Lohenstein, Daniel Casper von: Agrippina. Breslau, 1665.
So kostet leider es uns Zepter-Ehr uud Blutt. Der Rath wird uns verschmäh'n/ der Pöfel uns verflu- chen/ Rom ihm ein neues Haupt aus frembden Stamme su- chen. Jch fühl' es: Schmach und Todt ist näher uns als nah'? 120.Eil't/ weck't den Burrhus auf/ beruff't den Seneca. Jhr Götter ach! wer steh't mehr auf des Käysers Sei- ten? Jst jemand mehr behertz't für unser Heil zu streiten? So schaffe Paris an: Daß man die tolle Schaar/ Die umb die Käyserin so sehr geschäftig war/ 125.Und in der Gegend sich durch ungewohnte Flammen Und thörchte Gottesfurcht aufrührisch zeucht zusammen/ Zerstreu't werd'/ eh als sie gar zu den Waffen greif't/ Und auf des Käysers Halß so grimm als Klingen schleif't. Ach/ aber/ ach! umbsonst/ die Rache wird uns fällen/ 130.Eh als der Käyser sich kan in Verfassung stellen. Nero. Burrhus. Seneca. Ani- cetus. Burrh. Was für Erschrecknüs sicht den Geist des Käysers an? Nero. Ach leider! Burrhus/ ach! es ist umb uns gethan! Senec. Man muß beym Sturme nicht das Hertze fallen. lassen. Nero. Wol/ wenn die Wirbel schon den morschen Nachen 135.fassen. Burrh. Der Käyser meld' uns doch den Uhrsprung seiner Kwal. Nero. Die Mutter schleif't auf uns den Rachbegier'gen Stahl. Senec. Wer hat des Käysers Hertz mit solcher Post er- schrecket? Nero. Der Geist Britannicus hat's leider uns entde- cket. Burrh.
So koſtet leider es uns Zepter-Ehr uud Blutt. Der Rath wird uns verſchmaͤh’n/ der Poͤfel uns verflu- chen/ Rom ihm ein neues Haupt aus frembden Stamme ſu- chen. Jch fuͤhl’ es: Schmach und Todt iſt naͤher uns als nah’? 120.Eil’t/ weck’t den Burrhus auf/ beruff’t den Seneca. Jhr Goͤtter ach! wer ſteh’t mehr auf des Kaͤyſers Sei- ten? Jſt jemand mehr behertz’t fuͤr unſer Heil zu ſtreiten? So ſchaffe Paris an: Daß man die tolle Schaar/ Die umb die Kaͤyſerin ſo ſehr geſchaͤftig war/ 125.Und in der Gegend ſich durch ungewohnte Flammen Und thoͤrchte Gottesfurcht aufruͤhriſch zeucht zuſammen/ Zerſtreu’t werd’/ eh als ſie gar zu den Waffen greif’t/ Und auf des Kaͤyſers Halß ſo grimm als Klingen ſchleif’t. Ach/ aber/ ach! umbſonſt/ die Rache wird uns faͤllen/ 130.Eh als der Kaͤyſer ſich kan in Verfaſſung ſtellen. Nero. Burrhus. Seneca. Ani- cetus. Burrh. Was fuͤr Erſchrecknuͤs ſicht den Geiſt des Kaͤyſers an? Nero. Ach leider! Burrhus/ ach! es iſt umb uns gethan! Senec. Man muß beym Sturme nicht das Hertze fallen. laſſen. Nero. Wol/ wenn die Wirbel ſchon den morſchen Nachen 135.faſſen. Burrh. Der Kaͤyſer meld’ uns doch den Uhrſprung ſeiner Kwal. Nero. Die Mutter ſchleif’t auf uns den Rachbegier’gen Stahl. Senec. Wer hat des Kaͤyſers Hertz mit ſolcher Poſt er- ſchrecket? Nero. Der Geiſt Britannicus hat’s leider uns entde- cket. Burrh.
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Der Rath wird uns verſchmaͤh’n/ der Poͤfel uns verflu-
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Rom ihm ein neues Haupt aus frembden Stamme ſu-
chen.
Jch fuͤhl’ es: Schmach und Todt iſt naͤher uns als nah’?
Eil’t/ weck’t den Burrhus auf/ beruff’t den Seneca.
Jhr Goͤtter ach! wer ſteh’t mehr auf des Kaͤyſers Sei-
ten?
Jſt jemand mehr behertz’t fuͤr unſer Heil zu ſtreiten?
So ſchaffe Paris an: Daß man die tolle Schaar/
Die umb die Kaͤyſerin ſo ſehr geſchaͤftig war/
Und in der Gegend ſich durch ungewohnte Flammen
Und thoͤrchte Gottesfurcht aufruͤhriſch zeucht zuſammen/
Zerſtreu’t werd’/ eh als ſie gar zu den Waffen greif’t/
Und auf des Kaͤyſers Halß ſo grimm als Klingen ſchleif’t.
Ach/ aber/ ach! umbſonſt/ die Rache wird uns faͤllen/
Eh als der Kaͤyſer ſich kan in Verfaſſung ſtellen.
Nero. Burrhus. Seneca. Ani-
cetus.
Burrh. Was fuͤr Erſchrecknuͤs ſicht den Geiſt des Kaͤyſers
an?
Nero. Ach leider! Burrhus/ ach! es iſt umb uns gethan!
Senec. Man muß beym Sturme nicht das Hertze fallen.
laſſen.
Nero. Wol/ wenn die Wirbel ſchon den morſchen Nachen
faſſen.
Burrh. Der Kaͤyſer meld’ uns doch den Uhrſprung ſeiner
Kwal.
Nero. Die Mutter ſchleif’t auf uns den Rachbegier’gen
Stahl.
Senec. Wer hat des Kaͤyſers Hertz mit ſolcher Poſt er-
ſchrecket?
Nero. Der Geiſt Britannicus hat’s leider uns entde-
cket.
Burrh.
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