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Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

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Die Sonne der Gerechtigkeit.
euch ab um meines Namens willen, sprechen (laßt sehen, wie herr-
lich der HErr sey, laßt ihn erscheinen zu euerer Freude) die sollen
zu schanden werden a. GOttes Seegen mit zitterender Hand anneh-
men und erschrecken ab seinen geringsten Dräuungen b.

§. 4. 3. Woraus eine heilige Sorgfalt entsteht seine Gunst nicht zuSorgfäl-
tig seyn
seine
Gunst
nicht zu
verlieren.

verlieren und aus der Gnad zu fallen, eine behutsame Wachbarkeit,
daß man den grossen König, der einen aus dem Bettelstand in so herr-
liche Würde erhoben, nirgend mit Beschwerd mache und etwan mit
unbesonnenem Verhalten und ungeschicktem Eigendünckel ein solch
unvergleichlich Glück, in JEsu Gunst zu stehen, elendiglich verschütte.

§. 5. 4. Ein beständig williger Gehorsam unter alles, was uns im Na-Jhme ei-
nen willi-
gen Ge-
horsam
leisten,

men GOttes vorgeschrieben, worzu der kluge Prediger vermahnet:
Laßt uns die Haupt-Summ aller Lehre hören: Förchte GOtt und hal-
te seine Gebotte, dann das ist das gantze Werck eines Menschen: Dann
GOtt wird alle Werck für Gericht bringen nebst allem das verborgen
ist, es sey gut oder böß c. Deßwegen warnet Mosis das alte Jsrael:
Wo du nicht wirst halten, daß du thust alle Worte dieses Gesatzes, die
in diesem Buch geschrieben sind, daß du förchtest diesen herrlichen und
schröcklichen Namen, den HErren deinen GOtt d. Und der Pro-
phet fraget: Wer solte dich nicht förchten du König der Heyden? dann
dir gebühret es: dann es ist unter allen Weisen der Heyden und in allen
ihren Königreichen deines gleichen nicht e. Und das gehet alle an ohne
Ansehen der Person nach dem Ausspruch Petri: Nun erfahre ich in
Warheit, daß GOtt die Person nicht ansiehet, sondern in allerley
Volck wer ihn förchtet, und recht thut, der ist Jhm angenehm f.

§. 6. Mit GOtt in Christi Blut versöhnte und nach der innwendi-wird wel-
ters ge-
zeigt was
da heisse
den Na-
men GOt-
tes förch-
ten,

gen Erscheinung JEsu sehnende Seelen, stehen nicht mehr in der Forcht
der Verdammnuß, des künfftigen Zorns, der Rach, des Fluchs;
Sie sind frey vom bösen Gewissen, daß sich immer des ärgsten zu GOtt
versihet, wol aber findet sich bey ihnen eine Forcht vor der Sünd,
selbige zu begehen, ein heiliger Schrecken GOtt zu mißfallen, ein de-
müthiges und heilsames Mißtrauen gegen ihre arme Kräffte, und

1. Eine seelige Forcht vor seiner Gegenwart, etwas böses zu bege-
hen, wann zwey Kinder einander rauffen, oder sonst was ungezie-
mendes unternehmen, das einte aber erblickt den Vatter an den Fen-
steren, so stehet es gleich davon ab: Jngleichem wann ein Unterthan sei-

nen
a Jes. VI.
b Hebr. II. 1.
c Pred. XII. 13.
d Deut. XXVIII. 58.
e Jer. X 7.
f Act. X. 34.
M m m m m m

Die Sonne der Gerechtigkeit.
euch ab um meines Namens willen, ſprechen (laßt ſehen, wie herr-
lich der HErr ſey, laßt ihn erſcheinen zu euerer Freude) die ſollen
zu ſchanden werden a. GOttes Seegen mit zitterender Hand anneh-
men und erſchrecken ab ſeinen geringſten Draͤuungen b.

§. 4. 3. Woraus eine heilige Sorgfalt entſteht ſeine Gunſt nicht zuSorgfaͤl-
tig ſeyn
ſeine
Gunſt
nicht zu
verlieren.

verlieren und aus der Gnad zu fallen, eine behutſame Wachbarkeit,
daß man den groſſen Koͤnig, der einen aus dem Bettelſtand in ſo herr-
liche Wuͤrde erhoben, nirgend mit Beſchwerd mache und etwan mit
unbeſonnenem Verhalten und ungeſchicktem Eigenduͤnckel ein ſolch
unvergleichlich Gluͤck, in JEſu Gunſt zu ſtehen, elendiglich verſchuͤtte.

§. 5. 4. Ein beſtaͤndig williger Gehorſam unter alles, was uns im Na-Jhme ei-
nen willi-
gen Ge-
horſam
leiſten,

men GOttes vorgeſchrieben, worzu der kluge Prediger vermahnet:
Laßt uns die Haupt-Summ aller Lehre hoͤren: Foͤrchte GOtt und hal-
te ſeine Gebotte, dann das iſt das gantze Werck eines Menſchen: Dann
GOtt wird alle Werck fuͤr Gericht bringen nebſt allem das verborgen
iſt, es ſey gut oder boͤß c. Deßwegen warnet Moſis das alte Jſrael:
Wo du nicht wirſt halten, daß du thuſt alle Worte dieſes Geſatzes, die
in dieſem Buch geſchrieben ſind, daß du foͤrchteſt dieſen herrlichen und
ſchroͤcklichen Namen, den HErren deinen GOtt d. Und der Pro-
phet fraget: Wer ſolte dich nicht foͤrchten du Koͤnig der Heyden? dann
dir gebuͤhret es: dann es iſt unter allen Weiſen der Heyden und in allen
ihren Koͤnigreichen deines gleichen nicht e. Und das gehet alle an ohne
Anſehen der Perſon nach dem Ausſpruch Petri: Nun erfahre ich in
Warheit, daß GOtt die Perſon nicht anſiehet, ſondern in allerley
Volck wer ihn foͤrchtet, und recht thut, der iſt Jhm angenehm f.

§. 6. Mit GOtt in Chriſti Blut verſoͤhnte und nach der innwendi-wird wel-
ters ge-
zeigt was
da heiſſe
den Na-
men GOt-
tes foͤrch-
ten,

gen Erſcheinung JEſu ſehnende Seelen, ſtehen nicht mehr in der Forcht
der Verdammnuß, des kuͤnfftigen Zorns, der Rach, des Fluchs;
Sie ſind frey vom boͤſen Gewiſſen, daß ſich immer des aͤrgſten zu GOtt
verſihet, wol aber findet ſich bey ihnen eine Forcht vor der Suͤnd,
ſelbige zu begehen, ein heiliger Schrecken GOtt zu mißfallen, ein de-
muͤthiges und heilſames Mißtrauen gegen ihre arme Kraͤffte, und

1. Eine ſeelige Forcht vor ſeiner Gegenwart, etwas boͤſes zu bege-
hen, wann zwey Kinder einander rauffen, oder ſonſt was ungezie-
mendes unternehmen, das einte aber erblickt den Vatter an den Fen-
ſteren, ſo ſtehet es gleich davon ab: Jngleichem wann ein Unterthan ſei-

nen
a Jeſ. VI.
b Hebr. II. 1.
c Pred. XII. 13.
d Deut. XXVIII. 58.
e Jer. X 7.
f Act. X. 34.
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[1009/1105] Die Sonne der Gerechtigkeit. euch ab um meines Namens willen, ſprechen (laßt ſehen, wie herr- lich der HErr ſey, laßt ihn erſcheinen zu euerer Freude) die ſollen zu ſchanden werden a. GOttes Seegen mit zitterender Hand anneh- men und erſchrecken ab ſeinen geringſten Draͤuungen b. §. 4. 3. Woraus eine heilige Sorgfalt entſteht ſeine Gunſt nicht zu verlieren und aus der Gnad zu fallen, eine behutſame Wachbarkeit, daß man den groſſen Koͤnig, der einen aus dem Bettelſtand in ſo herr- liche Wuͤrde erhoben, nirgend mit Beſchwerd mache und etwan mit unbeſonnenem Verhalten und ungeſchicktem Eigenduͤnckel ein ſolch unvergleichlich Gluͤck, in JEſu Gunſt zu ſtehen, elendiglich verſchuͤtte. Sorgfaͤl- tig ſeyn ſeine Gunſt nicht zu verlieren. §. 5. 4. Ein beſtaͤndig williger Gehorſam unter alles, was uns im Na- men GOttes vorgeſchrieben, worzu der kluge Prediger vermahnet: Laßt uns die Haupt-Summ aller Lehre hoͤren: Foͤrchte GOtt und hal- te ſeine Gebotte, dann das iſt das gantze Werck eines Menſchen: Dann GOtt wird alle Werck fuͤr Gericht bringen nebſt allem das verborgen iſt, es ſey gut oder boͤß c. Deßwegen warnet Moſis das alte Jſrael: Wo du nicht wirſt halten, daß du thuſt alle Worte dieſes Geſatzes, die in dieſem Buch geſchrieben ſind, daß du foͤrchteſt dieſen herrlichen und ſchroͤcklichen Namen, den HErren deinen GOtt d. Und der Pro- phet fraget: Wer ſolte dich nicht foͤrchten du Koͤnig der Heyden? dann dir gebuͤhret es: dann es iſt unter allen Weiſen der Heyden und in allen ihren Koͤnigreichen deines gleichen nicht e. Und das gehet alle an ohne Anſehen der Perſon nach dem Ausſpruch Petri: Nun erfahre ich in Warheit, daß GOtt die Perſon nicht anſiehet, ſondern in allerley Volck wer ihn foͤrchtet, und recht thut, der iſt Jhm angenehm f. Jhme ei- nen willi- gen Ge- horſam leiſten, §. 6. Mit GOtt in Chriſti Blut verſoͤhnte und nach der innwendi- gen Erſcheinung JEſu ſehnende Seelen, ſtehen nicht mehr in der Forcht der Verdammnuß, des kuͤnfftigen Zorns, der Rach, des Fluchs; Sie ſind frey vom boͤſen Gewiſſen, daß ſich immer des aͤrgſten zu GOtt verſihet, wol aber findet ſich bey ihnen eine Forcht vor der Suͤnd, ſelbige zu begehen, ein heiliger Schrecken GOtt zu mißfallen, ein de- muͤthiges und heilſames Mißtrauen gegen ihre arme Kraͤffte, und wird wel- ters ge- zeigt was da heiſſe den Na- men GOt- tes foͤrch- ten, 1. Eine ſeelige Forcht vor ſeiner Gegenwart, etwas boͤſes zu bege- hen, wann zwey Kinder einander rauffen, oder ſonſt was ungezie- mendes unternehmen, das einte aber erblickt den Vatter an den Fen- ſteren, ſo ſtehet es gleich davon ab: Jngleichem wann ein Unterthan ſei- nen a Jeſ. VI. b Hebr. II. 1. c Pred. XII. 13. d Deut. XXVIII. 58. e Jer. X 7. f Act. X. 34. M m m m m m

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Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 1009. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1105>, abgerufen am 21.11.2024.