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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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mit seiner Braut der Kirche.
sey, keine sündliche Neigung oder Gewohnheit so fest halte, kein
Band deß Unglaubens oder der fleischlichen Trägheit sie so gefangen
nehme, daß sie nicht dasselbe durch deine Liebes-Trieb in munterm
Gebets-Kampf zerzerre.

Ach Vatter im Himmel! Laß doch diese neu-verlobte Hochzeit-
Leute Gnade finden in deinen Augen: Sende ihnen JESUM zu
in ihre Hertzen zu stäter freundlicher Beywohnung: Ja zu ihrem
Haushalter wie den Joseph, dem sie alles anvertrauen und ohne
Kummer oder Sorgen überlassen können.

Ja freylich JESUS ist lauter Liebe, wann der in euch herr-
schet, so wird reine, vernünfftige Liebe und Einigkeit mit unver-
welcklicher grünender Schönheit unter euch erscheinen; JESUS
ist der Friedens-Fürst, wo er das Regiment führet, da muß Zwie-
tracht fliehen. JESUS ist der wahre, himmlische Elias, wo er
herberget, da ist alleweil Meel und Oel vorhanden, seine milde
Hand beschehret Nahrung und Kleidung.

JESUS ist der Seegen Abrahams, der allen Fluch, alles Bö-
se von euch abtreibet und setzet euch zum Seegen, daß, wer euch
siehet, euch seelig preisen muß. JESUS ist der volle, süsse
Brunn alles Guten; Ein Artzt Leibs und der Seelen; Er macht,
daß Wohlfahrt und Gutes wie ein Bach durch euere Häuser wal-
let. JESUS heilet alle Kranckheiten und behütet vor allem
Sterben. JESUS ist der Stern Jacobs, der euch den rech-
ten Weg leitet und lehret, wie ihr alle Tag und Stund thun
könnet, was und wie es dem Vatter im Himmel wohlgefällt; Er be-
hütet euern Aus- und Eingang von nun an biß in Ewigkeit; Er
schaffet daß eins dem andern ein sanfft-brennendes Liecht und liebli-
cher Stern ist in die seelige Ewigkeit schön vorleuchtend.

Ja
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mit ſeiner Braut der Kirche.
ſey, keine ſuͤndliche Neigung oder Gewohnheit ſo feſt halte, kein
Band deß Unglaubens oder der fleiſchlichen Traͤgheit ſie ſo gefangen
nehme, daß ſie nicht daſſelbe durch deine Liebes-Trieb in munterm
Gebets-Kampf zerzerre.

Ach Vatter im Himmel! Laß doch dieſe neu-verlobte Hochzeit-
Leute Gnade finden in deinen Augen: Sende ihnen JESUM zu
in ihre Hertzen zu ſtaͤter freundlicher Beywohnung: Ja zu ihrem
Haushalter wie den Joſeph, dem ſie alles anvertrauen und ohne
Kummer oder Sorgen uͤberlaſſen koͤnnen.

Ja freylich JESUS iſt lauter Liebe, wann der in euch herr-
ſchet, ſo wird reine, vernuͤnfftige Liebe und Einigkeit mit unver-
welcklicher gruͤnender Schoͤnheit unter euch erſcheinen; JESUS
iſt der Friedens-Fuͤrſt, wo er das Regiment fuͤhret, da muß Zwie-
tracht fliehen. JESUS iſt der wahre, himmliſche Elias, wo er
herberget, da iſt alleweil Meel und Oel vorhanden, ſeine milde
Hand beſchehret Nahrung und Kleidung.

JESUS iſt der Seegen Abrahams, der allen Fluch, alles Boͤ-
ſe von euch abtreibet und ſetzet euch zum Seegen, daß, wer euch
ſiehet, euch ſeelig preiſen muß. JESUS iſt der volle, ſuͤſſe
Brunn alles Guten; Ein Artzt Leibs und der Seelen; Er macht,
daß Wohlfahrt und Gutes wie ein Bach durch euere Haͤuſer wal-
let. JESUS heilet alle Kranckheiten und behuͤtet vor allem
Sterben. JESUS iſt der Stern Jacobs, der euch den rech-
ten Weg leitet und lehret, wie ihr alle Tag und Stund thun
koͤnnet, was und wie es dem Vatter im Himmel wohlgefaͤllt; Er be-
huͤtet euern Aus- und Eingang von nun an biß in Ewigkeit; Er
ſchaffet daß eins dem andern ein ſanfft-brennendes Liecht und liebli-
cher Stern iſt in die ſeelige Ewigkeit ſchoͤn vorleuchtend.

Ja
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[1325/1421] mit ſeiner Braut der Kirche. ſey, keine ſuͤndliche Neigung oder Gewohnheit ſo feſt halte, kein Band deß Unglaubens oder der fleiſchlichen Traͤgheit ſie ſo gefangen nehme, daß ſie nicht daſſelbe durch deine Liebes-Trieb in munterm Gebets-Kampf zerzerre. Ach Vatter im Himmel! Laß doch dieſe neu-verlobte Hochzeit- Leute Gnade finden in deinen Augen: Sende ihnen JESUM zu in ihre Hertzen zu ſtaͤter freundlicher Beywohnung: Ja zu ihrem Haushalter wie den Joſeph, dem ſie alles anvertrauen und ohne Kummer oder Sorgen uͤberlaſſen koͤnnen. Ja freylich JESUS iſt lauter Liebe, wann der in euch herr- ſchet, ſo wird reine, vernuͤnfftige Liebe und Einigkeit mit unver- welcklicher gruͤnender Schoͤnheit unter euch erſcheinen; JESUS iſt der Friedens-Fuͤrſt, wo er das Regiment fuͤhret, da muß Zwie- tracht fliehen. JESUS iſt der wahre, himmliſche Elias, wo er herberget, da iſt alleweil Meel und Oel vorhanden, ſeine milde Hand beſchehret Nahrung und Kleidung. JESUS iſt der Seegen Abrahams, der allen Fluch, alles Boͤ- ſe von euch abtreibet und ſetzet euch zum Seegen, daß, wer euch ſiehet, euch ſeelig preiſen muß. JESUS iſt der volle, ſuͤſſe Brunn alles Guten; Ein Artzt Leibs und der Seelen; Er macht, daß Wohlfahrt und Gutes wie ein Bach durch euere Haͤuſer wal- let. JESUS heilet alle Kranckheiten und behuͤtet vor allem Sterben. JESUS iſt der Stern Jacobs, der euch den rech- ten Weg leitet und lehret, wie ihr alle Tag und Stund thun koͤnnet, was und wie es dem Vatter im Himmel wohlgefaͤllt; Er be- huͤtet euern Aus- und Eingang von nun an biß in Ewigkeit; Er ſchaffet daß eins dem andern ein ſanfft-brennendes Liecht und liebli- cher Stern iſt in die ſeelige Ewigkeit ſchoͤn vorleuchtend. Ja E e e e e e e e 3

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1421>, abgerufen am 10.05.2024.