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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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einer glaubigen Seele nach JESU.

§. 4. Bist du ein Sünder? Ey du kommst eben recht, dein JE-Jn Sün-
den-Fällen.

sus ist eben darzu vorhanden/ die Sünder seelig zu machen a.

Quält dich die Sünd? Schreckt dich die Höll?
So eile zu der Lebens-Quell.

§. 5. Bist du mühseelig, und weist nicht vor Elend wo aus undJm Elend.
an? Wende dich zu JEsu, so ist dir geholffen, harre und traue auf
JEsum, seine rechte Hand kan und wird alles ändern, und solltest
du in die tieffsten Abgründ hinunter versuncken seyn, siehe nach der
Gegend, da JEsus sich zeiget im Evangelio, er wird bey dir seyn
in der Noth/ dir aushelffen/ ja gar heraus reissen/ und zu Ehren
machen/ und dich sättigen mit lauter Leben und Heyl
b: Je elen-
der du bist c, daß dich jeder Spruch H. Schrifft erschreckt, je mehr
Ansprach hast du an JEsu Hülff und Seeligkeit, je steiffer ist sein
mitleidig Aug auf dich gerichtet, wiewohlen du es noch zur Zeit we-
gen des Geschreys deiner Sünden nicht glauben kanst, und vor dem
Getümmel deiner Treibern die holdseelige Stimm deines Heylands
nicht vernehmen kanst.

§. 6. Bist du so zaghafft und schüchtern, daß du förchtest, derJn Zag-
hafftig-
keit.

Donner erschlage dich, wo du dich erfrechen thätest nur von weitem
an Gnaden-Thron zu gedencken; so stille deine Seele nur einen klei-
nen Augenblick, und höre den HErrn selbst dir sagen: Wende dich
zu mir/ und werde seelig/
gewiß sein Hertz blutet vor Erbarmung
über dir, mehr als Josephs, der beyseits gienge, und weinete über
seine Brüdere; Ja wann JEsus dir nicht geruffen oder zu dir ge-
sagt hätte: Jch bin nicht für dich, ich gehe dich nichts an, das wä-
re ein anders: Aber nein, er sagt: Wer zu mir kommt/ den werde
ich nicht hinaus stossen
d; JEsus ist ein GOtt alles Heyls, und
hat Ausgänge mitten im Tod e: Er rufft dir insonderheit auch! ach
höre, wie er sich beklagt: Warum kam ich, und war niemand da?
Jch rieff/ und niemand antwortete? Jst meine Hand nun so kurtz
worden/ daß sie nicht erlösen kan? oder ist bey mir keine Krafft
zu erretten
f? Hieher, daß ich das Horn meines Heyls über dich
ausgiesse.

§. 7. Fechten dich an viel böse Neigungen und Untugenden, plagtJn An-
fechtung.
der Passio-
nen.

dich der Eigenwill, der Neid, Zorn, Geitz, Unkeuschheit, und al-

lerhand
a 1 Tim. I. 15.
b Ps. XCI. 15. 16.
c Esai. LXVI. 2.
d Joh. VI. 37.
e Ps. LXVIII. 21.
f Esai. L. 2.
T
einer glaubigen Seele nach JESU.

§. 4. Biſt du ein Suͤnder? Ey du kommſt eben recht, dein JE-Jn Suͤn-
den-Faͤllen.

ſus iſt eben darzu vorhanden/ die Suͤnder ſeelig zu machen a.

Quaͤlt dich die Suͤnd? Schreckt dich die Hoͤll?
So eile zu der Lebens-Quell.

§. 5. Biſt du muͤhſeelig, und weiſt nicht vor Elend wo aus undJm Elend.
an? Wende dich zu JEſu, ſo iſt dir geholffen, harre und traue auf
JEſum, ſeine rechte Hand kan und wird alles aͤndern, und ſollteſt
du in die tieffſten Abgruͤnd hinunter verſuncken ſeyn, ſiehe nach der
Gegend, da JEſus ſich zeiget im Evangelio, er wird bey dir ſeyn
in der Noth/ dir aushelffen/ ja gar heraus reiſſen/ und zu Ehren
machen/ und dich ſaͤttigen mit lauter Leben und Heyl
b: Je elen-
der du biſt c, daß dich jeder Spruch H. Schrifft erſchreckt, je mehr
Anſprach haſt du an JEſu Huͤlff und Seeligkeit, je ſteiffer iſt ſein
mitleidig Aug auf dich gerichtet, wiewohlen du es noch zur Zeit we-
gen des Geſchreys deiner Suͤnden nicht glauben kanſt, und vor dem
Getuͤmmel deiner Treibern die holdſeelige Stimm deines Heylands
nicht vernehmen kanſt.

§. 6. Biſt du ſo zaghafft und ſchuͤchtern, daß du foͤrchteſt, derJn Zag-
hafftig-
keit.

Donner erſchlage dich, wo du dich erfrechen thaͤteſt nur von weitem
an Gnaden-Thron zu gedencken; ſo ſtille deine Seele nur einen klei-
nen Augenblick, und hoͤre den HErrn ſelbſt dir ſagen: Wende dich
zu mir/ und werde ſeelig/
gewiß ſein Hertz blutet vor Erbarmung
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ſeine Bruͤdere; Ja wann JEſus dir nicht geruffen oder zu dir ge-
ſagt haͤtte: Jch bin nicht fuͤr dich, ich gehe dich nichts an, das waͤ-
re ein anders: Aber nein, er ſagt: Wer zu mir kommt/ den werde
ich nicht hinaus ſtoſſen
d; JEſus iſt ein GOtt alles Heyls, und
hat Ausgaͤnge mitten im Tod e: Er rufft dir inſonderheit auch! ach
hoͤre, wie er ſich beklagt: Warum kam ich, und war niemand da?
Jch rieff/ und niemand antwortete? Jſt meine Hand nun ſo kurtz
worden/ daß ſie nicht erloͤſen kan? oder iſt bey mir keine Krafft
zu erretten
f? Hieher, daß ich das Horn meines Heyls uͤber dich
ausgieſſe.

§. 7. Fechten dich an viel boͤſe Neigungen und Untugenden, plagtJn An-
fechtung.
der Paſſio-
nen.

dich der Eigenwill, der Neid, Zorn, Geitz, Unkeuſchheit, und al-

lerhand
a 1 Tim. I. 15.
b Pſ. XCI. 15. 16.
c Eſai. LXVI. 2.
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[145/0241] einer glaubigen Seele nach JESU. §. 4. Biſt du ein Suͤnder? Ey du kommſt eben recht, dein JE- ſus iſt eben darzu vorhanden/ die Suͤnder ſeelig zu machen a. Jn Suͤn- den-Faͤllen. Quaͤlt dich die Suͤnd? Schreckt dich die Hoͤll? So eile zu der Lebens-Quell. §. 5. Biſt du muͤhſeelig, und weiſt nicht vor Elend wo aus und an? Wende dich zu JEſu, ſo iſt dir geholffen, harre und traue auf JEſum, ſeine rechte Hand kan und wird alles aͤndern, und ſollteſt du in die tieffſten Abgruͤnd hinunter verſuncken ſeyn, ſiehe nach der Gegend, da JEſus ſich zeiget im Evangelio, er wird bey dir ſeyn in der Noth/ dir aushelffen/ ja gar heraus reiſſen/ und zu Ehren machen/ und dich ſaͤttigen mit lauter Leben und Heyl b: Je elen- der du biſt c, daß dich jeder Spruch H. Schrifft erſchreckt, je mehr Anſprach haſt du an JEſu Huͤlff und Seeligkeit, je ſteiffer iſt ſein mitleidig Aug auf dich gerichtet, wiewohlen du es noch zur Zeit we- gen des Geſchreys deiner Suͤnden nicht glauben kanſt, und vor dem Getuͤmmel deiner Treibern die holdſeelige Stimm deines Heylands nicht vernehmen kanſt. Jm Elend. §. 6. Biſt du ſo zaghafft und ſchuͤchtern, daß du foͤrchteſt, der Donner erſchlage dich, wo du dich erfrechen thaͤteſt nur von weitem an Gnaden-Thron zu gedencken; ſo ſtille deine Seele nur einen klei- nen Augenblick, und hoͤre den HErrn ſelbſt dir ſagen: Wende dich zu mir/ und werde ſeelig/ gewiß ſein Hertz blutet vor Erbarmung uͤber dir, mehr als Joſephs, der beyſeits gienge, und weinete uͤber ſeine Bruͤdere; Ja wann JEſus dir nicht geruffen oder zu dir ge- ſagt haͤtte: Jch bin nicht fuͤr dich, ich gehe dich nichts an, das waͤ- re ein anders: Aber nein, er ſagt: Wer zu mir kommt/ den werde ich nicht hinaus ſtoſſen d; JEſus iſt ein GOtt alles Heyls, und hat Ausgaͤnge mitten im Tod e: Er rufft dir inſonderheit auch! ach hoͤre, wie er ſich beklagt: Warum kam ich, und war niemand da? Jch rieff/ und niemand antwortete? Jſt meine Hand nun ſo kurtz worden/ daß ſie nicht erloͤſen kan? oder iſt bey mir keine Krafft zu erretten f? Hieher, daß ich das Horn meines Heyls uͤber dich ausgieſſe. Jn Zag- hafftig- keit. §. 7. Fechten dich an viel boͤſe Neigungen und Untugenden, plagt dich der Eigenwill, der Neid, Zorn, Geitz, Unkeuſchheit, und al- lerhand Jn An- fechtung. der Paſſio- nen. a 1 Tim. I. 15. b Pſ. XCI. 15. 16. c Eſai. LXVI. 2. d Joh. VI. 37. e Pſ. LXVIII. 21. f Eſai. L. 2. T

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/241>, abgerufen am 22.11.2024.