Lohenstein, Daniel Casper von: Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann. Bd. 1. Leipzig, 1689.Ehren-Getichte. Baut hohe Gräber auf/ bedeckt mit einer Last Von Jaspis und Porphir die dorrenden Gebeine/ Schreibt Nahmen/ Thun und Amt in Taffend und Damast/ Jn Holtz/ in Gold und Aertzt/ in festen Stahl und Steine; Zeit/ Moder/ Fäule/ Rost weiß alles zu entstalten: Des Nachruhms Ewigkeit ist anders zu erhalten. Sucht in des Cörpers Glutt für todten Nahmen Licht/ Es wird sein Glast so bald als diese Flamme schwinden. Ein unverzehrlich Oel wenn sein Gefässe bricht Muß durch die Lufft berührt samt Eurem Ruhm erblinden. Der Mahler pflegt sein Licht mit Schatten zu erhöhen; Jn schwartzen Schriften bleibt die Tugend helle ste- (hen. Weil im Pelaßger Land die Künste hilten hauß/ Sind seine Lorbeer-Zweig auch unversehrt bekliben. Rom breitte Seinen Ruhm durch Schwert und Feder aus: Was Cäsar hat gethan das hat er auch geschriben. Der Teutschen Tichterey der Barden Helden-Lider Belebten Mannens Geist Tuiseons Asche wider. Wem wär' Epaminond' ohn kluge Schrift bekant? Wer wolte nach Athens und Spartens Fürsten fragen? Wo blibe Lysimach der Leuen überwand? Würd' auch die Welt was mehr vom grossen Grichen sagen? Es hätt' Jhr Nahme längst wie Sie vermodern müssen/ Wenn Sie kein weises Buch der Sterbligkeit entrissen. Jtzt
Ehren-Getichte. Baut hohe Graͤber auf/ bedeckt mit einer Laſt Von Jaſpis und Porphir die dorrenden Gebeine/ Schreibt Nahmen/ Thun und Amt in Taffend und Damaſt/ Jn Holtz/ in Gold und Aertzt/ in feſten Stahl und Steine; Zeit/ Moder/ Faͤule/ Roſt weiß alles zu entſtalten: Des Nachruhms Ewigkeit iſt anders zu erhalten. Sucht in des Coͤrpers Glutt fuͤr todten Nahmen Licht/ Es wird ſein Glaſt ſo bald als dieſe Flamme ſchwinden. Ein unverzehrlich Oel wenn ſein Gefaͤſſe bricht Muß durch die Lufft beruͤhrt ſamt Eurem Ruhm erblinden. Der Mahler pflegt ſein Licht mit Schatten zu erhoͤhen; Jn ſchwartzen Schriften bleibt die Tugend helle ſte- (hen. Weil im Pelaßger Land die Kuͤnſte hilten hauß/ Sind ſeine Lorbeer-Zweig auch unverſehrt bekliben. Rom breitte Seinen Ruhm durch Schwert und Feder aus: Was Caͤſar hat gethan das hat er auch geſchriben. Der Teutſchen Tichterey der Barden Helden-Lider Belebten Mannens Geiſt Tuiſeons Aſche wider. Wem waͤr’ Epaminond’ ohn kluge Schrift bekant? Wer wolte nach Athens und Spartens Fuͤrſten fragen? Wo blibe Lyſimach der Leuen uͤberwand? Wuͤrd’ auch die Welt was mehr vom groſſen Grichen ſagen? Es haͤtt’ Jhr Nahme laͤngſt wie Sie vermodern muͤſſen/ Wenn Sie kein weiſes Buch der Sterbligkeit entriſſen. Jtzt
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Ehren-Getichte.
Baut hohe Graͤber auf/ bedeckt mit einer Laſt
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Schreibt Nahmen/ Thun und Amt in Taffend und Damaſt/
Jn Holtz/ in Gold und Aertzt/ in feſten Stahl und Steine;
Zeit/ Moder/ Faͤule/ Roſt weiß alles zu entſtalten:
Des Nachruhms Ewigkeit iſt anders zu erhalten.
Sucht in des Coͤrpers Glutt fuͤr todten Nahmen Licht/
Es wird ſein Glaſt ſo bald als dieſe Flamme ſchwinden.
Ein unverzehrlich Oel wenn ſein Gefaͤſſe bricht
Muß durch die Lufft beruͤhrt ſamt Eurem Ruhm erblinden.
Der Mahler pflegt ſein Licht mit Schatten zu erhoͤhen;
Jn ſchwartzen Schriften bleibt die Tugend helle ſte-
(hen.
Weil im Pelaßger Land die Kuͤnſte hilten hauß/
Sind ſeine Lorbeer-Zweig auch unverſehrt bekliben.
Rom breitte Seinen Ruhm durch Schwert und Feder aus:
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Wuͤrd’ auch die Welt was mehr vom groſſen Grichen ſagen?
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