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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Zehendes Hundert.
98.
Unschuld.
Wer fälschlich wird verklagt/ darff keinen Advocaten
Die Unschuld wird jhm selbst/ was er sol reden/ rathen.
99.
Fromer Ernst.
Zu rechter Zeit gestrenge seyn/ ist eine Gottes-Furcht;
Dem Schwerte bückt sich billich der/ der keiner Hand gehorcht.
100.
Von meinen Sinn-Getichten.
WAs mein Sinn bißher gezeugt/ vnd die Schrifft an Tag
hin legte/
Liegt da hin/ ob mans verwarff/ oder ob es jemand pflegte;
Taug jemanden diese Zucht/ kan sich noch Geschwister finden/
Daß sie schöner werden seyn/ wil ich mich doch nicht verbinden.


Zehendes Hundert.
98.
Unſchuld.
Wer faͤlſchlich wird verklagt/ darff keinen Advocaten
Die Unſchuld wird jhm ſelbſt/ was er ſol reden/ rathen.
99.
Fromer Ernſt.
Zu rechter Zeit geſtrenge ſeyn/ iſt eine Gottes-Furcht;
Dem Schwerte buͤckt ſich billich der/ der keiner Hand gehorcht.
100.
Von meinen Sinn-Getichten.
WAs mein Sinn bißher gezeugt/ vnd die Schrifft an Tag
hin legte/
Liegt da hin/ ob mans verwarff/ oder ob es jemand pflegte;
Taug jemanden dieſe Zucht/ kan ſich noch Geſchwiſter finden/
Daß ſie ſchoͤner werden ſeyn/ wil ich mich doch nicht verbinden.


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[211/0485] Zehendes Hundert. 98. Unſchuld. Wer faͤlſchlich wird verklagt/ darff keinen Advocaten Die Unſchuld wird jhm ſelbſt/ was er ſol reden/ rathen. 99. Fromer Ernſt. Zu rechter Zeit geſtrenge ſeyn/ iſt eine Gottes-Furcht; Dem Schwerte buͤckt ſich billich der/ der keiner Hand gehorcht. 100. Von meinen Sinn-Getichten. WAs mein Sinn bißher gezeugt/ vnd die Schrifft an Tag hin legte/ Liegt da hin/ ob mans verwarff/ oder ob es jemand pflegte; Taug jemanden dieſe Zucht/ kan ſich noch Geſchwiſter finden/ Daß ſie ſchoͤner werden ſeyn/ wil ich mich doch nicht verbinden.

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/485>, abgerufen am 22.11.2024.