Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736.

Bild:
<< vorherige Seite

Malach. IV. 2.

Euch aber, die ihr meinen Nahmen förchtet, wird
aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit, und
wird Heylung seyn in ihren Flügeln, und ihr
werdet ausgehen, und zunehmen wie die Mast-
Kälber.
Das erste Capitel.
Eingang, Wunsch und Eintheilung.

§. 1.

Leben und
Tod ent-
springet
aus JEsie.

WJe reimts sich das zusammen, daß JESUS Christus
der Friede- und Lebens-Fürst Krieg und Tod in die Welt
bringe; zugleich ein Lagstein in Zion, auf dem Jerusalem
gegründet ist, also daß ein jeder, der den Koth der Lüsten,
den Herd der Welt-Absichten, und den Sand der eigenen Wercken
und Verdiensten aus dem Weg raumen lasset, damit er diesen aus-
erwehlten köstlichen Eckstein unmittelbahr berühre und ihme am aller-
nähesten komme, mit nichten solle zu Schanden werden; Aber o eine
widersinnische Wunder-Red! daß eben dieser JEsus den Ungehor-
samen zum Stein des Anstossens und zum Felsen der Aergernuß
wird a, der ihnen unbegreifflich, unersteiglich, ja unzugänglich wird,
und in dem sie ihr Hertz und Leben nicht in ihn hinein gründen wol-
len, noch seinen Sinn trachten zu erreichen, so machen sie sich selbst
den Eingang ins Himmelreich unmöglich, sintemahl JEsus die eini-
ge Thüre ist ins Vatters Reich, und seine Nachfolg der einige Weg
zur Vereinigung mit GOtt. Wer sich nun unter JEsu Joch nicht
beugen und bequämen, sondern anderswo in die Seligkeit hinein
steigen will, der wird zum ärgerlicheren Greuel vor GOtt, als er je
vorhin gewesen; Diesen Schaden muß auch ein Gläubiger erfahren,

so offt
a 1 Petr. II. 6. 7. 1 Cor. I. 23. 24.

Malach. IV. 2.

Euch aber, die ihr meinen Nahmen foͤrchtet, wird
aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit, und
wird Heylung ſeyn in ihren Fluͤgeln, und ihr
werdet ausgehen, und zunehmen wie die Maſt-
Kaͤlber.
Das erſte Capitel.
Eingang, Wunſch und Eintheilung.

§. 1.

Leben und
Tod ent-
ſpringet
aus JEſie.

WJe reimts ſich das zuſammen, daß JESUS Chriſtus
der Friede- und Lebens-Fuͤrſt Krieg und Tod in die Welt
bringe; zugleich ein Lagſtein in Zion, auf dem Jeruſalem
gegruͤndet iſt, alſo daß ein jeder, der den Koth der Luͤſten,
den Herd der Welt-Abſichten, und den Sand der eigenen Wercken
und Verdienſten aus dem Weg raumen laſſet, damit er dieſen aus-
erwehlten koͤſtlichen Eckſtein unmittelbahr beruͤhre und ihme am aller-
naͤheſten komme, mit nichten ſolle zu Schanden werden; Aber o eine
widerſinniſche Wunder-Red! daß eben dieſer JEſus den Ungehor-
ſamen zum Stein des Anſtoſſens und zum Felſen der Aergernuß
wird a, der ihnen unbegreifflich, unerſteiglich, ja unzugaͤnglich wird,
und in dem ſie ihr Hertz und Leben nicht in ihn hinein gruͤnden wol-
len, noch ſeinen Sinn trachten zu erreichen, ſo machen ſie ſich ſelbſt
den Eingang ins Himmelreich unmoͤglich, ſintemahl JEſus die eini-
ge Thuͤre iſt ins Vatters Reich, und ſeine Nachfolg der einige Weg
zur Vereinigung mit GOtt. Wer ſich nun unter JEſu Joch nicht
beugen und bequaͤmen, ſondern anderswo in die Seligkeit hinein
ſteigen will, der wird zum aͤrgerlicheren Greuel vor GOtt, als er je
vorhin geweſen; Dieſen Schaden muß auch ein Glaͤubiger erfahren,

ſo offt
a 1 Petr. II. 6. 7. 1 Cor. I. 23. 24.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f1084" n="988"/>
        <div n="2">
          <head/>
          <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Malach. IV.</hi> 2.</hi> </p><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#b">Euch aber, die ihr meinen Nahmen fo&#x0364;rchtet, wird<lb/>
aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit, und<lb/>
wird Heylung &#x017F;eyn in ihren Flu&#x0364;geln, und ihr<lb/>
werdet ausgehen, und zunehmen wie die Ma&#x017F;t-<lb/>
Ka&#x0364;lber.</hi> </item>
          </list>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Das er&#x017F;te Capitel.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Eingang, Wun&#x017F;ch und Eintheilung.</hi> </head><lb/>
          <p> <hi rendition="#c">§. 1.</hi> </p><lb/>
          <note place="left">Leben und<lb/>
Tod ent-<lb/>
&#x017F;pringet<lb/>
aus JE&#x017F;ie.</note>
          <p><hi rendition="#in">W</hi>Je reimts &#x017F;ich das zu&#x017F;ammen, daß JESUS Chri&#x017F;tus<lb/>
der Friede- und Lebens-Fu&#x0364;r&#x017F;t Krieg und Tod in die Welt<lb/>
bringe; zugleich ein Lag&#x017F;tein in Zion, auf dem Jeru&#x017F;alem<lb/>
gegru&#x0364;ndet i&#x017F;t, al&#x017F;o daß ein jeder, der den Koth der Lu&#x0364;&#x017F;ten,<lb/>
den Herd der Welt-Ab&#x017F;ichten, und den Sand der eigenen Wercken<lb/>
und Verdien&#x017F;ten aus dem Weg raumen la&#x017F;&#x017F;et, damit er die&#x017F;en aus-<lb/>
erwehlten ko&#x0364;&#x017F;tlichen Eck&#x017F;tein unmittelbahr beru&#x0364;hre und ihme am aller-<lb/>
na&#x0364;he&#x017F;ten komme, mit nichten &#x017F;olle zu Schanden werden; Aber o eine<lb/>
wider&#x017F;inni&#x017F;che Wunder-Red! daß eben die&#x017F;er JE&#x017F;us den Ungehor-<lb/>
&#x017F;amen zum Stein des An&#x017F;to&#x017F;&#x017F;ens und zum Fel&#x017F;en der Aergernuß<lb/>
wird <note place="foot" n="a">1 <hi rendition="#aq">Petr. II. 6. 7. 1 Cor. I.</hi> 23. 24.</note>, der ihnen unbegreifflich, uner&#x017F;teiglich, ja unzuga&#x0364;nglich wird,<lb/>
und in dem &#x017F;ie ihr Hertz und Leben nicht in ihn hinein gru&#x0364;nden wol-<lb/>
len, noch &#x017F;einen Sinn trachten zu erreichen, &#x017F;o machen &#x017F;ie &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
den Eingang ins Himmelreich unmo&#x0364;glich, &#x017F;intemahl JE&#x017F;us die eini-<lb/>
ge Thu&#x0364;re i&#x017F;t ins Vatters Reich, und &#x017F;eine Nachfolg der einige Weg<lb/>
zur Vereinigung mit GOtt. Wer &#x017F;ich nun unter JE&#x017F;u Joch nicht<lb/>
beugen und bequa&#x0364;men, &#x017F;ondern anderswo in die Seligkeit hinein<lb/>
&#x017F;teigen will, der wird zum a&#x0364;rgerlicheren Greuel vor GOtt, als er je<lb/>
vorhin gewe&#x017F;en; Die&#x017F;en Schaden muß auch ein Gla&#x0364;ubiger erfahren,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;o offt</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[988/1084] Malach. IV. 2. Euch aber, die ihr meinen Nahmen foͤrchtet, wird aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit, und wird Heylung ſeyn in ihren Fluͤgeln, und ihr werdet ausgehen, und zunehmen wie die Maſt- Kaͤlber. Das erſte Capitel. Eingang, Wunſch und Eintheilung. §. 1. WJe reimts ſich das zuſammen, daß JESUS Chriſtus der Friede- und Lebens-Fuͤrſt Krieg und Tod in die Welt bringe; zugleich ein Lagſtein in Zion, auf dem Jeruſalem gegruͤndet iſt, alſo daß ein jeder, der den Koth der Luͤſten, den Herd der Welt-Abſichten, und den Sand der eigenen Wercken und Verdienſten aus dem Weg raumen laſſet, damit er dieſen aus- erwehlten koͤſtlichen Eckſtein unmittelbahr beruͤhre und ihme am aller- naͤheſten komme, mit nichten ſolle zu Schanden werden; Aber o eine widerſinniſche Wunder-Red! daß eben dieſer JEſus den Ungehor- ſamen zum Stein des Anſtoſſens und zum Felſen der Aergernuß wird a, der ihnen unbegreifflich, unerſteiglich, ja unzugaͤnglich wird, und in dem ſie ihr Hertz und Leben nicht in ihn hinein gruͤnden wol- len, noch ſeinen Sinn trachten zu erreichen, ſo machen ſie ſich ſelbſt den Eingang ins Himmelreich unmoͤglich, ſintemahl JEſus die eini- ge Thuͤre iſt ins Vatters Reich, und ſeine Nachfolg der einige Weg zur Vereinigung mit GOtt. Wer ſich nun unter JEſu Joch nicht beugen und bequaͤmen, ſondern anderswo in die Seligkeit hinein ſteigen will, der wird zum aͤrgerlicheren Greuel vor GOtt, als er je vorhin geweſen; Dieſen Schaden muß auch ein Glaͤubiger erfahren, ſo offt a 1 Petr. II. 6. 7. 1 Cor. I. 23. 24.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1084
Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen. Basel, 1736, S. 988. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_himmelsblumen_1736/1084>, abgerufen am 21.11.2024.