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Lohenstein, Daniel Casper von: Sophonisbe. Breslau, 1680.

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Kakkabe aber sol eigendlich Karkabe geschrieben worden/ und
kommt her von [fremdsprachliches Material - fehlt] oder [fremdsprachliches Material - fehlt] welches das Haupt bedeutet/ o-
der auch von [fremdsprachliches Material - fehlt] das ein Pferd heißt. Bochart. Geographiae
part. 2. lib. 1. c. 24. p.
514. 515.
v. 433. Das Einhorn legt sein Horn/ den Zepter seiner Macht so in
der Frauen Schoos.) Wie von dem Einhorne welches bey den A-
rabern Mirmis, bey den Jndianern Carcano oder/ nach des AElia-
ni
Meinung/ Karkazonon, bey den Egyptiern Karkhinos heißt/ viel
unglaublich Ding getichtet/ insonderheit aber sein gegen Menschen
und Elephanten gehegter Haß/ die Liebe gegen die Holtztauben/ die
Stärcke und Schönheit seines Hornes/ in welchem man gestalten
der Menschen/ Pfauen/ Rehe/ Bäume/ und andere Dinge künst-
lich gebildet finden sol/ von den Arabern heraus gestrichen wird:
Also erzehlen sie von einem andern kleinern und gegen Mitternacht
befindlichen Einhorne/ welches sie Charsan und Charis nennen:
Daß dieses durch Fürstellung einer Jungfrau in eine Höle gelocket/
zum saugen/ wo von es wie von Weine truncken würde/ gereitzet/
und derogestalt von Jägern gefangen würde. Eustathus in He-
xameron p.
40. erzehlt von ihm: Es sey ein kleines aber wildes
einhörnichtes Thier/ einem Bocke gleich. Wenn man es fangen
wolte/ stelte man ihm eine reine Jungfrau für/ in welcher Schooß
sich diß Thier hernach Niederwürffe/ sich liebkosen/ und in Königli-
che Häuser leiten liesse. Isidor. lib. 12. v. 2. meldet: es schlieffe
darinnen ein/ und Tzetzes Chil. 5. c. 7. Die Jäger verkleideten ei-
nen starcken Jüngling in eine Jungfran/ würtzeten ihn starck ein/
und stellten ihn für seine Höle. Durch diesen Geruch würde das
Einhorn herzu gelockt/ von Jägern ihm sein kostbahres Horn ab-
geschnitten/ und hernach frey gelassen. Bochart. tom. 1. Hiero-
zoic. lib. 3. c. 26. p.
940. 941.
v. 450. 451. Sein Kleid und Antlitz sind verliebte Sternen: Beer/
Ochß/ Orion/ Adler/ Schwan.) Diese unter die Sternen versetzte
Kebsweiber Jupiters führet die sich beklagende Juno in dem für-
trefflichen Eingange des Rasenden Hercules beym Seneca Tragi-
co
prächtig auf.
v. 457. 458. Für mir mus Jupiter selbst knien.) die Fabeln: daß
Jupiter in gestalt eines Guckucks die Juno, eines güldnen Regens
die Danar/ eines Satyri die Antiope beschlaffen/ sind gemein. Hier-
mit
H 5
Κακκάβη aber ſol eigendlich Καρκάβη geſchrieben worden/ und
kommt her von [fremdsprachliches Material – fehlt] oder [fremdsprachliches Material – fehlt] welches das Haupt bedeutet/ o-
der auch von [fremdsprachliches Material – fehlt] das ein Pferd heißt. Bochart. Geographiæ
part. 2. lib. 1. c. 24. p.
514. 515.
v. 433. Das Einhorn legt ſein Horn/ den Zepter ſeiner Macht ſo in
der Frauen Schoos.) Wie von dem Einhorne welches bey den A-
rabern Mirmis, bey den Jndianern Carcano oder/ nach des Ælia-
ni
Meinung/ Καρκάζωνον, bey den Egyptiern Κάρχινος heißt/ viel
unglaublich Ding getichtet/ inſonderheit aber ſein gegen Menſchen
und Elephanten gehegter Haß/ die Liebe gegen die Holtztauben/ die
Staͤrcke und Schoͤnheit ſeines Hornes/ in welchem man geſtalten
der Menſchen/ Pfauen/ Rehe/ Baͤume/ und andere Dinge kuͤnſt-
lich gebildet finden ſol/ von den Arabern heraus geſtrichen wird:
Alſo erzehlen ſie von einem andern kleinern und gegen Mitternacht
befindlichen Einhorne/ welches ſie Charſan und Charis nennen:
Daß dieſes durch Fuͤrſtellung einer Jungfrau in eine Hoͤle gelocket/
zum ſaugen/ wo von es wie von Weine truncken wuͤrde/ gereitzet/
und derogeſtalt von Jaͤgern gefangen wuͤrde. Euſtathus in He-
xameron p.
40. erzehlt von ihm: Es ſey ein kleines aber wildes
einhoͤrnichtes Thier/ einem Bocke gleich. Wenn man es fangen
wolte/ ſtelte man ihm eine reine Jungfrau fuͤr/ in welcher Schooß
ſich diß Thier hernach Niederwuͤrffe/ ſich liebkoſen/ und in Koͤnigli-
che Haͤuſer leiten lieſſe. Iſidor. lib. 12. v. 2. meldet: es ſchlieffe
darinnen ein/ und Tzetzes Chil. 5. c. 7. Die Jaͤger verkleideten ei-
nen ſtarcken Juͤngling in eine Jungfran/ wuͤrtzeten ihn ſtarck ein/
und ſtellten ihn fuͤr ſeine Hoͤle. Durch dieſen Geruch wuͤrde das
Einhorn herzu gelockt/ von Jaͤgern ihm ſein koſtbahres Horn ab-
geſchnitten/ und hernach frey gelaſſen. Bochart. tom. 1. Hiero-
zoic. lib. 3. c. 26. p.
940. 941.
v. 450. 451. Sein Kleid und Antlitz ſind verliebte Sternen: Beer/
Ochß/ Orion/ Adler/ Schwan.) Dieſe unter die Sternen verſetzte
Kebsweiber Jupiters fuͤhret die ſich beklagende Juno in dem fuͤr-
trefflichen Eingange des Raſenden Hercules beym Seneca Tragi-
co
praͤchtig auf.
v. 457. 458. Fuͤr mir mus Jupiter ſelbſt knien.) die Fabeln: daß
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die Danar/ eines Satyri die Antiope beſchlaffen/ ſind gemein. Hier-
mit
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[121/0158] Κακκάβη aber ſol eigendlich Καρκάβη geſchrieben worden/ und kommt her von _ oder _ welches das Haupt bedeutet/ o- der auch von _ das ein Pferd heißt. Bochart. Geographiæ part. 2. lib. 1. c. 24. p. 514. 515. v. 433. Das Einhorn legt ſein Horn/ den Zepter ſeiner Macht ſo in der Frauen Schoos.) Wie von dem Einhorne welches bey den A- rabern Mirmis, bey den Jndianern Carcano oder/ nach des Ælia- ni Meinung/ Καρκάζωνον, bey den Egyptiern Κάρχινος heißt/ viel unglaublich Ding getichtet/ inſonderheit aber ſein gegen Menſchen und Elephanten gehegter Haß/ die Liebe gegen die Holtztauben/ die Staͤrcke und Schoͤnheit ſeines Hornes/ in welchem man geſtalten der Menſchen/ Pfauen/ Rehe/ Baͤume/ und andere Dinge kuͤnſt- lich gebildet finden ſol/ von den Arabern heraus geſtrichen wird: Alſo erzehlen ſie von einem andern kleinern und gegen Mitternacht befindlichen Einhorne/ welches ſie Charſan und Charis nennen: Daß dieſes durch Fuͤrſtellung einer Jungfrau in eine Hoͤle gelocket/ zum ſaugen/ wo von es wie von Weine truncken wuͤrde/ gereitzet/ und derogeſtalt von Jaͤgern gefangen wuͤrde. Euſtathus in He- xameron p. 40. erzehlt von ihm: Es ſey ein kleines aber wildes einhoͤrnichtes Thier/ einem Bocke gleich. Wenn man es fangen wolte/ ſtelte man ihm eine reine Jungfrau fuͤr/ in welcher Schooß ſich diß Thier hernach Niederwuͤrffe/ ſich liebkoſen/ und in Koͤnigli- che Haͤuſer leiten lieſſe. Iſidor. lib. 12. v. 2. meldet: es ſchlieffe darinnen ein/ und Tzetzes Chil. 5. c. 7. Die Jaͤger verkleideten ei- nen ſtarcken Juͤngling in eine Jungfran/ wuͤrtzeten ihn ſtarck ein/ und ſtellten ihn fuͤr ſeine Hoͤle. Durch dieſen Geruch wuͤrde das Einhorn herzu gelockt/ von Jaͤgern ihm ſein koſtbahres Horn ab- geſchnitten/ und hernach frey gelaſſen. Bochart. tom. 1. Hiero- zoic. lib. 3. c. 26. p. 940. 941. v. 450. 451. Sein Kleid und Antlitz ſind verliebte Sternen: Beer/ Ochß/ Orion/ Adler/ Schwan.) Dieſe unter die Sternen verſetzte Kebsweiber Jupiters fuͤhret die ſich beklagende Juno in dem fuͤr- trefflichen Eingange des Raſenden Hercules beym Seneca Tragi- co praͤchtig auf. v. 457. 458. Fuͤr mir mus Jupiter ſelbſt knien.) die Fabeln: daß Jupiter in geſtalt eines Guckucks die Juno, eines guͤldnen Regens die Danar/ eines Satyri die Antiope beſchlaffen/ ſind gemein. Hier- mit H 5

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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Sophonisbe. Breslau, 1680, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_sophonisbe_1680/158>, abgerufen am 26.11.2024.