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Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654.

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Erstes Tausend
89.
Der Welt Süsse-bittres.
Welt gibt jhren Hochzeit-Gästen erstlich gerne güten Wein:
Und zu letzte sauren Lauer/ wann sie nun bethöret seyn.
90.
Von Livido.
Lividus ist tödlich kranck/ wil er leben/ soll er baden
Auß den Threnen/ die er guß/ über eines andren Schaden.
91.
Wollust vnd Schmertz.
Das letzte von der Hitze/ gibt Anfang auff den Frost:
Den Anfang auff das trauren/ das letzte von der Lust.
92.
Stein-Hülffe.
Gestern fuhr der Doctor weg/ wie die Leute sprechen/
Soll er in der Nachbarschafft/ (hört doch!) Steine brechen.
93.
Sorgen.
Bey wem bleibt Kummer gerne/ zeucht auch am liebsten ein?
Bey denen die jhn warten vnd fleissig bey jhm seyn.
94.
Dreyerley lachen: Der Natur/ der Thor-
heit/ vnd der Bosheit.
LAchrich/ lacht so gern; ist es dann natürlich?
Lachrich/ lacht so gern; ist es wol hasirlich?
Lachrich/ lacht so gern; was dann solls bedeuten?
Höhnisch lacht er auß; alles Thun bey Leuten.
95.
Auff den Geitzhals Grunnum.
GRunnus ist ein karger Filtz/
Hat doch einen milden Miltz;
Dann er dich/ du Thaler-Sack/
Lachet an den gantzen Tag.
96. Gebete.
Erſtes Tauſend
89.
Der Welt Suͤſſe-bittres.
Welt gibt jhren Hochzeit-Gaͤſten erſtlich gerne guͤten Wein:
Und zu letzte ſauren Lauer/ wann ſie nun bethoͤret ſeyn.
90.
Von Livido.
Lividus iſt toͤdlich kranck/ wil er leben/ ſoll er baden
Auß den Threnen/ die er guß/ uͤber eines andren Schaden.
91.
Wolluſt vnd Schmertz.
Das letzte von der Hitze/ gibt Anfang auff den Froſt:
Den Anfang auff das trauren/ das letzte von der Luſt.
92.
Stein-Huͤlffe.
Geſtern fuhr der Doctor weg/ wie die Leute ſprechen/
Soll er in der Nachbarſchafft/ (hoͤrt doch!) Steine brechen.
93.
Sorgen.
Bey wem bleibt Kummer gerne/ zeucht auch am liebſten ein?
Bey denen die jhn warten vnd fleiſſig bey jhm ſeyn.
94.
Dreyerley lachen: Der Natur/ der Thor-
heit/ vnd der Bosheit.
LAchrich/ lacht ſo gern; iſt es dann natuͤrlich?
Lachrich/ lacht ſo gern; iſt es wol haſirlich?
Lachrich/ lacht ſo gern; was dann ſolls bedeuten?
Hoͤhniſch lacht er auß; alles Thun bey Leuten.
95.
Auff den Geitzhals Grunnum.
GRunnus iſt ein karger Filtz/
Hat doch einen milden Miltz;
Dann er dich/ du Thaler-Sack/
Lachet an den gantzen Tag.
96. Gebete.
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[236/0270] Erſtes Tauſend 89. Der Welt Suͤſſe-bittres. Welt gibt jhren Hochzeit-Gaͤſten erſtlich gerne guͤten Wein: Und zu letzte ſauren Lauer/ wann ſie nun bethoͤret ſeyn. 90. Von Livido. Lividus iſt toͤdlich kranck/ wil er leben/ ſoll er baden Auß den Threnen/ die er guß/ uͤber eines andren Schaden. 91. Wolluſt vnd Schmertz. Das letzte von der Hitze/ gibt Anfang auff den Froſt: Den Anfang auff das trauren/ das letzte von der Luſt. 92. Stein-Huͤlffe. Geſtern fuhr der Doctor weg/ wie die Leute ſprechen/ Soll er in der Nachbarſchafft/ (hoͤrt doch!) Steine brechen. 93. Sorgen. Bey wem bleibt Kummer gerne/ zeucht auch am liebſten ein? Bey denen die jhn warten vnd fleiſſig bey jhm ſeyn. 94. Dreyerley lachen: Der Natur/ der Thor- heit/ vnd der Bosheit. LAchrich/ lacht ſo gern; iſt es dann natuͤrlich? Lachrich/ lacht ſo gern; iſt es wol haſirlich? Lachrich/ lacht ſo gern; was dann ſolls bedeuten? Hoͤhniſch lacht er auß; alles Thun bey Leuten. 95. Auff den Geitzhals Grunnum. GRunnus iſt ein karger Filtz/ Hat doch einen milden Miltz; Dann er dich/ du Thaler-Sack/ Lachet an den gantzen Tag. 96. Gebete.

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Zitationshilfe: Logau, Friedrich von: Deutscher Sinn-Getichte Drey Tausend. Breslau. 1654, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/logau_sinngetichte_1654/270>, abgerufen am 25.11.2024.