Eile und errette deine Seele, damit du dem ob deinem Haupt dick und schwartz- gelb genug allbereit gesammelten Schwef- fel-Regen entrinnest.
Sehet der holdselige Heyland stehet je- tzund vor euch, und redet euch an: Ob ihr schon Sünd und Welt gefolget, mir alles zu Leid gethan, meine Einladungen ver- achtet, so kehret dennoch jetzt wiederum zu mir, ich will nicht mit euch handeln nach euern Sünden, ich will mich euer erbar- men, euch annemmen, euere Abweichun- gen heilen, freywilliglich will ich euch lie- ben, euere Ubertrettungen in die Tieffe deß Meers werffen, und euch mit meiner Liebe, mit meinem Geist, mit Fried und Freud erfüllen, einen freyen Zutritt zum Vatter schencken, ich bin für euch gestorben, habe Sünd und Fluch für euch getragen, Tod und Teuffel überwunden, dem Gesätz und der Gerechtigkeit genug gethan, und euch mir zum Eigenthum erkaufft; Ach daß ihr meine Gnad nicht verachtet! O kommet her zu mir, so wird euere Seele leben, nemmet an von mir die gewissen Gnaden Davids; Kommet alle mit Sün- den Beladene, ich gibe euern Seelen Ruhe, Heil, Segen und ewige Seligkeit. O mei- ne Lieben! ihr seyd so höffliche Leute, wie könnet ihr dem leutseligen GOtt dieses sein
Begeh-
CAP. V.
Eile und errette deine Seele, damit du dem ob deinem Haupt dick und ſchwartz- gelb genug allbereit geſammelten Schwef- fel-Regen entrinneſt.
Sehet der holdſelige Heyland ſtehet je- tzund vor euch, und redet euch an: Ob ihr ſchon Suͤnd und Welt gefolget, mir alles zu Leid gethan, meine Einladungen ver- achtet, ſo kehret dennoch jetzt wiederum zu mir, ich will nicht mit euch handeln nach euern Suͤnden, ich will mich euer erbar- men, euch annemmen, euere Abweichun- gen heilen, freywilliglich will ich euch lie- ben, euere Ubertrettungen in die Tieffe deß Meers werffen, und euch mit meiner Liebe, mit meinem Geiſt, mit Fried und Freud erfuͤllen, einen freyen Zutritt zum Vatter ſchencken, ich bin fuͤr euch geſtorben, habe Suͤnd und Fluch fuͤr euch getragen, Tod und Teuffel uͤberwunden, dem Geſaͤtz und der Gerechtigkeit genug gethan, und euch mir zum Eigenthum erkaufft; Ach daß ihr meine Gnad nicht verachtet! O kommet her zu mir, ſo wird euere Seele leben, nemmet an von mir die gewiſſen Gnaden Davids; Kommet alle mit Suͤn- den Beladene, ich gibe euern Seelen Ruhe, Heil, Segen und ewige Seligkeit. O mei- ne Lieben! ihr ſeyd ſo hoͤffliche Leute, wie koͤnnet ihr dem leutſeligen GOtt dieſes ſein
Begeh-
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CAP. V.
Eile und errette deine Seele, damit du
dem ob deinem Haupt dick und ſchwartz-
gelb genug allbereit geſammelten Schwef-
fel-Regen entrinneſt.
Sehet der holdſelige Heyland ſtehet je-
tzund vor euch, und redet euch an: Ob ihr
ſchon Suͤnd und Welt gefolget, mir alles
zu Leid gethan, meine Einladungen ver-
achtet, ſo kehret dennoch jetzt wiederum zu
mir, ich will nicht mit euch handeln nach
euern Suͤnden, ich will mich euer erbar-
men, euch annemmen, euere Abweichun-
gen heilen, freywilliglich will ich euch lie-
ben, euere Ubertrettungen in die Tieffe
deß Meers werffen, und euch mit meiner
Liebe, mit meinem Geiſt, mit Fried und
Freud erfuͤllen, einen freyen Zutritt zum
Vatter ſchencken, ich bin fuͤr euch geſtorben,
habe Suͤnd und Fluch fuͤr euch getragen,
Tod und Teuffel uͤberwunden, dem Geſaͤtz
und der Gerechtigkeit genug gethan, und
euch mir zum Eigenthum erkaufft; Ach
daß ihr meine Gnad nicht verachtet! O
kommet her zu mir, ſo wird euere Seele
leben, nemmet an von mir die gewiſſen
Gnaden Davids; Kommet alle mit Suͤn-
den Beladene, ich gibe euern Seelen Ruhe,
Heil, Segen und ewige Seligkeit. O mei-
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Lucius, Samuel: Das Schweitzerische Von Milch und Honig fliessende Canaan. Bern, 1731, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_canaan_1731/161>, abgerufen am 16.07.2024.
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