"le in einem jeden unter Euch und auch in Euren Ein- "wohnern diese Gnade kräfftig würcken, und eben dadurch "allem Wohlseyn in Zeit und Ewigkeit den Weg bahnen. "Diß ist der innig aufrichtige Wunsch
Hochgeehrte Herren!
[Spaltenumbruch]Yverdon den 24. Junii 1726. [Spaltenumbruch]Euers geringen, bereit- willigen Dieners Samuel Lucius.
Diese Dedication oder Zuschrifft ward so günstig auf- genommen, daß unser L. Hr. Lucius darüber ein Danck- sagungs-Schreiben und mit demselben zugleich die Schenck- ung des Yverdonischen Burger-Rechts erhielte. Das Schrei- ben möchte in deutscher Sprache also heissen:
Mein Herr!
"UNser gel. Hr. Castellan, der Hr. von St. Martin, "hat uns diejenige Rede wohl zugestellt, welche Jhr "uns zuzuschreiben die Gütigkeit gehabt. Selbige, die un- "ter alle unsere Raths-Glieder ausgetheilet worden, ist ein "neues Zeichen derjenigen Geneigtheit, die ihr gegen un- "sern Rath und gantze Burgerschaft geheget, und von "welcher wir bey vielen Anlässen so mancherley Proben er- "halten haben. Wir können auch Euch versichern, daß "wir dieselbe Lebenslänglich in unvergessenem Andencken "behalten, und Jhr gewißlich allezeit als ein guter Ge- "ruch in unserer Kirche seyn werdet. Hätten wir den Tag "Eurer Abreise von hier gewußt, so wurden wir nicht "ermangelt haben, Euch mündlich zu bezeugen, wie sehr "uns Euer Abscheid schmertze, und wie groß unsere Liebe
"und
„le in einem jeden unter Euch und auch in Euren Ein- „wohnern dieſe Gnade kraͤfftig wuͤrcken, und eben dadurch „allem Wohlſeyn in Zeit und Ewigkeit den Weg bahnen. „Diß iſt der innig aufrichtige Wunſch
Hochgeehrte Herren!
[Spaltenumbruch]Yverdon den 24. Junii 1726. [Spaltenumbruch]Euers geringen, bereit- willigen Dieners Samuel Lucius.
Dieſe Dedication oder Zuſchrifft ward ſo guͤnſtig auf- genommen, daß unſer L. Hr. Lucius daruͤber ein Danck- ſagungs-Schreiben und mit demſelben zugleich die Schenck- ung des Yverdoniſchen Burger-Rechts erhielte. Das Schrei- ben moͤchte in deutſcher Sprache alſo heiſſen:
Mein Herꝛ!
„UNſer gel. Hr. Caſtellan, der Hr. von St. Martin, „hat uns diejenige Rede wohl zugeſtellt, welche Jhr „uns zuzuſchreiben die Guͤtigkeit gehabt. Selbige, die un- „ter alle unſere Raths-Glieder ausgetheilet worden, iſt ein „neues Zeichen derjenigen Geneigtheit, die ihr gegen un- „ſern Rath und gantze Burgerſchaft geheget, und von „welcher wir bey vielen Anlaͤſſen ſo mancherley Proben er- „halten haben. Wir koͤnnen auch Euch verſichern, daß „wir dieſelbe Lebenslaͤnglich in unvergeſſenem Andencken „behalten, und Jhr gewißlich allezeit als ein guter Ge- „ruch in unſerer Kirche ſeyn werdet. Haͤtten wir den Tag „Eurer Abreiſe von hier gewußt, ſo wurden wir nicht „ermangelt haben, Euch muͤndlich zu bezeugen, wie ſehr „uns Euer Abſcheid ſchmertze, und wie groß unſere Liebe
„und
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„wohnern dieſe Gnade kraͤfftig wuͤrcken, und eben dadurch
„allem Wohlſeyn in Zeit und Ewigkeit den Weg bahnen.
„Diß iſt der innig aufrichtige Wunſch
Hochgeehrte Herren!
Yverdon
den 24. Junii 1726.
Euers geringen, bereit-
willigen Dieners
Samuel Lucius.
Dieſe Dedication oder Zuſchrifft ward ſo guͤnſtig auf-
genommen, daß unſer L. Hr. Lucius daruͤber ein Danck-
ſagungs-Schreiben und mit demſelben zugleich die Schenck-
ung des Yverdoniſchen Burger-Rechts erhielte. Das Schrei-
ben moͤchte in deutſcher Sprache alſo heiſſen:
Mein Herꝛ!
„UNſer gel. Hr. Caſtellan, der Hr. von St. Martin,
„hat uns diejenige Rede wohl zugeſtellt, welche Jhr
„uns zuzuſchreiben die Guͤtigkeit gehabt. Selbige, die un-
„ter alle unſere Raths-Glieder ausgetheilet worden, iſt ein
„neues Zeichen derjenigen Geneigtheit, die ihr gegen un-
„ſern Rath und gantze Burgerſchaft geheget, und von
„welcher wir bey vielen Anlaͤſſen ſo mancherley Proben er-
„halten haben. Wir koͤnnen auch Euch verſichern, daß
„wir dieſelbe Lebenslaͤnglich in unvergeſſenem Andencken
„behalten, und Jhr gewißlich allezeit als ein guter Ge-
„ruch in unſerer Kirche ſeyn werdet. Haͤtten wir den Tag
„Eurer Abreiſe von hier gewußt, ſo wurden wir nicht
„ermangelt haben, Euch muͤndlich zu bezeugen, wie ſehr
„uns Euer Abſcheid ſchmertze, und wie groß unſere Liebe
„und
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/50>, abgerufen am 18.12.2024.
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