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Lohenstein, Daniel Casper von: Cleopatra. Breslau, 1661.

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CLEOPATRA.
Procul. Dem/ der di dritte Sonn' im Römschen Reiche war-
440.
Anton. Wer diese Schmach vollführt/ vollführt sie mit Gefahr.
Procul. Wil man der Völcker Recht an den Gesandten
brächchen? (chen.
Anton. Gesandten sollen uns nicht mit Verleumbdung stäch-
Procul. Augustus wird beschimpft/ nicht ich; ich bin sein
Mund.
Anton. So mache Proculei di Stacheln nicht zu bund.
455.
Procul. Augustus wird durch mich Clespatren nicht loben.
Anton. Di Tugend hat ihr Lob biß zum Gestirn' erhoben.
Procul. Ja! hätte nicht ihr Geist gesegelt allzu hoch.
Anton. Gott lob! es schifft ihr Geist itzt auch im Sturme
noch.
Procul. Mehr schifft' er: wenn sie ihr nicht Rom wolln dinst-
bar machen.
460.
Anton. Di Kinder werden auch so plumper Larven lachen.
Porcul. Es gab's sein Testament/ ihr Tittel an den Tag.
Anton. Sie geben's/ wenn man sie nicht redlich deuten mag.
Procul. Anton hat ihr zu lieb' Octavien verachtet.
Anton. Weil man uns nach dem Kopff hat durch diß Weib
getrachtet.
465.
Procul. Blutt-Freundschaft/ Schwägerschafft trägt die nicht
beßre Frücht'. (nicht
Anton. Di Stadt-sucht Tulliens kennt Blutt und Vater
Procul. Gantz Rom sirafft: daß er hat Cleopatren erwählet
Anton. Di Weit: | daß Nerons Weib ihm schwanger ward
vermählet.
Procul. August hat euch kein Leid durch Livien gethan.
470.
Anton. So gieng Cleopatra den Keiser auch nicht an.
Procul. Viel! denn es must' ihr ja deß Keysers Schwester
weichen.
Anton. Anton verstieß sie nur nach Römischen Gebräuchen.
Procul. Wer hat ein Römisch Weib ie Mohren nachgesätzt?
Anton. Mit wieviel frembden hat sich Caesar nicht ergätzt?
475.
Procul. Ergätzt: sie aber nicht in Eb' und Thron erhoben.
Anton. So ist di freye Lust mehr/ als di Eh zu loben?
Procul. an
CLEOPATRA.
Procul. Dem/ der di dritte Sonn’ im Roͤmſchen Reiche war-
440.
Anton. Wer dieſe Schmach vollfuͤhꝛt/ vollfuͤhrt ſie mit Gefahr.
Procul. Wil man der Voͤlcker Recht an den Geſandten
braͤchchen? (chen.
Anton. Geſandten ſollen uns nicht mit Verleumbdung ſtaͤch-
Procul. Auguſtus wird beſchimpft/ nicht ich; ich bin ſein
Mund.
Anton. So mache Proculei di Stacheln nicht zu bund.
455.
Procul. Auguſtus wird durch mich Clespatren nicht loben.
Anton. Di Tugend hat ihr Lob biß zum Geſtirn’ erhoben.
Procul. Ja! haͤtte nicht ihr Geiſt geſegelt allzu hoch.
Anton. Gott lob! es ſchifft ihr Geiſt itzt auch im Sturme
noch.
Procul. Mehr ſchifft’ er: wenn ſie ihr nicht Rom wolln dinſt-
bar machen.
460.
Anton. Di Kinder werden auch ſo plumper Larven lachen.
Porcul. Es gab’s ſein Teſtament/ ihr Tittel an den Tag.
Anton. Sie geben’s/ wenn man ſie nicht redlich deuten mag.
Procul. Anton hat ihr zu lieb’ Octavien verachtet.
Anton. Weil man uns nach dem Kopff hat durch diß Weib
getrachtet.
465.
Procul. Blutt-Freundſchaft/ Schwaͤgerſchafft traͤgt die nicht
beßre Fruͤcht’. (nicht
Anton. Di Stadt-ſucht Tulliens kennt Blutt und Vater
Procul. Gantz Rom ſirafft: daß er hat Cleopatren erwaͤhlet
Anton. Di Weit: | daß Nerons Weib ihm ſchwanger ward
vermaͤhlet.
Procul. Auguſt hat euch kein Leid durch Livien gethan.
470.
Anton. So gieng Cleopatra den Keiſer auch nicht an.
Procul. Viel! denn es muſt’ ihr ja deß Keyſers Schweſter
weichen.
Anton. Anton verſtieß ſie nur nach Roͤmiſchen Gebraͤuchen.
Procul. Wer hat ein Roͤmiſch Weib ie Mohren nachgeſaͤtzt?
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Zitationshilfe: Lohenstein, Daniel Casper von: Cleopatra. Breslau, 1661, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lohenstein_cleopatra_1661/45>, abgerufen am 24.11.2024.