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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Die geistliche Vermählung JEsu
stachlichte, verdrießliche Zufälle zu Beförderung des Wercks GOt-
tes in der Vermählung mit Christo anzuwenden v. 25. Und sagte
weiter zu ihm: Es ist auch viel Stroh und Futter bey uns, auch Raum
übernacht zu bleiben.

Die De-
muth der
Arbeiter
GOttes.

§. 7. 26. 27. Da neigete sich der Mann und bettete den HERRN an;
Und sprach: Gelobet seye der HERR, der GOTT meines Herrn
Abrahams, der seine Barmhertzigkeit und seine Wahrheit nicht verlassen
hat an meinem Herrn: Der HERR hat mich gewißlich auf diesen Weg ge-
führet, zum Hauß der Brüdern meines Herrn.
Welche an der Leuten
Bekehrung arbeiten, wissen nicht, wie sie sich genugsam vor GOTT
beugen wollen, ihne lieben, loben und preisen, wann sie sehen, daß
er mit ihnen ist, und es ihnen in dieser allerwichtigsten Unternehmung,
so auf Erden seyn kan, gelingen lasset: da wird ihnen GOttes Ma-
jestät erst recht hoch, daß er seine Barmhertzigkeit und seine Wahr-
heit unserm JESU, seinem Gesalbeten geschworen, nicht verlassen
hat, sondern ihne verkläret und herrlich machet in seinen Gläubigen,
und wunderbar in seinen Heiligen a. Da siehet man erst, daß der
Vatter seinen Sohn lieb hat, und daß durch sein Opfer die Welt
mit GOTT versöhnet, der Sünd und dem Satan ihr Recht ge-
nommen, und die höchste Gabe, der Heil. Geist uns todten Menschen
erworben, wann das Evangelium viel Leute bekehret, in Christi Reich
versetzet, und macht, daß sie ihne hertzlich lieb gewinnen und zu folgen
anfangen: O welche unvergleichliche Freude ist das! wo man erkennet
daß GOTT einen führe und daß man sein Netze am rechten Ort
habe ausgeworffen, daß also bey unserm Vornehmen JESUS per-
söhnlich zugegen seye, Joh. 21. da möchte man wohl mit Petro ver-
gehen vor Hochachtung Christi b.

Die Hoch-
zeit Christi
bringet
die gröste
Freude.

§. 8. v. 28. Und die Dirne lieff und zeigte es in ihrer Mutter Hause an,
wie diese Sachen sich zu getragen.
Die Hochzeit Christi ist ein so ho-
hes Freuden-Meer, daß das geringste Brünnlein davon alle Lebens-
Geister im Menschen reg machen kan, daß er hüpfft, laufft, lallet,
singt und springt: es ist ein brausendes Most, so die Jungfrauen
beredt macht c, davon Maria und Elisabet ein in GOTT clarifi-
ciertes Muster sind, Lucä 1. ihre Mutter wird nicht genennet (aber
wohl ihre Großmutter Milca eine Königin, und ihres Hochzeiters
Frau Mutter Sara eine Fürstin,) worunter abermahl ein Geheim-
niß verborgen ist; weilen etwa die allernäheste Ausgebährungen, Zu-

bereitungen
a 2 Thess. I.
b Luc. V.
c Zach. IX. 10.

Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu
ſtachlichte, verdrießliche Zufaͤlle zu Befoͤrderung des Wercks GOt-
tes in der Vermaͤhlung mit Chriſto anzuwenden v. 25. Und ſagte
weiter zu ihm: Es iſt auch viel Stroh und Futter bey uns, auch Raum
uͤbernacht zu bleiben.

Die De-
muth der
Arbeiter
GOttes.

§. 7. 26. 27. Da neigete ſich der Mann und bettete den HERRN an;
Und ſprach: Gelobet ſeye der HERR, der GOTT meines Herrn
Abrahams, der ſeine Barmhertzigkeit und ſeine Wahrheit nicht verlaſſen
hat an meinem Herrn: Der HERR hat mich gewißlich auf dieſen Weg ge-
fuͤhret, zum Hauß der Bruͤdern meines Herrn.
Welche an der Leuten
Bekehrung arbeiten, wiſſen nicht, wie ſie ſich genugſam vor GOTT
beugen wollen, ihne lieben, loben und preiſen, wann ſie ſehen, daß
er mit ihnen iſt, und es ihnen in dieſer allerwichtigſten Unternehmung,
ſo auf Erden ſeyn kan, gelingen laſſet: da wird ihnen GOttes Ma-
jeſtaͤt erſt recht hoch, daß er ſeine Barmhertzigkeit und ſeine Wahr-
heit unſerm JESU, ſeinem Geſalbeten geſchworen, nicht verlaſſen
hat, ſondern ihne verklaͤret und herrlich machet in ſeinen Glaͤubigen,
und wunderbar in ſeinen Heiligen a. Da ſiehet man erſt, daß der
Vatter ſeinen Sohn lieb hat, und daß durch ſein Opfer die Welt
mit GOTT verſoͤhnet, der Suͤnd und dem Satan ihr Recht ge-
nommen, und die hoͤchſte Gabe, der Heil. Geiſt uns todten Menſchen
erworben, wann das Evangelium viel Leute bekehret, in Chriſti Reich
verſetzet, und macht, daß ſie ihne hertzlich lieb gewinnen und zu folgen
anfangen: O welche unvergleichliche Freude iſt das! wo man erkennet
daß GOTT einen fuͤhre und daß man ſein Netze am rechten Ort
habe ausgeworffen, daß alſo bey unſerm Vornehmen JESUS per-
ſoͤhnlich zugegen ſeye, Joh. 21. da moͤchte man wohl mit Petro ver-
gehen vor Hochachtung Chriſti b.

Die Hoch-
zeit Chriſti
bringet
die groͤſte
Freude.

§. 8. v. 28. Und die Dirne lieff und zeigte es in ihrer Mutter Hauſe an,
wie dieſe Sachen ſich zu getragen.
Die Hochzeit Chriſti iſt ein ſo ho-
hes Freuden-Meer, daß das geringſte Bruͤnnlein davon alle Lebens-
Geiſter im Menſchen reg machen kan, daß er huͤpfft, laufft, lallet,
ſingt und ſpringt: es iſt ein brauſendes Moſt, ſo die Jungfrauen
beredt macht c, davon Maria und Eliſabet ein in GOTT clarifi-
ciertes Muſter ſind, Lucaͤ 1. ihre Mutter wird nicht genennet (aber
wohl ihre Großmutter Milca eine Koͤnigin, und ihres Hochzeiters
Frau Mutter Sara eine Fuͤrſtin,) worunter abermahl ein Geheim-
niß verborgen iſt; weilen etwa die allernaͤheſte Ausgebaͤhrungen, Zu-

bereitungen
a 2 Theſſ. I.
b Luc. V.
c Zach. IX. 10.
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[1240/1336] Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu ſtachlichte, verdrießliche Zufaͤlle zu Befoͤrderung des Wercks GOt- tes in der Vermaͤhlung mit Chriſto anzuwenden v. 25. Und ſagte weiter zu ihm: Es iſt auch viel Stroh und Futter bey uns, auch Raum uͤbernacht zu bleiben. §. 7. 26. 27. Da neigete ſich der Mann und bettete den HERRN an; Und ſprach: Gelobet ſeye der HERR, der GOTT meines Herrn Abrahams, der ſeine Barmhertzigkeit und ſeine Wahrheit nicht verlaſſen hat an meinem Herrn: Der HERR hat mich gewißlich auf dieſen Weg ge- fuͤhret, zum Hauß der Bruͤdern meines Herrn. Welche an der Leuten Bekehrung arbeiten, wiſſen nicht, wie ſie ſich genugſam vor GOTT beugen wollen, ihne lieben, loben und preiſen, wann ſie ſehen, daß er mit ihnen iſt, und es ihnen in dieſer allerwichtigſten Unternehmung, ſo auf Erden ſeyn kan, gelingen laſſet: da wird ihnen GOttes Ma- jeſtaͤt erſt recht hoch, daß er ſeine Barmhertzigkeit und ſeine Wahr- heit unſerm JESU, ſeinem Geſalbeten geſchworen, nicht verlaſſen hat, ſondern ihne verklaͤret und herrlich machet in ſeinen Glaͤubigen, und wunderbar in ſeinen Heiligen a. Da ſiehet man erſt, daß der Vatter ſeinen Sohn lieb hat, und daß durch ſein Opfer die Welt mit GOTT verſoͤhnet, der Suͤnd und dem Satan ihr Recht ge- nommen, und die hoͤchſte Gabe, der Heil. Geiſt uns todten Menſchen erworben, wann das Evangelium viel Leute bekehret, in Chriſti Reich verſetzet, und macht, daß ſie ihne hertzlich lieb gewinnen und zu folgen anfangen: O welche unvergleichliche Freude iſt das! wo man erkennet daß GOTT einen fuͤhre und daß man ſein Netze am rechten Ort habe ausgeworffen, daß alſo bey unſerm Vornehmen JESUS per- ſoͤhnlich zugegen ſeye, Joh. 21. da moͤchte man wohl mit Petro ver- gehen vor Hochachtung Chriſti b. §. 8. v. 28. Und die Dirne lieff und zeigte es in ihrer Mutter Hauſe an, wie dieſe Sachen ſich zu getragen. Die Hochzeit Chriſti iſt ein ſo ho- hes Freuden-Meer, daß das geringſte Bruͤnnlein davon alle Lebens- Geiſter im Menſchen reg machen kan, daß er huͤpfft, laufft, lallet, ſingt und ſpringt: es iſt ein brauſendes Moſt, ſo die Jungfrauen beredt macht c, davon Maria und Eliſabet ein in GOTT clarifi- ciertes Muſter ſind, Lucaͤ 1. ihre Mutter wird nicht genennet (aber wohl ihre Großmutter Milca eine Koͤnigin, und ihres Hochzeiters Frau Mutter Sara eine Fuͤrſtin,) worunter abermahl ein Geheim- niß verborgen iſt; weilen etwa die allernaͤheſte Ausgebaͤhrungen, Zu- bereitungen a 2 Theſſ. I. b Luc. V. c Zach. IX. 10.

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1336>, abgerufen am 22.11.2024.