Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.Das Schweitzerische Canaan. den safftigen Kräutern, Blumen und Blü-ten aus dem anhangenden Thau einen so ausbündigen Nectar zogen und künstlich zubereiteten, der bey den Alten so hoch ge- schätzt ward, daß auch der Ertz-Vatter Ja- cob seinem Sohn Joseph als Schalt-König in Egypten davon sandte; Honig ware der edelste Confect und Nach-Tisch an den Ta- felen der Käysern und Königen, wovon das Land so reichlich versehen ware, daß es aus den Hölenen der Bäumen und der Felsen herab ranne wie Bächlein, 1. Sam. 14: 27. Die Felsen dieneten dem Volck GOttes zu Vestungen, sonderlich in gefährlichen Kriegs-Läufften. Ein Christ, der zu diesem hohen Grad ge- Schieß Satan/ schieß/ O Welt; Zerquetsche deine Spitzen: Das Hertz in GOttes Lieb Bleibt doch im Frieden sitzen. Wer
Das Schweitzeriſche Canaan. den ſafftigen Kraͤutern, Blumen und Bluͤ-ten aus dem anhangenden Thau einen ſo ausbuͤndigen Nectar zogen und kuͤnſtlich zubereiteten, der bey den Alten ſo hoch ge- ſchaͤtzt ward, daß auch der Ertz-Vatter Ja- cob ſeinem Sohn Joſeph als Schalt-Koͤnig in Egypten davon ſandte; Honig ware der edelſte Confect und Nach-Tiſch an den Ta- felen der Kaͤyſern und Koͤnigen, wovon das Land ſo reichlich verſehen ware, daß es aus den Hoͤlenen der Baͤumen und der Felſen herab ranne wie Baͤchlein, 1. Sam. 14: 27. Die Felſen dieneten dem Volck GOttes zu Veſtungen, ſonderlich in gefaͤhrlichen Kriegs-Laͤufften. Ein Chriſt, der zu dieſem hohen Grad ge- Schieß Satan/ ſchieß/ O Welt; Zerquetſche deine Spitzen: Das Hertz in GOttes Lieb Bleibt doch im Frieden ſitzen. Wer
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Das Schweitzeriſche Canaan.
den ſafftigen Kraͤutern, Blumen und Bluͤ-
ten aus dem anhangenden Thau einen ſo
ausbuͤndigen Nectar zogen und kuͤnſtlich
zubereiteten, der bey den Alten ſo hoch ge-
ſchaͤtzt ward, daß auch der Ertz-Vatter Ja-
cob ſeinem Sohn Joſeph als Schalt-Koͤnig
in Egypten davon ſandte; Honig ware der
edelſte Confect und Nach-Tiſch an den Ta-
felen der Kaͤyſern und Koͤnigen, wovon das
Land ſo reichlich verſehen ware, daß es aus
den Hoͤlenen der Baͤumen und der Felſen
herab ranne wie Baͤchlein, 1. Sam. 14: 27.
Die Felſen dieneten dem Volck GOttes zu
Veſtungen, ſonderlich in gefaͤhrlichen
Kriegs-Laͤufften.
Ein Chriſt, der zu dieſem hohen Grad ge-
langet, daß er in GOtt eingegangen, und
ſein Leben mit Chriſto in GOtt verborgen
hat, iſt ſicher vorm Feind, anbey den Natur-
Menſchen unbekannt, gegen alle Lockun-
gen und Stuͤrme der Suͤnd und des Flei-
ſches unbeweglich, daher auch denen Laͤſter-
Pfeilen unverletzlich, zumalen ihn GOttes
Schutz, Vorſorg, Treu und Allmacht als
ein Felß umgiebet, in Chriſti Seiten ruhen
und ſingen macht:
Schieß Satan/ ſchieß/ O Welt;
Zerquetſche deine Spitzen:
Das Hertz in GOttes Lieb
Bleibt doch im Frieden ſitzen.
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