Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

Bild:
<< vorherige Seite
Sechstes Hundert.
60.
Blendung kümmt für Schändung.
Wer kürtzlich werden soll gestürtzet vnd geschändet/
Wird meistens zuvorher bethöret vnd geblendet.
61.
Die Krone deß Jahres.
GOTT krönet das gantze Jahr: Mit Kräutern pflegt im
Lentzen/
Mit Blumen pflegt der Krantz im Sommer für zu gläntzen/
Der Herbst-vnd Winters-Krantz ist/ jener Frucht vnd Wein/
Und dieser/ weisse Seid vnd Cristallinen-Schein.
62.
Zugerechnete Gerechtigkeit.
Christus, der durch fremde Schuld schuldig sich gemacht/
Hat durch seiner Unschuld Dienst/ vns zur Unschuld bracht.
63.
Weißheit der Alten.
Wann der Leib nimmt ab/ nimmt Verstand dann zu;
Seele hat als vor/ mehr vom Leibe Ruh.
64.
Der ersten Eltern Fall.
Wie kams/ weil durch das Aug all erste Sünde kam/
Daß Adam vnd sein Weib bedecken doch die Scham?
65.
Artzney wider Gicht.
Wer Gicht auffs Alter nicht wil leiden/
Der mag sich jung bald lassen schneiden.
66.
Auff Lucam.
Lux taug zu keinem Nagel nicht/
Er bricht/ hält keine Trew noch Pflicht.
67. Eiß.
J i iij
Sechſtes Hundert.
60.
Blendung kuͤm̃t fuͤr Schaͤndung.
Wer kuͤrtzlich werden ſoll geſtuͤrtzet vnd geſchaͤndet/
Wird meiſtens zuvorher bethoͤret vnd geblendet.
61.
Die Krone deß Jahres.
GOTT kroͤnet das gantze Jahr: Mit Kraͤutern pflegt im
Lentzen/
Mit Blumen pflegt der Krantz im Sommer fuͤr zu glaͤntzen/
Der Herbſt-vnd Winters-Krantz iſt/ jener Frucht vnd Wein/
Und dieſer/ weiſſe Seid vnd Criſtallinen-Schein.
62.
Zugerechnete Gerechtigkeit.
Chriſtus, der durch fremde Schuld ſchuldig ſich gemacht/
Hat durch ſeiner Unſchuld Dienſt/ vns zur Unſchuld bracht.
63.
Weißheit der Alten.
Wann der Leib nim̃t ab/ nim̃t Verſtand dann zu;
Seele hat als vor/ mehr vom Leibe Ruh.
64.
Der erſten Eltern Fall.
Wie kams/ weil durch das Aug all erſte Suͤnde kam/
Daß Adam vnd ſein Weib bedecken doch die Scham?
65.
Artzney wider Gicht.
Wer Gicht auffs Alter nicht wil leiden/
Der mag ſich jung bald laſſen ſchneiden.
66.
Auff Lucam.
Lux taug zu keinem Nagel nicht/
Er bricht/ haͤlt keine Trew noch Pflicht.
67. Eiß.
J i iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0405" n="131"/>
          <fw place="top" type="header">Sech&#x017F;tes Hundert.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">60.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Blendung ku&#x0364;m&#x0303;t fu&#x0364;r Scha&#x0364;ndung.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Wer ku&#x0364;rtzlich werden &#x017F;oll ge&#x017F;tu&#x0364;rtzet vnd ge&#x017F;cha&#x0364;ndet/</l><lb/>
                <l>Wird mei&#x017F;tens zuvorher betho&#x0364;ret vnd geblendet.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">61.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Die Krone deß Jahres.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#in">G</hi>OTT kro&#x0364;net das gantze Jahr: Mit Kra&#x0364;utern pflegt im</l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">Lentzen/</hi> </l><lb/>
                <l>Mit Blumen pflegt der Krantz im Sommer fu&#x0364;r zu gla&#x0364;ntzen/</l><lb/>
                <l>Der Herb&#x017F;t-vnd Winters-Krantz i&#x017F;t/ jener Frucht vnd Wein/</l><lb/>
                <l>Und die&#x017F;er/ wei&#x017F;&#x017F;e Seid vnd Cri&#x017F;tallinen-Schein.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">62.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Zugerechnete Gerechtigkeit.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l><hi rendition="#aq">Chri&#x017F;tus,</hi> der durch fremde Schuld &#x017F;chuldig &#x017F;ich gemacht/</l><lb/>
                <l>Hat durch &#x017F;einer Un&#x017F;chuld Dien&#x017F;t/ vns zur Un&#x017F;chuld bracht.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">63.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Weißheit der Alten.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Wann der Leib nim&#x0303;t ab/ nim&#x0303;t Ver&#x017F;tand dann zu;</l><lb/>
                <l>Seele hat als vor/ mehr vom Leibe Ruh.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">64.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Der er&#x017F;ten Eltern Fall.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Wie kams/ weil durch das Aug all er&#x017F;te Su&#x0364;nde kam/</l><lb/>
                <l>Daß Adam vnd &#x017F;ein Weib bedecken doch die Scham?</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">65.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Artzney wider Gicht.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Wer Gicht auffs Alter nicht wil leiden/</l><lb/>
                <l>Der mag &#x017F;ich jung bald la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;chneiden.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">66.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Auff <hi rendition="#aq">Lucam.</hi></hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Lux taug zu keinem Nagel nicht/</l><lb/>
                <l>Er bricht/ ha&#x0364;lt keine Trew noch Pflicht.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#b">J i iij</hi> </fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">67. Eiß.</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0405] Sechſtes Hundert. 60. Blendung kuͤm̃t fuͤr Schaͤndung. Wer kuͤrtzlich werden ſoll geſtuͤrtzet vnd geſchaͤndet/ Wird meiſtens zuvorher bethoͤret vnd geblendet. 61. Die Krone deß Jahres. GOTT kroͤnet das gantze Jahr: Mit Kraͤutern pflegt im Lentzen/ Mit Blumen pflegt der Krantz im Sommer fuͤr zu glaͤntzen/ Der Herbſt-vnd Winters-Krantz iſt/ jener Frucht vnd Wein/ Und dieſer/ weiſſe Seid vnd Criſtallinen-Schein. 62. Zugerechnete Gerechtigkeit. Chriſtus, der durch fremde Schuld ſchuldig ſich gemacht/ Hat durch ſeiner Unſchuld Dienſt/ vns zur Unſchuld bracht. 63. Weißheit der Alten. Wann der Leib nim̃t ab/ nim̃t Verſtand dann zu; Seele hat als vor/ mehr vom Leibe Ruh. 64. Der erſten Eltern Fall. Wie kams/ weil durch das Aug all erſte Suͤnde kam/ Daß Adam vnd ſein Weib bedecken doch die Scham? 65. Artzney wider Gicht. Wer Gicht auffs Alter nicht wil leiden/ Der mag ſich jung bald laſſen ſchneiden. 66. Auff Lucam. Lux taug zu keinem Nagel nicht/ Er bricht/ haͤlt keine Trew noch Pflicht. 67. Eiß. J i iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/405
Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/405>, abgerufen am 23.11.2024.