Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

Bild:
<< vorherige Seite

Erstes Hundert.
Wil Jupiter da hin sich bindlich denn erklären:
Dem Mars noch nebst der Welt/ die Hölle zu gewehren.

54.
Kunst verstummet.
Daß jetzund die Pierinnen/
Mars/ für dir nicht reden können/
Frew dich nicht; es ist jhr Wille/
Vngehindert in der Stille
Sich mit Rechte zu berathen
Auff ein Vrtheil deiner Thaten.
55.
Untreuer Krieg.
Was sich reimt das schickt sich auch/
Spricht der frische Landes-Brauch;
Drumb so schickt sich liegen/ triegen/
Auch so fein zu vnserm kriegen.
56.
Zeiten-wandeln.
Sich in sich vnd vns in jhr
Endert Zeit nur für vnd für;
Drumb sind auß dem Landsknecht-Orden
Lauter Landes-Herren worden.
57.
Die Erde wird bewegt.
Daß der Himmel stille steht/
Daß die Erde rumher geht
Steht zu glauben: Vnser Land
Hat sich hinter sich gewand/
Daß nunmehr der Jungfer stat
Diese Zeit der Krebes hat.
Unter-
B v

Erſtes Hundert.
Wil Jupiter da hin ſich bindlich denn erklaͤren:
Dem Mars noch nebſt der Welt/ die Hoͤlle zu gewehren.

54.
Kunſt verſtummet.
Daß jetzund die Pierinnen/
Mars/ fuͤr dir nicht reden koͤnnen/
Frew dich nicht; es iſt jhr Wille/
Vngehindert in der Stille
Sich mit Rechte zu berathen
Auff ein Vrtheil deiner Thaten.
55.
Untreuer Krieg.
Was ſich reimt das ſchickt ſich auch/
Spricht der friſche Landes-Brauch;
Drumb ſo ſchickt ſich liegen/ triegen/
Auch ſo fein zu vnſerm kriegen.
56.
Zeiten-wandeln.
Sich in ſich vnd vns in jhr
Endert Zeit nur fuͤr vnd fuͤr;
Drumb ſind auß dem Landsknecht-Orden
Lauter Landes-Herren worden.
57.
Die Erde wird bewegt.
Daß der Himmel ſtille ſteht/
Daß die Erde rumher geht
Steht zu glauben: Vnſer Land
Hat ſich hinter ſich gewand/
Daß nunmehr der Jungfer ſtat
Dieſe Zeit der Krebes hat.
Unter-
B v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <lg>
                <pb facs="#f0031" n="18"/>
                <fw place="top" type="header">Er&#x017F;tes Hundert.</fw><lb/>
                <l>Wil <hi rendition="#aq">Jupiter</hi> da hin &#x017F;ich bindlich denn erkla&#x0364;ren:</l><lb/>
                <l>Dem <hi rendition="#aq">Mars</hi> noch neb&#x017F;t der Welt/ die Ho&#x0364;lle zu gewehren.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">54.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Kun&#x017F;t ver&#x017F;tummet.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Daß jetzund die Pierinnen/</l><lb/>
                <l>Mars/ fu&#x0364;r dir nicht reden ko&#x0364;nnen/</l><lb/>
                <l>Frew dich nicht; es i&#x017F;t jhr Wille/</l><lb/>
                <l>Vngehindert in der Stille</l><lb/>
                <l>Sich mit Rechte zu berathen</l><lb/>
                <l>Auff ein Vrtheil deiner Thaten.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">55.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Untreuer Krieg.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Was &#x017F;ich reimt das &#x017F;chickt &#x017F;ich auch/</l><lb/>
                <l>Spricht der fri&#x017F;che Landes-Brauch;</l><lb/>
                <l>Drumb &#x017F;o &#x017F;chickt &#x017F;ich liegen/ triegen/</l><lb/>
                <l>Auch &#x017F;o fein zu vn&#x017F;erm kriegen.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">56.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Zeiten-wandeln.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Sich in &#x017F;ich vnd vns in jhr</l><lb/>
                <l>Endert Zeit nur fu&#x0364;r vnd fu&#x0364;r;</l><lb/>
                <l>Drumb &#x017F;ind auß dem Landsknecht-Orden</l><lb/>
                <l>Lauter Landes-Herren worden.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">57.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <head> <hi rendition="#b">Die Erde wird bewegt.</hi> </head><lb/>
              <lg>
                <l>Daß der Himmel &#x017F;tille &#x017F;teht/</l><lb/>
                <l>Daß die Erde rumher geht</l><lb/>
                <l>Steht zu glauben: Vn&#x017F;er Land</l><lb/>
                <l>Hat &#x017F;ich hinter &#x017F;ich gewand/</l><lb/>
                <l>Daß nunmehr der Jungfer &#x017F;tat</l><lb/>
                <l>Die&#x017F;e Zeit der Krebes hat.</l>
              </lg>
            </lg>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">B v</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Unter-</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0031] Erſtes Hundert. Wil Jupiter da hin ſich bindlich denn erklaͤren: Dem Mars noch nebſt der Welt/ die Hoͤlle zu gewehren. 54. Kunſt verſtummet. Daß jetzund die Pierinnen/ Mars/ fuͤr dir nicht reden koͤnnen/ Frew dich nicht; es iſt jhr Wille/ Vngehindert in der Stille Sich mit Rechte zu berathen Auff ein Vrtheil deiner Thaten. 55. Untreuer Krieg. Was ſich reimt das ſchickt ſich auch/ Spricht der friſche Landes-Brauch; Drumb ſo ſchickt ſich liegen/ triegen/ Auch ſo fein zu vnſerm kriegen. 56. Zeiten-wandeln. Sich in ſich vnd vns in jhr Endert Zeit nur fuͤr vnd fuͤr; Drumb ſind auß dem Landsknecht-Orden Lauter Landes-Herren worden. 57. Die Erde wird bewegt. Daß der Himmel ſtille ſteht/ Daß die Erde rumher geht Steht zu glauben: Vnſer Land Hat ſich hinter ſich gewand/ Daß nunmehr der Jungfer ſtat Dieſe Zeit der Krebes hat. Unter- B v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/31
Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/31>, abgerufen am 18.04.2024.