der da kommet. Es ist nichts, das unser Hertz so darnieder werffe in den Grund unser Nichtigkeit, als GOttes so gar unverdiente Gü- te, da man wohl zerfliessen in Gegen-Lieb und Lob wo nicht gar an 1000 Hallelujah ersticken.
Hier folgen auch herrlichere Geschencke, silberne und goldene Geschmeid und Kleider: Jn dieser Zeit wird JEsus herfür brin- gen was in so vielen hundert Jahren in der so hoch-beschäfftigten Ewigkeit in des Königs Hause zugerüstet worden in dieser Zeit die GOtt-ergebenen Seelen auf den Hochzeit-Tag zu schmücken, sie seyen nun vor vieler und langer Zeit gestorben und der Seelen nach in den Kammern des Friedens wartende: (zumahlen auch die Seelige nicht auf einmahl alles empfangen, sondern es wird ihnen von Zeit zu Zeit etwas hinzugethan a) Von diesem Schmuck redet Jesaias b, das hohe Lied, es ist aber geistlich und unsichtbar, innwendig, wie- wohlen er einen Schein gibt in Worten und Wercken, aber nur vor denen, die da Augen haben zu sehen c auch diejenige, die sothanen verlobten Bräuten bekannt, verwandt und mit Freundschafft zuge- than und geneigt sind, werdens zu geniessen haben, wie der Rahab ihre Leute d, sie bekommen köstliche Früchte e und schmecken die Kräff- te der künfftigen Welt. Summa, wer etwas zu dieser Hochzeit beyträgt, es seyen Regenten oder Unterthanen, der thuts nicht umsonst.
Dabey ware eine prächtige Mahlzeit aufgetischet, das niedlichste und allerbeste, so zu bekommen ware; von denen herrlichen Freu- den-Festen, so um diese Zeit in der streitenden Kirch sollen angestel- let, sagen die Psalmen und Propheten sehr viel Gutes, und auch die Offenbahrung. Wäre Paulo seine Freude über der Ausbreitung des Reichs Christi nicht durch viele Trübsalen, Verfolgungen und innerliche hohe Anfechtungen und unaussprechliche Aengsten und Faust-Schläge des Satans nicht gemässiget worden, er hätte sie nicht gewußt zu ertragen, sondern er hätte getaumelet wie ein Trun- ckener, aber mit der Weise ist er allezeit nüchtern geblieben. Jch meine die trübselige Zeit, so dieser Gemeind wird auf dem Fusse
nach-
aHebr. XI. 40. Apoc. VI. 11.
bJes. LXI. 62. Ps. XLV.
c 1 Cor. II. 9. 1 Petr. III. 3-6. & V. 5. Col. III. 12-15. Rom. XIII. 14.
dJos. VI. 23.
eCant. IV. 13-16. VII. 4.
Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu
der da kommet. Es iſt nichts, das unſer Hertz ſo darnieder werffe in den Grund unſer Nichtigkeit, als GOttes ſo gar unverdiente Guͤ- te, da man wohl zerflieſſen in Gegen-Lieb und Lob wo nicht gar an 1000 Hallelujah erſticken.
Hier folgen auch herrlichere Geſchencke, ſilberne und goldene Geſchmeid und Kleider: Jn dieſer Zeit wird JEſus herfuͤr brin- gen was in ſo vielen hundert Jahren in der ſo hoch-beſchaͤfftigten Ewigkeit in des Koͤnigs Hauſe zugeruͤſtet worden in dieſer Zeit die GOtt-ergebenen Seelen auf den Hochzeit-Tag zu ſchmuͤcken, ſie ſeyen nun vor vieler und langer Zeit geſtorben und der Seelen nach in den Kammern des Friedens wartende: (zumahlen auch die Seelige nicht auf einmahl alles empfangen, ſondern es wird ihnen von Zeit zu Zeit etwas hinzugethan a) Von dieſem Schmuck redet Jeſaias b, das hohe Lied, es iſt aber geiſtlich und unſichtbar, innwendig, wie- wohlen er einen Schein gibt in Worten und Wercken, aber nur vor denen, die da Augen haben zu ſehen c auch diejenige, die ſothanen verlobten Braͤuten bekannt, verwandt und mit Freundſchafft zuge- than und geneigt ſind, werdens zu genieſſen haben, wie der Rahab ihre Leute d, ſie bekommen koͤſtliche Fruͤchte e und ſchmecken die Kraͤff- te der kuͤnfftigen Welt. Summa, wer etwas zu dieſer Hochzeit beytraͤgt, es ſeyen Regenten oder Unterthanen, der thuts nicht umſonſt.
Dabey ware eine praͤchtige Mahlzeit aufgetiſchet, das niedlichſte und allerbeſte, ſo zu bekommen ware; von denen herrlichen Freu- den-Feſten, ſo um dieſe Zeit in der ſtreitenden Kirch ſollen angeſtel- let, ſagen die Pſalmen und Propheten ſehr viel Gutes, und auch die Offenbahrung. Waͤre Paulo ſeine Freude uͤber der Ausbreitung des Reichs Chriſti nicht durch viele Truͤbſalen, Verfolgungen und innerliche hohe Anfechtungen und unausſprechliche Aengſten und Fauſt-Schlaͤge des Satans nicht gemaͤſſiget worden, er haͤtte ſie nicht gewußt zu ertragen, ſondern er haͤtte getaumelet wie ein Trun- ckener, aber mit der Weiſe iſt er allezeit nuͤchtern geblieben. Jch meine die truͤbſelige Zeit, ſo dieſer Gemeind wird auf dem Fuſſe
nach-
aHebr. XI. 40. Apoc. VI. 11.
bJeſ. LXI. 62. Pſ. XLV.
c 1 Cor. II. 9. 1 Petr. III. 3-6. & V. 5. Col. III. 12-15. Rom. XIII. 14.
dJoſ. VI. 23.
eCant. IV. 13-16. VII. 4.
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Die geiſtliche Vermaͤhlung JEſu
der da kommet. Es iſt nichts, das unſer Hertz ſo darnieder werffe
in den Grund unſer Nichtigkeit, als GOttes ſo gar unverdiente Guͤ-
te, da man wohl zerflieſſen in Gegen-Lieb und Lob wo nicht gar an
1000 Hallelujah erſticken.
Hier folgen auch herrlichere Geſchencke, ſilberne und goldene
Geſchmeid und Kleider: Jn dieſer Zeit wird JEſus herfuͤr brin-
gen was in ſo vielen hundert Jahren in der ſo hoch-beſchaͤfftigten
Ewigkeit in des Koͤnigs Hauſe zugeruͤſtet worden in dieſer Zeit die
GOtt-ergebenen Seelen auf den Hochzeit-Tag zu ſchmuͤcken, ſie
ſeyen nun vor vieler und langer Zeit geſtorben und der Seelen nach
in den Kammern des Friedens wartende: (zumahlen auch die Seelige
nicht auf einmahl alles empfangen, ſondern es wird ihnen von Zeit
zu Zeit etwas hinzugethan a) Von dieſem Schmuck redet Jeſaias b,
das hohe Lied, es iſt aber geiſtlich und unſichtbar, innwendig, wie-
wohlen er einen Schein gibt in Worten und Wercken, aber nur vor
denen, die da Augen haben zu ſehen c auch diejenige, die ſothanen
verlobten Braͤuten bekannt, verwandt und mit Freundſchafft zuge-
than und geneigt ſind, werdens zu genieſſen haben, wie der Rahab
ihre Leute d, ſie bekommen koͤſtliche Fruͤchte e und ſchmecken die Kraͤff-
te der kuͤnfftigen Welt. Summa, wer etwas zu dieſer Hochzeit
beytraͤgt, es ſeyen Regenten oder Unterthanen, der thuts nicht
umſonſt.
Dabey ware eine praͤchtige Mahlzeit aufgetiſchet, das niedlichſte
und allerbeſte, ſo zu bekommen ware; von denen herrlichen Freu-
den-Feſten, ſo um dieſe Zeit in der ſtreitenden Kirch ſollen angeſtel-
let, ſagen die Pſalmen und Propheten ſehr viel Gutes, und auch
die Offenbahrung. Waͤre Paulo ſeine Freude uͤber der Ausbreitung
des Reichs Chriſti nicht durch viele Truͤbſalen, Verfolgungen und
innerliche hohe Anfechtungen und unausſprechliche Aengſten und
Fauſt-Schlaͤge des Satans nicht gemaͤſſiget worden, er haͤtte ſie
nicht gewußt zu ertragen, ſondern er haͤtte getaumelet wie ein Trun-
ckener, aber mit der Weiſe iſt er allezeit nuͤchtern geblieben. Jch
meine die truͤbſelige Zeit, ſo dieſer Gemeind wird auf dem Fuſſe
nach-
a Hebr. XI. 40. Apoc. VI. 11.
b Jeſ. LXI. 62. Pſ. XLV.
c 1 Cor. II. 9.
1 Petr. III. 3-6. & V. 5. Col. III. 12-15. Rom. XIII. 14.
d Joſ. VI. 23.
e Cant. IV.
13-16. VII. 4.
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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1312>, abgerufen am 21.11.2024.
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