Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.Das Schweitzerische Canaan. eingepfrengt; Da aber JEsus die Lebens-Sonne den Frühling zu bringen anfieng, durch seinen Auffgang, Himmelfahrt und Außgiessung deß H. Geistes, da grünete es in den nächsten Wiesen, als in Sama- ria, daran sich Christi Heerde recht wey- dete und labete mit grosser Freud. Act. 8. Biß das hohe Alp-Gebürg deß Römischen Reichs die heisse Straalen dieser Frühlings- Sonnen dermassen kräfftig empfunden, daß auch daselbs viele hundert tausend zu Weyde gehen könnten, welche allzumal der tapffere Hirten-Knab Paulus mit sei- nen Gesellen regierte, und under Christo dem grossen Ertz-Hirten zu behalten trach- tete. Biß es wiederum nach dem ehmaligen Winter deß Heydenthums und darauf er- folgetem gnadenreichen Sommer gegen den Antichristischen Winter gienge, da der Schnee der erkalteten Liebe deß über alle Wolcken erhabenen Hochmuths und Ge- wissens-Tyraney, und die sauren Nord- Winden der Undertruckungen Göttlicher Wahrheit Christi Heerd von dem Berg der Römischen Kirchen herunter getrieben, daß sie sich hie und da in kleinen Gemein- den, in Wäldern, Höhlen und Klüfften der Erden als in engen Ställen vor der einbrechenden Kälte und wilden Thieren haben müssen verstecken; biß in der Refor- mation
Das Schweitzeriſche Canaan. eingepfrengt; Da aber JEſus die Lebens-Sonne den Fruͤhling zu bringen anfieng, durch ſeinen Auffgang, Himmelfahrt und Außgieſſung deß H. Geiſtes, da gruͤnete es in den naͤchſten Wieſen, als in Sama- ria, daran ſich Chriſti Heerde recht wey- dete und labete mit groſſer Freud. Act. 8. Biß das hohe Alp-Gebuͤrg deß Roͤmiſchen Reichs die heiſſe Straalen dieſer Fruͤhlings- Sonnen dermaſſen kraͤfftig empfunden, daß auch daſelbs viele hundert tauſend zu Weyde gehen koͤnnten, welche allzumal der tapffere Hirten-Knab Paulus mit ſei- nen Geſellen regierte, und under Chriſto dem groſſen Ertz-Hirten zu behalten trach- tete. Biß es wiederum nach dem ehmaligen Winter deß Heydenthums und darauf er- folgetem gnadenreichen Sommer gegen den Antichriſtiſchen Winter gienge, da der Schnee der erkalteten Liebe deß uͤber alle Wolcken erhabenen Hochmuths und Ge- wiſſens-Tyraney, und die ſauren Nord- Winden der Undertruckungen Goͤttlicher Wahrheit Chriſti Heerd von dem Berg der Roͤmiſchen Kirchen herunter getrieben, daß ſie ſich hie und da in kleinen Gemein- den, in Waͤldern, Hoͤhlen und Kluͤfften der Erden als in engen Staͤllen vor der einbrechenden Kaͤlte und wilden Thieren haben muͤſſen verſtecken; biß in der Refor- mation
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0094" n="26"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Schweitzeriſche Canaan.</hi></fw><lb/> eingepfrengt; Da aber JEſus die Lebens-<lb/> Sonne den Fruͤhling zu bringen anfieng,<lb/> durch ſeinen Auffgang, Himmelfahrt und<lb/> Außgieſſung deß H. Geiſtes, da gruͤnete<lb/> es in den naͤchſten Wieſen, als in Sama-<lb/> ria, daran ſich Chriſti Heerde recht wey-<lb/> dete und labete mit groſſer Freud. Act. 8.<lb/> Biß das hohe Alp-Gebuͤrg deß Roͤmiſchen<lb/> Reichs die heiſſe Straalen dieſer Fruͤhlings-<lb/> Sonnen dermaſſen kraͤfftig empfunden,<lb/> daß auch daſelbs viele hundert tauſend zu<lb/> Weyde gehen koͤnnten, welche allzumal<lb/> der tapffere Hirten-Knab Paulus mit ſei-<lb/> nen Geſellen regierte, und under Chriſto<lb/> dem groſſen Ertz-Hirten zu behalten trach-<lb/> tete. Biß es wiederum nach dem ehmaligen<lb/> Winter deß Heydenthums und darauf er-<lb/> folgetem gnadenreichen Sommer gegen den<lb/> Antichriſtiſchen Winter gienge, da der<lb/> Schnee der erkalteten Liebe deß uͤber alle<lb/> Wolcken erhabenen Hochmuths und Ge-<lb/> wiſſens-Tyraney, und die ſauren Nord-<lb/> Winden der Undertruckungen Goͤttlicher<lb/> Wahrheit Chriſti Heerd von dem Berg<lb/> der Roͤmiſchen Kirchen herunter getrieben,<lb/> daß ſie ſich hie und da in kleinen Gemein-<lb/> den, in Waͤldern, Hoͤhlen und Kluͤfften<lb/> der Erden als in engen Staͤllen vor der<lb/> einbrechenden Kaͤlte und wilden Thieren<lb/> haben muͤſſen verſtecken; biß in der Refor-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">mation</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [26/0094]
Das Schweitzeriſche Canaan.
eingepfrengt; Da aber JEſus die Lebens-
Sonne den Fruͤhling zu bringen anfieng,
durch ſeinen Auffgang, Himmelfahrt und
Außgieſſung deß H. Geiſtes, da gruͤnete
es in den naͤchſten Wieſen, als in Sama-
ria, daran ſich Chriſti Heerde recht wey-
dete und labete mit groſſer Freud. Act. 8.
Biß das hohe Alp-Gebuͤrg deß Roͤmiſchen
Reichs die heiſſe Straalen dieſer Fruͤhlings-
Sonnen dermaſſen kraͤfftig empfunden,
daß auch daſelbs viele hundert tauſend zu
Weyde gehen koͤnnten, welche allzumal
der tapffere Hirten-Knab Paulus mit ſei-
nen Geſellen regierte, und under Chriſto
dem groſſen Ertz-Hirten zu behalten trach-
tete. Biß es wiederum nach dem ehmaligen
Winter deß Heydenthums und darauf er-
folgetem gnadenreichen Sommer gegen den
Antichriſtiſchen Winter gienge, da der
Schnee der erkalteten Liebe deß uͤber alle
Wolcken erhabenen Hochmuths und Ge-
wiſſens-Tyraney, und die ſauren Nord-
Winden der Undertruckungen Goͤttlicher
Wahrheit Chriſti Heerd von dem Berg
der Roͤmiſchen Kirchen herunter getrieben,
daß ſie ſich hie und da in kleinen Gemein-
den, in Waͤldern, Hoͤhlen und Kluͤfften
der Erden als in engen Staͤllen vor der
einbrechenden Kaͤlte und wilden Thieren
haben muͤſſen verſtecken; biß in der Refor-
mation
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |