Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Zu-Gabe. 140. Kriegen. SChlechte Kunst st Krieg erwecken: Schwere Last ist/ Krieg erstrecken: Grosse Kunst ist/ Krieg erstecken. 141. Hofe-Donner. Donner der vom Hofe-Himmel wird herab geschickt Trifft zuvor/ eh als man merckt/ daß er hat geblickt. 142. Glauben vnd Wercke. Hastu einen Engels-Glauben/ treibstu aber Teuffels-Wercke Glaub ich gar nicht daß dein Glauben/ die du vorgibst hat die Stärcke. 143. Kindbetterin. Weiber/ wolln auch Hünner nagen Sollen sie ja Kinder tragen. 144. Ein Umstand/ oder eine Magd. Ein Umstand macht/ daß Veit, sein Weib nicht völlig liebt Und daß er/ was der Fraw gehört/ der Magd vergiebt. 145. Auff Firmum. Firmus ist ein treuer Buhler/ dann er hat Magneten-Art Daß er nie von einem Sterne/ hat zum andern sich gekahrt. 146. Soldaten. Krieger waren freche Teuffel/ waren von derselben Zahl Die man durch Gebet vnd fasten hat vertrieben nie kein mal. 147. Ein
Zu-Gabe. 140. Kriegen. SChlechte Kunſt ſt Krieg erwecken: Schwere Laſt iſt/ Krieg erſtrecken: Groſſe Kunſt iſt/ Krieg erſtecken. 141. Hofe-Donner. Donner der vom Hofe-Himmel wird herab geſchickt Trifft zuvor/ eh als man merckt/ daß er hat geblickt. 142. Glauben vnd Wercke. Haſtu einen Engels-Glauben/ treibſtu aber Teuffels-Wercke Glaub ich gar nicht daß dein Glauben/ die du vorgibſt hat die Staͤrcke. 143. Kindbetterin. Weiber/ wolln auch Huͤnner nagen Sollen ſie ja Kinder tragen. 144. Ein Umſtand/ oder eine Magd. Ein Umſtand macht/ daß Veit, ſein Weib nicht voͤllig liebt Und daß er/ was der Fraw gehoͤrt/ der Magd vergiebt. 145. Auff Firmum. Firmus iſt ein treuer Buhler/ dann er hat Magneten-Art Daß er nie von einem Sterne/ hat zum andern ſich gekahrt. 146. Soldaten. Krieger waren freche Teuffel/ waren von derſelben Zahl Die man durch Gebet vnd faſten hat vertrieben nie kein mal. 147. Ein
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Zu-Gabe.
140.
Kriegen.
SChlechte Kunſt ſt Krieg erwecken:
Schwere Laſt iſt/ Krieg erſtrecken:
Groſſe Kunſt iſt/ Krieg erſtecken.
141.
Hofe-Donner.
Donner der vom Hofe-Himmel wird herab geſchickt
Trifft zuvor/ eh als man merckt/ daß er hat geblickt.
142.
Glauben vnd Wercke.
Haſtu einen Engels-Glauben/ treibſtu aber Teuffels-Wercke
Glaub ich gar nicht daß dein Glauben/ die du vorgibſt hat die
Staͤrcke.
143.
Kindbetterin.
Weiber/ wolln auch Huͤnner nagen
Sollen ſie ja Kinder tragen.
144.
Ein Umſtand/ oder eine Magd.
Ein Umſtand macht/ daß Veit, ſein Weib nicht voͤllig liebt
Und daß er/ was der Fraw gehoͤrt/ der Magd vergiebt.
145.
Auff Firmum.
Firmus iſt ein treuer Buhler/ dann er hat Magneten-Art
Daß er nie von einem Sterne/ hat zum andern ſich gekahrt.
146.
Soldaten.
Krieger waren freche Teuffel/ waren von derſelben Zahl
Die man durch Gebet vnd faſten hat vertrieben nie kein mal.
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Zitationshilfe: | Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/509>, abgerufen am 02.07.2024. |