Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite

Evangelii JESU.
len als nur Dir gantz unterworffen zu seyn? Dir als meinem wah-
ren, stets gegenwärtigen König am allergefälligsten aufzuwarten.
Lehre mich, mein guter JEsu, auf Deines Vatters Aufweckung,
Bewegung, gar genau Acht zu haben, damit du deine zufällige
Freude und Vergnügung an mir haben könntest, und zwar je eher
je lieber.

§. 13. Und bey diesem Jnnenbleiben im Gehorsam des Vatters,Schluß-
Vermah-
nung.

und in der täglichen Bearbeitung, des Heiligen Geistes Por-
trait und ausgegossener Glantz der Herrlichkeit JEsu zu seyn und zu
werden, wartet und eilet mit ausgestrecktem Halß des Tages GOt-
tes
a, da JEsus persönlich Sich zeigen wird; Und in diesem Warten
wachet, daß ihr keinem Werck, Gespräch, Compagnie oder nur in
keinen Gedancken erfunden werdet, daß euch das Mitternacht-Ge-
schrey und der Posaunen Schall einen Schrecken einjagen, und
JEsus unter die Augen schelten müsse.

§. 14. Darum nun/ liebe Kindlein/ bleibet in Jhm/ auf daß/Unver-
gleichli-
cher Nutz
wann man
in JEsu
bleibet.

wann Er wird geoffenbahret werden, wir alsdann Freudigkeit
haben/ und nicht zu schanden werden für Jhm in seiner Zukunfft
b/
so wird JEsus, den ihr Tag und Nacht, früh und spat gesucht c,
von Seinem Sonnen-gläntzenden Wolcken-Thron herab ruffen: Kom-
met ihr Gesegneten meines Vatters/
die Mein und euer GOtt,
Mein und euer Vatter Mir zu seeligen übergeben hat, und erbet mit
Mir das Reich:
O Meine traute Hertzens-Kinder, welche Mir
der HErr Zebaoth übergeben hat, der auf dem Berg Zion wohnet,
die ihr lang genug zu Zeichen und Wundern in Jsrael, ein Schau-
spiel der Engeln, und ein Eckel der Welt gewesen seyd, jetzt sollt ihr
ewig meine Zierath und Crone seyn, den Himmel als prächtige Lich-
ter auszieren, und als so viel Millionen heller Sonnen leuchten in
euers Vatters Reich: Zu der Zeit wird unser Jesus in vollem Nachdruck
sagen: Jch hab dich verkläret auf Erden/ Jch hab vollendet das
Werck/ das Du Mir gegeben hast/ daß ichs thun sollt: Und nun
verkläre Mich Du Vatter bey Dir selbst, mit der Klarheit die ich
bey Dir hatte/ ehe die Welt ware; Vatter! Jch begehr, daß wo
Jch bin/ auch die bey Mir seyen/ die Du Mir gegeben hast/ auf
daß sie meine Herrlichkeit sehen/ die Du Mir gegeben hast/ dieweil

du
a 2 Petr. III. 12.
b 1 Joh. II. 28.
c Jes. XXVI. 9.
J 3

Evangelii JESU.
len als nur Dir gantz unterworffen zu ſeyn? Dir als meinem wah-
ren, ſtets gegenwaͤrtigen Koͤnig am allergefaͤlligſten aufzuwarten.
Lehre mich, mein guter JEſu, auf Deines Vatters Aufweckung,
Bewegung, gar genau Acht zu haben, damit du deine zufaͤllige
Freude und Vergnuͤgung an mir haben koͤnnteſt, und zwar je eher
je lieber.

§. 13. Und bey dieſem Jnnenbleiben im Gehorſam des Vatters,Schluß-
Vermah-
nung.

und in der taͤglichen Bearbeitung, des Heiligen Geiſtes Por-
trait und ausgegoſſener Glantz der Herrlichkeit JEſu zu ſeyn und zu
werden, wartet und eilet mit ausgeſtrecktem Halß des Tages GOt-
tes
a, da JEſus perſoͤnlich Sich zeigen wird; Und in dieſem Warten
wachet, daß ihr keinem Werck, Geſpraͤch, Compagnie oder nur in
keinen Gedancken erfunden werdet, daß euch das Mitternacht-Ge-
ſchrey und der Poſaunen Schall einen Schrecken einjagen, und
JEſus unter die Augen ſchelten muͤſſe.

§. 14. Darum nun/ liebe Kindlein/ bleibet in Jhm/ auf daß/Unver-
gleichli-
cher Nutz
wann man
in JEſu
bleibet.

wann Er wird geoffenbahret werden, wir alsdann Freudigkeit
haben/ und nicht zu ſchanden werden fuͤr Jhm in ſeiner Zukunfft
b/
ſo wird JEſus, den ihr Tag und Nacht, fruͤh und ſpat geſucht c,
von Seinem Sonnen-glaͤntzenden Wolcken-Thron herab ruffen: Kom-
met ihr Geſegneten meines Vatters/
die Mein und euer GOtt,
Mein und euer Vatter Mir zu ſeeligen uͤbergeben hat, und erbet mit
Mir das Reich:
O Meine traute Hertzens-Kinder, welche Mir
der HErr Zebaoth uͤbergeben hat, der auf dem Berg Zion wohnet,
die ihr lang genug zu Zeichen und Wundern in Jſrael, ein Schau-
ſpiel der Engeln, und ein Eckel der Welt geweſen ſeyd, jetzt ſollt ihr
ewig meine Zierath und Crone ſeyn, den Himmel als praͤchtige Lich-
ter auszieren, und als ſo viel Millionen heller Sonnen leuchten in
euers Vatters Reich: Zu der Zeit wird unſer Jeſus in vollem Nachdruck
ſagen: Jch hab dich verklaͤret auf Erden/ Jch hab vollendet das
Werck/ das Du Mir gegeben haſt/ daß ichs thun ſollt: Und nun
verklaͤre Mich Du Vatter bey Dir ſelbſt, mit der Klarheit die ich
bey Dir hatte/ ehe die Welt ware; Vatter! Jch begehr, daß wo
Jch bin/ auch die bey Mir ſeyen/ die Du Mir gegeben haſt/ auf
daß ſie meine Herrlichkeit ſehen/ die Du Mir gegeben haſt/ dieweil

du
a 2 Petr. III. 12.
b 1 Joh. II. 28.
c Jeſ. XXVI. 9.
J 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0165" n="69"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Evangelii <hi rendition="#g">JESU.</hi></hi></fw><lb/>
len als nur Dir gantz unterworffen zu &#x017F;eyn? Dir als meinem wah-<lb/>
ren, &#x017F;tets gegenwa&#x0364;rtigen Ko&#x0364;nig am allergefa&#x0364;llig&#x017F;ten aufzuwarten.<lb/>
Lehre mich, mein guter JE&#x017F;u, auf Deines Vatters Aufweckung,<lb/>
Bewegung, gar genau Acht zu haben, damit du deine zufa&#x0364;llige<lb/>
Freude und Vergnu&#x0364;gung an mir haben ko&#x0364;nnte&#x017F;t, und zwar je eher<lb/>
je lieber.</p><lb/>
          <p>§. 13. Und bey die&#x017F;em Jnnenbleiben im Gehor&#x017F;am des Vatters,<note place="right">Schluß-<lb/>
Vermah-<lb/>
nung.</note><lb/>
und in der ta&#x0364;glichen Bearbeitung, des Heiligen Gei&#x017F;tes Por-<lb/>
trait und ausgego&#x017F;&#x017F;ener Glantz der Herrlichkeit JE&#x017F;u zu &#x017F;eyn und zu<lb/>
werden, <hi rendition="#fr">wartet und eilet mit ausge&#x017F;trecktem Halß des Tages GOt-<lb/>
tes</hi> <note place="foot" n="a">2 <hi rendition="#aq">Petr. III.</hi> 12.</note>, da JE&#x017F;us per&#x017F;o&#x0364;nlich Sich zeigen wird; Und in die&#x017F;em Warten<lb/>
wachet, daß ihr keinem Werck, Ge&#x017F;pra&#x0364;ch, Compagnie oder nur in<lb/>
keinen Gedancken erfunden werdet, daß euch das Mitternacht-Ge-<lb/>
&#x017F;chrey und der Po&#x017F;aunen Schall einen Schrecken einjagen, und<lb/>
JE&#x017F;us unter die Augen &#x017F;chelten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</p><lb/>
          <p>§. 14. <hi rendition="#fr">Darum nun/ liebe Kindlein/ bleibet in Jhm/ auf daß/</hi><note place="right">Unver-<lb/>
gleichli-<lb/>
cher Nutz<lb/>
wann man<lb/>
in JE&#x017F;u<lb/>
bleibet.</note><lb/><hi rendition="#fr">wann Er wird geoffenbahret werden, wir alsdann Freudigkeit<lb/>
haben/ und nicht zu &#x017F;chanden werden fu&#x0364;r Jhm in &#x017F;einer Zukunfft</hi> <note place="foot" n="b">1 <hi rendition="#aq">Joh. II.</hi> 28.</note>/<lb/>
&#x017F;o wird JE&#x017F;us, den ihr Tag und Nacht, fru&#x0364;h und &#x017F;pat ge&#x017F;ucht <note place="foot" n="c"><hi rendition="#aq">Je&#x017F;. XXVI.</hi> 9.</note>,<lb/>
von Seinem Sonnen-gla&#x0364;ntzenden Wolcken-Thron herab ruffen: <hi rendition="#fr">Kom-<lb/>
met ihr Ge&#x017F;egneten meines Vatters/</hi> die Mein und euer GOtt,<lb/>
Mein und euer Vatter Mir zu &#x017F;eeligen u&#x0364;bergeben hat, <hi rendition="#fr">und erbet mit<lb/>
Mir das Reich:</hi> O Meine traute Hertzens-Kinder, welche Mir<lb/>
der HErr Zebaoth u&#x0364;bergeben hat, der auf dem Berg Zion wohnet,<lb/>
die ihr lang genug zu Zeichen und Wundern in J&#x017F;rael, ein Schau-<lb/>
&#x017F;piel der Engeln, und ein Eckel der Welt gewe&#x017F;en &#x017F;eyd, jetzt &#x017F;ollt ihr<lb/>
ewig meine Zierath und Crone &#x017F;eyn, den Himmel als pra&#x0364;chtige Lich-<lb/>
ter auszieren, und als &#x017F;o viel Millionen heller Sonnen leuchten in<lb/>
euers Vatters Reich: Zu der Zeit wird un&#x017F;er Je&#x017F;us in vollem Nachdruck<lb/>
&#x017F;agen: <hi rendition="#fr">Jch hab dich verkla&#x0364;ret auf Erden/ Jch hab vollendet das<lb/>
Werck/ das Du Mir gegeben ha&#x017F;t/ daß ichs thun &#x017F;ollt: Und nun<lb/>
verkla&#x0364;re Mich Du Vatter bey Dir &#x017F;elb&#x017F;t, mit der Klarheit die ich<lb/>
bey Dir hatte/ ehe die Welt ware; Vatter! Jch begehr, daß wo<lb/>
Jch bin/ auch die bey Mir &#x017F;eyen/ die Du Mir gegeben ha&#x017F;t/ auf<lb/>
daß &#x017F;ie meine Herrlichkeit &#x017F;ehen/ die Du Mir gegeben ha&#x017F;t/ dieweil</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">du</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[69/0165] Evangelii JESU. len als nur Dir gantz unterworffen zu ſeyn? Dir als meinem wah- ren, ſtets gegenwaͤrtigen Koͤnig am allergefaͤlligſten aufzuwarten. Lehre mich, mein guter JEſu, auf Deines Vatters Aufweckung, Bewegung, gar genau Acht zu haben, damit du deine zufaͤllige Freude und Vergnuͤgung an mir haben koͤnnteſt, und zwar je eher je lieber. §. 13. Und bey dieſem Jnnenbleiben im Gehorſam des Vatters, und in der taͤglichen Bearbeitung, des Heiligen Geiſtes Por- trait und ausgegoſſener Glantz der Herrlichkeit JEſu zu ſeyn und zu werden, wartet und eilet mit ausgeſtrecktem Halß des Tages GOt- tes a, da JEſus perſoͤnlich Sich zeigen wird; Und in dieſem Warten wachet, daß ihr keinem Werck, Geſpraͤch, Compagnie oder nur in keinen Gedancken erfunden werdet, daß euch das Mitternacht-Ge- ſchrey und der Poſaunen Schall einen Schrecken einjagen, und JEſus unter die Augen ſchelten muͤſſe. Schluß- Vermah- nung. §. 14. Darum nun/ liebe Kindlein/ bleibet in Jhm/ auf daß/ wann Er wird geoffenbahret werden, wir alsdann Freudigkeit haben/ und nicht zu ſchanden werden fuͤr Jhm in ſeiner Zukunfft b/ ſo wird JEſus, den ihr Tag und Nacht, fruͤh und ſpat geſucht c, von Seinem Sonnen-glaͤntzenden Wolcken-Thron herab ruffen: Kom- met ihr Geſegneten meines Vatters/ die Mein und euer GOtt, Mein und euer Vatter Mir zu ſeeligen uͤbergeben hat, und erbet mit Mir das Reich: O Meine traute Hertzens-Kinder, welche Mir der HErr Zebaoth uͤbergeben hat, der auf dem Berg Zion wohnet, die ihr lang genug zu Zeichen und Wundern in Jſrael, ein Schau- ſpiel der Engeln, und ein Eckel der Welt geweſen ſeyd, jetzt ſollt ihr ewig meine Zierath und Crone ſeyn, den Himmel als praͤchtige Lich- ter auszieren, und als ſo viel Millionen heller Sonnen leuchten in euers Vatters Reich: Zu der Zeit wird unſer Jeſus in vollem Nachdruck ſagen: Jch hab dich verklaͤret auf Erden/ Jch hab vollendet das Werck/ das Du Mir gegeben haſt/ daß ichs thun ſollt: Und nun verklaͤre Mich Du Vatter bey Dir ſelbſt, mit der Klarheit die ich bey Dir hatte/ ehe die Welt ware; Vatter! Jch begehr, daß wo Jch bin/ auch die bey Mir ſeyen/ die Du Mir gegeben haſt/ auf daß ſie meine Herrlichkeit ſehen/ die Du Mir gegeben haſt/ dieweil du Unver- gleichli- cher Nutz wann man in JEſu bleibet. a 2 Petr. III. 12. b 1 Joh. II. 28. c Jeſ. XXVI. 9. J 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/165
Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/165>, abgerufen am 02.05.2024.