Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

Bild:
<< vorherige Seite

Zu-Gabe.
Weistu/ was darhinder stecket? weil sie zu verhandeln stehet/
Das dem Kleeblat jhrer Zähne/ furcht sie nicht ein Blat ent-
gehet.

45.
Der Todt.
Wann wir auß dieser Welt durch sterben vns begeben/
So lassen wir den Ort/ wir lassen nicht das Leben.
46.
Vergnügligkeit.
Seines Lebens vnd der Welt kan am besten der genissen/
Der das Grosse dieser Welt jhm begehret nicht zu wissen.
47.
Religion.
WAs geht es Menschen an/ was mein Gewissen gleubet?
Wann sonst nur Christlich Ding mein Lauff mit jhnen
treibet.
Gott gläub ich was ich gläub/ ich gläub es Menschen nicht;
Was richtet dann der Mensch/ was Gott alleine richt?
48.
Auff Bullum.
Wer mit Bullo recht wil reden/ sage stets nur/ O O O!
Sonsten wird er nichts verstehen/ dann mit Ochsen redt man so.
49.
Die Welt.
Was ist die Welt? Diß ist sie gar/
Was sie wird seyn vnd Anfangs war.
50.
Der Himmel.
Wo wir auch sind in der Welt/ pflegt der Himmel vns zu decken,
Der für seinen Augen kan/ ist ein Künstler/ sich verstecken.
51. Blösse.
N n n v

Zu-Gabe.
Weiſtu/ was darhinder ſtecket? weil ſie zu verhandeln ſtehet/
Das dem Kleeblat jhrer Zaͤhne/ furcht ſie nicht ein Blat ent-
gehet.

45.
Der Todt.
Wann wir auß dieſer Welt durch ſterben vns begeben/
So laſſen wir den Ort/ wir laſſen nicht das Leben.
46.
Vergnuͤgligkeit.
Seines Lebens vnd der Welt kan am beſten der geniſſen/
Der das Groſſe dieſer Welt jhm begehret nicht zu wiſſen.
47.
Religion.
WAs geht es Menſchen an/ was mein Gewiſſen gleubet?
Wann ſonſt nur Chriſtlich Ding mein Lauff mit jhnen
treibet.
Gott glaͤub ich was ich glaͤub/ ich glaͤub es Menſchen nicht;
Was richtet dann der Menſch/ was Gott alleine richt?
48.
Auff Bullum.
Wer mit Bullo recht wil reden/ ſage ſtets nur/ O O O!
Sonſten wird er nichts verſtehen/ dann mit Ochſen redt man ſo.
49.
Die Welt.
Was iſt die Welt? Diß iſt ſie gar/
Was ſie wird ſeyn vnd Anfangs war.
50.
Der Himmel.
Wo wir auch ſind in der Welt/ pflegt der Himmel vns zu decken,
Der fuͤr ſeinen Augen kan/ iſt ein Kuͤnſtler/ ſich verſtecken.
51. Bloͤſſe.
N n n v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <lg>
                <pb facs="#f0729" n="199"/>
                <fw place="top" type="header">Zu-Gabe.</fw><lb/>
                <l>Wei&#x017F;tu/ was darhinder &#x017F;tecket? weil &#x017F;ie zu verhandeln &#x017F;tehet/</l><lb/>
                <l>Das dem Kleeblat jhrer Za&#x0364;hne/ furcht &#x017F;ie nicht ein Blat ent-</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">gehet.</hi> </l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">45.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Der Todt.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Wann wir auß die&#x017F;er Welt durch &#x017F;terben vns begeben/</l><lb/>
                <l>So la&#x017F;&#x017F;en wir den Ort/ wir la&#x017F;&#x017F;en nicht das Leben.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">46.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Vergnu&#x0364;gligkeit.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Seines Lebens vnd der Welt kan am be&#x017F;ten der geni&#x017F;&#x017F;en/</l><lb/>
                <l>Der das Gro&#x017F;&#x017F;e die&#x017F;er Welt jhm begehret nicht zu wi&#x017F;&#x017F;en.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">47.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Religion.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">W</hi>As geht es Men&#x017F;chen an/ was mein Gewi&#x017F;&#x017F;en gleubet?</l><lb/>
                <l>Wann &#x017F;on&#x017F;t nur Chri&#x017F;tlich Ding mein Lauff mit jhnen</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">treibet.</hi> </l><lb/>
                <l>Gott gla&#x0364;ub ich was ich gla&#x0364;ub/ ich gla&#x0364;ub es Men&#x017F;chen nicht;</l><lb/>
                <l>Was richtet dann der Men&#x017F;ch/ was Gott alleine richt?</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">48.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Auff <hi rendition="#aq">Bullum.</hi></hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Wer mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Bullo</hi></hi> recht wil reden/ &#x017F;age &#x017F;tets nur/ O O O!</l><lb/>
                <l>Son&#x017F;ten wird er nichts ver&#x017F;tehen/ dann mit Och&#x017F;en redt man &#x017F;o.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">49.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Die Welt.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Was i&#x017F;t die Welt? Diß i&#x017F;t &#x017F;ie gar/</l><lb/>
                <l>Was &#x017F;ie wird &#x017F;eyn vnd Anfangs war.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">50.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Der Himmel.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Wo wir auch &#x017F;ind in der Welt/ pflegt der Himmel vns zu decken,</l><lb/>
                <l>Der fu&#x0364;r &#x017F;einen Augen kan/ i&#x017F;t ein Ku&#x0364;n&#x017F;tler/ &#x017F;ich ver&#x017F;tecken.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">N n n v</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">51. Blo&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[199/0729] Zu-Gabe. Weiſtu/ was darhinder ſtecket? weil ſie zu verhandeln ſtehet/ Das dem Kleeblat jhrer Zaͤhne/ furcht ſie nicht ein Blat ent- gehet. 45. Der Todt. Wann wir auß dieſer Welt durch ſterben vns begeben/ So laſſen wir den Ort/ wir laſſen nicht das Leben. 46. Vergnuͤgligkeit. Seines Lebens vnd der Welt kan am beſten der geniſſen/ Der das Groſſe dieſer Welt jhm begehret nicht zu wiſſen. 47. Religion. WAs geht es Menſchen an/ was mein Gewiſſen gleubet? Wann ſonſt nur Chriſtlich Ding mein Lauff mit jhnen treibet. Gott glaͤub ich was ich glaͤub/ ich glaͤub es Menſchen nicht; Was richtet dann der Menſch/ was Gott alleine richt? 48. Auff Bullum. Wer mit Bullo recht wil reden/ ſage ſtets nur/ O O O! Sonſten wird er nichts verſtehen/ dann mit Ochſen redt man ſo. 49. Die Welt. Was iſt die Welt? Diß iſt ſie gar/ Was ſie wird ſeyn vnd Anfangs war. 50. Der Himmel. Wo wir auch ſind in der Welt/ pflegt der Himmel vns zu decken, Der fuͤr ſeinen Augen kan/ iſt ein Kuͤnſtler/ ſich verſtecken. 51. Bloͤſſe. N n n v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/729
Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/729>, abgerufen am 22.11.2024.