Trippel, oder Tripel, Trippel- erde, lat. Tripela, Terra Tripoli- tana, franz. Tripoli, eine verhär- tete Sandart, von verschiedener, als gelblichter, weißgelber, weißer, isabellfarbener, und grauer Farbe, welche sich hart und rauh, doch eben, anfühlet, und im Feuer fe- ster und etwas glasiret wird, auch eine rothe und manchmal braune Farbe bekömmt, welches ein hin- länglicher Beweis ist, daß sie ins- gesamt eisenhaltig sey. Man fin- det sie in verschiedenen Ländern und an vielen Orten, als in Africa, vor- nehmlich um Tripoli, (daher diese Erde auch ihren Namen erhalten hat,) welche grau aussieht; des- gleichen an verschiedenen andern Orten in der Levante, von daher sie über Jtalien zu uns gebracht wird; ferner in Jtalien selbst, von daher sehr gute Trippelerde kömmt; in Frankreich bey Poligny, in Nieder- bretagne, und bey Menna in Au- vergne nahe bey Riom; in Böh- men im sazer Kreise bey der Stadt Laun, sonderlich in dem Dorfe Werben; im erzgebirgischen Kreise, und zwar in dem scheibenberger Amtsreviere, welche in dem könig- lichen Foßilienwerke zu Schwarzen- berg, beydes roh als zubereitet, zu haben; in dem Fürstenthume Hal- berstadt, welche gehörig zubereitet, in Halberstadt vor 5 Thlr. der Cent- ner verkauft wird; und an verschie- denen andern Orten mehr. Es wird der Trippel gebraucht, aller- ley Metall, Glas und Steine zu poliren und glänzend zu machen. Zu diesem Gebrauche ist der gelbe der beste. Die Kennzeichen der Gü- te des Trippels sind, daß er zart, rein, und nicht spröde, noch san- dig sey.
Tritonshorn siehe Blashorn.
Trochisci, werden die in den Apo- theken bekannten Zeltlein, oder Küchlein genennet, welche aus [Spaltenumbruch]
Trödelhandel
Pulver, Säften, oder destillirten Wassern bestehen, die zusammen zu einer Masse gemacht, mit Tragant vermenget, und in Küchlein formi- ret worden, also, daß, wenn man sie ein wenig im Munde hält, sie von sich selbst zergehen. Derglei- chen giebt es sehr viele; als rothe und weiße Brustküchlein, Stern- küchlein, Salpeterküchlein etc.
Trockener Wechsel, lat. Cambi- um siccum, ist in Wechselsachen, wenn derjenige, welcher das Geld giebt, solches nicht an einen an- dern, wie bey traßirten Wechseln geschieht, sondern an eben dem Or- te, zu seiner Zeit mit Gewinn wie- der bekommen soll. Ein solcher Wechsel ist in der That nichts an- ders, als ein eigener Wechsel, wo- von der Artikel: Eigene Wech- selbriefe, nachzusehen. Von den Ursachen, warum man eigene Wech- sel mit dem Namen der trockenen Wechsel wahrscheinlich beleget, sie- he des Herrn D. Siegels Einlei- tung zum Wechselrechte, p. 6. u. f.
Trödelhandel, ist ein Handel mit allerley alten Kleidern, abge- nutztem Leinenzeuge, altem Haus- rathe an zinnernen, meßingenen, küpfernen und eisernen Geschirren; Jnstrumenten, Schildereyen, alten Büchern etc. Den Platz, oder Markt, wo ein großer Vorrath an derglei- chen Sachen in Städten zum öffent- lichen Verkaufe ausgesetzet ist, nen- net man den Trödel, oder Trödel- markt, Krempelmarkt, Tegni- ten, Venditen, franz. Friperie, ital. Rigatteria. Die berühmtesten solcher Trödelmärkte findet man in Paris, Amsterdam, Brüssel, Gent, Wien, Prag, Nürnberg etc. Die- jenigen, die einen dergleichen Trö- delhandel entweder auf dem öffent- lichen Trödelmarkte, oder in ihrem Hause treiben, werden Trödler, Krempler, Altreißer, ingleichen Kleiderseller, franz. Fripiers, ge-
nennet:
[Spaltenumbruch]
Trippel
Trippel, oder Tripel, Trippel- erde, lat. Tripela, Terra Tripoli- tana, franz. Tripoli, eine verhaͤr- tete Sandart, von verſchiedener, als gelblichter, weißgelber, weißer, iſabellfarbener, und grauer Farbe, welche ſich hart und rauh, doch eben, anfuͤhlet, und im Feuer fe- ſter und etwas glaſiret wird, auch eine rothe und manchmal braune Farbe bekoͤmmt, welches ein hin- laͤnglicher Beweis iſt, daß ſie ins- geſamt eiſenhaltig ſey. Man fin- det ſie in verſchiedenen Laͤndern und an vielen Orten, als in Africa, vor- nehmlich um Tripoli, (daher dieſe Erde auch ihren Namen erhalten hat,) welche grau ausſieht; des- gleichen an verſchiedenen andern Orten in der Levante, von daher ſie uͤber Jtalien zu uns gebracht wird; ferner in Jtalien ſelbſt, von daher ſehr gute Trippelerde koͤmmt; in Frankreich bey Poligny, in Nieder- bretagne, und bey Menna in Au- vergne nahe bey Riom; in Boͤh- men im ſazer Kreiſe bey der Stadt Laun, ſonderlich in dem Dorfe Werben; im erzgebirgiſchen Kreiſe, und zwar in dem ſcheibenberger Amtsreviere, welche in dem koͤnig- lichen Foßilienwerke zu Schwarzen- berg, beydes roh als zubereitet, zu haben; in dem Fuͤrſtenthume Hal- berſtadt, welche gehoͤrig zubereitet, in Halberſtadt vor 5 Thlr. der Cent- ner verkauft wird; und an verſchie- denen andern Orten mehr. Es wird der Trippel gebraucht, aller- ley Metall, Glas und Steine zu poliren und glaͤnzend zu machen. Zu dieſem Gebrauche iſt der gelbe der beſte. Die Kennzeichen der Guͤ- te des Trippels ſind, daß er zart, rein, und nicht ſproͤde, noch ſan- dig ſey.
Tritonshorn ſiehe Blashorn.
Trochiſci, werden die in den Apo- theken bekannten Zeltlein, oder Kuͤchlein genennet, welche aus [Spaltenumbruch]
Troͤdelhandel
Pulver, Saͤften, oder deſtillirten Waſſern beſtehen, die zuſammen zu einer Maſſe gemacht, mit Tragant vermenget, und in Kuͤchlein formi- ret worden, alſo, daß, wenn man ſie ein wenig im Munde haͤlt, ſie von ſich ſelbſt zergehen. Derglei- chen giebt es ſehr viele; als rothe und weiße Bruſtkuͤchlein, Stern- kuͤchlein, Salpeterkuͤchlein ꝛc.
Trockener Wechſel, lat. Cambi- um ſiccum, iſt in Wechſelſachen, wenn derjenige, welcher das Geld giebt, ſolches nicht an einen an- dern, wie bey traßirten Wechſeln geſchieht, ſondern an eben dem Or- te, zu ſeiner Zeit mit Gewinn wie- der bekommen ſoll. Ein ſolcher Wechſel iſt in der That nichts an- ders, als ein eigener Wechſel, wo- von der Artikel: Eigene Wech- ſelbriefe, nachzuſehen. Von den Urſachen, warum man eigene Wech- ſel mit dem Namen der trockenen Wechſel wahrſcheinlich beleget, ſie- he des Herrn D. Siegels Einlei- tung zum Wechſelrechte, p. 6. u. f.
Troͤdelhandel, iſt ein Handel mit allerley alten Kleidern, abge- nutztem Leinenzeuge, altem Haus- rathe an zinnernen, meßingenen, kuͤpfernen und eiſernen Geſchirren; Jnſtrumenten, Schildereyen, alten Buͤchern ꝛc. Den Platz, oder Markt, wo ein großer Vorrath an derglei- chen Sachen in Staͤdten zum oͤffent- lichen Verkaufe ausgeſetzet iſt, nen- net man den Troͤdel, oder Troͤdel- markt, Krempelmarkt, Tegni- ten, Venditen, franz. Friperie, ital. Rigatteria. Die beruͤhmteſten ſolcher Troͤdelmaͤrkte findet man in Paris, Amſterdam, Bruͤſſel, Gent, Wien, Prag, Nuͤrnberg ꝛc. Die- jenigen, die einen dergleichen Troͤ- delhandel entweder auf dem oͤffent- lichen Troͤdelmarkte, oder in ihrem Hauſe treiben, werden Troͤdler, Krempler, Altreißer, ingleichen Kleiderſeller, franz. Fripiers, ge-
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[[124]/0130]
Trippel
Troͤdelhandel
Trippel, oder Tripel, Trippel-
erde, lat. Tripela, Terra Tripoli-
tana, franz. Tripoli, eine verhaͤr-
tete Sandart, von verſchiedener,
als gelblichter, weißgelber, weißer,
iſabellfarbener, und grauer Farbe,
welche ſich hart und rauh, doch
eben, anfuͤhlet, und im Feuer fe-
ſter und etwas glaſiret wird, auch
eine rothe und manchmal braune
Farbe bekoͤmmt, welches ein hin-
laͤnglicher Beweis iſt, daß ſie ins-
geſamt eiſenhaltig ſey. Man fin-
det ſie in verſchiedenen Laͤndern und
an vielen Orten, als in Africa, vor-
nehmlich um Tripoli, (daher dieſe
Erde auch ihren Namen erhalten
hat,) welche grau ausſieht; des-
gleichen an verſchiedenen andern
Orten in der Levante, von daher ſie
uͤber Jtalien zu uns gebracht wird;
ferner in Jtalien ſelbſt, von daher
ſehr gute Trippelerde koͤmmt; in
Frankreich bey Poligny, in Nieder-
bretagne, und bey Menna in Au-
vergne nahe bey Riom; in Boͤh-
men im ſazer Kreiſe bey der Stadt
Laun, ſonderlich in dem Dorfe
Werben; im erzgebirgiſchen Kreiſe,
und zwar in dem ſcheibenberger
Amtsreviere, welche in dem koͤnig-
lichen Foßilienwerke zu Schwarzen-
berg, beydes roh als zubereitet, zu
haben; in dem Fuͤrſtenthume Hal-
berſtadt, welche gehoͤrig zubereitet,
in Halberſtadt vor 5 Thlr. der Cent-
ner verkauft wird; und an verſchie-
denen andern Orten mehr. Es
wird der Trippel gebraucht, aller-
ley Metall, Glas und Steine zu
poliren und glaͤnzend zu machen.
Zu dieſem Gebrauche iſt der gelbe
der beſte. Die Kennzeichen der Guͤ-
te des Trippels ſind, daß er zart,
rein, und nicht ſproͤde, noch ſan-
dig ſey.
Tritonshorn ſiehe Blashorn.
Trochiſci, werden die in den Apo-
theken bekannten Zeltlein, oder
Kuͤchlein genennet, welche aus
Pulver, Saͤften, oder deſtillirten
Waſſern beſtehen, die zuſammen zu
einer Maſſe gemacht, mit Tragant
vermenget, und in Kuͤchlein formi-
ret worden, alſo, daß, wenn man
ſie ein wenig im Munde haͤlt, ſie
von ſich ſelbſt zergehen. Derglei-
chen giebt es ſehr viele; als rothe
und weiße Bruſtkuͤchlein, Stern-
kuͤchlein, Salpeterkuͤchlein ꝛc.
Trockener Wechſel, lat. Cambi-
um ſiccum, iſt in Wechſelſachen,
wenn derjenige, welcher das Geld
giebt, ſolches nicht an einen an-
dern, wie bey traßirten Wechſeln
geſchieht, ſondern an eben dem Or-
te, zu ſeiner Zeit mit Gewinn wie-
der bekommen ſoll. Ein ſolcher
Wechſel iſt in der That nichts an-
ders, als ein eigener Wechſel, wo-
von der Artikel: Eigene Wech-
ſelbriefe, nachzuſehen. Von den
Urſachen, warum man eigene Wech-
ſel mit dem Namen der trockenen
Wechſel wahrſcheinlich beleget, ſie-
he des Herrn D. Siegels Einlei-
tung zum Wechſelrechte, p. 6. u. f.
Troͤdelhandel, iſt ein Handel
mit allerley alten Kleidern, abge-
nutztem Leinenzeuge, altem Haus-
rathe an zinnernen, meßingenen,
kuͤpfernen und eiſernen Geſchirren;
Jnſtrumenten, Schildereyen, alten
Buͤchern ꝛc. Den Platz, oder Markt,
wo ein großer Vorrath an derglei-
chen Sachen in Staͤdten zum oͤffent-
lichen Verkaufe ausgeſetzet iſt, nen-
net man den Troͤdel, oder Troͤdel-
markt, Krempelmarkt, Tegni-
ten, Venditen, franz. Friperie,
ital. Rigatteria. Die beruͤhmteſten
ſolcher Troͤdelmaͤrkte findet man in
Paris, Amſterdam, Bruͤſſel, Gent,
Wien, Prag, Nuͤrnberg ꝛc. Die-
jenigen, die einen dergleichen Troͤ-
delhandel entweder auf dem oͤffent-
lichen Troͤdelmarkte, oder in ihrem
Hauſe treiben, werden Troͤdler,
Krempler, Altreißer, ingleichen
Kleiderſeller, franz. Fripiers, ge-
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [124]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/130>, abgerufen am 24.11.2024.
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