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Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731.

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Das Schweitzerische Canaan.
andere Heilige gethan, welche vor das Jn-
teresse, Nutzen und Vortheil Christi, wie
billich, geeiffert haben. O wie sind die Zäu-
ne der faulen Christen so zerrissen, Prov.
24. die Forcht GOttes verwahret die Her-
tzen nicht, darum sihets allenthalben sehr
wüst und wild auß, Jer. 48: 10. Jes. 5.

Du sihest deine Kuhe täglich gern mit
vollem Uter zu Hause kommen; Sage
mir aber, vermeinest du nicht, daß man-
cher Mensch schlimmer ist als seine Kuhe?
Die Kuhe genießt im Sommer der Wei-
de, und im Winter deß Futters; nicht
aber umsonst, sondern sie bezahlet es mit
ihrem Kalb, Milch und Butter; Sie be-
hilfft sich mit Graß, Spreu und Stroh,
und füllet davor den Napff mit süsser
Milch: Aber ach wie mancher Mensch ist,
der täglich in GOttes Gaaben und Gü-
tern gehet, wie die Kuhe biß an den Bauch
im Grase, und weißt dem guten GOtt
nichts davor zu Willen, da Er doch mit
einem danckbaren, auffgeopfferten Hertzen
gern vorlieb nehmen wolte; Ach wie be-
schämet dich das tumme Vieh! Proverb.
17: 13.

Ja dein Undanck ist ärger als teuffelisch,
sintemal GOtt diesen armen, gefallenen
Geistern nicht so sehnlich nachgehet, wie
Er um deine Freundschafft so lange Jahre

all-

Das Schweitzeriſche Canaan.
andere Heilige gethan, welche vor das Jn-
tereſſe, Nutzen und Vortheil Chriſti, wie
billich, geeiffert haben. O wie ſind die Zaͤu-
ne der faulen Chriſten ſo zerriſſen, Prov.
24. die Forcht GOttes verwahret die Her-
tzen nicht, darum ſihets allenthalben ſehr
wuͤſt und wild auß, Jer. 48: 10. Jeſ. 5.

Du ſiheſt deine Kuhe taͤglich gern mit
vollem Uter zu Hauſe kommen; Sage
mir aber, vermeineſt du nicht, daß man-
cher Menſch ſchlimmer iſt als ſeine Kuhe?
Die Kuhe genießt im Sommer der Wei-
de, und im Winter deß Futters; nicht
aber umſonſt, ſondern ſie bezahlet es mit
ihrem Kalb, Milch und Butter; Sie be-
hilfft ſich mit Graß, Spreu und Stroh,
und fuͤllet davor den Napff mit ſuͤſſer
Milch: Aber ach wie mancher Menſch iſt,
der taͤglich in GOttes Gaaben und Guͤ-
tern gehet, wie die Kuhe biß an den Bauch
im Graſe, und weißt dem guten GOtt
nichts davor zu Willen, da Er doch mit
einem danckbaren, auffgeopfferten Hertzen
gern vorlieb nehmen wolte; Ach wie be-
ſchaͤmet dich das tumme Vieh! Proverb.
17: 13.

Ja dein Undanck iſt aͤrger als teuffeliſch,
ſintemal GOtt dieſen armen, gefallenen
Geiſtern nicht ſo ſehnlich nachgehet, wie
Er um deine Freundſchafft ſo lange Jahre

all-
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[96/0164] Das Schweitzeriſche Canaan. andere Heilige gethan, welche vor das Jn- tereſſe, Nutzen und Vortheil Chriſti, wie billich, geeiffert haben. O wie ſind die Zaͤu- ne der faulen Chriſten ſo zerriſſen, Prov. 24. die Forcht GOttes verwahret die Her- tzen nicht, darum ſihets allenthalben ſehr wuͤſt und wild auß, Jer. 48: 10. Jeſ. 5. Du ſiheſt deine Kuhe taͤglich gern mit vollem Uter zu Hauſe kommen; Sage mir aber, vermeineſt du nicht, daß man- cher Menſch ſchlimmer iſt als ſeine Kuhe? Die Kuhe genießt im Sommer der Wei- de, und im Winter deß Futters; nicht aber umſonſt, ſondern ſie bezahlet es mit ihrem Kalb, Milch und Butter; Sie be- hilfft ſich mit Graß, Spreu und Stroh, und fuͤllet davor den Napff mit ſuͤſſer Milch: Aber ach wie mancher Menſch iſt, der taͤglich in GOttes Gaaben und Guͤ- tern gehet, wie die Kuhe biß an den Bauch im Graſe, und weißt dem guten GOtt nichts davor zu Willen, da Er doch mit einem danckbaren, auffgeopfferten Hertzen gern vorlieb nehmen wolte; Ach wie be- ſchaͤmet dich das tumme Vieh! Proverb. 17: 13. Ja dein Undanck iſt aͤrger als teuffeliſch, ſintemal GOtt dieſen armen, gefallenen Geiſtern nicht ſo ſehnlich nachgehet, wie Er um deine Freundſchafft ſo lange Jahre all-

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Zitationshilfe: Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/164>, abgerufen am 24.11.2024.