Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.[Spaltenumbruch] Tuch Güte eines Tuchs hat man hier-nächst zu sehen, b) ob es breit oder schmal sey, indem jenes nutzbarer ist. Es beruhet aber die Breite der Tücher auf der Gewohnheit und Vorschrift in denen Ländern und Manufacturen, wo sie herkommen. Die feinen fremden Tücher sind ge- meiniglich breiter als unsere (deut- sche) ordentlichen Landtücher, wie denn die Breite an den holländischen und englischen Tüchern meistentheils 21/2 brabander Ellen, an unsern deutschen Tüchern aber kaum 2 Ellen beträgt. Wir werden unten, bey den Tuchmanufacturen verschiedener Länder, der Breiten insbesondere gedenken: c) Ob das Stück lang oder kurz von Ellen. Auch hierbey gilt die Gewohnheit und Vorschrift der Länder und Manufacturorte, wie denn theils englische und holländische Tü- cher 50 und mehr Ellen; die sächsis. und brandenb. Tücher aber nur 20 bis 30 Ellen lang sind. Man sehe übrigens unten, bey den Tuchmanufacturen der Länder, was insbesondre von den Längen der Tücher angemerket wor- den: d) Ob das Tuch eine frische Waare, oder ob es verlegen, oder von Würmern gar angefressen, und an den schadhaften Orten subtil ge- stopft ist: und endlich e) in was für einem Lande es fabricirt ist, ob es ein spanisches, englisches, hol- ländisches, deutsches etc. Tuch sey, indem immer eines Landes Tuch et- was vorzügliches vor dem Tuche eines andern Landes hat. So übertrifft z. E. ein spanisches Tuch an | der Feine, ein englisches Tuch an der Dauerhaftigkeit und an dem Glanze, ein holländisches Tuch an der Weiche, und so weiter, die Tü- cher anderer Nationen. Von ihrem Unterscheide und Vorzuge unter ein- ander werden wir unten bey den feinen Tüchern ein mehrers bey- bringen. Nachdem nun das Tuch fein oder grob, die Farbe schön oder schlecht, das Tuch breit oder schmal, [Spaltenumbruch] Tuch und das Stück lang oder kurz vonElle; darnach ist auch der (V) Preiß desselben hoch oder niedrig: Und ist die Farbe eines von den ersten, so ein Tuch hoch oder niedrig im Preiße setzet. Wobey wir noch die- ses erinnern müssen, daß, weil das Tuchweben, vorzüglich wenn etwas feines heraus kommen soll, Verlag zu guter Wolle und zu verschiedener Arbeit, so bey den schlechten Tü- chern nicht nöthig ist, haben will; in verschiedenen Ländern, um das Aufnehmen der einheimischen Tuch- manufacturen zu befördern, löblich verordnet sey, daß, damit die frem- den Tücher nicht in allzugeringem Preiße eingebracht und verkauft werden, folglich die einheimischen nicht liegen bleiben möchten, ein ge- wisser Preiß auf die fremden Tücher gesetzt werde, unter welchem sie nicht verkauft und ausgeschnitten werden dürfen. Dieser richtet sich nun allezeit nach demjenigen Preiße, in welchem die Einheimischen ihre Tü- cher meistentheils, und am höchsten liefern und machen können. Z. E. Macht man zum höchsten in einem Lande, und zwar häufig, die Elle Tuch zu einem Thaler; so verbietet man, kein fremdes Tuch unter 1 Thlr. 4 Gr. zu führen, zu ver- kaufen, und auszuschneiden. Sol- chemnach kann man hierinnen nichts gewisses und beständiges setzen; sondern es kömmt auf den Zustand der Manufacturen eines Landes an. Noch besser aber ist es, wenn die Tücher so gut gemacht werden, daß sie mit den fremden um den Vorzug streiten, und doch wohlfeiler gege- ben werden können. Denn alsdenn braucht man dergleichen Gesetze nicht. Was die verschiedenen (VI) Eintheilungen und Gattun- gen oder Sorten des Tuchs betrifft; so werden die Tücher eingetheilet 1) in Ansehung der Zubereitung in rohe und zubereitete Tücher. Durch
[Spaltenumbruch] Tuch Guͤte eines Tuchs hat man hier-naͤchſt zu ſehen, b) ob es breit oder ſchmal ſey, indem jenes nutzbarer iſt. Es beruhet aber die Breite der Tuͤcher auf der Gewohnheit und Vorſchrift in denen Laͤndern und Manufacturen, wo ſie herkommen. Die feinen fremden Tuͤcher ſind ge- meiniglich breiter als unſere (deut- ſche) ordentlichen Landtuͤcher, wie denn die Breite an den hollaͤndiſchen und engliſchen Tuͤchern meiſtentheils 2½ brabander Ellen, an unſern deutſchen Tuͤchern aber kaum 2 Ellen betraͤgt. Wir werden unten, bey den Tuchmanufacturen verſchiedener Laͤnder, der Breiten insbeſondere gedenken: c) Ob das Stuͤck lang oder kurz von Ellen. Auch hierbey gilt die Gewohnheit und Vorſchrift der Laͤnder und Manufacturorte, wie denn theils engliſche und hollaͤndiſche Tuͤ- cher 50 und mehr Ellen; die ſaͤchſiſ. und brandenb. Tuͤcher aber nur 20 bis 30 Ellen lang ſind. Man ſehe uͤbrigens unten, bey den Tuchmanufacturen der Laͤnder, was insbeſondre von den Laͤngen der Tuͤcher angemerket wor- den: d) Ob das Tuch eine friſche Waare, oder ob es verlegen, oder von Wuͤrmern gar angefreſſen, und an den ſchadhaften Orten ſubtil ge- ſtopft iſt: und endlich e) in was fuͤr einem Lande es fabricirt iſt, ob es ein ſpaniſches, engliſches, hol- laͤndiſches, deutſches ꝛc. Tuch ſey, indem immer eines Landes Tuch et- was vorzuͤgliches vor dem Tuche eines andern Landes hat. So uͤbertrifft z. E. ein ſpaniſches Tuch an | der Feine, ein engliſches Tuch an der Dauerhaftigkeit und an dem Glanze, ein hollaͤndiſches Tuch an der Weiche, und ſo weiter, die Tuͤ- cher anderer Nationen. Von ihrem Unterſcheide und Vorzuge unter ein- ander werden wir unten bey den feinen Tuͤchern ein mehrers bey- bringen. Nachdem nun das Tuch fein oder grob, die Farbe ſchoͤn oder ſchlecht, das Tuch breit oder ſchmal, [Spaltenumbruch] Tuch und das Stuͤck lang oder kurz vonElle; darnach iſt auch der (V) Preiß deſſelben hoch oder niedrig: Und iſt die Farbe eines von den erſten, ſo ein Tuch hoch oder niedrig im Preiße ſetzet. Wobey wir noch die- ſes erinnern muͤſſen, daß, weil das Tuchweben, vorzuͤglich wenn etwas feines heraus kommen ſoll, Verlag zu guter Wolle und zu verſchiedener Arbeit, ſo bey den ſchlechten Tuͤ- chern nicht noͤthig iſt, haben will; in verſchiedenen Laͤndern, um das Aufnehmen der einheimiſchen Tuch- manufacturen zu befoͤrdern, loͤblich verordnet ſey, daß, damit die frem- den Tuͤcher nicht in allzugeringem Preiße eingebracht und verkauft werden, folglich die einheimiſchen nicht liegen bleiben moͤchten, ein ge- wiſſer Preiß auf die fremden Tuͤcher geſetzt werde, unter welchem ſie nicht verkauft und ausgeſchnitten werden duͤrfen. Dieſer richtet ſich nun allezeit nach demjenigen Preiße, in welchem die Einheimiſchen ihre Tuͤ- cher meiſtentheils, und am hoͤchſten liefern und machen koͤnnen. Z. E. Macht man zum hoͤchſten in einem Lande, und zwar haͤufig, die Elle Tuch zu einem Thaler; ſo verbietet man, kein fremdes Tuch unter 1 Thlr. 4 Gr. zu fuͤhren, zu ver- kaufen, und auszuſchneiden. Sol- chemnach kann man hierinnen nichts gewiſſes und beſtaͤndiges ſetzen; ſondern es koͤmmt auf den Zuſtand der Manufacturen eines Landes an. Noch beſſer aber iſt es, wenn die Tuͤcher ſo gut gemacht werden, daß ſie mit den fremden um den Vorzug ſtreiten, und doch wohlfeiler gege- ben werden koͤnnen. Denn alsdenn braucht man dergleichen Geſetze nicht. Was die verſchiedenen (VI) Eintheilungen und Gattun- gen oder Sorten des Tuchs betrifft; ſo werden die Tuͤcher eingetheilet 1) in Anſehung der Zubereitung in rohe und zubereitete Tuͤcher. Durch
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Tuch
Tuch
Guͤte eines Tuchs hat man hier-
naͤchſt zu ſehen, b) ob es breit oder
ſchmal ſey, indem jenes nutzbarer
iſt. Es beruhet aber die Breite der
Tuͤcher auf der Gewohnheit und
Vorſchrift in denen Laͤndern und
Manufacturen, wo ſie herkommen.
Die feinen fremden Tuͤcher ſind ge-
meiniglich breiter als unſere (deut-
ſche) ordentlichen Landtuͤcher, wie
denn die Breite an den hollaͤndiſchen
und engliſchen Tuͤchern meiſtentheils
2½ brabander Ellen, an unſern
deutſchen Tuͤchern aber kaum 2 Ellen
betraͤgt. Wir werden unten, bey
den Tuchmanufacturen verſchiedener
Laͤnder, der Breiten insbeſondere
gedenken: c) Ob das Stuͤck lang
oder kurz von Ellen. Auch hierbey gilt
die Gewohnheit und Vorſchrift der
Laͤnder und Manufacturorte, wie denn
theils engliſche und hollaͤndiſche Tuͤ-
cher 50 und mehr Ellen; die ſaͤchſiſ.
und brandenb. Tuͤcher aber nur 20 bis
30 Ellen lang ſind. Man ſehe uͤbrigens
unten, bey den Tuchmanufacturen der
Laͤnder, was insbeſondre von den
Laͤngen der Tuͤcher angemerket wor-
den: d) Ob das Tuch eine friſche
Waare, oder ob es verlegen, oder
von Wuͤrmern gar angefreſſen, und
an den ſchadhaften Orten ſubtil ge-
ſtopft iſt: und endlich e) in was
fuͤr einem Lande es fabricirt iſt,
ob es ein ſpaniſches, engliſches, hol-
laͤndiſches, deutſches ꝛc. Tuch ſey,
indem immer eines Landes Tuch et-
was vorzuͤgliches vor dem Tuche
eines andern Landes hat. So
uͤbertrifft z. E. ein ſpaniſches Tuch
an | der Feine, ein engliſches Tuch an
der Dauerhaftigkeit und an dem
Glanze, ein hollaͤndiſches Tuch an
der Weiche, und ſo weiter, die Tuͤ-
cher anderer Nationen. Von ihrem
Unterſcheide und Vorzuge unter ein-
ander werden wir unten bey den
feinen Tuͤchern ein mehrers bey-
bringen. Nachdem nun das Tuch
fein oder grob, die Farbe ſchoͤn oder
ſchlecht, das Tuch breit oder ſchmal,
und das Stuͤck lang oder kurz von
Elle; darnach iſt auch der (V) Preiß
deſſelben hoch oder niedrig: Und
iſt die Farbe eines von den erſten,
ſo ein Tuch hoch oder niedrig im
Preiße ſetzet. Wobey wir noch die-
ſes erinnern muͤſſen, daß, weil das
Tuchweben, vorzuͤglich wenn etwas
feines heraus kommen ſoll, Verlag
zu guter Wolle und zu verſchiedener
Arbeit, ſo bey den ſchlechten Tuͤ-
chern nicht noͤthig iſt, haben will;
in verſchiedenen Laͤndern, um das
Aufnehmen der einheimiſchen Tuch-
manufacturen zu befoͤrdern, loͤblich
verordnet ſey, daß, damit die frem-
den Tuͤcher nicht in allzugeringem
Preiße eingebracht und verkauft
werden, folglich die einheimiſchen
nicht liegen bleiben moͤchten, ein ge-
wiſſer Preiß auf die fremden Tuͤcher
geſetzt werde, unter welchem ſie nicht
verkauft und ausgeſchnitten werden
duͤrfen. Dieſer richtet ſich nun
allezeit nach demjenigen Preiße, in
welchem die Einheimiſchen ihre Tuͤ-
cher meiſtentheils, und am hoͤchſten
liefern und machen koͤnnen. Z. E.
Macht man zum hoͤchſten in einem
Lande, und zwar haͤufig, die Elle
Tuch zu einem Thaler; ſo verbietet
man, kein fremdes Tuch unter
1 Thlr. 4 Gr. zu fuͤhren, zu ver-
kaufen, und auszuſchneiden. Sol-
chemnach kann man hierinnen nichts
gewiſſes und beſtaͤndiges ſetzen;
ſondern es koͤmmt auf den Zuſtand
der Manufacturen eines Landes an.
Noch beſſer aber iſt es, wenn die
Tuͤcher ſo gut gemacht werden, daß
ſie mit den fremden um den Vorzug
ſtreiten, und doch wohlfeiler gege-
ben werden koͤnnen. Denn alsdenn
braucht man dergleichen Geſetze
nicht. Was die verſchiedenen
(VI) Eintheilungen und Gattun-
gen oder Sorten des Tuchs betrifft;
ſo werden die Tuͤcher eingetheilet
1) in Anſehung der Zubereitung in
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