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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Gebet.
lassen von dir, du ewig gebenedeyter Prediger vom Vater! du Tem-
pel der Gottheit; in dir wollen wir uns lassen copulieren du GOtt
der Liebe! heilige uns gantz und gar, nimm uns in dich, schaue
stets auf uns und unsere Kinder; dein Anschauen macht alles leben-
dig, frölig, heilig, selig, in allem Guten fruchtbar! wir wollen
dich kurtz um bey uns haben, dann du bist uns lieb, so bald du
nicht da bist, ist uns übel, und seynd wir arme verlohrne Way-
sen; Erbarme dich dann du süsses Mutter-Hertz und laß uns nicht
irren von dir! wir dörffen unsere Haußhaltung gar nicht führen oh-
ne dich; GOtt der Vatter thut ja selbst nichts ohne dich, wie dörff-
ten wirs dann wagen? muthe es uns ja nicht an, daß wir einen
Schritt thuen in unserem Leben ohne dich, dann deine Beywoh-
nung ist der Athem unsers Lebens, wir nöthigen dich und laden dich
zu uns ein, du Verwandler des Wassers im Wein! wiewol ist
uns doch bey dir! Ach daß wir an nichts anders dencken müsten!
So behüte uns dann vor allem Ubel du Liebe, daß uns des Tags
die Sonne nicht steche, noch der Mond des Nachts, behüte unse-
re Seelen, behüte unseren Ausgang und Eingang; du Dreyeiniger
[fremdsprachliches Material - fehlt]. GOtt Vatter segne und behüte uns: GOtt der Sohn las-
se sein Angesicht leuchten über uns und sey uns gnädig; GOtt der
Heilige Geist erhebe sein Angesicht über uns und geb uns Frieden.
Selig seynd wir, und habens gut, dann der HErr wird uns seg-
nen aus Zion, daß wir sehen das Glück Jerusalems unser
Lebenlang, und daß wir sehen unsere Kindes-Kinder
und den Frieden über Jsrael,
Halleluja.

ENDE.

Gebet.
laſſen von dir, du ewig gebenedeyter Prediger vom Vater! du Tem-
pel der Gottheit; in dir wollen wir uns laſſen copulieren du GOtt
der Liebe! heilige uns gantz und gar, nimm uns in dich, ſchaue
ſtets auf uns und unſere Kinder; dein Anſchauen macht alles leben-
dig, froͤlig, heilig, ſelig, in allem Guten fruchtbar! wir wollen
dich kurtz um bey uns haben, dann du biſt uns lieb, ſo bald du
nicht da biſt, iſt uns uͤbel, und ſeynd wir arme verlohrne Way-
ſen; Erbarme dich dann du ſuͤſſes Mutter-Hertz und laß uns nicht
irren von dir! wir doͤrffen unſere Haußhaltung gar nicht fuͤhren oh-
ne dich; GOtt der Vatter thut ja ſelbſt nichts ohne dich, wie doͤrff-
ten wirs dann wagen? muthe es uns ja nicht an, daß wir einen
Schritt thuen in unſerem Leben ohne dich, dann deine Beywoh-
nung iſt der Athem unſers Lebens, wir noͤthigen dich und laden dich
zu uns ein, du Verwandler des Waſſers im Wein! wiewol iſt
uns doch bey dir! Ach daß wir an nichts anders dencken muͤſten!
So behuͤte uns dann vor allem Ubel du Liebe, daß uns des Tags
die Sonne nicht ſteche, noch der Mond des Nachts, behuͤte unſe-
re Seelen, behuͤte unſeren Ausgang und Eingang; du Dreyeiniger
[fremdsprachliches Material – fehlt]. GOtt Vatter ſegne und behuͤte uns: GOtt der Sohn laſ-
ſe ſein Angeſicht leuchten uͤber uns und ſey uns gnaͤdig; GOtt der
Heilige Geiſt erhebe ſein Angeſicht uͤber uns und geb uns Frieden.
Selig ſeynd wir, und habens gut, dann der HErr wird uns ſeg-
nen aus Zion, daß wir ſehen das Gluͤck Jeruſalems unſer
Lebenlang, und daß wir ſehen unſere Kindes-Kinder
und den Frieden uͤber Jſrael,
Halleluja.

ENDE.

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[1334/1430] Gebet. laſſen von dir, du ewig gebenedeyter Prediger vom Vater! du Tem- pel der Gottheit; in dir wollen wir uns laſſen copulieren du GOtt der Liebe! heilige uns gantz und gar, nimm uns in dich, ſchaue ſtets auf uns und unſere Kinder; dein Anſchauen macht alles leben- dig, froͤlig, heilig, ſelig, in allem Guten fruchtbar! wir wollen dich kurtz um bey uns haben, dann du biſt uns lieb, ſo bald du nicht da biſt, iſt uns uͤbel, und ſeynd wir arme verlohrne Way- ſen; Erbarme dich dann du ſuͤſſes Mutter-Hertz und laß uns nicht irren von dir! wir doͤrffen unſere Haußhaltung gar nicht fuͤhren oh- ne dich; GOtt der Vatter thut ja ſelbſt nichts ohne dich, wie doͤrff- ten wirs dann wagen? muthe es uns ja nicht an, daß wir einen Schritt thuen in unſerem Leben ohne dich, dann deine Beywoh- nung iſt der Athem unſers Lebens, wir noͤthigen dich und laden dich zu uns ein, du Verwandler des Waſſers im Wein! wiewol iſt uns doch bey dir! Ach daß wir an nichts anders dencken muͤſten! So behuͤte uns dann vor allem Ubel du Liebe, daß uns des Tags die Sonne nicht ſteche, noch der Mond des Nachts, behuͤte unſe- re Seelen, behuͤte unſeren Ausgang und Eingang; du Dreyeiniger _ . GOtt Vatter ſegne und behuͤte uns: GOtt der Sohn laſ- ſe ſein Angeſicht leuchten uͤber uns und ſey uns gnaͤdig; GOtt der Heilige Geiſt erhebe ſein Angeſicht uͤber uns und geb uns Frieden. Selig ſeynd wir, und habens gut, dann der HErr wird uns ſeg- nen aus Zion, daß wir ſehen das Gluͤck Jeruſalems unſer Lebenlang, und daß wir ſehen unſere Kindes-Kinder und den Frieden uͤber Jſrael, Halleluja. ENDE.

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1334. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1430>, abgerufen am 10.05.2024.