wie selbigen die Paravas als Einwohner dasiger Gegend wahrgenom- men, diese Leute, (die an der Ost-Seiten der Jnsul Ceylan wohnen, dem Land-Strich, da der Welt-berühmte Perlen-Banck ist, allwo die Muschlen wie Mauren so dick auf einander sind) sehen, daß bey star- ckem Regen-Wetter die Wald-Wasser sich ins Meer alldorten ergies- sende zwey Stunden weit oben auf dem Meer daher lauffen, ohne sich mit dem Meer zu vermischen, das Regen-Wasser schwimt oben auf, und behält seine natürliche Farb und süssen Geschmack; Endlich wird das Regen-Wasser durch die Sonnen-Hitz verdickert, und wird zu ei- nem lichten hell-scheinenden Schaum, welcher sich also bald unendlich zertheilt und ein jedwedes Theilgen wird belebet, und es reget sich alles allenthalben als ein Gewimmel von Thiergen; Diese kleine Thiergen nun wachsen oben auf dem Meer, ihre Haut wird dick und hart endlich auch so schwär, daß sie ihr eigen Gewicht ins Meeres-Grund hinunter senckt, daraus alsdann die Perlen-Muschlen werden; Würcklich findt man nur an diesen Orten Perlen, wo es also hergehet, und ist der Per- len-Fang in denen jenigen Jahren der reichste, da es am meisten regnet.
§. 2. Gleicher massen wann die Wolcken der Evangelisten daher fah-Hat einige Gleichheit. mit der geistlichen Geburt. ren mit dem Donner der Göttlichen Dräuungen, und den Blitzen ei- nes heiligen Lebens über das Morgen-Land der Auserwählten Erden der Kirch, und die Gnade GOttes durchs Evangelium Strohms-weise ausgeschüttet wird, alsdann ergiessen sich auch Ströhme lebendiges Wassers vom Liechtleibe deren, die da glauben wie die Schrifft sagt, ins Meer der Welt, und fliesset unter den unbekehrten Hauffen, weilen aber dieses reine, süsse Lebens-Wasser vom Himmel kommt aus denen Gnaden-Wolcken; So kan es sich mit dem ungestümmen Sünden- Reich nicht vermengen, es ist in der Welt, aber dennoch nicht aus der Welt; Da empfahet alles Reden und Thun der Gläubigen rechter Art so viel heisse Strahlen aus der Sonnen der Gerechtigkeit, biß zu- letzt ihre Krafft reiff wird, und denen Seelen bey ihrer ersten Er- leuchtung gleich als im Blick gezeiget wird als im Silber-weissen Schaum, was endlich aus ihnen werden müsse; Da sie dann ein neues ungewohntes Leben, Regen und Bewegen in sich empfangen.
Ach! Was würcket nicht der Heilige Geist mit seinen Gnaden- Regen, und die Sonnen JESUS mit ihren Liebes-Strahlen vor Wunder auf dem wilden, unfruchtbaren Meer der Welt, es muß aber dieses neue Sonnen-Geschöpf und edle Gnaden-Geburt zu einer
harten
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uͤber die himmliſche Perle.
wie ſelbigen die Paravas als Einwohner daſiger Gegend wahrgenom- men, dieſe Leute, (die an der Oſt-Seiten der Jnſul Ceylan wohnen, dem Land-Strich, da der Welt-beruͤhmte Perlen-Banck iſt, allwo die Muſchlen wie Mauren ſo dick auf einander ſind) ſehen, daß bey ſtar- ckem Regen-Wetter die Wald-Waſſer ſich ins Meer alldorten ergieſ- ſende zwey Stunden weit oben auf dem Meer daher lauffen, ohne ſich mit dem Meer zu vermiſchen, das Regen-Waſſer ſchwimt oben auf, und behaͤlt ſeine natuͤrliche Farb und ſuͤſſen Geſchmack; Endlich wird das Regen-Waſſer durch die Sonnen-Hitz verdickert, und wird zu ei- nem lichten hell-ſcheinenden Schaum, welcher ſich alſo bald unendlich zertheilt und ein jedwedes Theilgen wird belebet, und es reget ſich alles allenthalben als ein Gewimmel von Thiergen; Dieſe kleine Thiergen nun wachſen oben auf dem Meer, ihre Haut wird dick und hart endlich auch ſo ſchwaͤr, daß ſie ihr eigen Gewicht ins Meeres-Grund hinunter ſenckt, daraus alsdann die Perlen-Muſchlen werden; Wuͤrcklich findt man nur an dieſen Orten Perlen, wo es alſo hergehet, und iſt der Per- len-Fang in denen jenigen Jahren der reichſte, da es am meiſten regnet.
§. 2. Gleicher maſſen wann die Wolcken der Evangeliſten daher fah-Hat einige Gleichheit. mit der geiſtlichen Geburt. ren mit dem Donner der Goͤttlichen Draͤuungen, und den Blitzen ei- nes heiligen Lebens uͤber das Morgen-Land der Auserwaͤhlten Erden der Kirch, und die Gnade GOttes durchs Evangelium Strohms-weiſe ausgeſchuͤttet wird, alsdann ergieſſen ſich auch Stroͤhme lebendiges Waſſers vom Liechtleibe deren, die da glauben wie die Schrifft ſagt, ins Meer der Welt, und flieſſet unter den unbekehrten Hauffen, weilen aber dieſes reine, ſuͤſſe Lebens-Waſſer vom Himmel kommt aus denen Gnaden-Wolcken; So kan es ſich mit dem ungeſtuͤmmen Suͤnden- Reich nicht vermengen, es iſt in der Welt, aber dennoch nicht aus der Welt; Da empfahet alles Reden und Thun der Glaͤubigen rechter Art ſo viel heiſſe Strahlen aus der Sonnen der Gerechtigkeit, biß zu- letzt ihre Krafft reiff wird, und denen Seelen bey ihrer erſten Er- leuchtung gleich als im Blick gezeiget wird als im Silber-weiſſen Schaum, was endlich aus ihnen werden muͤſſe; Da ſie dann ein neues ungewohntes Leben, Regen und Bewegen in ſich empfangen.
Ach! Was wuͤrcket nicht der Heilige Geiſt mit ſeinen Gnaden- Regen, und die Sonnen JESUS mit ihren Liebes-Strahlen vor Wunder auf dem wilden, unfruchtbaren Meer der Welt, es muß aber dieſes neue Sonnen-Geſchoͤpf und edle Gnaden-Geburt zu einer
harten
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uͤber die himmliſche Perle.
wie ſelbigen die Paravas als Einwohner daſiger Gegend wahrgenom-
men, dieſe Leute, (die an der Oſt-Seiten der Jnſul Ceylan wohnen,
dem Land-Strich, da der Welt-beruͤhmte Perlen-Banck iſt, allwo die
Muſchlen wie Mauren ſo dick auf einander ſind) ſehen, daß bey ſtar-
ckem Regen-Wetter die Wald-Waſſer ſich ins Meer alldorten ergieſ-
ſende zwey Stunden weit oben auf dem Meer daher lauffen, ohne ſich
mit dem Meer zu vermiſchen, das Regen-Waſſer ſchwimt oben auf,
und behaͤlt ſeine natuͤrliche Farb und ſuͤſſen Geſchmack; Endlich wird
das Regen-Waſſer durch die Sonnen-Hitz verdickert, und wird zu ei-
nem lichten hell-ſcheinenden Schaum, welcher ſich alſo bald unendlich
zertheilt und ein jedwedes Theilgen wird belebet, und es reget ſich alles
allenthalben als ein Gewimmel von Thiergen; Dieſe kleine Thiergen
nun wachſen oben auf dem Meer, ihre Haut wird dick und hart endlich
auch ſo ſchwaͤr, daß ſie ihr eigen Gewicht ins Meeres-Grund hinunter
ſenckt, daraus alsdann die Perlen-Muſchlen werden; Wuͤrcklich findt
man nur an dieſen Orten Perlen, wo es alſo hergehet, und iſt der Per-
len-Fang in denen jenigen Jahren der reichſte, da es am meiſten regnet.
§. 2. Gleicher maſſen wann die Wolcken der Evangeliſten daher fah-
ren mit dem Donner der Goͤttlichen Draͤuungen, und den Blitzen ei-
nes heiligen Lebens uͤber das Morgen-Land der Auserwaͤhlten Erden
der Kirch, und die Gnade GOttes durchs Evangelium Strohms-weiſe
ausgeſchuͤttet wird, alsdann ergieſſen ſich auch Stroͤhme lebendiges
Waſſers vom Liechtleibe deren, die da glauben wie die Schrifft ſagt,
ins Meer der Welt, und flieſſet unter den unbekehrten Hauffen, weilen
aber dieſes reine, ſuͤſſe Lebens-Waſſer vom Himmel kommt aus denen
Gnaden-Wolcken; So kan es ſich mit dem ungeſtuͤmmen Suͤnden-
Reich nicht vermengen, es iſt in der Welt, aber dennoch nicht aus der
Welt; Da empfahet alles Reden und Thun der Glaͤubigen rechter Art
ſo viel heiſſe Strahlen aus der Sonnen der Gerechtigkeit, biß zu-
letzt ihre Krafft reiff wird, und denen Seelen bey ihrer erſten Er-
leuchtung gleich als im Blick gezeiget wird als im Silber-weiſſen
Schaum, was endlich aus ihnen werden muͤſſe; Da ſie dann ein neues
ungewohntes Leben, Regen und Bewegen in ſich empfangen.
Hat einige
Gleichheit.
mit der
geiſtlichen
Geburt.
Ach! Was wuͤrcket nicht der Heilige Geiſt mit ſeinen Gnaden-
Regen, und die Sonnen JESUS mit ihren Liebes-Strahlen vor
Wunder auf dem wilden, unfruchtbaren Meer der Welt, es muß
aber dieſes neue Sonnen-Geſchoͤpf und edle Gnaden-Geburt zu einer
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 813. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/909>, abgerufen am 24.11.2024.
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