Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Türkey tionen, Gute und Böse mit einandervermischt. Driesch sagt, die Tür- ken überträfen alle andere Völker an Barmherzigkeit und Liebe gegen den Nächsten, und dieses Zeugniß bestätigen viele andere Reisebeschrei- ber. Ein öffentliches Zeichen ihrer Gutthätigkeit sind die Haane oder Chane, das ist, die öffentlichen Herbergen, welche bey den asiati- schen Völkern Caravansari genen- net werden, und dergleichen man fast in iedem Dörfgen findet. Ein Reisender, von was für einer Reli- gion und Nation er auch ist, kann sich darinn ohne Bezahlung 3 Tage lang aufhalten, und in vielen wird ihm auch die Kost umsonst gereichet. Die Türken stiften dergleichen Ge- bäude sehr gern, weil sie solches als ein Liebes- und Gott wohlgefälliges Werk ansehen. Die (b) Griechen welche die alten Einwohner des Lan- des sind, leben unter den Türken vermenget, und übertreffen diese an vielen Orten an der Zahl, besonders auf den Jnseln. Zu Constantino- pel zählet man allein an die 400000 griechische Einwohner. Sie erle- gen von dem 14 Jahre des Alters an jährlich bey dem Anfange des tür- kischen Beiramfestes ein Kopfgeld (Caratschi), welches ohngefähr 1 Ducaten ausmacht, und wofür sie einen Zettel bekommen. Die gottesdienstlichen Personen geben mehr; und der Kaufleute Abgaben richten sich nach dem Werthe und Preiße der Waaren, die sie einfüh- ren. Die Türken nehmen überall Gelegenheit von den Griechen, und insonderheit von den gottesdienstli- chen Personen, Geld zu erpressen. Für dieses Geld genießen sie den Schutz der ottomannischen Pforte, und werden im ruhigen Besitze des Jhrigen erhalten, so, daß ihnen kein Türke zu nahe treten, wider ihren Willen in ihre Häuser kommen, noch ihnen etwas nehmen darf; sie er- [Spaltenumbruch] Türkey halten auch Recht von den türki-schen Richtern. Die Griechinnen aber sind von dieser Schätzung frey, welches nicht weniger von vielen andern Griechen gilt, die den Tür- ken zur See oder auf andere Weise Dienste leisten. Desgleichen sind die (c) fremden Christen, welche unter dem Schutze eines Gesandten stehen, und mit einem allgemeinen Namen Franken genennet werden, vom Kopfgelde frey. Die (d) Ju- den, so fast in allen Städten, und sonderlich in den großen Handels- städten, als zu Constantinopel, Salonichi, Smyrna, Aleppo, Cai- ro etc. in Menge gefunden werden, haben fast alle Schätze des Sultans und der Handlung in Händen, siehe Jude. Die (VI) Hauptsprache in der europäischen Türkey ist die türkische; die Griechen aber reden auch die neugriechische; die Ser- vier, Bosnier, und Bulgaren die sclavonische; die Wallachen und Moldauer die wallachische: und die Tartarn die tartarische Sprache, welche mit der türkischen fast einer- ley ist: die arabische Sprache ist die Sprache der Gelehrten. An (VII) Manufacturen fehlet es un- ter den Türken nicht, und es wird künstliche und schöne Arbeit bey ih- nen verfertiget, die wir in den Ar- tikeln der obigen Länder und Städte, auch sonst hin und wieder angefüh- ret haben. Sowol der innländische (VIII) Handel, den die Landschaften, Städte und Einwohner unter ein- ander treiben, als der mit fremden Nationen, ist sehr ansehnlich; wird aber größtentheils von den Arme- niern und Juden getrieben. Die Türken bringen zwar sowol zu Lan- de als Wasser die Landesfrüchte und Waaren von einer ihrer Land- schaften zu der andern; aber nicht zu den auswärtigen christlichen Na- tionen; sondern die Holländer, Eng- länder, Franzosen, Jtaliener, Schwe- den
[Spaltenumbruch] Tuͤrkey tionen, Gute und Boͤſe mit einandervermiſcht. Drieſch ſagt, die Tuͤr- ken uͤbertraͤfen alle andere Voͤlker an Barmherzigkeit und Liebe gegen den Naͤchſten, und dieſes Zeugniß beſtaͤtigen viele andere Reiſebeſchrei- ber. Ein oͤffentliches Zeichen ihrer Gutthaͤtigkeit ſind die Haane oder Chane, das iſt, die oͤffentlichen Herbergen, welche bey den aſiati- ſchen Voͤlkern Caravanſari genen- net werden, und dergleichen man faſt in iedem Doͤrfgen findet. Ein Reiſender, von was fuͤr einer Reli- gion und Nation er auch iſt, kann ſich darinn ohne Bezahlung 3 Tage lang aufhalten, und in vielen wird ihm auch die Koſt umſonſt gereichet. Die Tuͤrken ſtiften dergleichen Ge- baͤude ſehr gern, weil ſie ſolches als ein Liebes- und Gott wohlgefaͤlliges Werk anſehen. Die (b) Griechen welche die alten Einwohner des Lan- des ſind, leben unter den Tuͤrken vermenget, und uͤbertreffen dieſe an vielen Orten an der Zahl, beſonders auf den Jnſeln. Zu Conſtantino- pel zaͤhlet man allein an die 400000 griechiſche Einwohner. Sie erle- gen von dem 14 Jahre des Alters an jaͤhrlich bey dem Anfange des tuͤr- kiſchen Beiramfeſtes ein Kopfgeld (Caratſchi), welches ohngefaͤhr 1 Ducaten ausmacht, und wofuͤr ſie einen Zettel bekommen. Die gottesdienſtlichen Perſonen geben mehr; und der Kaufleute Abgaben richten ſich nach dem Werthe und Preiße der Waaren, die ſie einfuͤh- ren. Die Tuͤrken nehmen uͤberall Gelegenheit von den Griechen, und inſonderheit von den gottesdienſtli- chen Perſonen, Geld zu erpreſſen. Fuͤr dieſes Geld genießen ſie den Schutz der ottomanniſchen Pforte, und werden im ruhigen Beſitze des Jhrigen erhalten, ſo, daß ihnen kein Tuͤrke zu nahe treten, wider ihren Willen in ihre Haͤuſer kommen, noch ihnen etwas nehmen darf; ſie er- [Spaltenumbruch] Tuͤrkey halten auch Recht von den tuͤrki-ſchen Richtern. Die Griechinnen aber ſind von dieſer Schaͤtzung frey, welches nicht weniger von vielen andern Griechen gilt, die den Tuͤr- ken zur See oder auf andere Weiſe Dienſte leiſten. Desgleichen ſind die (c) fremden Chriſten, welche unter dem Schutze eines Geſandten ſtehen, und mit einem allgemeinen Namen Franken genennet werden, vom Kopfgelde frey. Die (d) Ju- den, ſo faſt in allen Staͤdten, und ſonderlich in den großen Handels- ſtaͤdten, als zu Conſtantinopel, Salonichi, Smyrna, Aleppo, Cai- ro ꝛc. in Menge gefunden werden, haben faſt alle Schaͤtze des Sultans und der Handlung in Haͤnden, ſiehe Jude. Die (VI) Hauptſprache in der europaͤiſchen Tuͤrkey iſt die tuͤrkiſche; die Griechen aber reden auch die neugriechiſche; die Ser- vier, Bosnier, und Bulgaren die ſclavoniſche; die Wallachen und Moldauer die wallachiſche: und die Tartarn die tartariſche Sprache, welche mit der tuͤrkiſchen faſt einer- ley iſt: die arabiſche Sprache iſt die Sprache der Gelehrten. An (VII) Manufacturen fehlet es un- ter den Tuͤrken nicht, und es wird kuͤnſtliche und ſchoͤne Arbeit bey ih- nen verfertiget, die wir in den Ar- tikeln der obigen Laͤnder und Staͤdte, auch ſonſt hin und wieder angefuͤh- ret haben. Sowol der innlaͤndiſche (VIII) Handel, den die Landſchaften, Staͤdte und Einwohner unter ein- ander treiben, als der mit fremden Nationen, iſt ſehr anſehnlich; wird aber groͤßtentheils von den Arme- niern und Juden getrieben. Die Tuͤrken bringen zwar ſowol zu Lan- de als Waſſer die Landesfruͤchte und Waaren von einer ihrer Land- ſchaften zu der andern; aber nicht zu den auswaͤrtigen chriſtlichen Na- tionen; ſondern die Hollaͤnder, Eng- laͤnder, Franzoſen, Jtaliener, Schwe- den
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Tuͤrkey
Tuͤrkey
tionen, Gute und Boͤſe mit einander
vermiſcht. Drieſch ſagt, die Tuͤr-
ken uͤbertraͤfen alle andere Voͤlker
an Barmherzigkeit und Liebe gegen
den Naͤchſten, und dieſes Zeugniß
beſtaͤtigen viele andere Reiſebeſchrei-
ber. Ein oͤffentliches Zeichen ihrer
Gutthaͤtigkeit ſind die Haane oder
Chane, das iſt, die oͤffentlichen
Herbergen, welche bey den aſiati-
ſchen Voͤlkern Caravanſari genen-
net werden, und dergleichen man
faſt in iedem Doͤrfgen findet. Ein
Reiſender, von was fuͤr einer Reli-
gion und Nation er auch iſt, kann
ſich darinn ohne Bezahlung 3 Tage
lang aufhalten, und in vielen wird
ihm auch die Koſt umſonſt gereichet.
Die Tuͤrken ſtiften dergleichen Ge-
baͤude ſehr gern, weil ſie ſolches als
ein Liebes- und Gott wohlgefaͤlliges
Werk anſehen. Die (b) Griechen
welche die alten Einwohner des Lan-
des ſind, leben unter den Tuͤrken
vermenget, und uͤbertreffen dieſe an
vielen Orten an der Zahl, beſonders
auf den Jnſeln. Zu Conſtantino-
pel zaͤhlet man allein an die 400000
griechiſche Einwohner. Sie erle-
gen von dem 14 Jahre des Alters an
jaͤhrlich bey dem Anfange des tuͤr-
kiſchen Beiramfeſtes ein Kopfgeld
(Caratſchi), welches ohngefaͤhr
1 Ducaten ausmacht, und wofuͤr
ſie einen Zettel bekommen. Die
gottesdienſtlichen Perſonen geben
mehr; und der Kaufleute Abgaben
richten ſich nach dem Werthe und
Preiße der Waaren, die ſie einfuͤh-
ren. Die Tuͤrken nehmen uͤberall
Gelegenheit von den Griechen, und
inſonderheit von den gottesdienſtli-
chen Perſonen, Geld zu erpreſſen.
Fuͤr dieſes Geld genießen ſie den
Schutz der ottomanniſchen Pforte,
und werden im ruhigen Beſitze des
Jhrigen erhalten, ſo, daß ihnen kein
Tuͤrke zu nahe treten, wider ihren
Willen in ihre Haͤuſer kommen, noch
ihnen etwas nehmen darf; ſie er-
halten auch Recht von den tuͤrki-
ſchen Richtern. Die Griechinnen
aber ſind von dieſer Schaͤtzung frey,
welches nicht weniger von vielen
andern Griechen gilt, die den Tuͤr-
ken zur See oder auf andere Weiſe
Dienſte leiſten. Desgleichen ſind
die (c) fremden Chriſten, welche
unter dem Schutze eines Geſandten
ſtehen, und mit einem allgemeinen
Namen Franken genennet werden,
vom Kopfgelde frey. Die (d) Ju-
den, ſo faſt in allen Staͤdten, und
ſonderlich in den großen Handels-
ſtaͤdten, als zu Conſtantinopel,
Salonichi, Smyrna, Aleppo, Cai-
ro ꝛc. in Menge gefunden werden,
haben faſt alle Schaͤtze des Sultans
und der Handlung in Haͤnden, ſiehe
Jude. Die (VI) Hauptſprache
in der europaͤiſchen Tuͤrkey iſt die
tuͤrkiſche; die Griechen aber reden
auch die neugriechiſche; die Ser-
vier, Bosnier, und Bulgaren die
ſclavoniſche; die Wallachen und
Moldauer die wallachiſche: und die
Tartarn die tartariſche Sprache,
welche mit der tuͤrkiſchen faſt einer-
ley iſt: die arabiſche Sprache iſt die
Sprache der Gelehrten. An
(VII) Manufacturen fehlet es un-
ter den Tuͤrken nicht, und es wird
kuͤnſtliche und ſchoͤne Arbeit bey ih-
nen verfertiget, die wir in den Ar-
tikeln der obigen Laͤnder und Staͤdte,
auch ſonſt hin und wieder angefuͤh-
ret haben. Sowol der innlaͤndiſche
(VIII) Handel, den die Landſchaften,
Staͤdte und Einwohner unter ein-
ander treiben, als der mit fremden
Nationen, iſt ſehr anſehnlich; wird
aber groͤßtentheils von den Arme-
niern und Juden getrieben. Die
Tuͤrken bringen zwar ſowol zu Lan-
de als Waſſer die Landesfruͤchte
und Waaren von einer ihrer Land-
ſchaften zu der andern; aber nicht
zu den auswaͤrtigen chriſtlichen Na-
tionen; ſondern die Hollaͤnder, Eng-
laͤnder, Franzoſen, Jtaliener, Schwe-
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