, mehr oder<lb/>
weniger; auf Genua 104¾ Soldi,<lb/>
mehr oder weniger, fu&#x0364;r 1 Seudo von<lb/>
4 Lire genue&#x017F;i&#x017F;ch; auf Hamburg,<lb/>
1 Ducato di Banco fu&#x0364;r 89½ Grot<lb/>
fla&#x0364;mi&#x017F;ch, mehr oder weniger; auf<lb/>
Lecce 100 Ducati di Banco fu&#x0364;r 114½<lb/>
del Regno di Napoli; auf Lion 61¼<lb/>
Ducati di Banco, mehr oder weni-<lb/>
ger, fu&#x0364;r 100 Ecus von 3 Livres;<lb/>
auf Livorno 100 dito fu&#x0364;r 102¼ Pia-<lb/>
&#x017F;ter von 8 Real, mehr oder weniger;<lb/>
auf London 1 Ducato di Banco fu&#x0364;r<lb/>
53&#x215B; Pfennig Sterling, mehr oder<lb/>
weniger; auf Mayland, 154 Soldi,<lb/>
mehr oder weniger, fu&#x0364;r 1 Scudo<lb/>
von 117 Soldi Jmperiali; auf Nea-<lb/>
pel, 100 Ducati di Banco fu&#x0364;r 113½<lb/>
Ducati del Regno, mehr oder we-<lb/>
niger; auf Rom, 100 dito fu&#x0364;r 61&#x2159;<lb/>
Scudi d&#x2019; Oro da Stampa, mehr<lb/>
oder weniger; auf Wien, 100 dito fu&#x0364;r<lb/>
189¼ Gulden von 60 Kreuzer cour-<lb/>
rent, mehr oder weniger. (<hi rendition="#aq">b</hi>) Das<lb/><hi rendition="#fr">U&#x017F;o</hi> der nach und von Venedig<lb/>
traßirten Wech&#x017F;elbriefe i&#x017F;t folgendes;<lb/>
Von und auf Am&#x017F;terdam, Antwer-<lb/>
pen und Hamburg 2 Monate nach<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">N 3</fw><fw place="bottom" type="catch">dato</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[197]/0203] Venedig Venedig Gebaͤude angewieſen, damit ſie ſo- wol darinn wohnen, als ihre Waa- ren darinn niederlegen koͤnnen. Das Haus fuͤr die Tuͤrken heißt der tuͤr- kiſche Palaſt, und das Haus fuͤr die Deutſchen, das deutſche Haus. Beyde haben wir ſchon oben be- ſchrieben. Wenn unter den Tuͤrken und den Unterthanen der Republik einige Streitigkeiten vorfallen, wo- bey die erſten ſich beleidiget zu ſeyn erachten: ſo fodern ſie dafuͤr die Gnugthuung mit einem ſolchen Tro- tze, und erhalten ſolche ſo geſchwinde, daß es faſt ſcheint, als ob man ſich nicht unterſtuͤnde, ihnen ſolche ab- zuſchlagen. Was die (p) Zoͤlle an- belangt, die zu Venedig zu entrich- ten ſind; ſo ſind ſolche durch ein Decret des Senats vom 10 May 1736 auf ohngefaͤhr 1 pro Cent von den Waaren, die ſowol zu Lande, als zur See eingehen, und auf ½ pro Cent fuͤr die ausgehenden Waaren geſetzet, ausgenommen die eingeſalzenen und getrockneten Fiſche, Oel, Kaͤſe und einige andere Waa- ren, ingleichen alle levantiſche Waaren, die unter einer andern als venetianiſchen Flagge gerades Weges nach Venedig kommen, als welche ſolche Zoͤlle nach dem im Jahre 1683 von der Republik ge- machten Tarif auf verſchiedene Art, naͤmlich bey der Einfahrt von 2 bis zu 5 pro Cent, und bey der Ausfahrt mit 10 pro Cent ihres Werths entrichten. Wenn man aber zu Venedig Oel nach fremden Landen ladet; ſo thut die Regierung ¾ von den bey der Einfahrt entrich- teten Zoͤllen gut, daher es denn koͤmmt, daß man zu Venedig die Oele bisweilen wohlfeiler, und meh- rentheils bey nahe fuͤr eben den Preiß geben kann, als zu Gallipoli. Der Auflagen, welche die Zucker bezah- len, haben wir oben bey der Repu- blik gedacht. Jn Anſehung des (16) Wechſelgeſchaͤfftes bemerken wir (a) die Plaͤtze, wohin gewechſelt wird: Es wechſelt Venedig auf fol- gende Plaͤtze, und giebt, auf Am- ſterdam, 1 Ducato di Banco fuͤr 92⅓ Pfennige flaͤmiſch, mehr oder weniger; auf Ancona, 100 Ducati di Banco fuͤr 93 Scudi von 10 Pao- li, mehr oder weniger; auf Ant- werpen, 1 Ducato di Banco fuͤr 94 Pfennige flaͤmiſch, mehr oder weniger; auf Augſpurg 100 Ducati di Banco fuͤr 96¾ Thaler von 90 Kreuzer Wechſelmuͤnze, mehr oder weniger; auf Bari, 100 dito fuͤr 113 Ducati del Regno di Napoli, mehr oder weniger; auf Biſenzone, 194¼ Du- cati di Banco, mehr oder weniger, fuͤr 100 Scudi d’ Oro di Mar- ca; auf Botzen 135¼ Soldi, mehr oder weniger, fuͤr 1 Thaler von 93 Kreuzer botzner; auf Flo- renz, 100 Ducati di Banco fuͤr 78¼ Scudi von 7½ Lire, mehr oder weniger; auf Genua 104¾ Soldi, mehr oder weniger, fuͤr 1 Seudo von 4 Lire genueſiſch; auf Hamburg, 1 Ducato di Banco fuͤr 89½ Grot flaͤmiſch, mehr oder weniger; auf Lecce 100 Ducati di Banco fuͤr 114½ del Regno di Napoli; auf Lion 61¼ Ducati di Banco, mehr oder weni- ger, fuͤr 100 Ecus von 3 Livres; auf Livorno 100 dito fuͤr 102¼ Pia- ſter von 8 Real, mehr oder weniger; auf London 1 Ducato di Banco fuͤr 53⅛ Pfennig Sterling, mehr oder weniger; auf Mayland, 154 Soldi, mehr oder weniger, fuͤr 1 Scudo von 117 Soldi Jmperiali; auf Nea- pel, 100 Ducati di Banco fuͤr 113½ Ducati del Regno, mehr oder we- niger; auf Rom, 100 dito fuͤr 61⅙ Scudi d’ Oro da Stampa, mehr oder weniger; auf Wien, 100 dito fuͤr 189¼ Gulden von 60 Kreuzer cour- rent, mehr oder weniger. (b) Das Uſo der nach und von Venedig traßirten Wechſelbriefe iſt folgendes; Von und auf Amſterdam, Antwer- pen und Hamburg 2 Monate nach dato N 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/203
Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [197]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/203>, abgerufen am 21.11.2024.