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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Wunder-Geheimnuß des
Lebens, das im Paradieß GOttes ist; Jhm soll kein
Leyd geschehen vom anderen Tod. Jch will ihme zu
essen geben vom verborgenen Manna, und will ihme
geben ein gut Zeugnuß, und mit dem Zeugnuß einen
neuen Namen geschrieben, welchen niemand kennet,
dann der ihne empfanget. Jch will ihm Macht ge-
ben über die Heyden, und er soll sie mit einer eisernen
Ruthen waiden, und wie eines Töpffers Gefäß
soll er sie zerschmeissen, wie Jch von meinem Vatter
empfangen habe, und will ihme geben den Morgen-
stern. Ja, wer überwindet, soll mit weissen Klei-
dern angelegt werden, und Jch werde seinen Namen
nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich
will seinen Namen bekennen vor Meinem Vatter und
Seinen Engeln. Jch will ihn machen zum Pfeiler in
dem Tempel GOttes, und soll nicht mehr hinaus ge-
hen, und will auf ihne schreiben den Namen meines
GOttes, und den Namen des neuen Jerusalems, der
Stadt meines GOttes, die vom Himmel hernieder
kommt, von meinem GOtt, und meinen Namen, den
neuen. Wer überwindet, dem will ich geben mit mir
auf meinem Stuhl zu sitzen, wie ich überwunden ha-
be, und bin gesessen mit meinem Vatter auf Seinem
Stuhl
a. O ungemeine, o recht königliche, ja mehr als könig-
liche Ehre, darinn die Glieder Christi ewig herrlich sich befinden wer-
den! Ey wer sollte dann nicht mit Tauben- und Adlers-Flügeln ei-
lends zu JESU hin fliegen!

Man kan
JEsu in
keine Weiß
entrathen.

§. 5. 2. Und es ist ja höchst nöthig, wie dein JEsus selbsten sagt b:
Du kanst aller Dingen ohne sonderlich Nachtheil wohl entrathen,
aber JEsu kanst du nimmermehr entbehren; Es ist gar nicht nö-
thig, daß du in Ehren schwebest, glückselig und prächtig seyest.
Es ist eben auch kein nöthige Sach, daß du mit andern zusammen

sitzest,
a Apoc. II. III.
b Luc. X. 42.

Wunder-Geheimnuß des
Lebens, das im Paradieß GOttes iſt; Jhm ſoll kein
Leyd geſchehen vom anderen Tod. Jch will ihme zu
eſſen geben vom verborgenen Manna, und will ihme
geben ein gut Zeugnuß, und mit dem Zeugnuß einen
neuen Namen geſchrieben, welchen niemand kennet,
dann der ihne empfanget. Jch will ihm Macht ge-
ben uͤber die Heyden, und er ſoll ſie mit einer eiſernen
Ruthen waiden, und wie eines Toͤpffers Gefaͤß
ſoll er ſie zerſchmeiſſen, wie Jch von meinem Vatter
empfangen habe, und will ihme geben den Morgen-
ſtern. Ja, wer uͤberwindet, ſoll mit weiſſen Klei-
dern angelegt werden, und Jch werde ſeinen Namen
nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich
will ſeinen Namen bekennen vor Meinem Vatter und
Seinen Engeln. Jch will ihn machen zum Pfeiler in
dem Tempel GOttes, und ſoll nicht mehr hinaus ge-
hen, und will auf ihne ſchreiben den Namen meines
GOttes, und den Namen des neuen Jeruſalems, der
Stadt meines GOttes, die vom Himmel hernieder
kommt, von meinem GOtt, und meinen Namen, den
neuen. Wer uͤberwindet, dem will ich geben mit mir
auf meinem Stuhl zu ſitzen, wie ich uͤberwunden ha-
be, und bin geſeſſen mit meinem Vatter auf Seinem
Stuhl
a. O ungemeine, o recht koͤnigliche, ja mehr als koͤnig-
liche Ehre, darinn die Glieder Chriſti ewig herrlich ſich befinden wer-
den! Ey wer ſollte dann nicht mit Tauben- und Adlers-Fluͤgeln ei-
lends zu JESU hin fliegen!

Man kan
JEſu in
keine Weiß
entrathen.

§. 5. 2. Und es iſt ja hoͤchſt noͤthig, wie dein JEſus ſelbſten ſagt b:
Du kanſt aller Dingen ohne ſonderlich Nachtheil wohl entrathen,
aber JEſu kanſt du nimmermehr entbehren; Es iſt gar nicht noͤ-
thig, daß du in Ehren ſchwebeſt, gluͤckſelig und praͤchtig ſeyeſt.
Es iſt eben auch kein noͤthige Sach, daß du mit andern zuſammen

ſitzeſt,
a Apoc. II. III.
b Luc. X. 42.
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[56/0152] Wunder-Geheimnuß des Lebens, das im Paradieß GOttes iſt; Jhm ſoll kein Leyd geſchehen vom anderen Tod. Jch will ihme zu eſſen geben vom verborgenen Manna, und will ihme geben ein gut Zeugnuß, und mit dem Zeugnuß einen neuen Namen geſchrieben, welchen niemand kennet, dann der ihne empfanget. Jch will ihm Macht ge- ben uͤber die Heyden, und er ſoll ſie mit einer eiſernen Ruthen waiden, und wie eines Toͤpffers Gefaͤß ſoll er ſie zerſchmeiſſen, wie Jch von meinem Vatter empfangen habe, und will ihme geben den Morgen- ſtern. Ja, wer uͤberwindet, ſoll mit weiſſen Klei- dern angelegt werden, und Jch werde ſeinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will ſeinen Namen bekennen vor Meinem Vatter und Seinen Engeln. Jch will ihn machen zum Pfeiler in dem Tempel GOttes, und ſoll nicht mehr hinaus ge- hen, und will auf ihne ſchreiben den Namen meines GOttes, und den Namen des neuen Jeruſalems, der Stadt meines GOttes, die vom Himmel hernieder kommt, von meinem GOtt, und meinen Namen, den neuen. Wer uͤberwindet, dem will ich geben mit mir auf meinem Stuhl zu ſitzen, wie ich uͤberwunden ha- be, und bin geſeſſen mit meinem Vatter auf Seinem Stuhl a. O ungemeine, o recht koͤnigliche, ja mehr als koͤnig- liche Ehre, darinn die Glieder Chriſti ewig herrlich ſich befinden wer- den! Ey wer ſollte dann nicht mit Tauben- und Adlers-Fluͤgeln ei- lends zu JESU hin fliegen! §. 5. 2. Und es iſt ja hoͤchſt noͤthig, wie dein JEſus ſelbſten ſagt b: Du kanſt aller Dingen ohne ſonderlich Nachtheil wohl entrathen, aber JEſu kanſt du nimmermehr entbehren; Es iſt gar nicht noͤ- thig, daß du in Ehren ſchwebeſt, gluͤckſelig und praͤchtig ſeyeſt. Es iſt eben auch kein noͤthige Sach, daß du mit andern zuſammen ſitzeſt, a Apoc. II. III. b Luc. X. 42.

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/152>, abgerufen am 01.05.2024.