anrühmen, wir würden unsere Hertzen von GOttes Liebe immer mehr entzünden lassen, und JEsum unermüdet anschauen, biß wir gantz in sein Bild vergstaltet wurden.
Auch an- dre mehr JEsu zu- zuführen.
§. 14. Es kan aber das [fremdsprachliches Material - fehlt] auch übersetzt werden, Wandle dir wodurch ebenfalls das Wachsthum der Gnaden und der Frucht- barkeit angedeutet wird, dann es etwas mehrers ist, vielen anderen zur Seeligkeit behülfflich seyn, sich ihrer geistlichen Gaben und Segen- reichen Zustands in Christo sehr hoch erfreuen, als nur so bloß vor sich selbst sein eigen Heyl würcken/ neben dem, daß diese geistliche Freud über die Offenbahrung der Herrlichkeit des H. Geistes in der Seelen mercklich viel beytragt, die Mit-Arbeiter am Werck des HErren zu stärcken a. Was könnte wohl der Braut JEsu vor eine mächtigere Freude begegnen, als zu sehen, wie ihr Bräutigam GOtt geoffenbahret im Fleisch, unter den Heyden geprediget, und mit Glauben angenommen werden in der Welt b. Wie manch starck Jubel-Geschrey legen die alten Propheten, sonderbahr Esajas und David des neuen Bunds-Genossen hierüber in den Mund: Derowe- gen sagt JEsus wandle dir/ weil du eben dardurch zum Palm-Baum wirst, umsteckt mit diesen Glaubigen als so vielen Palmen-Zweigen und Triumph-Zeichen des völligen Siegs deines JEsu über den Für- sten dieser Welt, ja zu einer Cedern in Libanon, in dem du so viel frische Aeste bekommst als du Seelen Christo gewinnest und stärckest.
Beweg- Gründe dazu[,]
§. 15. Hat doch der Göttliche Bräutigam verlassen den Thron seiner Herrlichkeit, ist aufgestanden und hat sich hervor gemacht, aus der seeligen Ewigkeit, wandlende und umhergehende um der Menschen Heyl willen und du solltest nicht ein wenig ausgehen von deiner angenehmen Stille, um den blühenden Zustand meines Reichs mit Belustigung anzuschauen, und was du vor Geistes-Krafft in meinem Umgang gesammlet, zum besten aller und eines jeden ins besonders anzulegen. 1. Bist du doch meine Freun- din! meine mir vom Vatter geschenckt von mir eigenthumlich be- sessen und beherrschet und zu allem Göttlichen Wohlgefallen gebraucht zu werden, und daß ich ewig herrlich und wunderbar in dir erschei- ne c. 2. Mit meinem Blut von Sünd, Tod, Teuffel, Höll und
Welt
aRom. I. 11. 12. 1 Thes. III. 8-10. Act. XI. 18.
b 1 Tim. III. 16.
c 2 Thes. XI. 10.
Der geiſtliche Fruͤhling
anruͤhmen, wir wuͤrden unſere Hertzen von GOttes Liebe immer mehr entzuͤnden laſſen, und JEſum unermuͤdet anſchauen, biß wir gantz in ſein Bild vergſtaltet wurden.
Auch an- dre mehr JEſu zu- zufuͤhren.
§. 14. Es kan aber das [fremdsprachliches Material – fehlt] auch uͤberſetzt werden, Wandle dir wodurch ebenfalls das Wachsthum der Gnaden und der Frucht- barkeit angedeutet wird, dann es etwas mehrers iſt, vielen anderen zur Seeligkeit behuͤlfflich ſeyn, ſich ihrer geiſtlichen Gaben und Segen- reichen Zuſtands in Chriſto ſehr hoch erfreuen, als nur ſo bloß vor ſich ſelbſt ſein eigen Heyl wuͤrcken/ neben dem, daß dieſe geiſtliche Freud uͤber die Offenbahrung der Herrlichkeit des H. Geiſtes in der Seelen mercklich viel beytragt, die Mit-Arbeiter am Werck des HErren zu ſtaͤrcken a. Was koͤnnte wohl der Braut JEſu vor eine maͤchtigere Freude begegnen, als zu ſehen, wie ihr Braͤutigam GOtt geoffenbahret im Fleiſch, unter den Heyden geprediget, und mit Glauben angenommen werden in der Welt b. Wie manch ſtarck Jubel-Geſchrey legen die alten Propheten, ſonderbahr Eſajas und David des neuen Bunds-Genoſſen hieruͤber in den Mund: Derowe- gen ſagt JEſus wandle dir/ weil du eben dardurch zum Palm-Baum wirſt, umſteckt mit dieſen Glaubigen als ſo vielen Palmen-Zweigen und Triumph-Zeichen des voͤlligen Siegs deines JEſu uͤber den Fuͤr- ſten dieſer Welt, ja zu einer Cedern in Libanon, in dem du ſo viel friſche Aeſte bekommſt als du Seelen Chriſto gewinneſt und ſtaͤrckeſt.
Beweg- Gruͤnde dazu[,]
§. 15. Hat doch der Goͤttliche Braͤutigam verlaſſen den Thron ſeiner Herrlichkeit, iſt aufgeſtanden und hat ſich hervor gemacht, aus der ſeeligen Ewigkeit, wandlende und umhergehende um der Menſchen Heyl willen und du ſollteſt nicht ein wenig ausgehen von deiner angenehmen Stille, um den bluͤhenden Zuſtand meines Reichs mit Beluſtigung anzuſchauen, und was du vor Geiſtes-Krafft in meinem Umgang geſammlet, zum beſten aller und eines jeden ins beſonders anzulegen. 1. Biſt du doch meine Freun- din! meine mir vom Vatter geſchenckt von mir eigenthumlich be- ſeſſen und beherrſchet und zu allem Goͤttlichen Wohlgefallen gebraucht zu werden, und daß ich ewig herrlich und wunderbar in dir erſchei- ne c. 2. Mit meinem Blut von Suͤnd, Tod, Teuffel, Hoͤll und
Welt
aRom. I. 11. 12. 1 Theſ. III. 8-10. Act. XI. 18.
b 1 Tim. III. 16.
c 2 Theſ. XI. 10.
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Der geiſtliche Fruͤhling
anruͤhmen, wir wuͤrden unſere Hertzen von GOttes Liebe immer
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gantz in ſein Bild vergſtaltet wurden.
§. 14. Es kan aber das _ auch uͤberſetzt werden, Wandle
dir wodurch ebenfalls das Wachsthum der Gnaden und der Frucht-
barkeit angedeutet wird, dann es etwas mehrers iſt, vielen anderen zur
Seeligkeit behuͤlfflich ſeyn, ſich ihrer geiſtlichen Gaben und Segen-
reichen Zuſtands in Chriſto ſehr hoch erfreuen, als nur ſo bloß vor
ſich ſelbſt ſein eigen Heyl wuͤrcken/ neben dem, daß dieſe geiſtliche
Freud uͤber die Offenbahrung der Herrlichkeit des H. Geiſtes in der
Seelen mercklich viel beytragt, die Mit-Arbeiter am Werck des
HErren zu ſtaͤrcken a. Was koͤnnte wohl der Braut JEſu vor eine
maͤchtigere Freude begegnen, als zu ſehen, wie ihr Braͤutigam GOtt
geoffenbahret im Fleiſch, unter den Heyden geprediget, und mit
Glauben angenommen werden in der Welt b. Wie manch ſtarck
Jubel-Geſchrey legen die alten Propheten, ſonderbahr Eſajas und
David des neuen Bunds-Genoſſen hieruͤber in den Mund: Derowe-
gen ſagt JEſus wandle dir/ weil du eben dardurch zum Palm-Baum
wirſt, umſteckt mit dieſen Glaubigen als ſo vielen Palmen-Zweigen
und Triumph-Zeichen des voͤlligen Siegs deines JEſu uͤber den Fuͤr-
ſten dieſer Welt, ja zu einer Cedern in Libanon, in dem du ſo viel
friſche Aeſte bekommſt als du Seelen Chriſto gewinneſt und ſtaͤrckeſt.
§. 15. Hat doch der Goͤttliche Braͤutigam verlaſſen den Thron
ſeiner Herrlichkeit, iſt aufgeſtanden und hat ſich hervor gemacht,
aus der ſeeligen Ewigkeit, wandlende und umhergehende um der
Menſchen Heyl willen und du ſollteſt nicht ein wenig ausgehen von
deiner angenehmen Stille, um den bluͤhenden Zuſtand meines Reichs
mit Beluſtigung anzuſchauen, und was du vor Geiſtes-Krafft
in meinem Umgang geſammlet, zum beſten aller und eines
jeden ins beſonders anzulegen. 1. Biſt du doch meine Freun-
din! meine mir vom Vatter geſchenckt von mir eigenthumlich be-
ſeſſen und beherrſchet und zu allem Goͤttlichen Wohlgefallen gebraucht
zu werden, und daß ich ewig herrlich und wunderbar in dir erſchei-
ne c. 2. Mit meinem Blut von Suͤnd, Tod, Teuffel, Hoͤll und
Welt
a Rom. I. 11. 12. 1 Theſ. III. 8-10. Act. XI. 18.
b 1 Tim. III. 16.
c 2 Theſ. XI. 10.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/380>, abgerufen am 21.11.2024.
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