Blitzen auf dem brausenden Meer und verlierest deinen Leit-Stern gar aus dem Gesicht, Sünd, GOttes Zorn, Tod, Höll stossen auf dich und alles Unglück; Siehe nicht auf das, was dich schreckt, sondern bleibe vest bey JEsu Zusag, das Beste wird hindennach kommen; O Zion glaube an deinen GOtt! JEsus verlangt nach dir jenseit der Zeit und des Meers, du wirst glücklich anländen, sein Wort ist dir Bürge.
spannet seinen Seegel gegen dem Wind des Heil. Gei- stes,
§. 3. Spanne aus den Segel des Glaubens, hencke ihn ans Creutz JEsu, der Heil. Geist der seelige Wind wird ihn füllen, und dich lebendig in GOtt machen; urtheile nur nicht nach deinem Gefühl, sondern nach dem unbetrüglichen Wort von Christo, und seinen Wohlthaten, glaube, es seye grad da die gröste Hülff und Liebe, wo es scheint, GOtt wolle dich am meisten plagen und verderben; Lasse deinem getreuen Schiff-Patron allen Kummer über, weil du dich ja nichts auf diese wunderbarliche Schiffart verstehest; Besihe fleißig den Compas und Wegweiser des Evangeliums, und halte dich darnach, lasse dein Hertz als das Steur-Ruder von JEsu lencken.
ducket sich und beken- net doch auch.
§. 4. Habe mit allem vor gut, gib nicht Red um Red, streich al- ler Orten den Segel der Sanfft- und Demuth, weiche jedermann, schweige, leide, JEsus seye dein Ehre und Cron, eile zu Jhm, und lasse dich nichts aufhalten: Die Leut müssen eben nicht wissen, was du bey dir hast, wehre dich ohn Unterlaß wider die Ungedult, widere dich nicht einiges Gebots GOttes, es zu halten, oder eini- ger Angst, Druck und Gefahr, selbe über dich gehen zulassen; Wer hat je einen Schatz aus Orient und Morgenländern ohne Gefahr erschiffet? Alle Ding sind möglich dem der da glaubeta, und wann je das Sprichwort gilt, so ists in diesem Handel: Lust zu einem Ding, macht alle Arbeit ring.
Fragt dich die Welt, wormit du handlest, so sage nur unge- scheut, um die Himmlische Perl; Fragt sie, warum? so antworte nur kurtz: Es ist keine Waar in oer Welt sie findet ihre Käuffer; Es ist billich und anständig, daß unter dem menschlischen Geschlecht auch jemand seye, der um die Himmlische Perl handthiere, und Wunsch, daß es viel solcher Schiffer in N. geben möchte.auf diese Weiß wird alles aufgekaufft.
§. 5. Ach ja, daß doch kein Hertz seye in dieser so Volck-reichen,
an-
aMarc IX. 23.
Betrachtungen
Blitzen auf dem brauſenden Meer und verliereſt deinen Leit-Stern gar aus dem Geſicht, Suͤnd, GOttes Zorn, Tod, Hoͤll ſtoſſen auf dich und alles Ungluͤck; Siehe nicht auf das, was dich ſchreckt, ſondern bleibe veſt bey JEſu Zuſag, das Beſte wird hindennach kommen; O Zion glaube an deinen GOtt! JEſus verlangt nach dir jenſeit der Zeit und des Meers, du wirſt gluͤcklich anlaͤnden, ſein Wort iſt dir Buͤrge.
ſpannet ſeinen Seegel gegen dem Wind des Heil. Gei- ſtes,
§. 3. Spanne aus den Segel des Glaubens, hencke ihn ans Creutz JEſu, der Heil. Geiſt der ſeelige Wind wird ihn fuͤllen, und dich lebendig in GOtt machen; urtheile nur nicht nach deinem Gefuͤhl, ſondern nach dem unbetruͤglichen Wort von Chriſto, und ſeinen Wohlthaten, glaube, es ſeye grad da die groͤſte Huͤlff und Liebe, wo es ſcheint, GOtt wolle dich am meiſten plagen und verderben; Laſſe deinem getreuen Schiff-Patron allen Kummer uͤber, weil du dich ja nichts auf dieſe wunderbarliche Schiffart verſteheſt; Beſihe fleißig den Compas und Wegweiſer des Evangeliums, und halte dich darnach, laſſe dein Hertz als das Steur-Ruder von JEſu lencken.
ducket ſich und beken- net doch auch.
§. 4. Habe mit allem vor gut, gib nicht Red um Red, ſtreich al- ler Orten den Segel der Sanfft- und Demuth, weiche jedermann, ſchweige, leide, JEſus ſeye dein Ehre und Cron, eile zu Jhm, und laſſe dich nichts aufhalten: Die Leut muͤſſen eben nicht wiſſen, was du bey dir haſt, wehre dich ohn Unterlaß wider die Ungedult, widere dich nicht einiges Gebots GOttes, es zu halten, oder eini- ger Angſt, Druck und Gefahr, ſelbe uͤber dich gehen zulaſſen; Wer hat je einen Schatz aus Orient und Morgenlaͤndern ohne Gefahr erſchiffet? Alle Ding ſind moͤglich dem der da glaubeta, und wann je das Sprichwort gilt, ſo iſts in dieſem Handel: Luſt zu einem Ding, macht alle Arbeit ring.
Fragt dich die Welt, wormit du handleſt, ſo ſage nur unge- ſcheut, um die Himmliſche Perl; Fragt ſie, warum? ſo antworte nur kurtz: Es iſt keine Waar in oer Welt ſie findet ihre Kaͤuffer; Es iſt billich und anſtaͤndig, daß unter dem menſchliſchen Geſchlecht auch jemand ſeye, der um die Himmliſche Perl handthiere, und Wunſch, daß es viel ſolcher Schiffer in N. gebẽ moͤchte.auf dieſe Weiß wird alles aufgekaufft.
§. 5. Ach ja, daß doch kein Hertz ſeye in dieſer ſo Volck-reichen,
an-
aMarc IX. 23.
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Betrachtungen
Blitzen auf dem brauſenden Meer und verliereſt deinen Leit-Stern
gar aus dem Geſicht, Suͤnd, GOttes Zorn, Tod, Hoͤll ſtoſſen
auf dich und alles Ungluͤck; Siehe nicht auf das, was dich ſchreckt,
ſondern bleibe veſt bey JEſu Zuſag, das Beſte wird hindennach
kommen; O Zion glaube an deinen GOtt! JEſus verlangt nach
dir jenſeit der Zeit und des Meers, du wirſt gluͤcklich anlaͤnden, ſein
Wort iſt dir Buͤrge.
§. 3. Spanne aus den Segel des Glaubens, hencke ihn ans Creutz
JEſu, der Heil. Geiſt der ſeelige Wind wird ihn fuͤllen, und dich
lebendig in GOtt machen; urtheile nur nicht nach deinem Gefuͤhl,
ſondern nach dem unbetruͤglichen Wort von Chriſto, und ſeinen
Wohlthaten, glaube, es ſeye grad da die groͤſte Huͤlff und Liebe,
wo es ſcheint, GOtt wolle dich am meiſten plagen und verderben;
Laſſe deinem getreuen Schiff-Patron allen Kummer uͤber, weil du
dich ja nichts auf dieſe wunderbarliche Schiffart verſteheſt; Beſihe
fleißig den Compas und Wegweiſer des Evangeliums, und halte dich
darnach, laſſe dein Hertz als das Steur-Ruder von JEſu lencken.
§. 4. Habe mit allem vor gut, gib nicht Red um Red, ſtreich al-
ler Orten den Segel der Sanfft- und Demuth, weiche jedermann,
ſchweige, leide, JEſus ſeye dein Ehre und Cron, eile zu Jhm, und
laſſe dich nichts aufhalten: Die Leut muͤſſen eben nicht wiſſen,
was du bey dir haſt, wehre dich ohn Unterlaß wider die Ungedult,
widere dich nicht einiges Gebots GOttes, es zu halten, oder eini-
ger Angſt, Druck und Gefahr, ſelbe uͤber dich gehen zulaſſen; Wer
hat je einen Schatz aus Orient und Morgenlaͤndern ohne Gefahr
erſchiffet? Alle Ding ſind moͤglich dem der da glaubet a,
und wann je das Sprichwort gilt, ſo iſts in dieſem Handel: Luſt
zu einem Ding, macht alle Arbeit ring.
Fragt dich die Welt, wormit du handleſt, ſo ſage nur unge-
ſcheut, um die Himmliſche Perl; Fragt ſie, warum? ſo antworte
nur kurtz: Es iſt keine Waar in oer Welt ſie findet ihre Kaͤuffer;
Es iſt billich und anſtaͤndig, daß unter dem menſchliſchen Geſchlecht
auch jemand ſeye, der um die Himmliſche Perl handthiere, und
auf dieſe Weiß wird alles aufgekaufft.
Wunſch,
daß es viel
ſolcher
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§. 5. Ach ja, daß doch kein Hertz ſeye in dieſer ſo Volck-reichen,
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 900. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/996>, abgerufen am 24.11.2024.
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