Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.Zehendes Hundert. Vnd vom Küssen wil auffs BetteWelche Lust hat an dem wiegen. 59. Das Gemüte. Arg ist arg/ vnd gut ist gut Denmach/ als es meint der Mut. 60. Die Nothwendigkeit. Wem die Noth um etwas bittet/ ist ein Narr wers abeschlägt: Diesem bleibt sie jmmer gütig/ der jhr nichts entgegen legt. 61. Verleumder. MEin Urthel daß mir fellt Das kostet nimmer Geld/ Weil solches vnbehellt. Mein Richter mir bestellt. 62. Verliebte. So viel Händel/ so viel wunders/ als verliebte Leute machen/ Wo zu dient es/ wohin zielt es? dencke nach; so wirstu lachen. 63. Dinstag vnd Freytag. Eh als der Freytag kümt/ kümt Dinstag jmmer vor: Welt spannt zu vor ins Joch; eh Himmel hebt empor. 64. Eine Hure/ zum Weibe nehmen. Vanus nimt jhm jetzt zu eigen/ was vor sem vnd andrer war: Wer gemeines eygen machet/ stifftet Hader vnd Gefahr. 65. Wolthat.
Zehendes Hundert. Vnd vom Kuͤſſen wil auffs BetteWelche Luſt hat an dem wiegen. 59. Das Gemuͤte. Arg iſt arg/ vnd gut iſt gut Denmach/ als es meint der Mut. 60. Die Nothwendigkeit. Wem die Noth um etwas bittet/ iſt ein Narr wers abeſchlaͤgt: Dieſem bleibt ſie jmmer guͤtig/ der jhr nichts entgegen legt. 61. Verleumder. MEin Urthel daß mir fellt Das koſtet nimmer Geld/ Weil ſolches vnbehellt. Mein Richter mir beſtellt. 62. Verliebte. So viel Haͤndel/ ſo viel wunders/ als verliebte Leute machen/ Wo zu dient es/ wohin zielt es? dencke nach; ſo wirſtu lachen. 63. Dinſtag vnd Freytag. Eh als der Freytag kuͤmt/ kuͤmt Dinſtag jmmer vor: Welt ſpannt zu vor ins Joch; eh Himmel hebt empor. 64. Eine Hure/ zum Weibe nehmen. Vanus nimt jhm jetzt zu eigen/ was vor ſem vnd andrer war: Wer gemeines eygen machet/ ſtifftet Hader vnd Gefahr. 65. Wolthat.
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Zehendes Hundert.
Vnd vom Kuͤſſen wil auffs Bette
Welche Luſt hat an dem wiegen.
59.
Das Gemuͤte.
Arg iſt arg/ vnd gut iſt gut
Denmach/ als es meint der Mut.
60.
Die Nothwendigkeit.
Wem die Noth um etwas bittet/ iſt ein Narr wers abeſchlaͤgt:
Dieſem bleibt ſie jmmer guͤtig/ der jhr nichts entgegen legt.
61.
Verleumder.
MEin Urthel daß mir fellt
Das koſtet nimmer Geld/
Weil ſolches vnbehellt.
Mein Richter mir beſtellt.
62.
Verliebte.
So viel Haͤndel/ ſo viel wunders/ als verliebte Leute machen/
Wo zu dient es/ wohin zielt es? dencke nach; ſo wirſtu lachen.
63.
Dinſtag vnd Freytag.
Eh als der Freytag kuͤmt/ kuͤmt Dinſtag jmmer vor:
Welt ſpannt zu vor ins Joch; eh Himmel hebt empor.
64.
Eine Hure/ zum Weibe nehmen.
Vanus nimt jhm jetzt zu eigen/ was vor ſem vnd andrer war:
Wer gemeines eygen machet/ ſtifftet Hader vnd Gefahr.
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Zitationshilfe: | Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/479>, abgerufen am 23.06.2024. |