Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite

Evangelii JESU.
Jüngsten Gericht, mit diesem Geschlecht, und wer-
den es verdammen; dann sie bekehrten sich nach der
Predigt Jonä: Und sihe, hie ist etwas fürtrefflichers
dann Jonas war. Die Kömgin von Mittag wird
auftretten am Jüngsten Gericht mit diesem Geschlecht,
und wird es verdammen, dann sie kam von den En-
den der Erden, Salomonis Weisheit zu hören: Und
sihe, hie ist etwas fürtrefflichers als Salomon war
a.
Und wiederum sagt dein JEsus: Wann Jch nicht kommen
wäre, und hätte mit ihnen geredt, so hätten sie kei-
ne Sünde: Nun aber können sie nichts fürwenden
ihre Sünde zu entschuldigen
b. Darum bedencke und erken-
ne diese so theure Gnade, die dir dein GOtt thut. O wie wird dir
dann GOtt der Vatter entgegen gehen, und dich küssen, ehren und
lieben: Ehren; dann er sagt: So mir jemand dienen will/ so folge er
mir nach/ und wo ich seyn werde/ da wird mein Diener auch seyn, und
so mit jemand dienen wird/ so wird ihn mein Vatter ehren
c. Lieben:
Wer meine Gebott hat/ und hält sie/ der ists der mich liebet; Wer mich
aber liebet/ der wird von meinem Vatter geliebet werden/ und ich wer-
de ihn lieben/ und mich ihme offenbaren; Wer mich liebet/ der wird
mein Wort halten/ und mein Vatter wird ihn lieben/ und wir werden zu
ihme kommen/ und Wohnung bey ihme machen
d. Da wird der un-
endlich süsse GOtt und Vatter zu dir sagen: Siehe, mein Kind!
was Jch dir thue, Jch sende nicht nur meinen Sohn dir zum Heil
und Leben in die Welt, sondern Jch schencke dir Denselben mit allem
Gut in dein Hertz; Jch tractire dich als meinen lieblichen Liebling;
Jch setze dich an Meine Tasel, und theile dir mein Hertz mit, ja be-
reite dir noch naussprechliche Güter in meinem Paradieß; Wie kön-
ntest du dann so ein Tyger-Hertz haben, und Mich ferners beleidi-
gen; Liebe doch deinen GOtt; Du sollt ja deine Feinde lieben, warum
dann nicht deinen unermüdeten Wohlthäter? Du siehest ja deiner See-
ligkeit kein Ende, du sollt es ewig so gut haben als dein JESUS.

Förchte
a Matth. XII. 41. 42.
b Joh. XV. 22.
c Joh. XII. 26.
d Joh.
XIV.
23.
J

Evangelii JESU.
Juͤngſten Gericht, mit dieſem Geſchlecht, und wer-
den es verdammen; dann ſie bekehrten ſich nach der
Predigt Jonaͤ: Und ſihe, hie iſt etwas fuͤrtrefflichers
dann Jonas war. Die Koͤmgin von Mittag wird
auftretten am Juͤngſten Gericht mit dieſem Geſchlecht,
und wird es verdammen, dann ſie kam von den En-
den der Erden, Salomonis Weisheit zu hoͤren: Und
ſihe, hie iſt etwas fuͤrtrefflichers als Salomon war
a.
Und wiederum ſagt dein JEſus: Wann Jch nicht kommen
waͤre, und haͤtte mit ihnen geredt, ſo haͤtten ſie kei-
ne Suͤnde: Nun aber koͤnnen ſie nichts fuͤrwenden
ihre Suͤnde zu entſchuldigen
b. Darum bedencke und erken-
ne dieſe ſo theure Gnade, die dir dein GOtt thut. O wie wird dir
dann GOtt der Vatter entgegen gehen, und dich kuͤſſen, ehren und
lieben: Ehren; dann er ſagt: So mir jemand dienen will/ ſo folge er
mir nach/ und wo ich ſeyn werde/ da wird mein Diener auch ſeyn, und
ſo mit jemand dienen wird/ ſo wird ihn mein Vatter ehren
c. Lieben:
Wer meine Gebott hat/ und haͤlt ſie/ der iſts der mich liebet; Wer mich
aber liebet/ der wird von meinem Vatter geliebet werden/ und ich wer-
de ihn lieben/ und mich ihme offenbaren; Wer mich liebet/ der wird
mein Wort halten/ und mein Vatter wird ihn lieben/ und wir werden zu
ihme kommen/ und Wohnung bey ihme machen
d. Da wird der un-
endlich ſuͤſſe GOtt und Vatter zu dir ſagen: Siehe, mein Kind!
was Jch dir thue, Jch ſende nicht nur meinen Sohn dir zum Heil
und Leben in die Welt, ſondern Jch ſchencke dir Denſelben mit allem
Gut in dein Hertz; Jch tractire dich als meinen lieblichen Liebling;
Jch ſetze dich an Meine Taſel, und theile dir mein Hertz mit, ja be-
reite dir noch nausſprechliche Guͤter in meinem Paradieß; Wie koͤn-
nteſt du dann ſo ein Tyger-Hertz haben, und Mich ferners beleidi-
gen; Liebe doch deinen GOtt; Du ſollt ja deine Feinde lieben, warum
dann nicht deinen unermuͤdeten Wohlthaͤter? Du ſieheſt ja deiner See-
ligkeit kein Ende, du ſollt es ewig ſo gut haben als dein JESUS.

Foͤrchte
a Matth. XII. 41. 42.
b Joh. XV. 22.
c Joh. XII. 26.
d Joh.
XIV.
23.
J
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0161" n="65"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Evangelii <hi rendition="#g">JESU.</hi></hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">Ju&#x0364;ng&#x017F;ten Gericht, mit die&#x017F;em Ge&#x017F;chlecht, und wer-<lb/>
den es verdammen; dann &#x017F;ie bekehrten &#x017F;ich nach der<lb/>
Predigt Jona&#x0364;: Und &#x017F;ihe, hie i&#x017F;t etwas fu&#x0364;rtrefflichers<lb/>
dann Jonas war. Die Ko&#x0364;mgin von Mittag wird<lb/>
auftretten am Ju&#x0364;ng&#x017F;ten Gericht mit die&#x017F;em Ge&#x017F;chlecht,<lb/>
und wird es verdammen, dann &#x017F;ie kam von den En-<lb/>
den der Erden, Salomonis Weisheit zu ho&#x0364;ren: Und<lb/>
&#x017F;ihe, hie i&#x017F;t etwas fu&#x0364;rtrefflichers als Salomon war</hi><note place="foot" n="a"><hi rendition="#aq">Matth. XII.</hi> 41. 42.</note>.<lb/>
Und wiederum &#x017F;agt dein JE&#x017F;us: <hi rendition="#fr">Wann Jch nicht kommen<lb/>
wa&#x0364;re, und ha&#x0364;tte mit ihnen geredt, &#x017F;o ha&#x0364;tten &#x017F;ie kei-<lb/>
ne Su&#x0364;nde: Nun aber ko&#x0364;nnen &#x017F;ie nichts fu&#x0364;rwenden<lb/>
ihre Su&#x0364;nde zu ent&#x017F;chuldigen</hi> <note place="foot" n="b"><hi rendition="#aq">Joh. XV.</hi> 22.</note>. Darum bedencke und erken-<lb/>
ne die&#x017F;e &#x017F;o theure Gnade, die dir dein GOtt thut. O wie wird dir<lb/>
dann GOtt der Vatter entgegen gehen, und dich ku&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, ehren und<lb/>
lieben: <hi rendition="#fr">Ehren;</hi> dann er &#x017F;agt: <hi rendition="#fr">So mir jemand dienen will/ &#x017F;o folge er<lb/>
mir nach/ und wo ich &#x017F;eyn werde/ da wird mein Diener auch &#x017F;eyn, und<lb/>
&#x017F;o mit jemand dienen wird/ &#x017F;o wird ihn mein Vatter ehren</hi> <note place="foot" n="c"><hi rendition="#aq">Joh. XII.</hi> 26.</note>. <hi rendition="#fr">Lieben:<lb/>
Wer meine Gebott hat/ und ha&#x0364;lt &#x017F;ie/ der i&#x017F;ts der mich liebet; Wer mich<lb/>
aber liebet/ der wird von meinem Vatter geliebet werden/ und ich wer-<lb/>
de ihn lieben/ und mich ihme offenbaren; Wer mich liebet/ der wird<lb/>
mein Wort halten/ und mein Vatter wird ihn lieben/ und wir werden zu<lb/>
ihme kommen/ und Wohnung bey ihme machen</hi> <note place="foot" n="d"><hi rendition="#aq">Joh.<lb/>
XIV.</hi> 23.</note>. Da wird der un-<lb/>
endlich &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;e GOtt und Vatter zu dir &#x017F;agen: Siehe, mein Kind!<lb/>
was Jch dir thue, Jch &#x017F;ende nicht nur meinen Sohn dir zum Heil<lb/>
und Leben in die Welt, &#x017F;ondern Jch &#x017F;chencke dir Den&#x017F;elben mit allem<lb/>
Gut in dein Hertz; Jch tractire dich als meinen lieblichen Liebling;<lb/>
Jch &#x017F;etze dich an Meine Ta&#x017F;el, und theile dir mein Hertz mit, ja be-<lb/>
reite dir noch naus&#x017F;prechliche Gu&#x0364;ter in meinem Paradieß; Wie ko&#x0364;n-<lb/>
nte&#x017F;t du dann &#x017F;o ein Tyger-Hertz haben, und Mich ferners beleidi-<lb/>
gen; Liebe doch deinen GOtt; Du &#x017F;ollt ja deine Feinde lieben, warum<lb/>
dann nicht deinen unermu&#x0364;deten Wohltha&#x0364;ter? Du &#x017F;iehe&#x017F;t ja deiner See-<lb/>
ligkeit kein Ende, du &#x017F;ollt es ewig &#x017F;o gut haben als dein JESUS.<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">J</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Fo&#x0364;rchte</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[65/0161] Evangelii JESU. Juͤngſten Gericht, mit dieſem Geſchlecht, und wer- den es verdammen; dann ſie bekehrten ſich nach der Predigt Jonaͤ: Und ſihe, hie iſt etwas fuͤrtrefflichers dann Jonas war. Die Koͤmgin von Mittag wird auftretten am Juͤngſten Gericht mit dieſem Geſchlecht, und wird es verdammen, dann ſie kam von den En- den der Erden, Salomonis Weisheit zu hoͤren: Und ſihe, hie iſt etwas fuͤrtrefflichers als Salomon war a. Und wiederum ſagt dein JEſus: Wann Jch nicht kommen waͤre, und haͤtte mit ihnen geredt, ſo haͤtten ſie kei- ne Suͤnde: Nun aber koͤnnen ſie nichts fuͤrwenden ihre Suͤnde zu entſchuldigen b. Darum bedencke und erken- ne dieſe ſo theure Gnade, die dir dein GOtt thut. O wie wird dir dann GOtt der Vatter entgegen gehen, und dich kuͤſſen, ehren und lieben: Ehren; dann er ſagt: So mir jemand dienen will/ ſo folge er mir nach/ und wo ich ſeyn werde/ da wird mein Diener auch ſeyn, und ſo mit jemand dienen wird/ ſo wird ihn mein Vatter ehren c. Lieben: Wer meine Gebott hat/ und haͤlt ſie/ der iſts der mich liebet; Wer mich aber liebet/ der wird von meinem Vatter geliebet werden/ und ich wer- de ihn lieben/ und mich ihme offenbaren; Wer mich liebet/ der wird mein Wort halten/ und mein Vatter wird ihn lieben/ und wir werden zu ihme kommen/ und Wohnung bey ihme machen d. Da wird der un- endlich ſuͤſſe GOtt und Vatter zu dir ſagen: Siehe, mein Kind! was Jch dir thue, Jch ſende nicht nur meinen Sohn dir zum Heil und Leben in die Welt, ſondern Jch ſchencke dir Denſelben mit allem Gut in dein Hertz; Jch tractire dich als meinen lieblichen Liebling; Jch ſetze dich an Meine Taſel, und theile dir mein Hertz mit, ja be- reite dir noch nausſprechliche Guͤter in meinem Paradieß; Wie koͤn- nteſt du dann ſo ein Tyger-Hertz haben, und Mich ferners beleidi- gen; Liebe doch deinen GOtt; Du ſollt ja deine Feinde lieben, warum dann nicht deinen unermuͤdeten Wohlthaͤter? Du ſieheſt ja deiner See- ligkeit kein Ende, du ſollt es ewig ſo gut haben als dein JESUS. Foͤrchte a Matth. XII. 41. 42. b Joh. XV. 22. c Joh. XII. 26. d Joh. XIV. 23. J

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/161
Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/161>, abgerufen am 01.05.2024.