Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

Bild:
<< vorherige Seite
Drittes Tausend
52.
Der enthärte Samson.
Samson schlief bey Delila, vnd verschlief sein Haar vnd Stärcke:
Solcher Schlaf bringt auch noch heute/ solche Beut vnd solch
Gemercke.
53.
Auff die Thais.
Thais wüntscht gestreckt zu seyn vnter Erde von drey Elen;
Was für Erd? Ein Mensch/ ein Mann/ läst sich auch für Erde
zehlen.
54.
Sich hüten.
Soll der Mensch jhm selbst verhüten/ was jhm kan Gefahr
erregen/
Muß er sich bloß auff das hüten/ sonst auff kein Geschäffte/ legen.
55.
Für-Witz.
Du/ der du um mich dich kümmerst/ säumst zu kümmern dich
um dich:
Kümmre dich um dich zum ersten; bleibt dir Zeit/ alsdann um
mich.
56.
Das Alte.
ALtes Geld vnd alter Wein
Pflegen noch beliebt zu seyn:
Sonsten acht man alte Dinge
Wo nicht nichts/ doch gar geringe.
57.
Bücher.
DJe Wercke kluger Sinnen
Hat nie vertilgen künnen
Der
Drittes Tauſend
52.
Der enthaͤrte Samſon.
Samſon ſchlief bey Delila, vnd verſchlief ſein Haar vnd Staͤrcke:
Solcher Schlaf bringt auch noch heute/ ſolche Beut vnd ſolch
Gemercke.
53.
Auff die Thais.
Thais wuͤntſcht geſtreckt zu ſeyn vnter Erde von drey Elen;
Was fuͤr Erd? Ein Menſch/ ein Mann/ laͤſt ſich auch fuͤr Erde
zehlen.
54.
Sich huͤten.
Soll der Menſch jhm ſelbſt verhuͤten/ was jhm kan Gefahr
erregen/
Muß er ſich bloß auff das huͤten/ ſonſt auff kein Geſchaͤffte/ legen.
55.
Fuͤr-Witz.
Du/ der du um mich dich kuͤmmerſt/ ſaͤumſt zu kuͤmmern dich
um dich:
Kuͤmmre dich um dich zum erſten; bleibt dir Zeit/ alsdann um
mich.
56.
Das Alte.
ALtes Geld vnd alter Wein
Pflegen noch beliebt zu ſeyn:
Sonſten acht man alte Dinge
Wo nicht nichts/ doch gar geringe.
57.
Buͤcher.
DJe Wercke kluger Sinnen
Hat nie vertilgen kuͤnnen
Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0596" n="66"/>
          <fw place="top" type="header">Drittes Tau&#x017F;end</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">52.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Der entha&#x0364;rte <hi rendition="#aq">Sam&#x017F;on.</hi></hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Sam&#x017F;on</hi></hi> &#x017F;chlief bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Delila,</hi></hi> vnd ver&#x017F;chlief &#x017F;ein Haar vnd Sta&#x0364;rcke:</l><lb/>
                <l>Solcher Schlaf bringt auch noch heute/ &#x017F;olche Beut vnd &#x017F;olch</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">Gemercke.</hi> </l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">53.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Auff die <hi rendition="#aq">Thais.</hi></hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Thais</hi></hi> wu&#x0364;nt&#x017F;cht ge&#x017F;treckt zu &#x017F;eyn vnter Erde von drey Elen;</l><lb/>
                <l>Was fu&#x0364;r Erd? Ein Men&#x017F;ch/ ein Mann/ la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich auch fu&#x0364;r Erde</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">zehlen.</hi> </l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">54.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Sich hu&#x0364;ten.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Soll der Men&#x017F;ch jhm &#x017F;elb&#x017F;t verhu&#x0364;ten/ was jhm kan Gefahr</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">erregen/</hi> </l><lb/>
                <l>Muß er &#x017F;ich bloß auff das hu&#x0364;ten/ &#x017F;on&#x017F;t auff kein Ge&#x017F;cha&#x0364;ffte/ legen.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">55.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Fu&#x0364;r-Witz.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Du/ der du um mich dich ku&#x0364;mmer&#x017F;t/ &#x017F;a&#x0364;um&#x017F;t zu ku&#x0364;mmern dich</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">um dich:</hi> </l><lb/>
                <l>Ku&#x0364;mmre dich um dich zum er&#x017F;ten; bleibt dir Zeit/ alsdann um</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">mich.</hi> </l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">56.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Das Alte.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">A</hi>Ltes Geld vnd alter Wein</l><lb/>
                <l>Pflegen noch beliebt zu &#x017F;eyn:</l><lb/>
                <l>Son&#x017F;ten acht man alte Dinge</l><lb/>
                <l>Wo nicht nichts/ doch gar geringe.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">57.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Bu&#x0364;cher.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">D</hi>Je Wercke kluger Sinnen</l><lb/>
                <l>Hat nie vertilgen ku&#x0364;nnen</l><lb/>
                <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
              </lg>
            </lg>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[66/0596] Drittes Tauſend 52. Der enthaͤrte Samſon. Samſon ſchlief bey Delila, vnd verſchlief ſein Haar vnd Staͤrcke: Solcher Schlaf bringt auch noch heute/ ſolche Beut vnd ſolch Gemercke. 53. Auff die Thais. Thais wuͤntſcht geſtreckt zu ſeyn vnter Erde von drey Elen; Was fuͤr Erd? Ein Menſch/ ein Mann/ laͤſt ſich auch fuͤr Erde zehlen. 54. Sich huͤten. Soll der Menſch jhm ſelbſt verhuͤten/ was jhm kan Gefahr erregen/ Muß er ſich bloß auff das huͤten/ ſonſt auff kein Geſchaͤffte/ legen. 55. Fuͤr-Witz. Du/ der du um mich dich kuͤmmerſt/ ſaͤumſt zu kuͤmmern dich um dich: Kuͤmmre dich um dich zum erſten; bleibt dir Zeit/ alsdann um mich. 56. Das Alte. ALtes Geld vnd alter Wein Pflegen noch beliebt zu ſeyn: Sonſten acht man alte Dinge Wo nicht nichts/ doch gar geringe. 57. Buͤcher. DJe Wercke kluger Sinnen Hat nie vertilgen kuͤnnen Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/596
Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/596>, abgerufen am 14.06.2024.