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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Sechstes Hundert.
Sind zu einer Brücke
Ungeschickte Stücke.

29.
Wort-Geschwätze.
Wo so viel Zentner Worte sind/ da glaub es nur gar frey/
Das da nicht wol (ich sage viel) ein Pfund vom Hertzen sey.
30.
Schönheit.
TAusentschön du liebes Kraut; jede Jungfer ist befliessen
Daß sie dich (es hilfft sie auch) müg in jhrem Garten
wissen:
Dennoch hat dich keine gar; so ein Aestlein manche hat/
Jst doch derer eben viel/ die da haben kaum ein Blat.
31.
Schönheit.
Was macht ein Bildnüß gut? die Farbe nicht/ die Kunst:
Jst Tugend nicht dabey hat Schönheit keine Gunst.
32.
Auff Aeriam.
Aeria ist überir disch; ist voll von Dunst vnd eitler Lufft/
Der Wind von West ist jhr Geselle/ man siht jhn nicht/ man
merckt jhn offt.
33.
Türckische Herrschafft.
Man sagt: deß Türcken Reich werd ehstes vntergehen;
Was hilffts? Weil Türckisch Art bey Christen wil entstehen.
34.
Glauben vnd Vernunfft.
Jemehr der Athem weicht vom Munde/ je minder wird er warm
verbleiben
Jemehr Vernunfft weicht von dem Worte/ je minder wird der
Glaube gläuben.
35. Von

Sechſtes Hundert.
Sind zu einer Bruͤcke
Ungeſchickte Stuͤcke.

29.
Wort-Geſchwaͤtze.
Wo ſo viel Zentner Worte ſind/ da glaub es nur gar frey/
Das da nicht wol (ich ſage viel) ein Pfund vom Hertzen ſey.
30.
Schoͤnheit.
TAuſentſchoͤn du liebes Kraut; jede Jungfer iſt beflieſſen
Daß ſie dich (es hilfft ſie auch) muͤg in jhrem Garten
wiſſen:
Dennoch hat dich keine gar; ſo ein Aeſtlein manche hat/
Jſt doch derer eben viel/ die da haben kaum ein Blat.
31.
Schoͤnheit.
Was macht ein Bildnuͤß gut? die Farbe nicht/ die Kunſt:
Jſt Tugend nicht dabey hat Schoͤnheit keine Gunſt.
32.
Auff Aeriam.
Aeria iſt uͤberir diſch; iſt voll von Dunſt vnd eitler Lufft/
Der Wind von Weſt iſt jhr Geſelle/ man ſiht jhn nicht/ man
merckt jhn offt.
33.
Tuͤrckiſche Herrſchafft.
Man ſagt: deß Tuͤrcken Reich werd ehſtes vntergehen;
Was hilffts? Weil Tuͤrckiſch Art bey Chriſten wil entſtehen.
34.
Glauben vnd Vernunfft.
Jemehr der Athem weicht vom Munde/ je minder wird er warm
verbleiben
Jemehr Vernunfft weicht von dem Worte/ je minder wird der
Glaube glaͤuben.
35. Von
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[107/0637] Sechſtes Hundert. Sind zu einer Bruͤcke Ungeſchickte Stuͤcke. 29. Wort-Geſchwaͤtze. Wo ſo viel Zentner Worte ſind/ da glaub es nur gar frey/ Das da nicht wol (ich ſage viel) ein Pfund vom Hertzen ſey. 30. Schoͤnheit. TAuſentſchoͤn du liebes Kraut; jede Jungfer iſt beflieſſen Daß ſie dich (es hilfft ſie auch) muͤg in jhrem Garten wiſſen: Dennoch hat dich keine gar; ſo ein Aeſtlein manche hat/ Jſt doch derer eben viel/ die da haben kaum ein Blat. 31. Schoͤnheit. Was macht ein Bildnuͤß gut? die Farbe nicht/ die Kunſt: Jſt Tugend nicht dabey hat Schoͤnheit keine Gunſt. 32. Auff Aeriam. Aeria iſt uͤberir diſch; iſt voll von Dunſt vnd eitler Lufft/ Der Wind von Weſt iſt jhr Geſelle/ man ſiht jhn nicht/ man merckt jhn offt. 33. Tuͤrckiſche Herrſchafft. Man ſagt: deß Tuͤrcken Reich werd ehſtes vntergehen; Was hilffts? Weil Tuͤrckiſch Art bey Chriſten wil entſtehen. 34. Glauben vnd Vernunfft. Jemehr der Athem weicht vom Munde/ je minder wird er warm verbleiben Jemehr Vernunfft weicht von dem Worte/ je minder wird der Glaube glaͤuben. 35. Von

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/637>, abgerufen am 23.11.2024.