Lohenstein, Daniel Casper von: Cleopatra. Breslau, 1661.CLEOPATRA. Müß't ihr das ander Theil auß Meden wider holen. Procul. Hilf Himmel! hat Anton di Unthat anbefohlen? 435.Wol! hönet/ wüttet/ würtzt di Straffen euch nur wol! Wißt: daß des Keisers Schwerd dis redlich rechen sol. Der Schauplatz bildet ab das lustige Ge- birge des Berges Jda in Phrygien. Der Reyen ist das Gerichte des Paris. Mercurius. Paris. Juno. Pal- las. Venus. Mercur. Edelster Schäffer/ und Außbund der Hirten/ Welchen di Themis mit Nectar gesäugt/ Schaue von Palmen von Oel-Zweig- und Mirten 440.Wird dir ein Krantz umb di Schläffe gebeugt. Jupiters Töchter und Ehgemahl müssen Deinen gekröneten Hirten-Stab küssen. Eh sich dein Purper den Hürden vermählet/ Hat des Verhängnüsses stählerner Schluß/ 445.Dich zu dem Richter der Götter erwählet/ Schaue dis Kleinod der Schönheit! dis muß Dein unparteiisches Urtheil verleihen Der/ di di schönste leb't unter den Dreyen. Paris. Himmel! wo bin ich? ich werde zum Steine! 450.Säh' ich auf Jda drei Sonnen aufgehn? Da doch den Himmel umbzirckelt nur eine. Säh' ich ein Klee-Blatt der Götter hier stehn? Werd' ich von ihnen erkiset zum Richter Uber di Himmlischen Sternen-Gesichter? 455.Was sich di Götter zu schlichten nicht trauen/ Sol ich einfältiger Schäfer verstehn? Kan doch mein Aug' in di Sonne nicht schauen; Weniger wird sich's zu Göttern erhöhn. Könt' ich nur aber zwey Aepfel noch haben 460.Wolt' ich iedwede mit einem begaben. Schäffer/
CLEOPATRA. Muͤß’t ihr das ander Theil auß Meden wider holen. Procul. Hilf Himmel! hat Anton di Unthat anbefohlen? 435.Wol! hoͤnet/ wuͤttet/ wuͤrtzt di Straffen euch nur wol! Wißt: daß des Keiſers Schwerd dis redlich rechen ſol. Der Schauplatz bildet ab das luſtige Ge- birge des Berges Jda in Phrygien. Der Reyen iſt das Gerichte des Paris. Mercurius. Paris. Juno. Pal- las. Venus. Mercur. Edelſter Schaͤffer/ und Außbund der Hirten/ Welchen di Themis mit Nectar geſaͤugt/ Schaue von Palmen von Oel-Zweig- und Mirten 440.Wird dir ein Krantz umb di Schlaͤffe gebeugt. Jupiters Toͤchter und Ehgemahl muͤſſen Deinen gekroͤneten Hirten-Stab kuͤſſen. Eh ſich dein Purper den Huͤrden vermaͤhlet/ Hat des Verhaͤngnuͤſſes ſtaͤhlerner Schluß/ 445.Dich zu dem Richter der Goͤtter erwaͤhlet/ Schaue dis Kleinod der Schoͤnheit! dis muß Dein unparteiiſches Urtheil verleihen Der/ di di ſchoͤnſte leb’t unter den Dreyen. Paris. Himmel! wo bin ich? ich werde zum Steine! 450.Saͤh’ ich auf Jda drei Sonnen aufgehn? Da doch den Himmel umbzirckelt nur eine. Saͤh’ ich ein Klee-Blatt der Goͤtter hier ſtehn? Werd’ ich von ihnen erkiſet zum Richter Uber di Him̃liſchen Sternen-Geſichter? 455.Was ſich di Goͤtter zu ſchlichten nicht trauen/ Sol ich einfaͤltiger Schaͤfer verſtehn? Kan doch mein Aug’ in di Sonne nicht ſchauen; Weniger wird ſich’s zu Goͤttern erhoͤhn. Koͤnt’ ich nur aber zwey Aepfel noch haben 460.Wolt’ ich iedwede mit einem begaben. Schaͤffer/
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CLEOPATRA.
Muͤß’t ihr das ander Theil auß Meden wider holen.
Procul. Hilf Himmel! hat Anton di Unthat anbefohlen?
Wol! hoͤnet/ wuͤttet/ wuͤrtzt di Straffen euch nur wol!
Wißt: daß des Keiſers Schwerd dis redlich rechen ſol.
Der Schauplatz bildet ab das luſtige Ge-
birge des Berges Jda in Phrygien.
Der Reyen iſt das Gerichte des Paris.
Mercurius. Paris. Juno. Pal-
las. Venus.
Mercur. Edelſter Schaͤffer/ und Außbund der Hirten/
Welchen di Themis mit Nectar geſaͤugt/
Schaue von Palmen von Oel-Zweig- und Mirten
Wird dir ein Krantz umb di Schlaͤffe gebeugt.
Jupiters Toͤchter und Ehgemahl muͤſſen
Deinen gekroͤneten Hirten-Stab kuͤſſen.
Eh ſich dein Purper den Huͤrden vermaͤhlet/
Hat des Verhaͤngnuͤſſes ſtaͤhlerner Schluß/
Dich zu dem Richter der Goͤtter erwaͤhlet/
Schaue dis Kleinod der Schoͤnheit! dis muß
Dein unparteiiſches Urtheil verleihen
Der/ di di ſchoͤnſte leb’t unter den Dreyen.
Paris. Himmel! wo bin ich? ich werde zum Steine!
Saͤh’ ich auf Jda drei Sonnen aufgehn?
Da doch den Himmel umbzirckelt nur eine.
Saͤh’ ich ein Klee-Blatt der Goͤtter hier ſtehn?
Werd’ ich von ihnen erkiſet zum Richter
Uber di Him̃liſchen Sternen-Geſichter?
Was ſich di Goͤtter zu ſchlichten nicht trauen/
Sol ich einfaͤltiger Schaͤfer verſtehn?
Kan doch mein Aug’ in di Sonne nicht ſchauen;
Weniger wird ſich’s zu Goͤttern erhoͤhn.
Koͤnt’ ich nur aber zwey Aepfel noch haben
Wolt’ ich iedwede mit einem begaben.
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